Bahnhof Frankfurt-Mainkur – Wikipedia

Frankfurt-Mainkur
Bahnhof
Empfangsgebäude (2007)
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung FFMK
IBNR 8002048
Preisklasse 5
Eröffnung 10. November 1848
bahnhof.de Frankfurt-Mainkur-1039006
Lage
Stadt/Gemeinde Frankfurt am Main
Ort/Ortsteil Fechenheim
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 8′ 3″ N, 8° 46′ 2″ OKoordinaten: 50° 8′ 3″ N, 8° 46′ 2″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Frankfurt-Mainkur
Bahnhöfe in Hessen

Der Bahnhof Frankfurt-Mainkur liegt an der Bahnstrecke Frankfurt Süd–Aschaffenburg zwischen dem Frankfurter Ostbahnhof und dem Hanauer Hauptbahnhof im Frankfurter Stadtteil Fechenheim.

Blick auf den Bahnhof von der weiter östlich liegenden Omegabrücke über B 40, Bahnanlagen und Kilianstädter Straße

Der Bahnhof liegt am nördlichen Rand des historischen Fechenheim an der Straße An der Mainkur, wo die Hanauer Landstraße auf eine Verkehrsinsel zuführt, die als Kreisverkehr ausgebaut ist und auf der sich sowohl das Gebäude der Mainkurstuben als auch eine Haltestelle der Frankfurter Straßenbahn befinden. Dieses Ensemble wird als „Mainkur“ bezeichnet. Dort beginnt die nach Norden führende Vilbeler Landstraße, die unmittelbar westlich vom Bahnhof von den Bahngleisen überquert und unterbrochen wird. Eine Unterführung ermöglicht es jedoch, zu Fuß und mit dem Fahrrad die Eisenbahnstrecke zu unterqueren.

Gebäude des Bahnhofs Mainkur aus den 80er Jahren

Der Bahnhof mit dem ursprünglichen Empfangsgebäude wurde beim Bau der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn 1847 angelegt. Bis zum Ende des Deutschen Krieges von 1866, der mit der Annexion von Kurhessen und der Freien Stadt Frankfurt durch Preußen endete, war der Bahnhof kurhessischer Grenzbahnhof an der Staatsgrenze zwischen den beiden Staaten mit Zollabfertigung. Zwischen 1913 und 1918 entstanden das jetzige Empfangsgebäude und die Güterhalle.[1] Am 30. Mai sowie am 5. September 1942 wurde von dort insgesamt 28 jüdische Kinder, Frauen und Männer deportiert. Der Sammelpunkt war Rathaus Bergen.[2] Das Bahnhofsgebäude im Neoklassizistischen Stil hat ein geducktes Walmdach mit Ziegelfrontispiz steht heute (Stand 2024) unter Denkmalschutz.[3]

Die Bahnsteige mit ausfahrendem Regional-Express nach Würzburg Hbf
Noch begrüßt eine grüne Idylle die Reisende auf dem Weg zum Bahnsteig. Im Hintergrund: Stellwerk und Straßenbrücke

Der Bahnhof Frankfurt-Mainkur gehört der DB Station & Service AG und wird in deren Stationsmanagement geführt. Das Empfangsgebäude ist seit Jahren geschlossen. Die Schalterhalle wird von der Gaststätte L’Étoile für Kunstausstellungen genutzt. Fahrkarten gibt es nur noch am RMV-Automaten.

Der Bahnhof hat drei Gleise an zwei Bahnsteigen, die durch eine Unterführung miteinander verbunden sind. In Frankfurt-Mainkur halten Regionalbahnen und weniger häufig auch Regional-Express-Züge der RMV-Linie 54 von Frankfurt Hbf über Frankfurt Süd und Frankfurt Ost nach Hanau Hbf, Aschaffenburg Hbf, Würzburg Hbf und Bamberg.

Im Zuge des Baus der Nordmainischen S-Bahn ist geplant, den Bahnhof Frankfurt-Mainkur zurückzubauen. Er soll durch die neu zu bauende Station Frankfurt-Fechenheim ersetzt werden, die etwas weiter westlich liegen wird. Während der Umbaumaßnahmen soll der Bahnhof jedoch noch angefahren werden.[4]

Linie Verlauf Takt Betreiber
RE 54 Main-Spessart-Express:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) Süd – Frankfurt Ost – Frankfurt-Mainkur – Maintal West – Maintal Ost – Hanau-Wilhelmsbad – Hanau West – Hanau Hbf – Kahl (Main) – Dettingen (Main) – Kleinostheim – Aschaffenburg Hbf – Heigenbrücken – Wiesthal – Partenstein – Lohr Bf – Langenprozelten – Gemünden (Main) – Karlstadt (Main) – Retzbach-Zellingen – Würzburg Hbf – Schweinfurt Hbf – Haßfurt – Bamberg
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min (mit Lücken zur HVZ) DB Regio Bayern
RB 58 Rüsselsheim Opelwerk – Rüsselsheim – Frankfurt am Main Flughafen Fernbf / (Frankfurt (Main) Hbf –) (nur HVZ) Frankfurt (Main) Süd – Frankfurt Ost – Frankfurt-Mainkur – Maintal West – Maintal Ost – Hanau-Wilhelmsbad – Hanau West – Hanau Hbf – Großauheim (Kr Hanau) – Großkrotzenburg – Kahl (Main) – Dettingen (Main) – Rückersbacher Schlucht – Kleinostheim – Aschaffenburg Hbf – Hösbach – Laufach
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
30 min (FF Süd–Hanau zur HVZ)
HLB Hessenbahn

Südlich des Bahnhofs befinden sich die Straßenbahn- und Bushaltestelle Mainkur Bahnhof am Mainkur-Kreisel im Zuge der Hanauer Landstraße, nördlich des Bahnhofs die Bushaltestellen Birsteiner Straße, Meerholzer Straße und Fuldaer Straße, erreichbar durch die Fußgängerunterführung im Zuge der Vilbeler Landstraße.

Die Haltestelle Mainkur Bahnhof wird von der Straßenbahnlinie 11 und den Bussen der Linien F-41, 44 (traffiQ) und 551 (Regionalverkehr) bedient. Nördlich der Eisenbahngleise liegt die Bushaltestelle Birsteiner Straße, welche ebenfalls von den Buslinien F-41, 44 und 551 sowie von den Linien MKK-23, MKK-25 (SVM) und X57 (Schnellbus) angefahren wird.

Linie Verlauf Takt Betreiber
11 Höchst Zuckschwerdtstraße – Nied Kirche – Griesheim – Gallus – Galluswarte – Hauptbahnhof – Willy-Brandt-Platz – Altstadt – Ostendstraße – Ostbahnhof – Mainkur Bahnhof – Fechenheim Schießhüttenstraße 10 min
7/8 min (wochentags an Schultagen)
VGF

Auf allen Linien gelten wie in den den Bahnhof Mainkur bedienenden Eisenbahnlinien die Fahrscheine des RMV.

Vor und neben dem Empfangsgebäude befinden sich mehrere Parkplätze.

  • Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, (Strecke 007), S. 126.
Commons: Bahnhof Frankfurt Mainkur – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eisenbahn in Hessen, S. 126.
  2. Clemens Dörrenberg: Vom Bahnhof Mainkur in den Tod fr-online, 30. Mai 2021, abgerufen am 23. November 2021
  3. Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Kulturdenkmäker in Hessen. Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2010, abgerufen am 27. Februar 2024.
  4. Frankfurt-Mainkur auf der Website der Nordmainischen S-Bahn. Abgerufen am 16. Januar 2015