Rosiden – Wikipedia
Die Rosiden sind eine Gruppe bedecktsamiger Pflanzen. Sie sind eine der zwei großen Gruppen innerhalb der Eudikotyledonen. Nach der Systematik der Angiosperm Phylogeny Group sind sie kein eigenes Taxon und entsprechen vom Umfang her ungefähr der früheren Unterklasse Rosenähnliche.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rosiden sind im Wesentlichen durch molekulargenetische Merkmale charakterisiert und es gibt nur wenige morphologische gemeinsame Merkmale. Ihre Blüten besitzen meist eine doppelte Blütenhülle aus Kelch und Krone, wobei die Kronblätter häufig nicht verwachsen sind. Außerdem sind zwei Staubblattkreise vorhanden oder das Androeceum ist sekundär nach innen (zentripetal) oder außen (zentrifugal) vermehrt. Das Gynoeceum ist vielfach septiert. Die Samenanlagen sind crassinucellat, besitzen zwei Integumente und das Endosperm wird nukleär gebildet. An der Basis der Blüten befinden sich oft Diskusnektarien.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rosiden bilden innerhalb der Eudikotyledonen zusammen mit den Saxifragales die Hauptgruppe der Superrosiden. Sie bestehen aus zwei Gruppen von Ordnungen und einer basal stehenden Ordnung. Ein Kladogramm sieht folgendermaßen aus:[2]
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Rosiden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weinrebengewächse (Vitales)
Fabiden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fabiden (auch Eurosiden I) sind nur durch molekulargenetische Merkmale definiert, morphologische Autapomorphien sind bis jetzt nicht definiert.[1]
Zu den Fabiden zählen folgende Ordnungen:[2]
- Jochblattartige (Zygophyllales)
- Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
- Rosenartige (Rosales)
- Buchenartige (Fagales)
- Kürbisartige (Cucurbitales)
- Spindelbaumartige (Celastrales)
- Sauerkleeartige (Oxalidales)
- Malpighienartige (Malpighiales)
Das Kladogramm der Fabiden (Eurosiden I) sieht folgendermaßen aus:[2]
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Malviden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Malviden (auch Eurosiden II) sind durch ein Gynoeceum mit einfachen Griffeln gekennzeichnet. Ihre Samen verfügen meist nur über sehr wenig Endosperm.[1]
Zu den Malviden zählen folgende Ordnungen:[2]
- Storchschnabelartige (Geraniales)
- Myrtenartige (Myrtales)
- Crossosomatales
- Picramniales
- Huerteales
- Seifenbaumartige (Sapindales)
- Malvenartige (Malvales)
- Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Das Kladogramm der Malviden (Eurosiden II) sieht folgendermaßen aus:[2]
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Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Andreas Bresinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald: Lehrbuch der Botanik. Begründet von Eduard Strasburger. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-1455-7, S. 878 ff.
- ↑ a b c d e The Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. Botanical Journal of the Linnean Society, 2016, Band 181, S. 1–20. doi:10.1111/boj.12385