Emil Guttmann – Wikipedia

Emil Guttmann (* 23. September 1879 in Baden bei Wien; † 26. März 1934 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler, Regisseur und Sänger.

Der Sohn des Schauspielers Alexander Guttmann (1851–1889) begann seine künstlerische Laufbahn 1897 am Stadttheater in Wiener Neustadt. Anschließend war er längere Zeit in Graz tätig, wo er auch als Inspizient in Erscheinung trat. Ebenfalls in der steirischen Landeshauptstadt konnte Guttmann bereits 1902 erstmals Regie führen. Im Jahr darauf folgte er einem Ruf nach Innsbruck, ein weiteres Jahr später (1904) fand er sich schließlich in Wien ein, um ein Engagement am Theater in der Josefstadt anzutreten.

In der österreichischen Hauptstadt blieb Emil Guttmann, der sich als Schauspieler wie Sänger betätigte, die folgenden 30 Jahre bis zu seinem Lebensende im Frühjahr 1934. Gastspielreisen führten ihn u. a. nach Berlin. Später avancierte Guttmann zum Oberspielleiter (z. B. bei Wiens Stadttheater) und war zeitweilig Oberregisseur und stellvertretender Direktor am Theater an der Wien.

Nach mehreren Abstechern vor die Kamera kehrte Emil Guttmann in der Spielzeit 1933/34 letztmals zur Bühne zurück und trat in der Marischka-Revue „O du mein Österreich“ im Stadttheater bis Ende Jänner 1934 auf.[1]

Guttmann musste sich bereits 1933 wegen seines schweren Ohrenleidens einer Operation unterziehen, die seinen Zustand aber nicht verbesserte. Die fehlenden Engagements der letzten Zeit verstärkten seine Depressionen, die ihn schon zu zwei Selbstmordversuchen getrieben hatten. Am 26. März erhängte er sich in seiner Wohnung in der Piaristengasse 17.[2][3][4]

Emil Guttmann war mit der Soubrette Polly Koss verheiratet. Er ruht auf dem Evangelischen Friedhof des Wiener Zentralfriedhofs (II, 136), neben seiner Gattin.

Sein älterer Bruder war der Schauspieler Arthur Guttmann (1877–1956), sein Zwillingsbruder war der Schauspieler Paul Guttmann (1879–1942)[5],

als Schauspieler
  • 1916: Der Landstreicher
  • 1918: Die beiden Meier
  • 1918: Seine Durchlaucht, der Landstreicher
  • 1923: Himmel voller Geigen
  • 1930: Wiener Herzen (Erzherzog Otto und das Wäschermädel)
  • 1931: Ausflug ins Leben, Konsul Wiedemann
  • 1931: Purpur und Waschblau, Der Zeremonienmeister
  • 1931: Die Bräutigamswitwe, Rechtsanwalt Huntington
als Drehbuchautor
  • 1930: Kaiserliebchen
  • Monika Kornberger: Guttmann, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  • Franz Planer: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft 1928. Wien 1928, S. 128.
  • Michael Wolf, Klaus Edel: Ausgesuchte Prominentengräber auf dem Evangelischen Friedhof Simmering. Eine Einführung in die Geschichte des Friedhofes und ein Begleiter zu ausgesuchten Prominentengräbern Hrsg. Evangelischer Presseverband in Österreich, Wien 2000.

Einzelnachweise

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  1. Im Stadttheater findet heute die 103. und gleichzeitig letzte Aufführung der musikalischen Parade „O du mein Oesterreich“ statt. In: Neues Wiener Journal, 25. Jänner 1934, S. 15 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  2. Selbstmord des Oberregisseurs Guttmann. In: Neues Wiener Journal, 27. März 1934, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  3. Selbstmord des Oberregisseurs Emil Guttmann. In: Der Wiener Tag, 27. März 1934, S. 3–4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  4. U. R.: Emil Guttmann in memoriam. In: Österreichische Kunst. Monatsschrift für bildende und darstellende Kunst, Architektur und Kunsthandwerk, Heft 4/1934, 15. April, V. Jg., S. 31 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oku
  5. Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 151.