Hamilton Bohannon – Wikipedia

Hamilton Frederick Bohannon (* 7. März 1942 in Newnan, Georgia, USA; † 24. April 2020 in Atlanta, Georgia)[1] war ein US-amerikanischer Schlagzeuger, Bandleader und Musikproduzent der Stilrichtungen Soul, R&B und Disco. Er galt als eine der Leitfiguren der Discomusik der 1970er-Jahre.

Nach Absolvierung seines Studiums an der Universität von Clark, Atlanta spielte er in verschiedenen lokalen Bands. Bald wurde er von Stevie Wonder als Schlagzeuger für seine Liveband engagiert. Er zog 1965 nach Detroit und arbeitete dort für die (Tamla) Motown-Studios als Arrangeur und Produzent. Nachdem Motown Detroit 1972 verlassen hatte, blieb er zurück, um seine eigene Band zu gründen.

Nach Vertragsabschluss mit Dakar/Brunswick Records Anfang 1973 veröffentlichte er das Album Stop & Go. Dem folgten bei diesem Plattenlabel innerhalb der nächsten zwei Jahre fünf weitere Alben. Die Musik war geprägt von schweren, stampfenden Bassakzenten und aggressiven Rhythmen. Obgleich verschiedene Titel zu Club-Erfolgen wurden, hielt sich der Erfolg in den Musik-Charts jedoch in Grenzen. 1974 erschien in Deutschland die Single Keep on Dancing.

Der Durchbruch kam 1975 mit dem Titel Disco Stomp, der sieben Wochen lang in den deutschen Top Ten verweilte und es dabei bis auf Platz drei brachte.[2] Obgleich einem anderen Genre zugehörig, erinnert der gleichbleibende, stampfende Rhythmus des fast sechs Minuten langen Stücks an den damals sonst nur bei Krautrock-Musik gehörten Motorik-Sound.

1976 unterschrieb Bohannon bei Mercury Records und hatte zwei Jahre später seinen international größten Erfolg mit Let’s Start the Dance. Die dort zu hörende Zusammenarbeit mit der Sängerin Caroline Crawford wurde bei weiteren Produktionen fortgesetzt. Im Laufe der 1980er Jahre wurden weitere Aufnahmen mit den Sängerinnen Liz Lands und Altrinna Grayson produziert, die jedoch kaum erfolgreich waren.

In Deutschland dürfte der Disco Stomp weiterhin am bekanntesten sein, da er zur Titelmusik der ZDF-Sendung Disco wurde. Die Musik von Bohannon wurde später von anderen Musikern aufgegriffen, z. B. bei The Stomp! von ATB.

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1975 Insides Out DE38
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: August 1975
1978 Summertime Groove US58
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1978

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Veröffentlichungen:

  • 1973: Stop & Go
  • 1974: Keep on Dancin‘
  • 1975: Bohannon
  • 1975: Gittin Off
  • 1975: South African Man
  • 1975: The Mighty Bohannon
  • 1976: Dance Your Ass Off
  • 1977: Phase II
  • 1979: On My Way
  • 1979: Cut Loose
  • 1979: Too Hot to Hold
  • 1979: Music in the Air
  • 1980: One Step Ahead
  • 1981: Alive!
  • 1981: Going for Another One
  • 1982: Fever
  • 1983: The Bohannon Drive
  • 1983: Make Your Body Move
  • 1989: Here Comes Bohannon
  • 1990: It’s Time to Jam
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1975 South African Man
South African Man
UK22
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1975
Disco Stomp
Insides Out
DE3
(22 Wo.)DE
AT9
(16 Wo.)AT
UK6
(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1975
Foot Stompin Music
Insides Out
DE36
(2 Wo.)DE
UK23
(6 Wo.)UK
US98
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1975
Happy Feeling
Insides Out
UK49
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1975
1978 Let’s Start the Dance
Summertime Groove
UK56
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1978
1982 Let’s Start II Dance Again
Alive!
UK49
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1982
  • Star Szene '77, erschienen 1977 bei VN Verlagsgesellschaft für Nachschlagewerke mbH, Taunusstein.

Einzelnachweise

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  1. Daniel E. Slotnick: Hamilton Bohannon, Driving Disco Drummer, Dies at 78. In: The New York Times, 2. Mai 2020. Abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
  2. Ehnert, Günter (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956–1980. Hamburg: Taurus Press, 1990, S. 33.
  3. a b Chartquellen: DE AT UK US