Hilger Hertel der Jüngere – Wikipedia

Hilger Hertel der Jüngere (* 21. März 1860 in Kevelaer; † 1918 in Münster) war ein deutscher Architekt, der – wie sein Vater Hilger Hertel der Ältere – vor allem auf dem Gebiet des katholischen Sakralbaus hervortrat.

Hilger Hertel der Jüngere war der Sohn des Münsterischen Diözesanbaumeisters Hilger Hertel (gen. Hilger Hertel der Ältere) und Bruder des Architekten Bernhard Hertel (1862–1927) und des Bildhauers Adalbert Hertel (1868–1952). Nach seinem Studium war Hertel zunächst als Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) in der staatlichen preußischen Bauverwaltung tätig. 1914 engagierte er sich als Vorsitzender der Baukommission im Komitee zur Vorbereitung des 61. Katholikentages in Münster.[1]

Hertel war, wie sein Vater, Mitglied der katholischen Studentenverbindung VKDSt Saxonia Münster (ab 1882) und zudem noch der KDStV Bavaria Bonn, jeweils im CV.

Hier eine nicht vollständige Auflistung der Bauwerke, die Hilger Hertel dem Jüngeren zugeschrieben werden können:

Bild Bauzeit Bauwerk Ort Beschreibung
1890–1893 St. Pankratius Ahlen-Vorhelm
Rathaus Billerbeck 1891–1892 Rathaus Billerbeck Der Grundstein wurde am 27. Mai 1891 gelegt, nach nicht ganz einjähriger Bauzeit wurde das Rathaus am 7. März 1892 eröffnet.
St. Petrus Waltrop 1891–1894 St. Petrus Waltrop Erweiterung des zentralen Baus und des Querhauses
1892–1895 St. Ludgerus Borken-Weseke
St. Pankratius Osterfeld 1893–1895 St. Pankratius Oberhausen-Osterfeld
St. Mariä Himmelfahrt Hamminkeln 1895 St. Mariä Himmelfahrt Hamminkeln Neubau
St. Gudula Rhede 1898–1901 St. Gudula Rhede
St. Josef Graes 1898 St. Josef Ahaus-Graes Die kleine neugotische Saalkirche mit Polygonalchor und Turmbau erhielt 1949–1953 unter Wechsel der Ausrichtung einen Erweiterungsbau durch die Architektengemeinschaft Wolters und Berlitz, Coesfeld
St. Johannes Baptist in Greffen 1899 St. Johannes Harsewinkel-Greffen Die zwei Mittelschiffsgewölbe und der Chor des spätgotischen Vorgängerbaus wurden zur neugotischen Hallenkirche umgebaut.
Heilig-Kreuz-Kirche in Münster 1899–1902 Heilig-Kreuz-Kirche Münster Die Grundsteinlegung der Heilig-Kreuz-Kirche erfolgte 1899 durch Bischof Hermann Dingelstad. Nach dreijähriger Bauzeit wurde sie – zunächst als Rektoratskirche von Liebfrauen-Überwasser – geweiht.
St. Georg Strücklingen 1899–1900 St. Georg Strücklingen (Saterland) neugotische Stufenhalle mit vorgestelltem Westturm und eingezogenem, polygonalen Chor[2]
St. Peter und Paul, Cappeln 1900–1902 St. Peter und Paul Cappeln
Liebfrauenkirche Bochum 1901 Liebfrauenkirche Bochum-Linden Erweiterung der Seitenschiffe und des Querhauses[3]
1901–1903 Herz-Jesu-Kirche Gelsenkirchen-Resse Nachdem Resse zur Rektoratspfarre erhoben wurde, konnte 1901 mit dem Bau einer Kirche begonnen werden. Die Kosten wurden auf 179.000 Mark veranschlagt. Am 25. Oktober 1903 wurde die Kirche von Bischof Hermann Dingelstad unter dem Patronat St. Petrus und Lucia eingeweiht. Seitdem die Gemeinde am 15. November 1903 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde, ist die Pfarrei dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.[4]
St .Pankratius Emsdetten, Turm 1903 St. Pankratius Emsdetten Neubau des Turms
Heilg Kreuz Ellewick 1903–1904 Heilg Kreuz Vreden-Ellewick Neubau, 1938 umgebaut und erweitert
Lünten, St. Bruno 1906 St. Bruno Vreden-Lünten Neugotische Saalkirche, 1966 um Querhaus erweitert
Liebfrauenkirche Bottrop 1908–1909, 1914 Liebfrauenkirche Bottrop-Eigen
St. Johannes Baptist in Magdeburg-Salbke 1909–1912 St. Johannes Baptist Magdeburg-Salbke
St. Franziskus Elsten 1910 St. Franziskus Elsten Neubau
1913 Verbindungshaus Münster Eigentum der VKDSt Saxonia Münster
  • Peter Vormweg: Die Sakralbauten der Brüder Hilger und Bernhard Hertel in Münster. Studien zur Neugotik am Beispiel der Heilig-Kreuz-Kirche und der St. Josephskirche. (Book-on-Demand) VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-8839-6.
  • Paul Becker: Hilger Hertel d. J., Regierungsbaumeister und Architekt. In: Ostbeverner Heimatblätter (ZDB-ID 2292314-7), Band 4. Ostbevern 1993.

Einzelnachweise

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  1. Katholikentag 1914. In: Badischer Beobachter, Nr. 157, 9. Juni 1914, 2. Blatt.
  2. Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen / Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1261.
  3. Rüdiger Jordan: Sakrale Baukunst in Bochum. Bochum 2003, S. 122 f.
  4. Herz Jesu in Resse, abgerufen am 19. Dezember 2022.