Travis Scott (Rapper) – Wikipedia

Travis Scott am Openair Frauenfeld 2019

Travis Scott (* 30. April 1991[1] als Jacques Berman Webster II in Houston, Texas),[2] ehem. stilisiert Travi$ Scott, auch bekannt als La Flame und Cactus Jack,[3] ist ein US-amerikanischer Rapper, Sänger und Musikproduzent.

Biografie

Jacques Webster wuchs in Houston im Bundesstaat Texas auf und begann schon in seiner Jugend mit dem Veröffentlichen von Musik. Seine erste EP brachte er 2009 mit einem Freund unter dem Namen Graduates heraus. Wenig später veröffentlichte er zusammen mit OG Chess unter dem Namen Classmates zwei Alben, die er selbst produzierte. Mit dem Abgang vom College waren auch diese Schülerverbindungen beendet und Webster, der sich den Künstlernamen Travis Scott gegeben hat, ging nach Los Angeles, um als Solomusiker den Erfolg zu suchen.

Er lernte T.I. und Kanye West kennen, die beide eigene Labels haben, und war auf Veröffentlichungen von anderen Labelmitgliedern wie Jay-Z und Meek Mill vertreten. Außerdem kamen ihm seine Erfahrungen als Produzent zugute und er arbeitete unter anderem mit Rihanna (Bitch Better Have My Money), Drake und Big Sean zusammen. Sein erstes eigenes Mixtape Owl Pharaoh stellte er 2012 fertig. Nach Klärung rechtlicher Fragen erschien es ein Jahr später und wurde bei den BET Hip Hop Awards für die Auszeichnung als bestes Mixtape des Jahres nominiert. Der Song Upper Echelon mit 2 Chainz wurde als Single veröffentlicht und brachte Scott eine erste Platzierung in den Rapcharts.

Es folgte ein zweites Mixtape Days Before Rodeo als Vorläufer für sein Debütalbum Rodeo, das Scott 2014 fertigstellte. Erneut verzögerte sich die Veröffentlichung, erst erschienen Singles mit Big Sean, Rich Homie Quan und anderen und im Frühjahr 2015 folgte eine US-Tour mit Young Thug und Metro Boomin’. Im Juni erschien die Vorabsingle 3500 mit Future und 2 Chainz als Gastmusiker. Damit stieg Scott erstmals in die US-Singlecharts ein. Am 4. September wurde dann das Album veröffentlicht und stieg auf Platz 1 der US-Rap-Charts und Platz 3 der offiziellen Albumcharts ein. Rodeo wurde auch international veröffentlicht und kam in zahlreichen Ländern in die Albumcharts. Gleichzeitig erschien die Single Antidote, die es bis in die Top 20 der US-Charts brachte und mit Platin ausgezeichnet wurde.

Es folgte eine Reihe weiterer Kollaborationen zum Beispiel mit Justin Bieber, Kanye West und Wiz Khalifa, die es auch bis in die Hitparaden schafften. Anfang September 2016, ein Jahr nach Erscheinen des Debütalbums, wurde das zweite Album Birds in the Trap Sing McKnight veröffentlicht.

Seit 2018 entwirft Travis Scott in Zusammenarbeit mit Nike Sneaker. Am 1. Februar 2018 wurden er und seine Lebensgefährtin Kylie Jenner Eltern einer Tochter.[3] Am 3. August 2018 veröffentlichte Scott sein drittes Studioalbum Astroworld. Ende August 2019 erschien eine Dokumentation von Netflix mit dem Titel Travis Scott: Look Mom I Can Fly über seine Karriere und Werdegang als Künstler.[4]

Im Jahr 2020 startete Travis Scott eine Kooperation mit dem Spielentwickler Epic Games und dem Spieler wurde die Möglichkeit geboten, das Travis-Scott-Kostüm in Fortnite als Outfit zu wählen. Des Weiteren trat er Ende April 2020 mit einem Konzert in der Spielwelt auf. Im September 2020 veröffentlichte er den Song Franchise, ein Feature mit Young Thug und M.I.A. Im Februar 2022 wurde er mit seiner Partnerin Kylie Jenner Vater eines Sohnes.[5]

Am 21. Juli 2023 veröffentlichte Travis Scott die Single K-Pop mit dem puerto-ricanischen Sänger Bad Bunny und dem kanadischen Sänger The Weeknd. Am 28. Juli 2023 erschien nach knapp fünf Jahren sein viertes Studioalbum Utopia. In der ersten Woche verkaufte er ungefähr 485.000 Tonträger. Auf dem Album sind unter anderem die Rapper Drake, Playboi Carti, 21 Savage, Swae Lee, Young Thug und die Sänger James Blake, Beyoncé, the Weeknd, Bad Bunny und SZA als Gastmusiker vertreten.

