Europaarmee – Wikipedia

Europaflagge

Unter der Idee einer Europaarmee (auch europäische Armee oder EU-Armee) versteht man die Einrichtung von Streitkräften auf Ebene der Europäischen Union, die dann einem EU-Verteidigungsministerium unterstellt werden könnten.

Bereits zu Beginn der 1950er-Jahre wurden mit dem Pleven-Plan und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft konkrete Vorhaben für solch eine supranationale Europaarmee verfolgt, die jedoch damals zugunsten der Westeuropäischen Union als zwischenstaatliches Verteidigungsbündnis zunächst fallen gelassen wurde. Seit Anfang des Jahres 2000 wird jedoch erneut über das Thema diskutiert und etwa im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit aktiv vorangetrieben. Durch die Beistandsklausel im Lissabon-Vertrag und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik, in deren Rahmen regelmäßig gemeinsame Militärmissionen durchgeführt werden, sind die Streitkräfte der Europäischen Union schon heute stark miteinander verwoben.

Winston Churchill vor dem Europarat

Infolge der Zuspitzung des Kalten Krieges aufgrund des Korea-Krieges und wegen einer akuten Furcht vor einer weiteren Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs nach Westeuropa wurde im August 1950 von Winston Churchill eine gemeinsame europäische Armee mit westdeutscher Beteiligung gefordert, die mit den USA zusammenarbeiten sollte:

“We should make a gesture of practical and constructive guidance by declaring ourselves in favour of the immediate creation of a European Army under a unified command, and in which we should all bear a worthy and honourable part.”

Winston Churchill: Rede vor dem Europarat 1950[1]

Die beratende Versammlung des Europarates befürwortete daraufhin in einem Beschluss am 11. August 1950 auf Antrag des Vereinigten Königreichs die Bildung einer europäischen Armee:

„Um ihre Hingabe zur Aufrechterhaltung des Friedens und ihre Entschlossenheit zum Ausdruck zu bringen, die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates zur Verteidigung friedliebender Völker vor Aggressionen durchzusetzen, fordert die Versammlung die sofortige Schaffung einer vereinigten Europäischen Armee unter europäischer demokratischer Kontrolle und in voller Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und Kanada.“

Parlamentarische Versammlung des Europarats: Beschluss von 1950[1]

Dem Europarat gehörten damals neben Großbritannien und den EGKS-Mitgliedern Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg auch Dänemark, Irland, Schweden, Norwegen, Griechenland, die Türkei und Island an. Sie alle wären somit Teil der gemeinsamen Armee gewesen.

In den USA begann sich gleichzeitig die Vorstellung durchzusetzen, eine europäische Verteidigungsstreitmacht unter Führung der NATO aufzubauen. Erstmals sprach sich am 11. September 1950 der US-amerikanische Außenminister Dean Acheson für eine gemeinsame Europäische Armee unter deutscher Beteiligung aus.

René Pleven

Der französische Ministerpräsident René Pleven schlug im Oktober 1950 konkret vor, eine Europaarmee unter einem europäischen Verteidigungsminister bzw. Ministerium zu schaffen. Dies sollte kein Bündnis sein, sondern eine Armee, die aus auf einer Einheitsebene integrierten Kontingenten besteht. Jeder Staat sollte einen Beitrag zu dieser Armee leisten, aber trotzdem noch seine eigenen Verbände unterhalten dürfen. Im November 1950 befürwortete der Bundestag mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP (gegen die der SPD) einen deutschen Verteidigungsbeitrag auf der Basis des Pleven-Plans. Daraufhin wurde vier Jahre lang über die konkrete Ausgestaltung einer solchen Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) verhandelt. Im Mai 1952 wurde der EVG-Vertrag schließlich von allen beteiligten Außenministern unterzeichnet. Als langfristige Perspektive sah er sogar die Verschmelzung Europas zu einer politischen Union (die sogenannte Europäische Politische Gemeinschaft) vor.

In Frankreich hatte jedoch mittlerweile eine gaullistische (und damit der EVG gegenüber skeptische) Regierung die Macht übernommen. Infolgedessen lehnte die französische Nationalversammlung die Ratifizierung des bereits unterschriebenen Vertrags im August 1954 ab. Damit war der Pleven-Plan gescheitert.[2] Stattdessen wurde 1954 von den Mitgliedern des Brüsseler Paktes zusammen mit der Bundesrepublik und Italien durch die so genannte Londoner Akte die Westeuropäische Union (WEU) gegründet.

Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik

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Flagge der Westeuropäischen Union (WEU)

Mit dem Vertrag von Maastricht wurde schließlich 1992 die „Sicherheitspolitik“ ausdrücklich der Zuständigkeit der neu gegründeten EU zugewiesen – wenn auch lediglich im Rahmen der intergouvernemental geprägten zweiten Säule. Dabei arbeitete die EU eng mit der Westeuropäischen Union (WEU) zusammen und übernahm nun auch deren Petersberg-Aufgaben. Anders als WEU und NATO war die EU jedoch zunächst kein Militärbündnis, d. h. auch im Fall eines Angriffs wären die Mitgliedstaaten nicht zu gegenseitigem Beistand verpflichtet gewesen. Damit sollte den Bedenken der neutralen EU-Mitgliedstaaten wie Irland, Österreich, Schweden und Finnland Genüge getan werden.

Im April 2003 trafen sich wieder Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg, um in einem Gipfel einen neuen Anlauf für die Schaffung einer Europa-Armee im Rahmen der GSVP zu starten. Das dabei zu gründende Eurokorps könnte als Kern für eine europäische Interventionstruppe dienen, denn im Kosovo haben die europäischen Armeen bereits bewiesen, dass sie gut zusammenarbeiten können, eine bessere Abstimmung allerdings wünschenswert wäre. Spanien zeigte sich daran nicht interessiert, wohl um die guten Beziehungen zu den USA nicht zu gefährden. Deutschland legte viel Wert auf eine Teilnahme von Großbritannien, hierzu erklärte Elmar Brok (CDU): „Störend ist dabei in diesem aktuellen politischen Kontext, dass das alles vier Länder sind, die in der Irak-Krise im Anti-Flügel waren und es würde zur größeren Glaubwürdigkeit beitragen, wenn hier auch das eine oder andere Land, das im anderen Lager stand, dabei wäre.“ Zur Schaffung eines Eurokorps bräuchte man Gelder aus dem europäischen Haushalt, um dieser Armee den Weg zu ebnen.[3]

Im März 2007 sagte die deutsche Bundeskanzlerin und EU-Ratspräsidentin, Angela Merkel: „Wir müssen einer gemeinsamen europäischen Armee näher kommen. Die Europäische Kommission wird handlungsfähiger werden, und zwar mit klar geregelten Zuständigkeiten.“[4] Zudem sagte der belgische Regierungschef Guy Verhofstadt: „Eine europäische Armee aus 100.000 Soldaten würde die europäische Verteidigungsbereitschaft deutlich verbessern und die NATO stärken. Zudem würde eine EU-Armee Kosten sparen, weil die ineffiziente Aufteilung der Union in nationale Verteidigungsmärkte endlich überwunden würde.“[5]

Der damalige Präsident des Europäischen Parlamentes Hans-Gert Pöttering stellte im November 2008 auf der Berliner Sicherheitskonferenz ein Konzept für eine immer engere Synchronisierung der europäischen Streitkräfte unter dem Namen Synchronised Armed Forces Europe (SAFE) vor.

