Elmar Wepper – Wikipedia

Elmar Wepper (2019)

Elmar Wepper (* 16. April 1944 in Augsburg; † 31. Oktober 2023 in München) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Einem breiten Publikum wurde er als Assistent Erwin Klein in der Krimiserie Der Kommissar, neben Uschi Glas in einer der Titelrollen der ZDF-Familienserie Zwei Münchner in Hamburg und in einer der beiden Hauptrollen in der Krimiserie Zwei Brüder bekannt.

Doris Dörries Filmdrama Kirschblüten – Hanami und dessen Fortsetzung Kirschblüten & Dämonen brachten ihm späte Aufmerksamkeit. In seiner Schauspielkarriere, die sich von 1957 bis 2019 erstreckte, spielte er in über 85 Film- und Fernsehproduktionen mit.[1] Er wurde zudem als Synchronsprecher für Mel Gibson bekannt.

Sein Vater war der Jurist Friedrich Karl Wepper (* 1916; seit Anfang 1945 in Polen vermisst), seine Mutter war die Hausfrau Wilhelmine Wepper (1919–2009).[2] Sein älterer Bruder Fritz Wepper (1941–2024) war ebenfalls Schauspieler und Synchronsprecher. Seine Nichte Sophie Wepper (* 1981) ist Schauspielerin. Er machte das Abitur am Wittelsbacher-Gymnasium München[3] und absolvierte zunächst den Wehrdienst. Er wollte ursprünglich Medizin studieren – inspiriert von seinem Bruder entschied er sich aber um und studierte stattdessen Theaterwissenschaft und Germanistik.[4]

Elmar Wepper war ab 2004 mit Anita Schlierf verheiratet.[5] Aus einer früheren Beziehung ging ein 1978 geborener Sohn hervor.[6] Wepper lebte zuletzt in Planegg und starb im Oktober 2023 in München im Alter von 79 Jahren an plötzlichem Herzversagen.[7][8] Er wurde auf dem Friedhof Neuhausen in München beigesetzt.[9]

Das Grab von Elmar Wepper im Familiengrab auf dem Friedhof Neuhausen in München

1957 gab Elmar Wepper an der Seite seines bereits filmerfahrenen Bruders Fritz sein Debüt vor der Kamera als einer der drei Söhne des von Paul Dahlke gespielten Stadtrats Hugo Bunzelin in Harald Philipps Filmkomödie Heute blau und morgen blau. Im Alter von 14 Jahren debütierte er auch auf der Bühne am Theater Die Kleine Freiheit. Es folgten weitere Bühnenengagements.

1974 wurde er einem breiten Fernsehpublikum bekannt, als er in der populären Krimiserie Der Kommissar als Assistent Erwin Klein die Nachfolge seines Bruders Fritz antrat. Die Serie galt als Straßenfeger und erreichte regelmäßig ein Millionenpublikum. Ab 1977 spielte er in der beliebten Vorabendserie Polizeiinspektion 1 (1977–1988) erneut einen Polizeibeamten an der Seite von Walter Sedlmayr und erstmals zusammen mit Uschi Glas. Es folgten Rollen in weiteren Fernsehformaten wie der Vorabendserie Unsere schönsten Jahre (1983–1985), wo er wieder zusammen mit Glas spielte, und neben Ottfried Fischer in Franz Xaver Bogners Irgendwie und Sowieso (1986). Weitere Erfolge gelangen ihm mit der Familienserie Zwei Münchner in Hamburg (1989–1993) in der Rolle des Dr. Ralf-Maria Sagerer (erneut an der Seite von Glas) und als Kriminalbeamter Peter Thaler in der ZDF-Krimiserie Zwei Brüder (1994–2001). Hier spielte er eine der beiden Hauptrollen, zusammen mit seinem Bruder Fritz.

