Heinrich Jüngst – Wikipedia

Bernhard Heinrich Jüngst[1] (* 7. April 1825 in Lingen im Emsland; † 23. März 1918 in Hannover) war ein Königlich Hannoverscher Offizier und später Königlich Preußischer Oberstleutnant[2] sowie Architekt,[1] Garnisonbaumeister und Wirklicher Geheimer Rat im preußischen Kriegsministerium.[3]

Heinrich Jüngst wurde als ältester Sohn und zweites Kind des Superintendenten Christian Gottfried Jüngst (1795–1869) und seiner Frau Georgine Wilhelmine Croupp (1803–1892) geboren. Er war der ältere Bruder des späteren Hüttendirektors Carl Jüngst und des Torfunternehmers Wilhelm Jüngst (1827–1892). Seine Cousine war die Schriftstellerin Antonie Jüngst, sein Onkel der Lehrer Ludwig Volrath Jüngst. Heinrich ist ein Urenkel des Juraprofessors Wolrad Burchardi, ein Ururururururururgroßenkel des Anatomen, Arztes, Mathematikers und Astronomen Johann Dryander und des Hochschullehrers und Juristen Joseph Lorich, ein Urururururururururgroßenkel des Juristen Ludwig Furster (um 1487–vor 1529), der selbst der Sohn des Marburger Bürgermeisters Heinrich Furster (um 1452–nach 1515) und der Margarethe von Hessen, illegitimer Tochter von Ludwig II. und seiner Mätresse Margarethe von Holzheim (um 1443–nach 1515) war. Zudem war er ein Ururgroßenkel des Orientalisten und Theologen Johann Joachim Schröder, ein Urururururgroßenkel des Rektors Christoph Combach (* um 1590), Bruder von Johannes Combach und Ludwig Combach, ein Ururururgroßenkel des Philosophen und Professors Nikolaus Berthold (1630–1687) und des Theologen Philipp Otto Vietor, ein Urururururururgroßenkel des Theologen Heinrich Salmuth, ein Urururururururururgroßenkel des Theologen Johann Pfeffinger, ein Ururururururururgroßenkel des Theologen Wolfgang Harder.[2] Die Familie Jüngst ist bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts nachweisbar, als der Stammvater Hans Jongsten (* 1444) als Sohn des aus Netphen stammenden Henne Berchmann geboren wurde.[4][5]

Im Jahr 1860 unterstand Heinrich Jüngst, seinerzeit Hauptmann im Königlich Hannoverschen Ingenieurs-Corps, dem in der Residenzstadt des Königreichs Hannover eingerichteten Ober-Hof-Marschall-Amt unter Carl Ernst Unico Ernst von Malortie, ähnlich wie die Hof-Bau-Beamten Georg Ludwig Friedrich Laves, Georg Heinrich Schuster, Justus Jacob Molthan, Heinrich Tramm und Richard Auhagen oder der Kriegs-Baumeister Hermann Hunaeus.[6]

Am 6. Oktober 1860 wurde ihm das Ritterkreuz des Guelphen-Ordens als Hannoverscher Hauptmann erster Klasse verliehen und zwar als einzigem Offizier der hannoverschen Armee in der Hauptmanns- bzw. Rittmeisterstufe.[2]

1877 heiratete Jüngst Tochter Elisabeth in Berlin den hannoverschen Bauunternehmer Ferdinand Wallbrecht.[7]

Werke (Auswahl)

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1858–1860 erbaut: Ehemalige Infanterie-Kasernen Am Welfenplatz 2, heute Polizeirevier
1867–1870 errichtet: Ehemalige Kaserne der berittenen Artillerie Am Welfenplatz 1, heute Polizeigebäude

Einzelnachweise

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  1. a b c d Helmut Knocke, Hugo Thielen: Welfenplatz, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon, Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, Springe: zu Klampen, 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 217
  2. a b c Heike Bund: Ortsfamilienbuch Lingen / Familienbericht / Bernhard Heinrich Jüngst auf der Seite des Vereins für Computergenealogie in der Version vom 28. Dezember 2016, zuletzt abgerufen am 17. Mai 2017
  3. Günter Bauhoff: Jüngst, Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 646 f. (Digitalisat).
  4. Heike Bund: Ortsfamilienbuch Lingen / Familienbericht / Henne Berchmann auf der Seite des Vereins für Computergenealogie in der Version vom 28. Dezember 2016, zuletzt abgerufen am 17. Mai 2017
  5. Dorothea von Chamisso de Boncourt: Geschichte der Familie Jüngst. 2004
  6. Günter Kokkelink, Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Vom Schloss zum Bahnhof: Bauen in Hannover. Zum 200. Geburtstag des Hofarchitekten G. L. F. Laves, 1788–1864. Eine Ausstellung des Landes Niedersachsen, Institut für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover und der Landeshauptstadt Hannover, Historisches Museum. Ausstellung im Forum des Landesmuseums Hannover vom 13. Oktober 1988 bis 8. Januar 1989, Institut für Bau- u. Kunstgeschichte der Universität Hannover, Historisches Museum Hannover, 1988, ISBN 3-88746-223-8, S. 59–62; hier: S. 61
  7. Helmut Zimmermann: Baumeister, Unternehmer und Politiker, in ders.: Der hannöverschen Porträts zweite Folge. Illustriert von Rainer Osswald. Harenberg, Hannover 1984, ISBN 3-89042-008-7, S. 86–88
  8. a b Franz Rudolf Zankl (Hrsg.): Liste der Architekten, aufgestellt unter Mitarbeit von Helmut Zimmermann, in dies.: Hannover. Vom Alten Bahnhof zum Neuen Rathaus. Bilddokumente zur Stadtentwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Ausstellungsführer des Historischen Museums am Hohen Ufer, Hannover, 1975, S. 42f.
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