Vertrag von Lissabon

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Mitglieder der GSVP, Dänemark mit Ausstiegsoption

Mit dem Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, wurde die ESVP in Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) umbenannt. Er beinhaltete mehrere Reformen, darunter die bessere Koordination der Rüstungs-Politik und eine wechselseitige Beistandsklausel (Art. 42 Abs. 7 EU-Vertrag), in die nun auch die neutralen Staaten einwilligten:

„Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen.“

Artikel 42 Absatz 7 EUV

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz am 6. Februar 2010 betonte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle, dass Europa eine gemeinsame Armee braucht: „Die Europäische Union muss ihrer politischen Rolle als globaler Akteur gerecht werden. Sie muss eigenständig Krisenmanagement betreiben können und sie muss rasch, flexibel und im gemeinsamen Verbund handeln können.“[6]

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen war laut einem Bericht des Nachrichtensenders n-tv vom 31. Januar 2014 für das Zusammenlegen (Pooling) und Teilen (Sharing) der europäischen Armeen, womit sie für eine Bündelung und damit für eine Europaarmee stimmt.[7]

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat am 8. März 2015 die Gründung einer gemeinsamen europäischen Armee gefordert. Damit könnte Europa einerseits glaubwürdig auf eine Bedrohung des Friedens in einem Mitglieds- oder einem EU-Nachbarland reagieren, andererseits zugleich aufgrund der organisatorischen und finanziellen Vorteile zu einer intensiven Zusammenarbeit bei Entwicklung und Kauf von militärischem Gerät führen und erhebliche Einsparungen bringen.[8]

Im Mai 2015 beschloss die österreichische Regierungspartei ÖVP in ihrem neuen Grundsatzprogramm, dass eine zentrale Zukunftsfrage der EU die Weiterentwicklung hin zu einer Verteidigungsunion mit dem langfristigen Ziel einer gemeinsamen europäischen Armee darstellt. Gleichzeitig wurde seitens Parteivertretern kundgetan, dass man die Neutralität Österreichs beibehalten wolle. Dies wird von Verfassungsexperten als nicht vereinbar angesehen.[9] Als einzige Parlamentspartei bekennen sich lediglich die NEOS vorbehaltlos zum Aufbau einer europäischen Armee und zur Abschaffung der Neutralität.[10]

Ständige Strukturierte Zusammenarbeit

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Dunkelblau: EU-Mitglieder, die an PESCO teilnehmen
hellblau: übrige EU-Mitglieder

Anlässlich des EU-Ministertreffens in Bratislava Ende September 2016 wurde die Idee einer EU-Armee wieder aufgenommen. Zunächst sprachen sich Deutschland und Frankreich dafür aus, um die EU nach dem Brexit als Einheit zu stärken. Daraufhin folgten weitergehende Vorschläge von Italien, die ein permanentes, gemeinsames Hauptquartier und eine EU-Forschungsförderung für Militärprojekte als Europäisches Verteidigungsforschungsprogramm vorsehen. Widerstand zu dem Vorhaben zeigten die Briten und die drei baltischen Staaten.[11] Nach Art. 42 Abs. 6 und Art. 46 des Lissabon-Vertrages können sich innerhalb der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (englisch Permanent Structured Cooperation, kurz PESCO) jederzeit beliebig viele der Mitgliedsstaaten der GSVP auf diese Vertiefungen einigen, ohne dass die anderen Mitgliedsstaaten sie daran hindern können; lediglich Festlegungen zu einer Weiterentwicklung der gemeinsamen Verteidigungspolitik der gesamten EU bedürfen der Einstimmigkeit.

Die Europäische Kommission möchte laut einer Planung vom 30. November 2016 einen EU-Verteidigungsfonds aufsetzen, für den zwischen 2021 und 2027 aus dem EU-Haushalt 3,5 Milliarden Euro umgeleitet werden sollen, um eine gemeinsame Verteidigungsstrategie auf den Weg zu bringen. Außerdem plant die Kommission der Europäischen Investitionsbank dafür zusätzlich die Finanzierung von Rüstungs-Projekten zu erlauben.[12]

Die Außen- und Verteidigungsminister von 25 der 28 EU-Staaten haben im November und Dezember des Jahres 2017 dem Europäischen Rat mitgeteilt, in der Verteidigung künftig gemeinsame Wege zu gehen. Die zwei EU-Staaten Dänemark und Malta sowie der damalige Noch-EU-Staat Großbritannien waren nicht dabei.[13][14]

Ende 2017 wurden die Verteidigungsunion Pesco und ein Europäischer Verteidigungsfonds (EVF) vereinbart, gefüllt mit 13 Milliarden Euro bis 2027.[15] 2018 wurden verschiedene Projekte für Ausbildung, Fähigkeitsentwicklung, operative Einsatzbereitschaft und Cyberabwehr verabredet, davon sechs unter deutscher Leitung in den Bereichen Logistik und Sanitätsdienst.

Bestehende Kooperationen

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Die Nordic Battlegroup bei einer Übung im Jahr 2010
Die Befehlshaber einer EUFOR-Mission besprechen die Taktik, erkennbar ist das Europa-Emblem als Schulterabzeichen
Wachablösungszeremonie des Eurokorps im Jahr 2013
Integration in europäische Verteidigungsinstitutionen
Mitgliedsstaaten der EU und der NATO
  • Nur EU-Mitglied
  • Nur NATO-Mitglied
  • NATO- und EU-Mitglied
  • Im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik wurden inzwischen bereits eine Reihe von Institutionen gegründet, die die Streitkräfte der EU eng miteinander verknüpfen. Dazu gehören auf der Führungsebene unter anderem:

    An den GSVP-Institutionen beteiligen sich grundsätzlich alle Staaten der Europäischen Union (jedoch teilweise mit Opt-Outs, insbesondere von Dänemark) sowie Partnerländer wie Norwegen.

