Giulias Verschwinden – Wikipedia

Film
Titel Giulias Verschwinden
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen T&C Film mit dem Schweizer Fernsehen[2]
Stab
Regie Christoph Schaub
Drehbuch Martin Suter
Musik Balz Bachmann
Kamera Filip Zumbrunn
Schnitt Marina Wernli
Besetzung

Giulias Verschwinden ist eine Schweizer Filmkomödie über das Älterwerden nach einem Drehbuch von Martin Suter und unter der Regie von Christoph Schaub. Der Film wurde am 8. August 2009 auf dem Filmfestival von Locarno welturaufgeführt.[3]

Eine Gruppe Mittfünfziger wartet auf Giulia, um zusammen ihren 50. Geburtstag zu feiern, und überbrückt das Warten mit Gesprächen über das Altern und die Altersleiden. Das Geburtstagskind (Corinna Harfouch) verspätet sich und erhält im Bus das Stichwort einer älteren Dame: «Wir sind unsichtbar. Wir Älteren». Auf ihrer spontanen Frustshoppingtour trifft Giulia auf einen Fremden (Bruno Ganz), der ihr den Hof macht.

Jessica (Elisa Schlott) und Fatima (Hannah Dietrich) shoppen auch, jedoch aus anderen Motiven. Die beiden Teenager klauen für ihren Schwarm Turnschuhe und werden dabei erwischt. Der Diebstahl führt schliesslich dazu, dass Jessicas geschiedene Eltern bei der Polizei vorsprechen, um ihre Tochter abzuholen. Die getrennt lebenden Eltern Cornelia (Susanne-Marie Wrage) und Max (Samuel Weiss) führen dabei das typische Verhalten streitender Eltern vor.

Derweil sabotiert Leonie (Christine Schorn) die Feier zu ihrem achtzigsten Geburtstag in einer Altersresidenz. Genussvoll lehnt sie sich gegen das Altsein auf und stellt die Regeln der Residenz und auch jene ihrer Tochter Helen (Babett Arens) auf den Kopf.

«Ein wunderbares Märchen, das das Altern zugleich ernst wie heiter nimmt. In der Schauspielführung inszeniert mit einer Leichtigkeit, die an die grossen Komödien eines Frank Capra erinnert, wie sie sonst nur Claude Lelouche und Robert Altmann beherrschen. (…) Das alles dargeboten von einem präzis abgestimmten Ensemble, in dem keiner den Star heraushängen lässt. (…) Es ist einfach ein Vergnügen zuzusehen – und am liebsten würde man beim nächsten Geburtstag Giulias wieder auf sie warten.»

Rolf-Ruedinger Hamacher: Filmecho 4/10

«Gescheite und unterhaltsame Romantic Comedy für Erwachsene.»

Ray Bennett: The Hollywood Reporter, 18. August 2010.

«Selten entpuppten sich Vergänglichkeiten erfrischender als in diesem filmischen Jungbrunnen. (…) Leicht und luftig – dank stimmigen Charakteren, traumwandlerisch beiläufigem Spiel und Suters Dialogen.»

Hans Jürg Zinsli: Berner Zeitung, 10. August 2009.

«Das ist das Faszinierende am Kino – dass es die Welt um einen herum in einem Augenblick einfach vergessen macht. So wie am Samstagabend auf der Piazza Grande, als Christoph Schaubs Film Giulias Verschwinden jenen Zauber über das Festival legte. (…)»

«Und nicht oft hat man das im Kino derart elegant, nämlich so locker und zärtlich brutal in Dialogen verstreut, erzählt und anschaulich gemacht bekommen wie in Giulias Verschwinden. (…) Die konkrete, realistische Originalität von Schaubs Film war ganz gut imstande, die Piazza für sich einzunehmen.»

Christoph Schneider: Tages-Anzeiger, 10. August 2009.

«Als vertraue Suter nicht darauf, dass der Film visuell klare Aussagen treffen könne. Bild und Dialog spannen sich auf zu einer Art Echoraum, in der eine Seite die andere mal verstärkt, mal wiederholt. Das gibt Giulias Verschwinden in manchen Momenten, gerade in den komödiantisch gelungenen, eine extrem dichte Atmosphäre. In anderen jedoch wirkt der Film in seiner absoluten Festschreibung auf ein Leitthema quasi autistisch.»

Nino Klingler: critic.de, 25. Januar 2010.

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Giulias Verschwinden. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2009 (PDF; Prüf­nummer: 120 410 K).
  2. Guilias Verschwinden. Ein Film von Christoph Schaub. (PDF) Abgerufen am 6. März 2016 (Filmplakat).
  3. Gulias Verschwinden. Archiviert vom Original am 17. März 2011; abgerufen am 6. März 2016.
  4. 62. Internationales Filmfestival Locarno: Giulias Fest. In: „nzz.ch“ – Neue Zürcher Zeitung. 10. August 2009, abgerufen am 6. März 2016.