GE AC4400CW – Wikipedia

GE AC4400CW
UP 6670 (März 2008)
UP 6670 (März 2008)
UP 6670 (März 2008)
Nummerierung: siehe Lieferliste
Anzahl: 2973
Hersteller: GE Transportation Systems
Baujahr(e): 1993–2007
Achsformel: Co’Co’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 22 300 mm
Höhe: 4690 mm
Breite: 3020 mm
Drehgestellachsstand: 4010 mm
Dienstmasse: 185–196 t
Reibungsmasse: 185–196 t
Radsatzfahrmasse: 30,8–32,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 113 km/h
Installierte Leistung: 3270 kW
Anfahrzugkraft: 800 kN
Dauerzugkraft: 640 kN bei 22 km/h
Leistungskennziffer: 16,7–17,7 kW/t
Treibraddurchmesser: 1067 mm
Motorentyp: GE 7FDL-16
Motorbauart: 1 × Sechzehnzylinder-V-Dieselmotor mit Abgasturbolader,
4-Takt, wassergekühlt,
175,1 l Hubraum
Nenndrehzahl: 1050 min−1
Leistungsübertragung: elektrisch
Tankinhalt: 18 900 l
Anzahl der Fahrmotoren: 6 × GE GEB13
Antrieb: Dieselmotor, Wechselstromgenerator, Wechselstromfahrmotoren
Übersetzungsverhältnis: 1 : 4,15
Lokbremse: Druckluftbremse, Widerstandsbremse, Handbremse
Zugbremse: Druckluftbremse
Steuerung: Mehrfachtraktions-steuerung
Kupplungstyp: Janney
Quellen:[1][2]

AC4400CW ist die Herstellerbezeichnung für eine Reihe dieselelektrischer Güterzuglokomotiven, die zwischen 1993 und 2007 von GE Transportation Systems (GETS) in 2973 Exemplaren hergestellt wurde. Die Typenbezeichnung ist zusammengesetzt aus „AC“ für alternating current zur Kennzeichnung der Wechselstromfahrmotoren, „4400“ für die Leistung von etwa 4400 hp, „C“ für drei Radsätze im Drehgestell und „W“ für Wide Cab, das nordamerikanische Sicherheitsführerhaus. Das parallel zur Gleichstromreihe C44-9W entworfene Modell AC4400CW war die erste von GETS gebaute Lokomotivreihe mit Wechselstromfahrmotoren und diente später als Entwicklungsgrundlage für das Nachfolgemodell ES44AC.

Zu Beginn der 1990er Jahre entwickelte GE Transportation Systems (GETS) basierend auf den letzten Modellen der Dash-8-Serie die Dash-9-Serie. Parallel zum Gleichstrommodell C44-9W entstand die Reihe AC4400CW mit Wechselstromfahrmotoren als Antwort auf das im Juni 1991 vom Konkurrenten General Motors Electro-Motive Division (EMD) vorgestellte Wechselstrommodell SD60MAC.[2] Ein Prototyp mit der Nummer 2000 wurde im Juni 1993 fertiggestellt, die Serienfertigung begann jedoch erst im Juni 1994.[2][3] Somit kam EMD GETS erneut zuvor, denn die Serienfertigung des Modells SD70MAC setzte bereits im November 1993 ein.[4] Dennoch trug die Reihe AC4400CW maßgeblich dazu bei, dass GETS seinen Konkurrenten EMD überholen und selbst die führende Rolle auf dem US-amerikanischen Markt einnehmen konnte.[2] Neben der Reihe AC4400CW wurde ab 1995 das leistungsfähigere Modell AC6000CW gebaut, welches aufgrund seiner hohen Fehleranfälligkeit jedoch weniger erfolgreich war. Bis 2004 verkaufte GETS das Modell AC4400CW in den Vereinigten Staaten, seit 2005 nur noch im Ausland, weil die verwendeten 7FDL-Dieselmotoren die durch die Environmental Protection Agency (EPA) für den 1. Januar 2005 beschlossene Abgasnorm Tier II nicht erfüllen konnten.[2] Die letzte von fast 3000 Lokomotiven wurde im November 2007 an die kanadische Québec Cartier Mining Company verkauft. Das Nachfolgemodell ist die ES44AC als Vertreter der Evolution-Serie.[2][3]

Technische Beschreibung

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Der Hauptrahmen, welcher den Vorbau, den Führerstand und die Aufbauten des Maschinenraums trägt, stützt sich auf zwei dreiachsige HiAd-Drehgestelle mit Schraubenfedern als Primär- und Gummifedern als Sekundärfederung.[2] Drehzapfen dienen zur Übertragung der horizontalen Kräfte auf den Hauptrahmen. Optional wurden in späteren Baujahren selbstlenkende Drehgestelle angeboten.[2] Die Dienstmasse der Lokomotive liegt je nach Ausführung bei 185 t bis 196 t, die mittlere Achslast bei 30,8 t bis 32,7 t.[1][2]