    Als ständige Truppen dieser EU-weiten Abmachung steht eine mindestens 1500 Mann starke rotierende Zuordnung multinationaler Verbände in den EU Battlegroups bereit. Zudem wurde 2022 beschlossen, eine EU-Eingreiftruppe aus 5000 Soldaten der Mitgliedstaaten bis 2025 aufzustellen. Gemeinsame europäische Truppen unter ständigem EU-Kommando existieren jedoch nicht.

    Im Herbst 2023 fand an der spanischen Küste die erste gemeinsame Militärübung der Europäischen Union statt. 2.800 Soldaten aus 19 EU-Staaten trainierten das Szenario, einen drohenden Zusammenbruch eines fiktiven afrikanischen Staates zu verhindern. Deutschland hat zudem angekündigt, im Jahr 2025 die rotierende Führung der EU-Eingreiftruppe zu übernehmen.[16]

    Hinzu treten eine Reihe multinationaler (nicht EU-weiter) Streitkräfte, in denen einzelne Mitgliedstaaten miteinander (teils unter EU-Kommando) kooperieren:

    Finabel Eurokorps European Gendarmerie Force European Air Transport Command European Air Group European Maritime Force Movement Coordination Centre Europe[17] Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement
    Abkürzung Finabel Eurokorps EUROGENDFOR, EGF EATC EAG EUROMARFOR, EMF MCCE OCCAR
    Wappen
    Teilstreitkraft Heer Luftstreitkräfte Marine übergreifend
    Beschreibung Organisation zur Weiterentwicklung der Kooperation Korps Gendarmerie Kommando für Luftbetankung und Transportflugzeuge Kooperation europäischer Luftstreitkräfte Kooperation europäischer mariner Streitkräfte Logistisches Kontrollzentrum Organisation für die Zusammenarbeit bei Rüstungsprogrammen
    Gründung 1953 1992 2006 2010 1995 1995 2007 1996
    Sitz Brüssel Straßburg Vicenza Eindhoven Buckinghamshire Rota Eindhoven Bonn
    Kapazität 60.000 Soldaten 2.300 Gendarmen 220 Flugzeuge
    Reaktionszeit 30 Tage 5 Tage
    Motto Reflexion serving military action Lex paciferat Integrated, Innovative, Effective Improved capability through interoperability At sea for peace
    Mitgliedschaft
    Belgien Belgien 1953 1993 2010 1997 2007 2003
    Bulgarien Bulgarien
    Danemark Dänemark 2007
    Deutschland Deutschland 1956 1992 2010 1997 2007 1996
    Estland Estland 2007
    Finnland Finnland 2008 2007
    Frankreich Frankreich 1953 1992 2006 2010 1995 1995 2007 1996
    Griechenland Griechenland 1996
    Irland Irland
    Italien Italien 1953 2006 2015 1997 1995 2007 1996
    Kroatien Kroatien 2011
    Lettland Lettland 2007
    Litauen Litauen
    Luxemburg Luxemburg 1953 1996 2012 2007
    Malta Malta 2010
    Niederlande Niederlande 1953 2006 2010 1997 2007
    Osterreich Österreich 2010
    Polen Polen 2006 2016 2011 2008
    Portugal Portugal 1996 2006 1995 2010
    Rumänien Rumänien 2008 2009 2008
    Schweden Schweden 2007
    Slowakei Slowakei 2006 2015
    Slowenien Slowenien 2007
    Spanien Spanien 1990 1994 2006 2014 1997 1995 2007 2005
    Tschechien Tschechien 2012 2010
    Ungarn Ungarn 2007
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1973 1995 2007 1996
    Zypern Republik Zypern 2008

    Auch in der Rüstung bestehen weitgehende bi- und multilaterale Kooperationen.

    Mit einer vollkommen integrierten EU-Armee, die alle einzelstaatlichen Streitkräfte ersetzt, wäre die Abgabe erheblicher hoheitlicher Rechte für die Mitgliedsstaaten verbunden. Dies würde bedeuten, Haushaltsrechte über den Verteidigungsetat, sowie die Befehlsgewalt und Souveränität über seine Streitkräfte in die Hände einer europäischen Institution zu geben.

    Jedoch gibt es Konzepte zur schrittweisen Integration und Effizienzsteigerung der europäischen Armeen mittels des sogenannten Pooling und Sharing.[18] So könnten bspw. Arbeitsteilung militärischer Fähigkeiten, internationale Planung, Umsetzung und Führung von Einsätzen oder die Aufstellung gemeinsamer Eingriffstruppen die Verteidigungsfähigkeit erheblich verbessern.[19]

    Nationale Fähigkeiten werden zur Verfügung gestellt, indem eine multinationale Struktur eingerichtet wird, die diese Beiträge zusammenfasst und ihren Einsatz koordiniert. Pooling kann z. B. bei der Entwicklung gemeinsamer Geräte stattfinden, bei deren Beschaffung und späterem Betrieb.[18]

    Ein GTK Boxer der Bundeswehr wird am Flughafen Leipzig/Halle innerhalb der Strategic Airlift Interim Solution zum Transport nach Afghanistan in eine Antonow An-124 verladen (2012)

    Ein oder mehrere Länder stellen den Partnern eine bereits vorhandene Fähigkeit oder Ausrüstung (z. B. Transportflugzeuge) zur Verfügung oder übernehmen eine Aufgabe für andere. So können Partner wechselweise diese Fähigkeit einsparen, was auch zu entsprechend reduzierten Kosten führt. Dieses Konzept erfordert detaillierte Absprachen, damit es in keinem Bereich zu Dopplungen kommt – ein erster Pfeiler auf dem Weg zu einer umfassenden europäischen Koordination.

