Kati Outinen – Wikipedia
Kati Outinen (* 17. August 1961 als Anna Katriina Outinen in Helsinki)[1] ist eine finnische Schauspielerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tochter einer Lehrerin und eines Offsetdruckers wurde im Alter von zwölf Jahren in der Theatergruppe ihrer Schule entdeckt. Über diese Zeit äußerte sie: „Ich fühlte mich so frei, wenn ich spielte.“[2] Von da an stand ihr Berufswunsch fest. Um die Zeit bis zur Volljährigkeit und Schauspielschule zu überbrücken, machte sie das Theaterspiel zu ihrem Hobby. „Und weil es ein Hobby war, haben wir alles selbst gemacht: das Skript, die Regie, Licht, Musik, Tanzchoreografie, alles. So bin ich ins Theater hineingewachsen.“[3]
Ihre Schauspielausbildung erhielt Outinen bei dem exzentrischen Theaterregisseur Jouko Turkka, der seine Schüler im Stile des Theaters der Grausamkeit von Antonin Artaud zu exzessiven Entäußerungen ihrer selbst antrieb.[4] Trotz der Anstrengungen liebte sie Turkkas Arbeitsstil.[5] Nach der Schauspielschule in Helsinki spielte sie zehn Jahre lang am KOM-Theater in Helsinki[6] und ab 1980 wirkte sie auch in Filmen mit. International bekannt geworden ist sie als Hauptdarstellerin in Filmen von Aki Kaurismäki, unter anderem als das Mädchen aus der Streichholzfabrik. Kaurismäki schrieb eigens für sie die Hauptrolle in diesem extrem minimalistisch inszenierten und dargestellten Spielfilm.[6]
Kati Outinen war von 2002 bis 2013 Professorin für Schauspiel an der Theaterhochschule Helsinki.[7] Ihre Tochter Iida Hämeen-Anttila (* 1985) ist eine Dramaturgin.[8]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1986: Schatten im Paradies (Varjoja paratiisissa) – Regie: Aki Kaurismäki
- 1987: Hamlet goes Business (Hamlet liikemaailmassa) – Regie: Aki Kaurismäki
- 1990: Das Mädchen aus der Streichholzfabrik (Tulitikkutehtaan tyttö) – Regie: Aki Kaurismäki
- 1994: Tatjana – Take Care Of Your Scarf (Pidä huivista kiini, Tatjana) – Regie: Aki Kaurismäki
- 1996: Wolken ziehen vorüber (Kauas pilvet karkaavat) – Regie: Aki Kaurismäki
- 1998: Zugvögel … Einmal nach Inari – Regie: Peter Lichtefeld
- 1999: Juha – Regie: Aki Kaurismäki
- 2002: Der Mann ohne Vergangenheit (Mies Vailla Menneisyyttä) – Regie: Aki Kaurismäki
- 2004: Populärmusik aus Vittula (Populärmusik från Vittula) – Regie: Reza Bagher
- 2006: Lichter der Vorstadt (Laitakaupungin valot) – Regie: Aki Kaurismäki
- 2006: Avida – Regie: Benoît Delépine, Gustave Kervern
- 2008: Sauna (bekannt auch als Filth oder Evil Rising) – Regie: Antti-Jussi Annila
- 2009: The House of Branching Love (Haarautuvan rakkauden talo) – Regie: Mika Kaurismäki
- 2011: Le Havre – Regie: Aki Kaurismäki
- 2013: August Fools (Mieletön elokuu) – Regie: Taru Mäkelä
- 2016: Dark Crimes – Regie: Alexandros Avranas
- 2017: Die andere Seite der Hoffnung (Toivon tuolla puolen) – Regie: Aki Kaurismäki
- 2019: The Hole in the Ground – Regie: Lee Cronin
- 2023: Räkä ja Roiskis – Regie: Teemu Nikki
Auszeichnungen (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1997: Jussi – Beste Schauspielerin in Wolken ziehen vorüber.[1]
- 2002: Internationale Filmfestspiele von Cannes – Beste Darstellerin in Der Mann ohne Vergangenheit [9]
- 2003: Jussi – Beste Schauspielerin für Der Mann ohne Vergangenheit [1]
- 2004: Bremer Filmpreis [10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bettina Flitner: Frauen mit Visionen – 48 Europäerinnen. Mit Texten von Alice Schwarzer. Knesebeck, München 2004, ISBN 3-89660-211-X, S. 164–167.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kati Outinen bei IMDb
- Tabellarischer Lebenslauf bis 2002. ( vom 6. Februar 2007 im Internet Archive). In: Theaterakademie Helsinki (finnisch)
- Kati Outinen im Lexikon des internationalen Films
Interviews
- „Ich hasse die Dunkelheit des Winters.“ In: Der Tagesspiegel, 5. Oktober 2014
- „Wir sind schweigsame Menschen.“ In: Der Tagesspiegel, 31. Juli 2006: «Der magische Moment: Die Schauspielerin Kati Outinen über das Filmemachen mit Aki Kaurismäki.»
Fotos
- Outinen-Porträts (2003) der Fotografin Bettina Flitner
- Fotos von Outinen in Cannes 2011 von Getty Images
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Tabellarische Filmografie von Kati Outinen. In: elonet.fi, (finnisch), aufgerufen am 31. März 2017.
- ↑ Bettina Flitner: Frauen mit Visionen – 48 Europäerinnen. Mit Texten von Alice Schwarzer. Knesebeck, München 2004, ISBN 3-89660-211-X, S. 166.
- ↑ Susanna Petrin: Kati Outinen ist das Gesicht des finnischen Films. In: Aargauer Zeitung, 10. Oktober 2015.
- ↑ Provocative director Turkka dies at 74. In: YLE, 3. August 2016, (englisch).
- ↑ Björn Rosen: „Ich hasse die Dunkelheit des Winters.“ In: Der Tagesspiegel, 5. Oktober 2014, Interview mit Kati Outinen.
- ↑ a b Der 6. Bremer Filmpreis geht an die finnische Schauspielerin Kati Outinen. In: Kommunalkino Bremen, 2004, aufgerufen am 31. März 2017.
- ↑ Teatterikorkeakoulun historia / The history of Theatre Academy: Professors 1979–2016. In: University of the Arts Helsinki, (englisch), aufgerufen am 31. März 2017.
- ↑ Kati Outinen: Meillä oli ihan sikamaisen niukkaa. In: Helsingin Sanomat, 2. Januar 2016.
- ↑ Kati Outinen. In: Festival de Cannes, aufgerufen am 31. März 2017.
- ↑ 6. Bremer Filmpreis. Auszeichnung für die finnische Schauspielerin Kati Outinen. ( vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive). In: Radio Bremen, 22. Januar 2004.
Personendaten | |
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NAME | Outinen, Kati |
KURZBESCHREIBUNG | finnische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 17. August 1961 |
GEBURTSORT | Helsinki, Finnland |