Gerrit Schmidt-Foß – Wikipedia

Gerrit Schmidt-Foß (2019)

Gerrit Schmidt-Foß (* 15. September 1975 in West-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Hörbuchinterpret, Synchron- und Hörspielsprecher. Zudem ist er als Dialogbuchautor und Dialogregisseur tätig. Er ist unter anderem die deutsche Synchronstimme von Leonardo DiCaprio, Jim Parsons, Jorge Garcia, Jeremy Renner, Giovanni Ribisi, Scott Caan, James Van Der Beek, Sung Kang, Sean Gunn und Wentworth Miller.

Leben und Wirken

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Film und Fernsehen

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Gerrit Schmidt-Foß ist der jüngere Bruder von Dennis und Florian Schmidt-Foß. Über seinen ältesten Bruder Dennis gelangte er im Alter von sieben Jahren zum Hörfunk.[1] Beim Sender Freies Berlin wirkte er daraufhin in Hörspielproduktionen mit und wurde über die Kinderagentur von Annelie Rohrbeck, Mutter des Hörspielsprechers Oliver Rohrbeck, an die Berliner Synchronateliers sowie zu Film und Fernsehen vermittelt. 1984 wirkte er in der 13-teiligen Jugendserie Ravioli als Pepe „Lallemann“ Düwel mit. Nach weiteren Gastauftritten in Kindersendungen wie Bettkantengeschichten und Löwenzahn sowie Vorabendserien wie Ein Heim für Tiere und Praxis Bülowbogen wurde Gerrit Schmidt-Foß 1990 für die Rolle des Dieter Lohse in Loriots Kinokomödie Pappa ante portas engagiert. 1995 legte er sein Abitur ab. Bis 1996 verkörperte er in insgesamt 23 Folgen der ZDF-Familienserie Unser Lehrer Doktor Specht den Schüler Fabian Frosch.

Synchronisation

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Zu seinen ersten großen Einsätzen gehört die Kinoproduktion Der letzte Kaiser (1987), in der er Tsou Tijger als jungen Puyi synchronisierte. 1989 erhielt er ein mehrjähriges Engagement als deutsche Stimme von Hauptdarsteller Jerry O’Connell in der kanadischen Sitcom Ultraman – Mein geheimes Ich (1989–1992). In This Boy’s Life (1993) wurde Gerrit Schmidt-Foß erstmals für die Synchronisation des damals 17-jährigen Leonardo DiCaprio verpflichtet. Nachdem in nachfolgenden Produktionen wechselnde Sprecher eingesetzt worden waren, fiel die Wahl für William Shakespeares Romeo + Julia (1996) erneut auf ihn, Regisseur Baz Luhrmann entschied, dass seine Stimme der Stimme DiCaprios am nächsten komme. Seitdem hat sich Gerrit Schmidt-Foß als deutsche Synchronstimme des US-Schauspielers etabliert.

Bis auf wenige Ausnahmen synchronisiert er seit 1997 zudem wiederkehrend Jeremy Renner, Giovanni Ribisi sowie James Van Der Beek, darunter in allen sechs Staffeln der Jugendserie Dawson’s Creek (1999–2004). In der KiKA-Dokuserie Fortsetzung folgt sowie der MDR-Dokureihe Meine Herausforderung fungiert er als Off-Sprecher.[2] Zudem war er als Sprecher an der für den Grimme-Preis nominierten Fernsehdokumentation 24h Berlin – Ein Tag im Leben beteiligt (2009).[3]

Ergänzend arbeitet Schmidt-Foß als Dialogbuchautor und Synchronregisseur. Von ihm stammen unter anderem die deutschen Texte zu den Comicverfilmungen Iron Man (2008) und Iron Man 2 (2010). Zudem war er für die deutschsprachige Fassung der Familienkomödie Cinderella Story (2004), für die Tanzfilmreihe Step Up (2006), Step Up to the Streets (2008) und Step Up 3D (2010) und die Videospielverfilmung Hitman – Jeder stirbt alleine (2007) verantwortlich. Synchronregie führte er unter anderem in der Actionfilm-Adaption G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra (2009), in der Literaturverfilmung London Boulevard (2010) und im Kriminalfilm Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest (2010).

Hörproduktionen

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Unter der Regie von Ulli Herzog wirkte Gerrit Schmidt-Foß in jungen Jahren in der für Kinder konzipierten Hörfunksendung Ohrenbär mit. Hauptrollen in Hörspielproduktionen öffentlicher Rundfunkanstalten übernahm er ferner in Die kapieren nicht von Boris Vian (WDR, 1998), ebenso wie im zweiteiligen, die Berliner Luftbrücke thematisierenden Dokumentarhörspiel Berlin Airlift von Felix Huby und Ulrich Werner Grimm (WDR, 1998).[4] Des Weiteren übernahm er die Hauptrolle des Joshua Ismael Cohen in Stuart Kummers The Cruise (WDR, 2014). Mehrjährige Rollenengagements in Hörspielserien erhielt er unter anderem als Bibis Freund Florian in Bibi Blocksberg (seit Folge 68, 1997), als Tröstereule Ezechiel im Ableger Elea Eluanda (2003–2009), als Derek Ashby in Point Whitmark (seit 2001), Terry Sheridan in Jason Darks Hörspieladaption Don Harris, Psycho Cop (seit 2006) sowie als Erzähler in Die Playmos (seit 2007) als auch bei den Biene-Maja-Hörspielen (seit 2013).

2008 war Schmidt-Foss im Star Wars Hörspiel Dark Lord zu hören (nach James Lucenos Roman Dunkler Lord – Der Aufstieg des Darth Vader – Buch und Regie: Oliver Döring, ISBN 978-3-8291-2157-6).

In Monster 1983 sprach er Giovanni Marzini.

Gerrit Schmidt-Foß gehört ferner zum Sprecherensemble der Lauscherlounge und wirkte dort bislang sowohl auf Tonträgern als auch in Live-Hörspielen mit, so im Dreiteiler Der Trek nach Westen von Oliver Rohrbeck oder im Thriller Plan B von Ivar Leon Menger.[5]

Als Hörbuchinterpret vertonte Gerrit Schmidt-Foß das historische Jugendbuch Alexander der Große von Auguste Lechner und die ungekürzte Fassung der Satire Gullivers Reisen von Jonathan Swift (Audible).

In der ebenfalls ungekürzten Hörbuchinszenierung des Romans Ausgesetzt von James W. Nichol übernahm er die Rolle des psychopathischen Serienmörders Bobby (2010). Unter dem Titel Das Beste von Tiger und Bär erschien 2011 eine Zusammenstellung erfolgreicher Geschichten von Kinderbuchautor und Illustrator Janosch (2011), die Schmidt-Foß gemeinsam mit Detlef Bierstedt interpretierte. Neben Maria Koschny war er im Hörbuch zu Die Poison Diaries. Band 1 von Maryrose Wood zu hören. Mit Vera Telz und Uve Teschner war er in Dem Himmer so fern von Kajsa Ingemarsson zu hören und zusammen mit Inka Löwendorf interpretierte er Geheimer Ort von Tana French. Im Mammutepos Die Letzten Helden spricht er die Hauptrolle Graf Guildenstern. 2018 las Gerrit Schmidt-Foß mit Milena Rybiczka das Hörverlag-Hörbuch Sofia die Erste: Meine schönsten Geschichten ein (ISBN 978-3-8445-2888-6).

Computerspielinteressierte kennen seine Stimme beispielsweise als Prinz von Persien in Prince of Persia – The Sands of Time, als Cuano in Das Schwarze AugeDrakensang: Am Fluss der Zeit, als Valerian Mengsk in StarCraft II: Wings of Liberty, als Held in Arcania und in Anlehnung an seine gleichnamige Serienrolle als Xander Harris in Buffy – Chaos Bleeds. Außerdem lieh er seine Stimme Jason Brody, dem Protagonisten aus Far Cry 3.

Auf dem 2003 erschienenen Album Die Prophezeiung des Techno-Projekts E Nomine war Schmidt-Foß als Gastsprecher am Titel Laetitia beteiligt.

2021 las Schmidt-Foß für den Argon Verlag Quentin Tarantinos Romanadaption von Once Upon a Time in Hollywood (Es war einmal in Hollywood) als Hörbuch ein (ISBN 978-3-8398-1934-0).

2022 las Schmidt-Foß mit Hannes Jaenicke, Lavinia Wilson und Nina Reithmeier das Argon Verlag Hörbuch Der Anfang von morgen ein (ISBN 978-3-8398-1996-8).

Gerrit Schmidt-Foß ist verheiratet und Vater dreier Söhne. Die Familie lebt in Berlin.

Synchronrollen (Auswahl)

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Leonardo DiCaprio

Steve Zahn

Jeremy Renner

Scott Caan

Sung Kang

Giovanni Ribisi

Sean Gunn

Josh Gad

Gerrit Schmidt-Foß (2011)
  • 1998: Goldene-Leinwand-Ehrennadel als deutsche Stimme von Leonardo DiCaprio in Titanic
  • 2011: Die Silhouette in der Kategorie „Bester Synchronschauspieler in einem Film/Hauptrolle“ als deutsche Stimme von Leonardo DiCaprio in Inception[6]

Einzelnachweise

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  1. Tina Thiele: Interview: Die Synchron-Stimmen von Leo di Caprio und Jennifer Aniston. In: jetzt.de. 28. Juni 2006, abgerufen am 26. März 2020.
  2. MDR Fernsehen: Meine Herausforderung (Memento vom 8. März 2012 im Internet Archive).
  3. Pressemappe zur Fernsehdokumentation „24h Berlin“ (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB).
  4. Hörspiel von Felix Huby: Berlin Airlift. (PDF; 36 KB) In: hördat.de. Abgerufen am 26. März 2020.
  5. Erstens: Aktuelle Vita von Gerrit Schmidt-Foß. In: lauscherlounge.de. Abgerufen am 26. März 2020. Zweites, eine vormalige, aber etwas ausführlichere Version: Vita 2011 von Gerrit Schmidt-Foß (Memento vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive).
  6. Helen Krüger: Preisübergabe an Gerrit Schmidt-Foß im Kullman’s am Theodor-Heuss-Platz (HK, EvG). In: Die Silhouette. Abgerufen am 2. Dezember 2023.