    Standardisierung

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    Der Leopard 2 hier in der Ausführung A6 ist der am weitesten verbreitete Kampfpanzer in der EU

    Einen weiteren Eckpfeiler europäischer Zusammenarbeit stellt die Standardisierung der militärischen Gerätschaften dar. Es existieren allein hierin schon Potenziale, die auf eine 30- bis 50-prozentige Steigerung der Leistungsfähigkeit quantifiziert werden können. Diese Vorteile entstehen allerdings nur dann, wenn nicht allzu viele nationale Änderungswünsche einfließen.[20] Da die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU derzeit jeweils ihre eigenen Lastwagen, Panzer und Raketen entwickeln und bauen, anstatt standardisierte technische militärische Systeme aufzulegen, erhöhen sich die Kosten dafür erheblich. In einem Bericht aus dem Jahr 2015 wird bestätigt, dass sich 90 Prozent aller Rüstungsentwicklungs- und 84 Prozent aller Beschaffungsprogramme innerhalb der EU auf die nationale Ebene beschränken.[21] Die EU leistet sich bedingt dadurch 17 verschiedene Arten von Kampfpanzern. Russland hat 8 Arten Kampfpanzer, der US-Armee genügt eine Sorte. Europa unterhält 20 Typen von Kampfflugzeugen, die USA lediglich 11, Russland nur 9. Bei der Anzahl der Zerstörer- und Fregatten-Typen ergibt sich für die EU 29, für Russland 9, für die USA 4.[21]

    Evolutionäres Modell

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    Eine andere Möglichkeit stellt die Aufstellung einer der EU unterstehenden, aus freiwilligen Unionsbürgern gebildeten Streitmacht dar, welche zuerst unumstrittene Aufgaben wahrnimmt und sich dann im Sinne des Inkrementalismusses langsam weiterentwickelt. So könnte zum Beispiel aus einer lediglich für Wach- und Protokollaufgaben aufgestellten Freiwilligentruppe eine Art permanente EUFOR entstehen, welche später konsensuell etwa auch im Kosovo (KFOR) oder im Rahmen der Schnellen Eingreiftruppe innerhalb der EU mit langsam aufwachsenden Aufgaben betraut werden könnte. Diese Entwicklung wäre vergleichbar mit dem des Europäischen Parlamentes, welches als Aufsichtsrat der Montanunion begann und sich zu einem anerkannten Parlament entwickelt hat.[22]

    Die italienische Fregatte ITS Maestrale ist Teil der Operation Atalanta im Jahr 2015/2016
    Die Charles de Gaulle ist Stand 2015 der größte Flugzeugträger in der EU

    Der erste Schritt auf dem Wege zu einer europäischen Armee wäre, dass sich die EU-Staaten insgesamt oder zumindest in kleinen Gruppen zu sicherheitspolitischer Integration bereit zeigen.[23] Dazu gehört auch eine klare Aufgabenverteilung unter den beteiligten Staaten.[24]

    Eine gemeinsame Außenpolitik und ein gemeinsamer Verteidigungshaushalt sind Voraussetzungen für eine echte europäische Armee.[24] Die Kontrollbefugnis über die gemeinsamen Streitkräfte müsste dann beim Europäischen Parlament liegen und von einer europäischen Regierung mit entsprechenden Kompetenzen umgesetzt werden.[18][25]

    Eine realistische Perspektive wäre, wenn neben einer europäischen Armee auch weiterhin Armeen in nationaler Verantwortung bestünden, da die großen europäischen Staaten auf eigene Kommandohoheit nicht vollständig verzichten werden.[18] Innerhalb dieses Szenarios müsste immer noch entschieden werden, wie groß einerseits die Gesamtstärke an allen verbleibenden nationalen Armeen und einer gemeinsamen Europaarmee sein soll und anderseits, wie man hierbei gewichten möchte.

    Einen konkreten Vorschlag zum Aufbau einer eigenständigen europäischen Armee machte 2020 der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Fritz Felgentreu. Ihm schwebt die Einführung einer 28. Armee parallel zu existierenden nationalen Streitkräften vor.[26] Ein Diskussionspapier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) spezifiziert die Idee weiter und erörtert die Notwendigkeit der neuen Streitkraft zugleich einen eigenen EU-Oberbefehlshaber samt Militärstab vorzustellen, der außerhalb heutiger GSVP-Abstimmungsregeln agieren können soll. Als Truppenstärke sieht das SWP-Papier ein Minimum von 8000 Mann (Brigadestärke).[27] Die Aktivisten Herr und Speer greifen den Vorschlag der zusätzlichen 28. Armee in ihrem Buch Europe For Future auf und schlagen zugleich eine deutlich höhere Truppenstärke von 70.000 bis 150.000 Mann vor. Ihrer Idee zufolge sollte diese Armee direkt einem neu zu schaffenden „EU-Außen- und Sicherheitsrat (EUASR)“ unterstehen und in Anlehnung an das USCYBERCOM ein gemeinsames „European Union Cyber Command“ zur digitalen Gefahrenabwehr enthalten.[28] Das Konzept einer EU-Armee als eigenständige, von den nationalen Streitkräften getrennte Armee der Union dürfte mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar sein. Insbesondere steht der konstitutive Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze deutscher Truppen nicht entgegen, da sich dieser nur auf die Bundeswehr bezieht. Durch die Aufstellung eigener Streitkräfte wird die EU zudem nicht zum Staat, sodass auch das Verbot der Entstaatlichung gewahrt bleibt.[29]

    Die (teilweise) Vereinigung der Streitkräfte der EU-Staaten würde die Effizienz stark erhöhen, die Verteidigungsfähigkeit verbessern und Kosten für die einzelnen Länder erheblich senken.[30] Zum Vergleich: Die Anzahl der Soldaten aller EU-Staaten machte Anfang der 2000er-Jahre mit knapp 1,9 Millionen ungefähr 150 % der Mannstärke der US-Armee aus. Dennoch ist die Verteidigungsfähigkeit der Europäischen Union weitaus schlechter: Sie soll bei etwa 15 % der Effektivität der US-Streitkräfte liegen.[31]

    Eine einheitliche europäische Armee hätte bei der Beschaffung von Rüstungsgütern, Waffensystemen, Ausrüstung und Material eine ganz andere ökonomische Marktmacht als nationale und entsprechend kleine Armeen. Einkaufspreise könnten gedrückt und Rabatte eingefordert werden. Bei Verringerung der Anzahl der Waffensysteme gleicher Funktion sinken die Kosten nochmals, da die Entwicklungskosten auf dann höhere Stückzahlen verteilt werden können. Die Kostenvorteile durch Synergien würden auch bei der Entwicklung, dem Betrieb, Unterhalt und Reparatur von Waffensystemen möglich werden. In einem Bericht aus dem Jahr 2013 des Europäischen Parlaments werden die Kosten einer fehlenden europäischen Armee auf jährlich 26 Milliarden Euro geschätzt.[32] Eine Anfang März 2015 vom CEPS (Centre for European Policy Studies) in Brüssel vorgestellte Studie schätzt, dass angesichts der verschärften Bedrohungslage ein Verzicht auf eine gemeinsame europäische Armee sogar Kosten in Höhe von jährlich 130 Milliarden Euro verursacht.[32]

    Andererseits ist durch Bündelung der gemeinsamen finanziellen Mittel auch die Möglichkeit gegeben, zuvor für die einzelstaatlichen Budgets zu kostspielige Projekte zu ermöglichen, wie beispielsweise die Entwicklung und Betrieb von Flottenflugzeugträgern, die Entwicklung von Luftüberlegenheits-Jagdflugzeugen der sechsten Generation oder ein sehr schnelles Erreichen höherer Stückzahlen eines Kampfpanzers der Nachfolgegeneration, wie beim Main Ground Combat System.

