Freudenthal-Gesellschaft – Wikipedia

Die Freudenthal-Gesellschaft widmet sich als eine deutschsprachige literarische Gesellschaft der Pflege und Verbreitung der niedersächsischen Varietät des Plattdeutschen im Allgemeinen sowie der Werke der Freudenthal-Brüder Friedrich und August im Besonderen.

Sie wurde am 24. April 1948 in Rotenburg (Wümme) zunächst als Friedrich-Freudenthal-Gesellschaft gegründet. Seit etwa 1975 geht die Gesellschaft bewusst und deutlich über den Rahmen einer bloßen Dichter- und Heimatkunde-Gesellschaft hinaus und sieht sich wohl zusätzlich als förderndes Element einer niederdeutschen Bewegung der Gegenwart, was insbesondere durch die regelmäßig durchgeführten Verleihungen des „Freudenthal-Preises“ an plattdeutsche Gegenwartsschriftsteller sichtbar wird. 1988 wurde der Sitz der Gesellschaft auf Anraten von Soltaus damaligem Stadtdirektor Jürgen Fenner von Rotenburg nach Soltau verlegt. Im Alten Rathaus der Stadt befindet sich das Freudenthalzimmer, in dem Friedrich Freudenthal von 1884 bis 1887 als Bürgermeister wirkte.

Ab 1947 war Hans-Ludolf Flügge zunächst Geschäftsführer und von 1955 bis 1964 Vorsitzender der Freudenthal-Gesellschaft.[1]

Von 1979 bis 2012 war Heinrich Kröger Vorsitzender der Freudenthal-Gesellschaft.

Freudenthal-Preis

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Seit 1957 wird der nach den Brüdern Freudenthal benannte Preis für preiswürdige unveröffentlichte plattdeutsche Gedichte, Kurzgeschichten, Hörspiele oder in sich geschlossene Spielszenen verliehen. Die Auszeichnung wird ab 2025 alle zwei Jahre vergeben;[2] bis 2023 erfolgte die Preisverleihung alljährlich (mit Ausnahmen: 1971, 2014). Vor allem aus Norddeutschland (Niedersachsen stellt über 30 Preisträger), aber auch aus den USA, den Niederlanden und aus England kamen die bisherigen Preisträger. Seit 1970 wurden in einigen Jahren mehrere Preisträger ausgezeichnet. Und einige haben den Preis mehrmals erhalten: Wilhelm Martens (1967, 1974), Jürgen Kropp (1985, 1993, 2003, 2013), Diedrich Heinrich Schmidt (1990, 2005), Silke Mansholt (1997, 2004), Gerd Constapel (2003, 2009), Aloys Terbille (1994, posthum 2010), Birgit Lemmermann (2012, 2020), Are Meijer (2016, 2022) und Reinhard F. Hahn (1999, 2023).

Preisträger seit 1957

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Seit 2008 wird der Freudenthalpreis durch den Freudenthal-Förderpreis (Freudenthal-Anerkennung) ergänzt. Bisherige Preisträger:

Besondere Würdigung

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  • Heinrich Kröger (Hrsg.): „Ick löw, ick bin en Stück von di ...“ Ein niederdeutsches Lesebuch. Freudenthal-Preisträger/innen 1976-2001. Hinstorff-Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-356-00971-0.

Einzelnachweise

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  1. Bettina Diercks: Heimatpflege war Flügges Anliegen. Kreiszeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 9. April 2015, abgerufen am 4. April 2024.
  2. (24036) Freudenthal-Preis wird nur noch alle zwei Jahre vergeben. In: plattnet.de. 8. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
    Vergabe des Freudenthal-Preises nur noch aller zwei Jahre. In: niederdeutsche-literatur.de. 9. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024.
  3. a b Freudenthal-Preisverleihung 2018. In: freudenthal-gesellschaft.de. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  4. a b Preis geht an Tonko Ufkes aus Groningen. In: heide-kurier.de. 12. August 2019, abgerufen am 13. September 2020.
  5. a b c d Freudenthal-Preis 2020 für Birgit Lemmermann. In: archiv.plattnet.de. 11. August 2020, abgerufen am 13. September 2020.
  6. Diedrich Hinrichs: Verleihung des Freudenthal-Preises an Birgit Lemmermann. In: gymnasium-harsefeld.de. Abgerufen am 17. November 2021.
  7. a b Soltau: Niederdeutsche Literatur. In: heide-kurier.de. 19. September 2022, abgerufen am 26. September 2022.
  8. a b Der 66. Freudenthal-Preis geht an Reinhard F. Hahn in die USA. In: freudenthal-gesellschaft.de. Abgerufen am 22. Oktober 2023.
  9. Freudenthal-Preisverleihung 2017. In: freudenthal-gesellschaft.de. Abgerufen am 21. Januar 2020.