Konklave 1431 – Wikipedia

Das Konklave von 1431 (2.–3. März) wurde nach dem Tod von Papst Martin V. zusammengerufen und wählte im ersten Wahlgang Gabriele Condulmer zu seinem Nachfolger, der den Papstnamen Eugen IV. annahm. Es war das erste Konklave nach dem Ende des Abendländischen Schimas.

Die Wahl Eugens IV.

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Die Heilig-Geist-Messe wurde am Dienstag, den 1. März 1431 unter Leitung von Kardinal Giordano Orsini, dem Bischof von Albano und prior Cardinalium gefeiert. Am 2. März trafen alle in Rom anwesenden Kardinäle in der Kirche Santa Maria sopra Minerva zum Konklave ein. An diesem Tag wurde die Wahlkapitulation entworfen und unterzeichnet[1]. Sie enthält mindestens acht Klauseln, darunter[2]:

  • Die Hälfte der päpstlichen Einkünfte sind mit dem Kardinalskollegium zu teilen.
  • Keine wichtigen Fragen dürfen ohne Zustimmung des Kollegiums entschieden werden.

Der erste Wahlgang fand am 3. März statt und endete mit der einstimmigen Wahl von Kardinal Gabriele Condulmer, der den Papstnamen Eugen IV. annahm. Am Sonntag, den 11. März wurde er feierlich auf den Stufen der Vatikanbasilika von Kardinal Alfonso Carillo von S. Eustachio, dem Kardinalprotodiakon, gekrönt.

Wahlberechtigte

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Papst Martin V. starb am 20. Februar 1431. An diesem Tag gab es 20 Mitglieder des Kardinalskollegiums, von denen aber nur 18 wahlberechtigt waren. 14 von ihnen nahmen am Konklave teil.

Kardinal Herkunft Titel Ernannt am durch Anmerkungen
Giordano Orsini Rom Bischof von Albano 2. Juni 1405 Innozenz VII. Kardinaldekan; Großpönitentiar
Antonio Correr, O.C.R.S.A. Venedig Bischof von Porto-Santa Rufina 9. Mai 1408 Gregor XII. (Kardinalnepot)
Antonio Panciera Friaul Kardinalpriester von Santa Susanna 6. Juni 1411 Johannes XXIII. Kardinalprotopriester; Administrator von Frascati
Gabriel Condulmer, O.C.R.S.A. (Papst als Eugen IV.) Venedig Kardinalpriester von San Clemente 9. Mai 1408 Gregor XII. (Kardinalnepot)
Branda Castiglione Mailand Kardinalpriester von San Clemente 6. Juni 1411 Johannes XXIII.
Jean de La Rochetaillée Frankreich Kardinalpriester von San Lorenzo in Lucina 24. Mai 1426 Martin V. Administrator von Rouen und Besançon
Louis Aleman, O.C.R.S.J. Frankreich Kardinalpriester von Santa Cecilia in Trastevere 24. Mai 1426 Martin V. Administrator von Arles
Antonio Casini Siena Kardinalpriester von San Marcello 24. Mai 1426 Martin V. Administrator von Grosseto
Juan de Cervantes Kastilien Kardinalpriester von San Pietro in Vincoli 24. Mai 1426 Martin V. Administrator von Tui (Galicia)
Alfonso Carillo de Albornoz Kastilien Kardinaldiakon von Sant’Eustachio 22. September 1408 Benedikt XIII. Kardinalprotodiakon; Administrator von Osma und Sigüenza
Lucido Conti Rom Kardinaldiakon von Santa Maria in Cosmedin 6. Juni 1411 Johannes XXIII. Kardinalprotektor des Deutschen Ordens, Camerlengo
Hugues Lancelot de Lusignan Zypern Kardinaldiakon von Sant’Adriano al Foro 24. Mai 1426 Martin V. Administrator von Nikosia
Ardicino della Porta Mailand Kardinaldiakon von Santi Cosma e Damiano 24. Mai 1426 Martin V.
Prospero Colonna Rom Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro 24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430 Martin V. (Kardinalnepot)

Das Konzil von Konstanz bestätigte alle Kardinäle, die zur Zeit des Schismas ernannt worden waren, auch die von (aus heutiger Sicht) Gegenpästen. Sieben Kardinäle wurden von Martin V. ernannt, drei von Johannes XXIII. (Pisa), zwei von Gregor XII. (Rom) und einer von Benedikt XIII. (Avignon)

Vier Kardinäle nahmen nicht am Konklave teil:

Kardinal Herkunft Titel Ernannt am durch Anmerkungen
Pierre de Foix, O.F.M. Frankreich Kardinalpriester von Santo Stefano al Monte Celio September 1414 Johannes XXIII. Legat in Avignon; Administrator von Comminges
Niccolò Albergati, O.Carth. Bologna Kardinalpriester von Santa Croce in Gerusalemme 24. Mai 1426 Martin V. Administrator of Bologna; Legat in Frankreich
Henry Beaufort England Kardinalpriester von Sant’Eusebio 24. Mai 1426 Martin V. Administrator von Winchester; Legat a latere in England
Giuliano Cesarini Rom Kardinaldiakon von Sant’Angelo in Pescheria 24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430 Martin V. Legat in Deutschland

Fast alle abwesenden Kardinäle waren von Martin V. ernannten worden, mit Ausnahme von Pierre de Foix, der von Johannes XXIII. ernannt worden war.

Nicht-Wahlberechtigte

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Papst Martin V. begründete den Brauch, Kardinäle zu ernennen, ohne ihre Namen zu diesem Zeitpunkt zu veröffentlichen (ähnlich dem heutigen in pectore). Bei zwei dieser Kardinäle waren bei seinem Tod die Riten für die Investitur nicht abgeschlossen, so dass sie nicht als Mitglieder des Kardinalskollegiums betrachtet wurden. Beide wurden später von Eugen IV. bestätigt.

Kardinal Herkunft Titel Ernannt am durch Anmerkungen
Domingo Ram y Lanaja, O.C.R.S.A. Katalonien Kardinalpriester von SS. Giovanni e Paolo 24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430, jedoch ohne den Abschluss der Investitur Martin V. Administrator of Lerida
Domenico Capranica Capranica Prenestina Kardinaldiakon von S. Maria in Via Lata 24. Mai 1426, veröffentlicht am 8. November 1430, jedoch ohne den Abschluss der Investitur Martin V. Administrator von Fermo; Gouverneur von Perugia und dem Herzogtum Spoleto
  • Annales ecclesiastici
  • Augustin Theiner (Hrsg.), Caesaris S.R.E. Cardinalis Baronii Annales Ecclesiastici Band 28, Bar-le-Duc 1874, zum Jahr 1431, Nr. 7, S. 84.
  • Ferdinando Petruccelli della Gattina, Histoire diplomatique des conclaves Band 1, Paris 1864, S. 236–252.
  • William Cornwallis Cartwright, On the Constitution of Papal Conclaves, Edinburgh 1878, S. 125–129.
  • Ferdinand Gregorovius, The History of Rome in the Middle Ages (Übersetzung der 4. deutschen Ausgabe, hrsg. von A. Hamilton) Band 7 Teil 1 [Book 13., Kapitel 1], London 1900, S. 22–26.
  • Ludwig von Pastor, History of the Popes (Übersetzung von R.F. Kerr) Band 1, St. Louis 1906.
  • Peter Partner, The Papal State under Martin V, London 1958.
  • Konrad Eubel: Hierarchia Catholica, Band I–II, Monasterium 1913–1914
  • Francis Burkle-Young, Papal elections in the Fifteenth Century: the election of Eugenius IV (online)
  • Sede Vacante 1431
  1. Theiner
  2. Gregorovius nimmt an, dass das zitierte Schreiben unvollständig ist