Konklave August 1978 – Wikipedia

Das erste Konklave von 1978 fand vom 25. August bis 26. August 1978 in Rom statt. Im Konklave wurde der Patriarch von Venedig Kardinal Albino Luciani als Papst Johannes Paul I. gewählt. Es benötigte knapp einen Tag für seine Wahl, bis am Abend des 26. August gegen 19:00 Uhr MESZ der neue Papst zum ersten Mal auf der Loggia des Petersdomes erschien. Er war der Nachfolger von Papst Paul VI. In diesem Konklave galt zum ersten Mal die 1970 eingeführte Altersgrenze für Kardinäle (unter 80 Jahren bei Beginn der Sedisvakanz).

Amtsträger oder Funktionsinhaber

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Während der Sedisvakanz nach dem Tod von Papst Paul VI. vom 6. August 1978 bis zum 26. August 1978 wurden die genannten Ämter von folgenden Personen ausgeübt:

Kardinal Villot, während der Sedisvakanz Camerlengo

Da sowohl der Kardinaldekan als auch der Kardinalsubdekan älter als 80 Jahre und damit nicht mehr teilnahmeberechtigt waren, wurde das Konklave von dem ranghöchsten Kardinalbischof, Kardinal Villot, geleitet.

An der Wahl nahmen folgende 111 Kardinäle teil:

Krankheitsbedingt fehlten beim Konklave der amerikanische Kardinal John Joseph Wright, der Erzbischof von Bombay, Valerian Gracias, und der polnische Kurienkardinal Bolesław Filipiak.[1] 15 weitere Kardinäle nahmen nicht am Konklave teil, weil sie bereits über 80 Jahre alt waren.

Nicht teilnahmeberechtigte Kardinäle

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Durch die in Ingravescentem aetatem (1970) festgelegt und in Romano Pontifici Eligendo (1975) wiederholte Regelung waren Kardinäle, die das 80. Lebensjahr vollendet hatten, von der Wahl ausgeschlossen. Insgesamt waren 15 Kardinäle betroffen.

Am ersten Tag des Konklaves, dem 25. August 1978, erbrachte der erste Wahlgang 25 Stimmen für den Erzbischof von Genua, Kardinal Siri, gefolgt von 23 Stimmen für den Patriarchen von Venedig, Kardinal Luciani. Außerdem erhielt Kardinal Wojtyla 4 Stimmen. Im zweiten Wahlgang hat sich dann die Zahl der Stimmen für Siri leicht erhöht, diejenigen für Luciani blieben stabil.[2] In der Unterbrechung vor den nachmittäglichen Wahlgängen soll es zu einem Treffen der progressiveren Kardinäle um den belgischen Kardinal Suenens gekommen sein, in dem aus Sorge vor einem möglichen Pontifikat Siris die Unterstützung für Luciani beschlossen wurde.[3] Folgerichtig erreichte Luciani im dritten Wahlgang wohl mehr als siebzig Stimmen, um im vierten mit deutlicher Mehrheit gewählt zu werden.[4]

Luciani nahm als erster Papst der Geschichte einen Doppelnamen an und nannte sich Johannes Paul I. Außerdem verzichtete er auf die traditionelle Krönung des Papstes mit der Tiara durch den Kardinalprotodiakon und beließ es – wie bislang alle seine Nachfolger – bei einer Messe zur Amtseinführung, bei der ihm der Kardinalprotodiakon das Pallium anlegte.

Kardinal Siri soll seinem Biographen Benny Lai gegenüber geäußert haben, dass er eine halbe Flasche Cognac mit in das Konklave mitgenommen habe, weil er an den früheren Konklaven teilgenommen habe und wusste, dass er gebraucht würde.[5]

Kardinal Oddi wiederum soll sich auf seine Befugnisse als Mitglied des Aufsichtskomitees berufen haben, um die Konklavesiegel von seinem Fenster entfernen zu lassen, da der Raum andernfalls zu einer Erstickungskammer werde. Möglicherweise war dieses Problem darauf zurückzuführen, dass 111 am Konklave teilnehmende Kardinäle – ein zuvor nicht dagewesener Umstand – eine besondere Herausforderung an die Organisation des Konklaves darstellten.[6]

Einzelnachweise

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  1. Conclave - August 1978. In: Catholic-Hierarchy. Abgerufen am 3. Juli 2022.
  2. John-Peter Pham: Heirs of the Fisherman, Oxford 2004, S. 128
  3. John-Peter Pham: Heirs of the Fisherman, Oxford 2004, S. 128
  4. John-Peter Pham: Heirs of the Fisherman, Oxford 2004, S. 128
  5. JOhn-Peter Pham: Heirs of the Fisherman, Oxford 2004, S. 125
  6. JOhn-Peter Pham: Heirs of the Fisherman, Oxford 2004, S. 125