Wepper mit Doris Dörrie (2019)

2001 spielte er in Christian Zübert Kinokomödie Lammbock – Alles in Handarbeit den Filmvater des Hauptdarstellers Lucas Gregorowicz. 2017 war er in der Filmfortsetzung Lommbock erneut in dieser Rolle auf der Kinoleinwand zu sehen. 2018 spielte er an der Seite von Emma Bading und Dagmar Manzel unter der Regie von Florian Gallenberger in dem Kinofilm Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon die Hauptrolle des bayerischen Gärtners Schorsch Kempter. Für seine Rolle als an Krebs erkrankter Rentner Rudi Angermeier, der in Doris Dörries Filmdrama Kirschblüten – Hanami mit dem plötzlichen Tod seiner von Hannelore Elsner gespielten Ehefrau konfrontiert wird, erhielt Elmar Wepper den Bayerischen Filmpreis 2007 und den Deutschen Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“. Im selben Jahr wurde er auch für den Europäischen Filmpreis 2008 nominiert. Im März 2019 startete mit Kirschblüten & Dämonen, der Fortsetzung des Filmdramas Kirschblüten – Hanami aus dem Jahre 2008, sein letzter vollendeter Kinofilm. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 85 Produktionen.

Wepper betätigte sich bis 2017 als Synchronsprecher und übernahm 377 Sprechrollen.[10] Er lieh internationalen Stars wie Mel Gibson, Dudley Moore, Gene Wilder oder Ryan O’Neal seine Stimme. Auch Walter Koenig in der Rolle des Chekov in Raumschiff Enterprise wurde von Elmar Wepper in der Serie und in den Kinofilmen synchronisiert. Er lieh außerdem Christopher Timothy als Tierarzt James Herriot in den ersten drei Staffeln der britischen Fernsehserie Der Doktor und das liebe Vieh seine Stimme.

Soziales Engagement

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Elmar Wepper engagierte sich im Stiftungsbeirat der Tabaluga-Kinderstiftung für Kinder in Not und war Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung. Ab 2019 war Wepper gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Michaela May Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e. V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist.[11] Dort engagierte er sich bei der Aktion „Telefon-Engel“ gegen die Einsamkeit älterer Menschen während der Corona-Krise.[12]

Fernsehen (Auswahl)

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Synchronrollen (Auswahl)

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Mel Gibson

Ryan O’Neal

Walter Koenig als Pavel Chekov

John Heard als Peter McCallister

Commons: Elmar Wepper – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Elmar Wepper. Internet Movie Database, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  2. Maria Zsolnay, Armin Lissfeld: Fritz und Elmar Wepper trauern um Mutter Wilhelmine. In: tz. 7. Juni 2009, abgerufen am 26. Januar 2019.
  3. Mensch Elmar Wepper, schon 70?! In: tz.de. 16. April 2014, abgerufen am 31. Oktober 2023: „Vermutlich warst du dann auch im Wittelsbacher Gymnasium. Elmar Wepper: Da hab ich mein Abitur gemacht.“
  4. Elmar Wepper: „Der Fritz hat mich auf dem Gewissen“. 8. Februar 2008, abgerufen am 1. November 2023.
  5. Elmar Wepper wird 75: „Manchmal geniere ich mich, wie gut ich’s erwischt hab.“ 16. April 2019, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  6. Patrick Mayer: Schauspieler Elmar Wepper ist tot: Bruder Fritz Wepper äußert sich erstmals – „Es ist schwer anzunehmen“. In: Frankfurter Rundschau. 1. November 2023, abgerufen am 1. November 2023.
  7. Christoph Silber: Schauspieler Elmar Wepper verstorben. In: kurier.at. 31. Oktober 2023, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  8. Schauspieler Elmar Wepper mit 79 Jahren gestorben. In: sueddeutsche.de. dpa, 31. Oktober 2023, abgerufen am 2. November 2023.
  9. Klaus Nerger: Das Grab von Elmar Wepper. In: knerger.de. Abgerufen am 19. Januar 2024.
  10. Elmar Wepper. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  11. Retla e. V. | Retla e. V. gewinnt Michaela May und Elmar Wepper als Schirmherren. In: Retla e. V. 21. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  12. Kathrin Aldenhoff: Wenn Michaela May und Elmar Wepper ans Telefon gehen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  13. Philipp Crone: Auszeichnung fürs Lebenswerk: Fritz und Elmar Wepper. 24. Mai 2019, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  14. „Ist mir fast unangenehm“: Thomas Müller mit Bayerischer Staatsmedaille ausgezeichnet. Abgerufen am 26. April 2023.
  15. Die fabelhaften Wepper-Boys. In: ard.de. Abgerufen am 1. November 2023.