Der Vorbau beinhaltet neben einer Personaltoilette und elektrischer Hilfsausrüstung zwei von außen befüllbare Sandkästen für die pneumatisch betriebene Sandstreueinrichtung. An beiden Enden des Fahrzeugs ist eine durch Geländer geschützte Plattform vorhanden. Hinter dem Führerstand sind der größte Teil der elektrischen Ausrüstung und darüber die von seitlichen Lüftern gekühlten Bremswiderstände angeordnet. Der Wechselstromteil zur Versorgung der Fahrmotoren ist auf der linken Seite neben den Aufbauten des Maschinenraums in einem eigenen Gehäuse untergebracht. Die Batteriekästen befinden sich auf der rechten Seite außerhalb des Maschinenraums. In der Mitte des Fahrzeugs ist die aus Dieselmotor und Hauptgenerator bestehende Antriebsanlage angeordnet. Der Dieselmotor des Typs GE 7FDL-16 mit 175,1 l Hubraum ist ein wassergekühlter Sechzehnzylinder-V-Motor mit Abgasturbolader, arbeitet nach dem Viertaktprinzip und liefert bei einer Drehzahl von 1050 min−1 eine Leistung von 3270 kW.[1][2] Der vom Dieselmotor angetriebene, als Drehstrom-Synchrongenerator ausgeführte Hauptgenerator GE GMG196 versorgt die sechs Tatzlager-Drehstrom-Asynchronfahrmotoren des Typs GE GEB13.[1][2] Das Übersetzungsverhältnis zwischen Fahrmotor und Radsatz beträgt 1 : 4,15, die resultierende Höchstgeschwindigkeit 113 km/h und die Anfahrzugkraft 800 kN.[1][2] Ein kleinerer Wechselstromgenerator des Modells GE GYA30A dient als Erregermaschine des Hauptgenerators und als Hilfsgenerator zur Versorgung des Bordnetzes.[2] Den hinteren Abschluss des Maschinenraums bildet die Kühlanlage, unterhalb derer der Fahrmotorlüfter und der Luftpresser angeordnet sind. Zwischen den Drehgestellen befindet sich der Kraftstofftank mit einem Fassungsvermögen von 18 900 l, der auf der rechten Seite in einer Aussparung die beiden Hauptluftbehälter aufnimmt.

Eine indirekt wirkende Druckluftbremse dient als Zugbremse, eine direkt wirkende Druckluft-Zusatzbremse als Lokomotivbremse und eine Handbremse zur Sicherung im Stand. Die pneumatische Bremsausrüstung stammt von Westinghouse.[1][2] Die Fahrzeuge verfügen zudem über eine Widerstandsbremse sowie eine Mehrfachtraktionssteuerung und optional eine Funkfernsteuerung.[1]

Eigentümer Nummerierung Anzahl
Burlington Northern and Santa Fe Railway 5600–5717, 5838–5840 0121
Canadian Pacific Railway 8500–8580, 8600–8650, 9500–9683, 9700–9740, 9750–9784, 9800–9840 0433
Chicago and North Western Transportation 8801–8835 0035
CIT Group 1001–1059 0059
CSX Transportation 15–173, 201–599, 5101–5122, 9100–9113 0594
El Cerrejón 1014 0001
Ferrocarril Mexicano 4500–4574 0075
Ferrominera Orinoco 1058–1059 0002
Ferrosur 4400–4437 0038
GE Transportation Systems 2000, 4000–4009, 4400 0012
Kansas City Southern Railway 2000–2049 0050
Québec Cartier Mining Company 11–29 0019
Quebec North Shore and Labrador Railway 415–426 0012
Southern Pacific Transportation 100–378 0279
Transportación Ferroviaria Mexicana 2600–2674 0075
Union Pacific Railroad 5554–5694, 5700–5769, 5771–6081, 6430–6699, 6738–6887, 6995–6999,
7080–7297, 9997–9999
1168
gesamt: 2973
Quellen:[2][3][5]
  • Keith Thompson, General Electric’s AC4400CW, in: Model Railroader Ausgabe April 1996, Kalmbach Publishing Co., ISSN 0026-7341 S. 88ff.
  • Greg McDonnell: Locomotives – The modern Diesel & Electric Reference. The Boston Mills Press, Ontario, Canada 2008, ISBN 1-55046-493-0, ISBN 978-1-55046-493-1
Commons: GE AC4400CW locomotives – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g General Electric AC4400CW. In: The Diesel Shop. 14. Mai 2010, abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o Adam Burns: GE AC4400CW Locomotives. In: american-rails.com. 4. Juni 2023, abgerufen am 26. Januar 2024 (englisch).
  3. a b c General Electric AC-Series Roster. In: The Diesel Shop. 18. Januar 2014, abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).
  4. Adam Burns: EMD SD70 Series. In: american-rails.com. 27. Oktober 2023, abgerufen am 18. Februar 2024 (englisch).
  5. GE Demonstrators, Prototypes & Test Beds. In: The Diesel Shop. 17. Dezember 2016, abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).