Henri-Nannen-Schule – Wikipedia

Die Henri-Nannen-Schule ist eine Journalistenschule mit Sitz in Hamburg. Die nach dem Verleger und Publizisten Henri Nannen benannte Bildungseinrichtung wird vom Verlag Gruner + Jahr sowie dem Zeitverlag getragen. Regelmäßiger Sponsor ist Der Spiegel.

1979 wurde die Schule als Hamburger Journalistenschule gegründet. Als Vorbild diente die Deutsche Journalistenschule in München. Der erste Lehrgang nahm am Montag, 2. April 1979, den Unterricht auf. Seit 1983 trägt die Hamburger Journalistenschule zu Ehren des Stern-Gründers den Namen Henri-Nannen-Schule.

Wolf Schneider (März 2010)

Erster Schulleiter war Wolf Schneider, der 1995 in den Ruhestand ging, aber noch bis 2012 gelegentlich an der Schule unterrichtete.[1] Seine Nachfolgerin war bis 2005 die ehemalige Stern-Redakteurin Ingrid Kolb. Ihr Nachfolger Christoph Fasel, selbst Absolvent der Schule, trat nach einem dreiviertel Jahr als Schulleiter im September 2006 zurück; Ingrid Kolb übernahm kommissarisch für ein halbes Jahr die Geschäfte. Von April 2007 bis Ende 2019 leitete Andreas Wolfers die Schule. Ihn löste im Januar 2020 der frühere Chefredakteur der Zeitschrift Geo, Christoph Kucklick, ab, der selbst Henri-Nannen-Schüler war.[2]

Die sogenannte Medienkrise ist auch an der Henri-Nannen-Schule nicht folgenlos vorbeigegangen. Die Zahl der Ausbildungsplätze wurde auf 20 pro Jahrgang reduziert und 2003 ein Berliner Ableger der Schule aufgegeben. Die Lehrgangsbeihilfe wurde auf 761 Euro brutto gekürzt. Schülern wird ggfs. ein Darlehen von Gruner + Jahr gewährt. Zudem werden die Schüler verpflichtet, ein sechswöchiges Praktikum bei Gruner + Jahr zu absolvieren.

Mit dem 31. Lehrgang wurde der Bereich Crossmedia-Ausbildung komplett umgebaut und den Bedürfnissen der Branche angepasst. Hierfür verfügt die Schule über einen voll ausgestatteten AV-Studio-Komplex.

Von 2019 ab wurde die Ausbildungszeit von 18 auf 24 Monate erhöht. In dieser Zeit werden 31 Wochen Unterricht in der Schule und 63 Wochen Praxis in vier Redaktionen absolviert.[3] 18 angehende Journalisten haben die Möglichkeit auf einen Ausbildungsplatz, der in der Profilphase mit 1.500 Euro vergütet wird. Ein Schwerpunkt ist Tageszeitungs- und Magazinjournalismus, es findet auch jeweils ein Ausbildungsblock zu Fernseh-, Hörfunk- und Onlinejournalismus statt. Des Weiteren stehen Rhetorik, Moderationsübungen, Drehbuchschreiben und zwei große Reportageprojekte im Curriculum. Bis 2009 wurden 31 Lehrgänge mit je bis zu 20 Journalistenschülern ausgebildet.

Die Schule lädt im Abstand von zwei Jahren per Inserat im Stellenmarkt der ZEIT zum Auswahlverfahren ein. In den darauffolgenden Wochen können sich Bewerber online registrieren. In einem ersten Schritt schreiben die Bewerber zunächst eine Reportage und einen Kommentar. Die 80 besten Einsender werden nach Hamburg eingeladen. Dort müssen die Bewerber unter Zeitdruck 30 Personen der Zeitgeschichte identifizieren (Bildertest), einen Wissenstest lösen, Texte redigieren sowie eine Reportage recherchieren und schreiben. Anschließend findet ein Gespräch mit der Auswahlkommission statt, die aus zumeist namhaften Journalisten besteht. Die 20 punktbesten Bewerber erhalten einen Ausbildungsplatz.

Absolventen (Auswahl)

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Die Schule hat viele namhafte Journalisten hervorgebracht, darunter:

Einzelnachweise

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  1. Sprachpapst Wolf Schneider hört mit Lehren auf. In: Kurier. 7. Dezember 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2015; abgerufen am 8. Dezember 2012.
  2. „Geo“-Chefredakteur leitet künftig Henri-Nannen-Schule, deutschlandfunkkultur.de vom 30. September 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  3. Zeiten. In: Henri-Nannen-Schule. Abgerufen am 30. Januar 2019 (deutsch).

Koordinaten: 53° 32′ 44,9″ N, 9° 58′ 50,5″ O