Kella – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Kella
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kella hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 14′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 51° 14′ N, 10° 5′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Ershausen/Geismar
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 5,06 km2
Einwohner: 479 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37308
Vorwahl: 036082
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 056
Adresse der Verbandsverwaltung: Kreisstr. 4
37308 Schimberg
Website: www.ershausen-geismar.de
Bürgermeisterin: Marie Fingerhut (CDU)
Lage der Gemeinde Kella im Landkreis Eichsfeld
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Karte

Kella ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ershausen/Geismar.[2]

Kella, Blick vom Meinhard (Gobert) – Aussichtspunkt nördlich Silberklippe

Kella ist ein Haufendorf. Es liegt im südlichen Eichsfeld und grenzt im Norden an Pfaffschwende, im Osten an Geismar und Großtöpfer und im Süden und Westen an die Gemeinde Meinhard in Hessen. Die Gemarkungsfläche der Gemeinde liegt zwischen 230 und 520 Metern Höhe. Durch den Ort fließt der Kellaer Bach, der in Schwebda in Hessen in die Werra mündet.

Der Norden und Westen der Gemarkung wird von der Gobert (bis 533 m), einem Bergrücken aus Muschelkalk gebildet, sie ist zugleich Landesgrenze zwischen Thüringen und Hessen. Der Schloßberg (442,5 m) als Zeugenberg bildet die östliche Gemarkungsgrenze. Neben Muschelkalk kommt als Gesteinsart auch Buntsandstein vor.

Verkehrsmäßig ist der Ort über die Landesstraße L 2030 von Großtöpfer/Pfaffschwende und aus Richtung Hessen über die K 48 von Grebendorf und K 11/113 von Schwebda zu erreichen.

Das Gebiet um Kella gehörte vermutlich zur im Werratal befindlichen Germar-Mark. Der Ort wurde am 9. November 1141 als Cella erstmals urkundlich erwähnt. Dies geschah in einer in Erfurt ausgestellten Urkunde des Mainzer Erzbischofs Markolf, der dem Grafen Siegfried von Boyneburg die Gründung des Klosters St. Blasius in Northeim sowie dessen Besitztümer bestätigte. Kella gehörte zu den Besitztümern des Klosters. Kella gehörte dann zum mittelalterlichen Burgbezirk Greifenstein. Nach mehrmaligen Besitzerwechseln und Streitigkeiten zwischen den Hessischen Landgrafen und dem Mainzer Kurfürsten kam es 1583 endgültig zu Kurmainz, wo es bis zur Säkularisation Kurmainz verblieb.[3]

Von 1802 bis 1806 und 1814 bis 1945 war der Ort dann Teil der preußischen Provinz Sachsen. In der kurzen Zugehörigkeit zum Königreich Westphalen gehörte Kella zum Kanton Ershausen innerhalb des Harzdepartements. Ab 1945 war Kella Teil der sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 lag der Ort unmittelbar an der innerdeutschen Grenze, die Bewohner waren zahlreichen Einschränkungen unterworfen. Seit 1990 ist Kella Teil des neu gegründeten Bundeslandes Thüringen. 1996 wurde Kella im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ als schönstes Dorf in Thüringen ausgezeichnet.

Der Name leitet sich vermutlich von Kehle = Schlucht ab, da das Dorf in einem engen Tal liegt. Im Regiolekt wird das Dorf Kalle genannt.

Blasonierung: „In Silber mit einem grünen Berg, belegt mit einem silbernen sechsspeichigen, rot gefütterten Rad, ein aus dem Berg aufsteigender roter linksgewendeter Greif.“

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Kella von 1994 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 559
  • 1995: 566
  • 1996: 581
  • 1997: 598
  • 1998: 596
  • 1999: 584
  • 2000: 568
  • 2001: 564
  • 2002: 552
  • 2003: 573
  • 2004: 578
  • 2005: 563
  • 2006: 576
  • 2007: 574
  • 2008: 566
  • 2009: 566
  • 2010: 548
  • 2011: 535
  • 2012: 530
  • 2013: 516
  • 2014: 504
  • 2015: 500
  • 2016: 482
  • 2017: 472
  • 2018: 478
  • 2019: 472
  • 2020: 471
  • 2021: 475
  • 2022: 482
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Der Gemeinderat von Kella setzt sich aus acht Gemeinderatsmitgliedern zusammen.

(Stand: Kommunalwahl 2014)[4]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Silvio Schneider wurde am 5. Juni 2016 wiedergewählt.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wasser und Abwasser

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Die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung wurde auf den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld übertragen.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

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Paragleiter über Kella
  • römisch-katholische Kirche St. Martin von 1854 mit freistehendem Kirchturm
  • Kreuzweg zur Kapelle am Hang der Gobert
  • Startplatz der Paraglider (Gleitschirm- und Drachenflieger) am Hang der Gobert
  • Aussichtspunkte auf der Gobert (Silberklippe und Pfaffschwender Kuppe) und weiteren Erhebungen der Umgebung

Persönlichkeiten aus Kella

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  • Daphne Berdahl: Where the World Ended: Re-Unification and Identity in the German Borderland. University of California Press, Berkeley 1999, ISBN 0-520-21477-3 (englisch).
  • Erwin Heuckerodt: Burg, Forsthaus und Gut Greifenstein. Geschichtliches aus dem Dreieck Großtöpfer-Kella-Schwebda. Hrsg.: Museumsverein Schwebda 1989 e. V. Selbstverlag, Schwebda 2005, S. 82.
  • Benno Artmann, Daphne Berdahl: Am Ende der Welt. Kella im Umbruch der Wiedervereinigung. In: Eichsfeld-Jahrbuch. Band 9. Mecke, Duderstadt 2001, S. 245–250.

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kella auf der Seite Ershausem-Geismar.de
  3. Johann Wolf: Politische Geschichte des Eichsfeldes: mit Urkunden erläutert. Band II Göttingen, Rosenbusch, 1792/1793, Seite 38
  4. Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen - endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. Mai 2017.
  5. Bürgermeisterwahlen in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. Mai 2017.
Commons: Kella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien