Kommune Kujalleq – Wikipedia
Basisdaten | |
---|---|
Land: | Grönland |
Einwohnerzahl: | 6.292 (Stand: 1. Januar 2022[1]) |
Fläche: | 53.000 km² |
Postleitzahl: | 3919, 3920, 3921, 3922, 3923 |
Sitz: | Qaqortoq |
Bürgermeister: | Stine Egede (Inuit Ataqatigiit) |
Kommunaldirektor: | Tine Pars |
Website: | kujalleq.gl |
Karte | |
Die Kommune Kujalleq ist eine grönländische Kommune mit einer Bevölkerungszahl von etwa 6.300 Einwohnern und einer Fläche von 53.000 km². Der Kommunalsitz liegt in Qaqortoq.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommune Kujalleq liegt an der Südspitze Grönlands. Im Nordwesten grenzt sie an der Bucht Alanngorsuaq, im Nordosten am Fjord Kangerlussuatsiaq an die Kommuneqarfik Sermersooq.
Nahezu die gesamte Kommunenfläche wird vom namenlosen südlichen Gebirgssystem Grönlands eingenommen, das nach den ostgrönländischen Kaledoniden die zweitgrößte Massenerhebung der Insel bildet. Das Gebirge dehnt sich unter dem Eis rund 1000 km weit nach Nordwesten bis zum Distrikt Sisimiut aus.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommune Kujalleq wurde am 1. Januar 2009 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Qaqortoq, Narsaq und Nanortalik (sowie eines kleinen unbewohnten Teils der Gemeinde Ammassalik) gegründet. Der Name der Kommune bedeutet übersetzt „Südliche Kommune“.
Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Küstenlinie entlang von Norden nach Süden liegen folgende Orte in der Kommune Kujalleq:[2]
Kommune Kujalleq mit Distrikten und Städten |
Ort | Distrikt | Einwohnerzahl (1. Januar 2022)[3] |
---|---|---|
Qassimiut | Distrikt Qaqortoq | 14 |
Narsaq | Distrikt Narsaq | 1320 |
Qassiarsuk | 70 | |
Narsarsuaq | 170 | |
Igaliku | 31 | |
Qaqortoq | Distrikt Qaqortoq | 3008 |
Eqalugaarsuit | 81 | |
Saarloq | 24 | |
Alluitsup Paa | Distrikt Nanortalik | 169 |
Ammassivik | 46 | |
Nanortalik | 1129 | |
Tasiusaq | 50 | |
Narsarmijit | 74 | |
Aappilattoq | 105 | |
ohne Angabe | 1 | |
Kommune Kujalleq | 6292 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2009–2013: Simon Simonsen (Siumut)
- 2013–2017: Jørgen Wæver Johansen (Siumut)
- 2017–2021: Kiista P. Isaksen (Siumut)
- seit 2021: Stine Egede (Inuit Ataqatigiit)
Kommunalwahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wahl | Atassut | Demokraatit | Inuit Ataqatigiit | Siumut |
---|---|---|---|---|
2008 | 10,3 % | 9,9 % | 30,7 % | 49,1 % |
2013 | 11,1 % | 5,5 % | 30,0 % | 53,2 % |
2017 | 8,7 % | — | 34,2 % | 57,1 % |
2021 | 6,3 % | — | 52,3 % | 41,4 % |
Kommunalrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Personen wurden 2021 in den Kommunalrat gewählt:[4][5]
Name | Partei | Stimmen | Anmerkungen |
---|---|---|---|
Kim Ezekiassen | Atassut/Siumut | 95 | Parteiwechsel im April 2023 |
Stine Egede | Inuit Ataqatigiit | 410 | Bürgermeisterin |
Angutitsiaq Isbosethsen | Inuit Ataqatigiit | 75 | |
Henning Jensen | Inuit Ataqatigiit | 141 | vertreten durch Mouritz Karlsen |
Bibi Kielsen | Inuit Ataqatigiit | 63 | |
Pipaluk Larsen-Petersen | Inuit Ataqatigiit | 107 | |
Naja Lund | Inuit Ataqatigiit | 152 | 1. Vizebürgermeisterin |
Piitaq Lund | Inuit Ataqatigiit | 108 | |
Sofia Olesen | Inuit Ataqatigiit | 137 | |
Kiista P. Isaksen | Siumut | 186 | |
Karen Marie Kyed Frederiksen | Siumut | 101 | |
Anders Olsen | Siumut | 139 | |
Manasse Semsen | Siumut | 68 | |
Simon Simonsen | Siumut | 229 | |
Margrethe Thaarup Andersen | Siumut/Demokraatit | 158 | 2. Vizebürgermeisterin; Parteiwechsel im März 2023 |
Grün hinterlegte Abgeordnete gehören der Koalition an.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommune Kujalleq verfügt als einzige Kommune Grönlands über Landwirtschaft. Es gibt rund drei Dutzend Schäfersiedlungen, in denen vor allem Schafzucht betrieben wird. In manchen Schäfersiedlungen wird Rentier- oder Rinderzucht betrieben, in anderen gibt es Ackerbau. In Narsaq befindet sich eine Schlachterei und in Qaqortoq eine Gerberei.
Die Fischerei spielt zwar anteilsmäßig eine geringere Rolle in der Kommune Kujalleq als im Rest Grönlands, ist aber dennoch die Haupteinnahmequelle. Es werden vor allem Garnelen, Kabeljau, Krabben, Heilbutt, Seehasen, Seewolf und Wandersaibling gefischt. Dazu kommt ein geringer Teil Robbenfang.
Die Kommune ist mit der grünen Landschaft, den Bergen und den mittelalterlichen Ruinen ein beliebtes Ziel für Wandertourismus.
In der Kommune Kujalleq wird in geringem Maße Bergbau betrieben.[6]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommune ist zeitweise nicht mit dem Schiff erreichbar, da im Sommer das ostgrönländische Meereis aufbricht und als Packeis nach Südgrönland driftet. Mit dem Flughafen Narsarsuaq befindet sich einer der größten Flughäfen des Landes in der Kommune Kujalleq. Von dort aus werden die umliegenden Städte und Dörfer mit Helikoptern angeflogen.[6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen ist in Silber und Rot geteilt und hat ein eingebogenes Schildhaupt in verwechselten Farben. Der en face, also dem Betrachter zugewandte, gehörnte Widderkopf wechselt im Schild ebenso die Farben. Das Wappen wurde von Sys Abrahamsen gestaltet. Der Widderkopf symbolisiert die Schafzucht als wirtschaftliche Grundlage der Kommune. Die stilisierte Sonne symbolisiert das gute Wetter, ist aber in ihren Farben auch eine Anspielung auf die grönländische Flagge.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahlen der grönländischen Kommunen seit 1977. Grønlands Statistik.
- ↑ Om kommunen. Kommune Kujalleq.
- ↑ Aktuelle Einwohnerzahlen Orte in der Kommune Kujalleq. Grønlands Statistik.
- ↑ Wahlergebnisse in Grönland. valg.gl.
- ↑ Kommunalbestyrelses medlemmer. Kommune Kujalleq.
- ↑ a b Martine Lind Krebs: Kommune Kujalleq. Den Store Danske.
- ↑ Louise M. Kleemann: Nyt kommunenavn: Kommune Kujalleq. Kalaallit Nunaata Radioa (13. Juni 2008).