Massenpanik beim Astroworld-Festival 2021

Seit 2018 veranstaltet Scott das Astroworld Festival. Im November 2021 wurden auf dem Festivalgelände bei einer Massenpanik mehr als 300 Menschen verletzt und zehn Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren getötet. Viele von ihnen erlitten einen Herzstillstand. Unmittelbar nach dem Vorfall wurde Kritik an Scott laut, welcher schon bei früheren Konzerten das Publikum ermunterte, Sicherheitsbarrieren zu überspringen und die Bühne zu stürmen. Auch der kanadische Rapper Drake, welcher zu Gast auf der Bühne stand, soll die Menge angestachelt haben. Der zuständige Polizeichef von Houston habe Scott kurz vor dem Konzert davor gewarnt, dass die Menge schwer zu kontrollieren sein würde. Zudem hat Scott seinen Auftritt erst 37 Minuten nach den ersten Meldungen über kollabierende Menschen abgebrochen. Berichten zufolge hat Scott seinen Auftritt mehrere Male unterbrochen, um Sicherheitsleute um Hilfe zu bitten, dennoch wird ihm vorgeworfen, verzweifelte Zurufe von Fans ignoriert zu haben. So stieg eine junge Frau auf eine Plattform für Kameraleute und rief, dass Menschen sterben würden. Und auch das Eintreffen von Krankenwagen hielt Scott nicht davon ab, seinen Auftritt immer wieder fortzusetzen. Der Veranstalter und die beiden Rapper sollen fahrlässig, unachtsam und rücksichtslos die Massenpanik in Kauf genommen haben, woraufhin Klage eingereicht wurde. Der Schriftzug „See ya on the other side“, der während des Auftritts eingeblendet und auch im Merchandise des Künstlers vertreten war, sorgte nachträglich für Aufsehen.[6][7][8][9][10][11]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2015 Rodeo
Cactus Jack Records / Epic Records
DE60
(1 Wo.)DE
AT53
(1 Wo.)AT
CH14
(2 Wo.)CH
UK22
Gold
Gold

(1 Wo.)UK
US3
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(59 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. September 2015
Verkäufe: + 2.245.000
2016 Birds in the Trap Sing McKnight
Cactus Jack Records / Epic Records
UK19
Gold
Gold

(5 Wo.)UK
US1
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(286 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. September 2016
Verkäufe: + 3.490.000
2018 Astroworld
Cactus Jack Records / Epic Records
DE4
Gold
Gold

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2018DE
AT4
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2018AT
CH2
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2018CH
UK3
Platin
Platin

(87 Wo.)UK
US1
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2018US
Erstveröffentlichung: 3. August 2018
Verkäufe: + 7.818.500
2023 Utopia
Cactus Jack Records / Epic Records
DE2
Gold
Gold

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023DE
AT1
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023AT
CH1
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023CH
UK1
Gold
Gold

(62 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023US
Erstveröffentlichung: 28. Juli 2023
Verkäufe: + 1.573.500

Quellen

  1. Jacques Berman Webster II im Texas Birth Index, 1903–1997. In: familysearch.org. Abgerufen am 6. November 2021 (kostenlose Registrierung erforderlich).
  2. GQ: Kylie Jenner Asks Travis Scott 23 Questions | GQ. 17. Juli 2018, abgerufen am 16. November 2018.
  3. a b Edgar Suppes: 11 Fakten die ihr über Travis Scott wissen müsst. In: Grailify. edquadrat GmbH, 29. April 2019, abgerufen am 17. Mai 2019.
  4. Felix Goth: Von 0 auf 100: Doku „Look Mom I Can Fly” zeichnet die Karriere von Travis Scott nach. In: eventim.de. CTS EVENTIM AG & Co. KGaA, 27. August 2019, abgerufen am 28. August 2019.
  5. Kylie Jenner hat ihr Baby bekommen! In: VOL.AT - Vorarlberg Online. Russmedia Digital GmbH, 7. Februar 2022, abgerufen am 16. März 2024.
  6. Massenpanik in Houston: Bei früheren Konzerten rief Travis Scott dazu auf, die Bühne zu stürmen. In: RND.de - Nachrichtenportal des RedaktionsNetzwerkes Deutschland. Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, 8. November 2021, abgerufen am 8. November 2021.
  7. Tödliche Massenpanik in Houston, doch Travis Scott rappte weiter. In: sueddeutsche.de. 7. November 2021, abgerufen am 28. Januar 2024.
  8. Tote bei Musikfestival: Polizei warnte Rapper Scott. In: news.orf.at. 8. November 2021, abgerufen am 14. April 2023.
  9. Britta Zeltmann: How Travis Scott's message tragically foreshadowed deadly stampede. In: The U. S. Sun. 6. November 2021, abgerufen am 8. November 2021 (amerikanisches Englisch).
  10. Tagesschau online: @1@2Vorlage:Toter Link/www.tagesschau.deTote bei Festival in Texas – Viele junge Menschen unter den Opfern (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven) abgerufen am 7. November 2021
  11. Nach Massenpanik: Besucher verklagt die Rapper Travis Scott und Drake auf eine Million Dollar. In: stern.de. Stern.de GmbH, Gruner + Jahr, 8. November 2021, abgerufen am 8. November 2021.
Commons: Travis Scott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien