Falk Schnabel – Wikipedia

Falk Schnabel (* 1969 in Tübingen)[1] ist ein deutscher Jurist und seit dem 2. November 2023 Polizeipräsident von Hamburg.[2]

Schnabel, dessen Mutter aus China stammte, wuchs in Hessen und Bünde (Westf.) auf.[1] Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank in Herford und dem Grundwehrdienst studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld.

Er begann seine berufliche Laufbahn 2001 bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld im Bereich der Wirtschaftsstrafsachen. Ab 2006 war er im Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen unter anderem für materielles Strafrecht, Staatsschutz und strafrechtliche Nebengesetze zuständig. Nach seiner Beförderung zum Oberstaatsanwalt (2009) und Ministerialrat (2011) war er von 2012 bis 2015 als Leitender Ministerialrat für die Bereiche Krankenhausfinanzierung, Gesundheitswirtschaft und Maßregelvollzug im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Düsseldorf verantwortlich.[3] 2016 wurde er zum Leitenden Oberstaatsanwalt ernannt und leitete die für allgemeine Strafsachen, Wirtschafts- und Steuerstrafsachen, Korruption sowie Maßregelvollzug zuständige Abteilung bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm, bis er am 21. März 2017 die Leitung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf übernahm.[4] Dort initiierte er ein Haus des Jugendrechts[5] sowie ein Sonderdezernat für Straftaten gegen Polizei- und Einsatzkräfte, das Vorbildcharakter für andere Behörden hatte.[6] Während seiner Amtszeit wurde bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf außerdem die nordrhein-westfälische Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS NRW)[7] eingerichtet, bei der bundesweit erstmalig herausragende Verfahren der Organisierten Kriminalität gebündelt werden.[8]

Ab dem 1. Dezember 2020 war Schnabel Polizeipräsident von Münster.[9] Schwerpunkte seiner Arbeit waren dort ein aufeinander abgestimmtes Vorgehen von Stadt und Polizei gegen Krawalle im öffentlichen Raum und sogenannte Autoposer[10] sowie die Mitwirkung bei der Entwicklung eines Konzepts zur Früherkennung von Amoktätern (PeRiskoP),[11] das inzwischen in ganz Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird.[12]

Am 25. April 2022 trat Schnabel das Amt des Polizeipräsidenten von Köln als Nachfolger von Uwe Jacob an.[13] Jacob war zum 31. Januar 2022 in den Ruhestand getreten. Im Juli 2023 wurde bekannt, dass Schnabel im Oktober 2023[14] Polizeipräsident von Hamburg als Nachfolger von Ralf Martin Meyer wird.[15] Er wechselte laut eigener Aussage aus „persönlichen Gründen“ in die Hansestadt.[14]

Schnabel ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.[16] Er engagiert sich gegen Antisemitismus[17][18][19] und ist Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.[20]

Einzelnachweise

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  1. a b Michael Bührke: „Münster ist in vielerlei Hinsicht eine glückliche Stadt!“ In: ALLES MÜNSTER. 12. März 2021, abgerufen am 28. Juni 2022 (deutsch).
  2. Gerhard Voogt und Tim Stinauer: Falk Schnabel folgt auf Uwe Jacob: Münsteraner wird neuer Polizeichef von Köln. 29. März 2022, abgerufen am 9. April 2022 (deutsch).
  3. Falk Schnabel wird neuer Polizeipräsident in Köln | Land.NRW. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  4. Falk Schnabel ist neuer Leiter der Staatsanwaltschaft Düsseldorf | Land.NRW. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  5. Landeshauptstadt Düsseldorf: Kooperationsvereinbarung für ein Düsseldorfer Haus des Jugendrechts unterzeichnet. Abgerufen am 31. Januar 2023.
  6. Stefani Geilhausen: Interview Falk Schnabel: Der Rechtsstaat muss seine Leute schützen. 6. Februar 2019, abgerufen am 31. Januar 2023.
  7. NRW-Justiz: Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW). Abgerufen am 31. Januar 2023.
  8. Minister Biesenbach stellt Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS) vor | Land.NRW. Abgerufen am 31. Januar 2023.
  9. Münster: Neuer Polizeipräsident kommt von Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  10. Polizei nimmt Problemgruppen ins Visier | Land.NRW. Abgerufen am 31. Januar 2023.
  11. Ronen Steinke: Messerattacke im ICE: Lassen sich solche Angriffe verhindern? Abgerufen am 31. Januar 2023.
  12. Projekt PeRiskoP kommt in ganz Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Abgerufen am 31. Januar 2023.
  13. Tim Morgenstern: Neuer Polizeipräsident: Falk Schnabel über seinen Amtsantritt am 20. April. 5. April 2022, abgerufen am 9. April 2022 (deutsch).
  14. a b Scheidender Polizeichef: Nach Paukenschlag: Falk Schnabel nennt Gründe für Abschied aus Köln. In: Express. 6. Juli 2023, abgerufen am 8. Juli 2023.
  15. Tim Stinauer: Falk Schnabel geht nach Hamburg: Kölner Polizeipräsident nennt persönliche Gründe für überraschenden Wechsel. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 6. Juli 2023, abgerufen am 8. Juli 2023.
  16. Falk Schnabel ist neuer Leiter der Staatsanwaltschaft Düsseldorf | Land.NRW. Abgerufen am 14. September 2022.
  17. Bezirksregierung Münster – Schülerwettbewerb „Shalom – jüdisches Leben heute!“: Jury freut sich über die Qualität der Beiträge. Abgerufen am 26. September 2022.
  18. Redaktion: Recklinghausen diskutiert: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“. In: Recklinghäuser Zeitung. 26. August 2021, abgerufen am 26. September 2022 (deutsch).
  19. Was tun gegen Antisemitismus?! Fortbildungsreihe für Lehrerinnen und Lehrer u. a. In: JLID2021. Abgerufen am 26. September 2022 (deutsch).
  20. Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster. In: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. Abgerufen am 8. Juli 2023.