Marth – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 23′ N, 10° 0′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Eichsfeld | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Hanstein-Rusteberg | |
Höhe: | 280 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,88 km2 | |
Einwohner: | 310 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37318 | |
Vorwahl: | 036081 | |
Kfz-Kennzeichen: | EIC, HIG, WBS | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 61 069 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Steingraben 49 37318 Hohengandern | |
Website: | www.vg-hanstein-rusteberg.de | |
Bürgermeister: | Peter Dreiling | |
Lage der Gemeinde Marth im Landkreis Eichsfeld | ||
Marth ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Hanstein-Rusteberg.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marth liegt am südlichen Fuß des Rusteberges, noch oberhalb des Leinetales ungefähr 8 Kilometer westlich von Heilbad Heiligenstadt. Über die Kreisstraßen K 104 und K 105 ist der Ort mit der Bundesstraße 80 verbunden.
Zu der Gemarkung von Marth gehören noch die im Leinetal liegenden Kleinsiedlungen Hessenau und Eckstieg, die ehemalige Wiesenmühle und das beim ehemaligen Chausseewärterhaus liegende Gewerbegebiet „Miwepa“, heute Standort eines Arenshäuser Verpackungsmittelwerkes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name leitet sich vom Markt ab, der unterhalb der Burg Rusteberg stattfand (1254 in decima fori ante Rusteberges). Bis ins 15. Jahrhundert wird der Ort als Markt (1407 Marckt, 1420 Markede) bezeichnet, 1525 erstmals als Marth, die Endung -rkt wurde zu -rt verkürzt. Weitere Schreibweisen findet man danach als Martt, Martha, Marckt.[2]
Mittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Marth ist eng mit der Burg Rusteberg verbunden, einer stark befestigten mittelalterlichen Burganlage. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg zu einer modernen Festung ausgebaut. Sie war Zentrum der kurmainzischen Verwaltung des Eichsfeldes und Wohnsitz des obersten Verwalters. Der Ort entstand als Marktsiedlung am südlichen Fuß des Berges. 1540 wurde das Oberamt nach Heiligenstadt verlegt und auf der Burg wurde nur noch das Amt Rusteberg verwaltet, die Burg selbst wurde dann vernachlässigt. Nachdem das Amtshaus am Fuß des Berges errichtet worden war, gab man die Burg auf und verfiel.[3][4]
Neuzeit bis jetzt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf entwickelte sich zunächst als Straßendorf am südlichen Hangbereich, am höchsten Punkt wurde 1732 die Kirche errichtet. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand die heutige Meierei. Aus dem ehemaligen Marktort wurde ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Bis 1802 gehörte Marth zum Kurfürstentum Mainz. Von 1802 bis 1945 war Marth Teil der preußischen Provinz Sachsen. 1945 bis 1949 kam der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Von 1952 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Marth von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zu Thüringen und ist seit 1993 Teil der Verwaltungsgemeinschaft Hanstein-Rusteberg.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rat der Gemeinde Marth besteht aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren. Er wird alle fünf Jahre neu gewählt.
Parteien, Wählergemeinschaften und Vereine | 2014[5] | 2009[6] | 2004[7] | 1999[8] | ||||||||
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Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | |||||
Christlich Demokratische Union Deutschlands | CDU | 31,1 | 2 | — | — | 92,9 | 6 | 77,9 | 5 | |||
Sportverein SG Marth e. V. | SG Marth e. V. | 30,7 | 2 | 48,5 | 3 | — | — | — | — | |||
Freiwillige Feuerwehr Marth e. V. | FFW Marth e. V. | 27,4 | 1 | 33,8 | 2 | — | — | — | — | |||
Bündnis 90/Die Grünen | GRÜNE | 10,8 | 1 | 17,8 | 1 | — | — | — | — | |||
Aktion lebendiges Dorf | Aktion l D | — | — | — | — | — | — | 22,1 | 1 | |||
Lebens- und Agrarkulturelle Initiative e.V. | LAI | — | — | — | — | 7,1 | — | — | — | |||
prozentualer Anteil ungültiger Stimmabgaben | 6,0 | 1,7 | 2,1 | 7,3 | ||||||||
Sitze gesamt | 6 | 6 | 6 | 6 | ||||||||
Wahlbeteiligung | 70,3 % | 62,6 % | 68,6 % | 66,4 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde am 22. April 2012 mit 51,4 % der Stimmen Herr Peter Dreiling gewählt.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau im Schildfuß einen roten Berg, belegt mit einem sechsspeichigen silbernen Rad, dahinter eine silberne Burg mit Zinnenturm, beseitet mit je einer goldenen Hellebarde, die aus der Mauer wachsen.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem kegelförmigen Berggipfel bei Marth befindet sich die Burgruine Rusteberg, sie war der Amtssitz der kurmainzischen Verwaltung für das Eichsfeld und geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Von der Burganlage und einer Kapelle sind nur noch Ruinen vorhanden.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind:
- das Mitte des 18. Jahrhunderts als Amtshaus errichtete Schloss Rusteberg und heutige Fachklinik Rusteberg
- die ehemalige Meierei im Ortskern und weitere Fachwerkbauten
- die Mariengrotte
- Aussichtspunkte über das westliche Eichsfeld
- St. Ägidius (Marth)
Fachklinik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fachklinik Rusteberg bietet 60 Therapieplätze für junge Menschen mit einem Drogen-, Alkohol- oder Medikamentenproblem an. Träger der Klinik ist die SiT – Suchthilfe in Thüringen gGmbH.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Marth (Hrsg.): 750 Jahre Marth 1254–2004. 2004, S. 36.
- Karl Duval: „Rusteberg“. In: Das Eichsfeld. Sondershausen 1845, S. 398–421.
- Sabine Brand und weitere: Marth am Rusteberg. Wandlungen eines kleinen Eichsfelder Höhendorfs. Marth 2022, Verlag Moritzberg, 228 Seiten
- Rusteberg. In: Hans Patze, Peter Aufgebauer (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 9: Thüringen (= Kröners Taschenausgabe. Band 313). 2., verbesserte und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 365–367.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Erhard Müller: Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt. Heilbad Heiligenstadt 1989, S. 31
- ↑ Thomas Bienert: Mitteldeutsche Burgen in Thüringen Wartberg Verlag 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 41 u. 42
- ↑ Burg
- ↑ Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Gemeinderatswahl 2009 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Gemeinderatswahl 2004 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Gemeinderatswahl 1999 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Bürgermeisterwahlen 2012 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 18. Juni 2012.