    Insgesamt könnte durch diese Vorteile eines gesteigerten Preis-Leistungs-Verhältnisses einer Europaarmee im Rahmen der NATO einerseits die Sicherheit ihrer Mitglieder wie auch die Partnerschaft zu den befreundeten Nationen gestärkt werden.

    Größen der summierten Streitkräfte der EU 2010 im Vergleich zu anderen Streitkräften[33]
    Streitkräfte Militärbudget Personalstärke Flugzeugträger Untersee-
    boote
    Fregatten/
    Zerstörer
    Kampf-
    flugzeuge
    Transport-flugzeuge Luftbetankungs-flugzeuge Kampfpanzer Gepanzerte Fahrzeuge Angriffs-hubschrauber
    Mrd. € % BIP € pro Kopf Tsd. ‰ Bevölkerung Anzahl Luftfahrzeuge
    Europaische Union Europäische Union 182 1,5 0.365 1.683 3,4 07 0200 69 140 2.088 603 077 05.325 22.038 0.460
    Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 562 5,0 1.819 1.555 5,0 11 1000 71 099 4.000 520 260 06.200 27.500 1.100
    Russland Russland 035 3,1 0.248 1.027 7,3 01 0050 66 033 1.800 300 020 20.000 26.000 0.350
    China Volksrepublik Volksrepublik China 066 1,6 0.047 2.285 1,6 0[00]1[34] 0040 65 080 1.750 350 025 06.500 06.000 0.140
    Indien Indien[35] 046 2,4 0.038 1.325 1,1 03 0065 16 025 0.717 236 013 03.300 03.750 0.122
    Japan Japan 045 1,0 0.354 0.217 1,7 00 0000 16 052 0.250 040 005 00.800 00.950 0.200
    Turkei Türkei[36] 016 2,2 0.210 0.640 8,2 00 0000 14 016 0.348 080 007 02.126 09.710 0.070

    Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs forderte Emmanuel Macron Anfang November 2018 die Einrichtung einer „wahren“ europäischen Armee.[37] Er schlug zudem ein gemeinsames Verteidigungsbudget und eine gemeinsame Doktrin vor.[38] Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich im November 2018 in einer Rede vor dem EU-Parlament für die Idee einer europäischen Armee aus: „Alte Verbündete stellen bewährte Verbindungen in Frage. […] Eine gemeinsame europäische Armee würde der Welt zeigen, dass es zwischen den europäischen Ländern nie wieder Krieg gibt“, so Merkel.[39][40][41][42]

    Im November 2021 stellte die EU-Kommission Pläne für eine schnelle Eingreiftruppe mit bis zu 5000 Soldaten vor, die bis 2025 aufgebaut werden soll. Dabei ist ein modularer Aufbau geplant, der neben Land- auch Luft- und Seestreitkräfte umfasst.[43]

    Ein Plakat, das vor einer Militarisierung Europas warnt

    Vor allem die Vereinigten Staaten sprachen sich unter der neokonservativen Regierung des Präsidenten George W. Bush aus Gründen des Verlusts von verteidigungspolitischer Einflussnahme der USA gegenüber der EU 2003 gegen eine Europaarmee aus.[44] Der stets die eigenen nationalen Interessen besonders hervorhebende US-Präsident Donald Trump bezeichnete am 9. November 2018 einen Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, eine europäische Armee zu bilden, um in der Verteidigungspolitik unabhängiger von den Vereinigten Staaten zu werden, als „sehr beleidigend“.[45] Trump behauptete dabei irrtümlich, Macron habe eine europäische Armee zum Schutz vor den USA vorgeschlagen.[40] Macrons angebliches Zitat war von der Agentur Agence France-Presse jedoch falsch wiedergegeben und dann von Medien weltweit verbreitet worden, und so auch zu Trump gelangt.[46]

    Der damalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte die Pläne für eine eigenständige europäische Verteidigungspolitik. Zwar begrüße er größere Verteidigungsanstrengungen Europas. „Das aber muss innerhalb des Nato-Rahmens geschehen“, erklärte er. Laut Stoltenberg hängt die europäische Sicherheit nach wie vor von den amerikanischen Sicherheitsgarantien ab. Stoltenberg plädierte deshalb für transatlantische Einigkeit.[47]

    Der Premierminister des Vereinigten Königreichs Tony Blair und der Regierungspräsident Spaniens José Aznar sprachen sich in ihrer jeweiligen Regierungszeit aus Gründen einer in ihren Augen bestehenden Gefahr einer möglichen Schwächung der NATO ebenfalls gegen eine solche Armee aus.[48] Auch die europäischen Linken lehnten eine Europaarmee ab, als sie während der Volksentscheide über die EU-Verfassung in ihren Kritikpunkten an dem Vertrag u. a. anführten, er treibe die Militarisierung der Union voran.

    Im April 2022, machte YouGov eine Umfrage in den Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie dem Vereinigten Königreich, in dem die Zustimmung für die Schaffung einer integrierten Europäischen Armee abgefragt wurde. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind in der folgenden Tabelle dargestellt.[49]

    Im Jahr 2022
    Land Zustimmung Ablehnung Weiß nicht Vorsprung Veränderung seit 2021
    Polen 57 28 21 29 +3 %
    Rumänien 51 23 26 28 -4 %
    Ungarn 50 29 21 21 -5 %
    Litauen 62 22 16 40 +5 %
    Finnland 53 21 25 32 +8 %
    Schweden 48 27 25 21 +9 %
    Dänemark 41 39 20 3 +5 %
    Spanien 64 21 15 43 +7 %
    Griechenland 55 27 17 28 -8 %
    Italien 50 30 20 20 +0 %
    Niederlande 61 23 17 38 +9 %
    Deutschland 58 27 15 31 +4 %
    Frankreich 55 24 21 31 +3 %
    Vereinigtes Königreich 34 35 30 1 +10 %
    Kroatien 49 23 28 26
    Slowakei 44 37 19 7
    Bulgarien 39 33 28 6

    Derzeitige nationale Streitkräfte der EU-Mitgliedstaaten

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    Ausgaben und Truppenstärke

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    Im Jahr 2024 werden die gesamten Verteidigungsausgaben der 26 Mitgliedsländer der Europäischen Verteidigungsagentur voraussichtlich 326 Mrd. € betragen und damit 1,9 % des BIP.[50]

    Die Zahlen stammen aus Veröffentlichungen der Europäischen Verteidigungsagentur aus dem Jahr 2012.

    Mitgliedsland Streitkräfte Ausgaben (Mio. €) Pro Kopf (€) % des BIP Truppenstärke
    Europaische Union Europäische Union[51] 192.535 387 1,55 1.551.038
    Belgien Belgien Belgische Streitkräfte[51] 003.986 363 1,08 0.031.894
    Bulgarien Bulgarien Bulgarische Streitkräfte[51] 000.545 073 1,42 0.028.767
    Danemark Dänemark Dänische Streitkräfte[51] 003.020 535 1,16 0.024.509
    Deutschland Deutschland Bundeswehr[51][52] 032.490 397 1,23 0.180.143
    Estland Estland Estnische Verteidigungsstreitkräfte[51] 000.340 254 2,00 0.003.190
    Finnland Finnland Finnische Streitkräfte[51] 002.654 493 1,40 0.008.844
    Frankreich Frankreich Französische Streitkräfte[51] 039.105 597 1,93 0.268.000
    Griechenland Griechenland Griechische Streitkräfte[51] 003.272 290 1,69 0.109.070
    Irland Irland Irische Streitkräfte[51] 000.881 196 0,55 0.009.450
    Italien Italien Italienische Streitkräfte[51] 020.600 338 1,32 0.184.318
    Kroatien Kroatien Kroatische Streitkräfte[51] 000.610 146 1,41 0.018.000
    Lettland Lettland Lettische Nationale Streitkräfte[51] 000.210 102 1,04 0.004.832
    Litauen Litauen Litauische Armee[51] 000.462 083 1,11 0.015.800
    Luxemburg Luxemburg Streitkräfte Luxemburgs[51] 000.201 386 0,47 0.001.057
    Malta Malta Armed Forces of Malta[51] 000.040 096 0,62 0.001.698
    Niederlande Niederlande Niederländische Streitkräfte[51] 008.156 489 1,35 0.044.655
    Osterreich Österreich Bundesheer[51] 002.453 291 0,82 0.027.110
    Polen Polen Polnische Streitkräfte[51] 006.754 175 1,95 0.120.000
    Portugal Portugal Portugiesische Streitkräfte[51] 002.669 251 1,56 0.035.254
    Rumänien Rumänien Armata Română[51] 001.713 080 1,26 0.068.340
    Schweden Schweden Schwedische Streitkräfte[51] 004.331 459 1,12 0.013.949
    Slowakei Slowakei Streitkräfte der Slowakischen Republik[51] 000.763 140 1,10 0.013.501
    Slowenien Slowenien Slowenische Streitkräfte[51] 000.478 233 1,32 0.007.107
    Spanien Spanien Spanische Streitkräfte[51] 010.059 218 0,95 0.124.561
    Tschechien Tschechien Streitkräfte der Tschechischen Republik[51] 001.820 173 1,17 0.022.129
    Ungarn Ungarn Ungarische Streitkräfte[51] 001.000 100 1,00 0.018.088
    Zypern Republik Zypern Zyprische Nationalgarde[51] 000.345 400 1,92 0.012.392

    Landstreitkräfte

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    Mitgliedsland Kampfpanzer Geschütztes Fahrzeug Artillerie
    Europaische Union Europäische Union[53] 7.695 18.819 9.817
    Belgien Belgien[53] 00.226 0.133
    Bulgarien Bulgarien[53] 0.362 00.681 1.035
    Danemark Dänemark[53] 0.046 00.229 0.056
    Deutschland Deutschland[53] 0.815 01.774 0.401
    Estland Estland
    Finnland Finnland 0.128 01.080 0.656
    Frankreich Frankreich[53] 0.525 02.876 0.638
    Griechenland Griechenland[53] 1.622 02.187 1.920
    Irland Irland
    Italien Italien 1.176 03.145 1.446
    Kroatien Kroatien[54] 0.075 00.283 0.127
    Lettland Lettland
    Litauen Litauen
    Luxemburg Luxemburg
    Malta Malta
    Niederlande Niederlande[53] 0.016 00.634 0.135
    Osterreich Österreich 0.054 00.364 0.073
    Polen Polen[55] 1.675 03.110 1.580
    Portugal Portugal[53] 0.220 00.425
    Rumänien Rumänien[53] 0.857 01.272 1.273
    Schweden Schweden
    Slowakei Slowakei[53] 0.030 00.327 0.068
    Slowenien Slowenien 0.054
    Spanien Spanien[53] 0.484 01.007 0.811
    Tschechien Tschechien[53] 0.123 00.501 0.182
    Ungarn Ungarn[53] 0.155 00.597 0.030
    Zypern Republik Zypern

    Luftstreitkräfte

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    (Stand: Ende 2023)[56]

    Mitgliedsland Typhoon Rafale Gripen F-16 F/A-18 F-35 Sonstige Summe
    Europaische Union Europäische Union 306 152 122 348 145 069 470 1.622
    Belgien Belgien 043 0043
    Bulgarien Bulgarien 11 MiG-29
    05 Su-25
    0016
    Danemark Dänemark 043 010 0053
    Deutschland Deutschland 133 82 Tornado 0215
    Estland Estland Keine Kampfflugzeuge
    Finnland Finnland 062 0062
    Frankreich Frankreich 133 62 Mirage 2000
    32 Mirage 2000-5
    0227
    Griechenland Griechenland 018 154 32 F-4
    5 Mirage 2000
    24 Mirage 2000-5
    0233
    Irland Irland Keine Kampfflugzeuge
    Italien Italien 090 025 24 AMX
    33 Tornado
    15 AV-8 Harrier
    0187
    Kroatien Kroatien 1 11 MiG-21 0012
    Lettland Lettland Keine Kampfflugzeuge
    Litauen Litauen Keine Kampfflugzeuge
    Luxemburg Luxemburg Keine Kampfflugzeuge
    Malta Malta Keine Kampfflugzeuge
    Niederlande Niederlande 026 034 0060
    Osterreich Österreich 015 0015
    Polen Polen 048 2 FA-50
    29 MiG-29
    32 Su-22
    16 M-346
    0117
    Portugal Portugal 020 0020
    Rumänien Rumänien 017 0017
    Schweden Schweden 094 0094
    Slowakei Slowakei 7 L-39 0007
    Slowenien Slowenien Keine Kampfflugzeuge
    Spanien Spanien 068 083 19 F-5 0170
    Tschechien Tschechien 014 5 L-39NG
    24 L-159
    0043
    Ungarn Ungarn 014 0014
    Zypern Republik Zypern Keine Kampfflugzeuge

    Luftbetankung und Transport

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    (Stand: Ende 2023)[56]

    Mitgliedsland A330
    MRTT
    KC-130 KC-135 KC-767 A400M C-130 C-27J CN-235/
    C-295
    C-390 L-410 Sonstige Summe
    Europaische Union Europäische Union 17 7 5 4 82 60 31 77 1 14 144 444
    Belgien Belgien 6 6
    Bulgarien Bulgarien 3 2 1 PC-12 6
    Danemark Dänemark 4 4
    Deutschland Deutschland 41 3 2 A321 46
    Estland Estland 2 AN-28 2
    Finnland Finnland 2 3 Learjet 35
    6 PC-12NG
    11
    Frankreich Frankreich 10 2 5 20 16 27 5 A330
    5 DHC-6
    5 PC-6
    24 TBM 700
    10 EMB-21
    6 Falcon 10
    133
    Griechenland Griechenland 4 8 2 King Air 350 14
    Irland Irland 1 PC-12NG 1
    Italien Italien 4 4 8 7 8 P180
    3 Do 228
    34
    Kroatien Kroatien Keine Tank- oder Transportflugzeuge
    Lettland Lettland Keine Tank- oder Transportflugzeuge
    Litauen Litauen 3 2 5
    Luxemburg Luxemburg 1 1
    Malta Malta Keine Tank- oder Transportflugzeuge
    Niederlande Niederlande 71 4 11
    Osterreich Österreich 3 8 PC-6 11
    Polen Polen 5 16 28 M28 49
    Portugal Portugal 4 6 1 1 Falcon 900 12
    Rumänien Rumänien 4 7 1 AN-26 12
    Schweden Schweden 1 5 1 Saab 340 7
    Slowakei Slowakei 2 5 7
    Slowenien Slowenien 1 1 2 PC-6 4
    Spanien Spanien 14 20 2 A330
    9 C-212
    3 Citation V
    3 King Air 90
    51
    Tschechien Tschechien 6 4 10
    Ungarn Ungarn 2 A219
    3 C-171
    5
    Zypern Republik Zypern Keine Tank- oder Transportflugzeuge
    1 Luftfahrzeuge der NATO mit nationaler Zulassung und Markierungen.

    Aufklärungsflugzeuge und Seefernaufklärer

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    Mitgliedsland E-3 P-3 CN-235/
    C-295
    King Air BN-2 AN-30 Andere Summe
    Europaische Union Europäische Union 20 15 16 4 02 3 77 137
    Belgien Belgien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Bulgarien Bulgarien 1 001
    Danemark Dänemark 03 Challenger 604 003
    Deutschland Deutschland 08 02 Dornier 228 010
    Estland Estland Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Finnland Finnland 01 001
    Frankreich Frankreich 04 02 C-160
    22 Atlantic 2
    03 E-2
    05 Falcon 20
    08 Falcon 50
    044
    Griechenland Griechenland 02 C-130
    01 CL-415
    04 EJR-145
    007
    Irland Irland 02 01 003
    Italien Italien 1 02 ATR 72
    02 C-27J
    02 G550
    007
    Kroatien Kroatien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Lettland Lettland Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Litauen Litauen Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Luxemburg Luxemburg 0161 016
    Malta Malta 3 01 004
    Niederlande Niederlande Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Osterreich Österreich Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Polen Polen 05 M-28 005
    Portugal Portugal 04 05 009
    Rumänien Rumänien 2 002
    Schweden Schweden 02 Gulfstream IV
    02 Saab 340
    004
    Slowakei Slowakei 01 L-410 001
    Slowenien Slowenien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Spanien Spanien 03 08 05 C-212
    02 Falcon 20
    018
    Tschechien Tschechien Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Ungarn Ungarn Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    Zypern Republik Zypern Keine Aufklärungsflugzeuge oder Seefernaufklärer
    1 Luftfahrzeuge der NATO mit nationaler Zulassung und Markierungen.

    Kampf-, Transport- und Verbindungshubschrauber

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    Mitgliedsland AH-64 AW129 Tiger Mi-24 AW101 AW109 AW139 CH-47 SA316/
    319
    SA341/
    342
    SA330/
    H215/
    H225M
    NH90 UH-1 UH-60/
    S-70
    Mi-8 Andere Summe
    Europaische Union Europäische Union 57 59 127 62 51 60 27 81 60 189 343 271 345 62 126 539 2.480
    Belgien Belgien 20 03 008 0.031
    Bulgarien Bulgarien 02 012 003 002 Bell 206 0.019
    Danemark Dänemark 14 09 012 H125 0.035
    Deutschland Deutschland 0[00]53[57] 75[58][59] 029 066[60] CH53
    013 H135
    015 H145M
    022 Lynx
    021 Sea King
    0.294
    Estland Estland 004 R44 0.004
    Finnland Finnland 020 007 OH-6 0.027
    Frankreich Frankreich 056 18 185 212 049 028 AS365/366
    016 Lynx
    0.564
    Griechenland Griechenland 29 24 012 011 101 11 011 Bell 206
    018 Hughes 269
    }.217
    Irland Irland 06 002 H135 0.008
    Italien Italien 59 25 20 15 23 062 150 002 OH-6
    031 Bell 206
    0.387
    Kroatien Kroatien 023 016 OH-58 0.039
    Lettland Lettland 005 0.005
    Litauen Litauen 003 003 AS365 0.006
    Luxemburg Luxemburg Keine Kampf-, Transport- oder Verbindungshubschrauber
    Malta Malta 03 03 0.006
    Niederlande Niederlande 28 17 012 0[00]20[61] 0.077
    Osterreich Österreich 21 023 09 011 OH-58 0.064
    Polen Polen 30 02 041 064 Mi-2
    009 Mi-14
    062 W-3
    024 SW-4
    004 SH-2
    0.256
    Portugal Portugal 12 08 005 Lynx 0.025
    Rumänien Rumänien 07 062 0.069
    Schweden Schweden 20 017 15 0.052
    Slowakei Slowakei 02 013 002 Mi-2 0.017
    Slowenien Slowenien 004 008 004 Bell 206 0.016
    Spanien Spanien 018 17 041 009 022 14 015 H120
    014 H135
    008 S-76
    008 Sea King
    005 MD500
    0.171
    Tschechien Tschechien 17 024 002 Mi-2
    009 W-3
    0.052
    Ungarn Ungarn 02 014 002 H125 0.018
    Zypern Republik Zypern 11 03 004 002 Bell 206 0.020

    Seestreitkräfte

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    (Stand: Ende 2019)

    Mitgliedsland Flottenflugzeugträger/
    Leichter Flugzeugträger
    Amphibisches Angriffsschiff/
    Hubschrauberträger
    Amphibisches Unterstützungsschiff/
    Landungsschiffe
    Zerstörer/
    Fregatte
    Korvette/
    FK-Schnellboot
    Patrouillenboot Minenabwehrfahrzeug U-Boot mit ballistischen Raketen U-Boot Summe Tonnage
    Europaische Union Europäische Union 2 5 24 99 54 124 110 4 47 469 1.162.385
    Belgien Belgien 02 02 005 009 0.010.458
    Bulgarien Bulgarien 04 03 003 010 0.011.314
    Danemark Dänemark 05 013 018 0.053.771
    Deutschland Deutschland 10 05 010 06 031 0.071.740
    Estland Estland 003 003 0.001.800
    Finnland Finnland 04 004 007 015 0.008.860
    Frankreich Frankreich 1 3 22 017 017 4 05 069 0.315.040
    Griechenland Griechenland 09 13 19 010 004 11 066 0.105.515
    Irland Irland 009 009 0.015.408
    Italien Italien 1 1 03 16 010 010 08 049 0.194.084
    Kroatien Kroatien 02 05 005 001 013 0.003.688
    Lettland Lettland 005 005 010 0.003.750
    Litauen Litauen 004 004 008 0.005.289
    Luxemburg Luxemburg Keine Seestreitkräfte
    Malta Malta 002 002 0.001.410
    Niederlande Niederlande 03 06 004 006 04 023 0.111.080
    Osterreich Österreich Keine Seestreitkräfte
    Polen Polen 05 02 04 001 020 03 035 0.030.430
    Portugal Portugal 05 009 02 016 0.028.843
    Rumänien Rumänien 03 07 003 013 0.024.189
    Schweden Schweden 07 003 009 05 024 0.018.377
    Slowakei Slowakei Keine Seestreitkräfte
    Slowenien Slowenien 001 001 0.000.333
    Spanien Spanien 1 02 11 020 006 03 043 0.145.576
    Tschechien Tschechien Keine Seestreitkräfte
    Ungarn Ungarn Keine Seestreitkräfte
    Zypern Republik Zypern 002 002 0.001.430
    Verschiedene Typen Flugzeugträger
    Größenvergleich zu anderen Seestreitkräften[62]
    Staat Marine Gesamt-
    tonnage
    Größtes Schiff
    Tonnage Typ Name
    Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten United States Navy 3.415.893 104.000 Flugzeugträger USS Gerald R. Ford
    Europaische Union Europäische Union 1.494.151 042.500 Flugzeugträger Charles de Gaulle
    Russland Russland Russische Marine 0.845.730 061.390 Flugzeugträger Admiral Kusnezow
    China Volksrepublik Volksrepublik China Marine der Volksrepublik China 0.708.086 067.500 Flugzeugträger Liaoning
    Japan Japan Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte 0.413.800 027.000 Hubschrauberträger Izumo
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Royal Navy 0.367.850 022.500 Hubschrauberträger Ocean
    Frankreich Frankreich Französische Marine 0.319.195 042.500 Flugzeugträger Charles de Gaulle
    Indien Indien Indische Marine 0.317.725 045.500 Flugzeugträger Vikramaditya
    Korea Sud Südkorea Südkoreanische Marine 0.178.710 018.880 Amphibisches Angriffsschiff ROKS Dokdo
    Italien Italien Marina Militare 0.173.549 027.910 Flugzeugträger Cavour
    Taiwan Taiwan Marine der Republik China 0.151.662 009.780 Lenkwaffen-Zerstörer ROCS Kee Lung
    Spanien Spanien Armada Española 0.148.607 027.079 Amphibisches Angriffsschiff Juan Carlos I

    (Stand: Anfang 2014)

    Im Film Crash 2030 – Ermittlungsprotokoll einer Katastrophe wurde vor Beginn der Handlung eine Europaarmee unter dem Namen „Unionsarmee“ gegründet. Im Verlauf der Handlung sichert sie mehrere überflutete Städte vor Plünderungen.

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. a b Address given by Winston Churchill to the Council of Europe (Strasbourg, 11 August 1950). 14. Mai 2013, abgerufen am 3. Juli 2021 (englisch).
    2. Wiederbewaffnung und Pleven-Plan (Memento vom 10. Dezember 2006 im Internet Archive)
    3. Neuer Anlauf für Europa-Armee (Memento vom 17. März 2005 im Internet Archive)
    4. EU-Politik: Merkel fordert Europa-Armee. Spiegel Politik, 23. März 2007, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    5. EU-Steuer und EU-Armee. n-tv, 7. März 2007, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    6. ftd.de (Memento vom 8. Februar 2010 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
    7. Christoph Herwartz: Von der Leyen will Armeen bündeln. Soll sich Deutschland von Europa verteidigen lassen? n-tv, 31. Januar 2014, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    8. Juncker will eine gemeinsame EU-Armee. tagesschau.de, 8. März 2015, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    9. Martin Fritzl: „EU-Armee: Dann entscheidet Brüssel über Leben und Tod“. Die Presse, 30. März 2015, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    10. NEOS-Positionspapier Neutralität (Memento vom 9. Juni 2015 im Internet Archive)
    11. Markus Becker: Ministertreffen in Bratislava: Das Militär soll EU-Staaten wieder zusammenbringen. Spiegel Ausland, 26. September 2016, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    12. EU-Kommission plant Verteidigungsfonds. tagesschau.de, 30. November 2016, abgerufen am 24. Oktober 2021.
    13. Markus Becker: 23 EU-Staaten gründen Militärunion. In: Spiegel Online. 13. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
    14. Gemeinsam schlagkräftig: EU auf dem Weg zur Verteidigungsunion (Memento vom 11. November 2018 im Internet Archive). tagesschau.de, 11. Dezember 2017.
    15. Eva Fischer, Donata Riedel: Der Weg zur EU-Armee ist steinig. In: Handelsblatt. 16. Dezember 2018, abgerufen am 28. Februar 2023.
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