Kroatisches Flechtwerk – Wikipedia
Als Kroatisches Flechtwerk (kroatisch Hrvatski pleter) oder auch Kroatisches Dreiband (Hrvatski troplet) bezeichnet man bei den Kroaten frühmittelalterliche Knotenmuster-Ornamente aus Flechtwerk. Dieses kroatische Nationalornament wird noch heute häufig als Verzierung verwendet.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es entstand vermutlich durch die Übernahme und Bereicherung von Elementen der altchristlichen dekorativen Kunst, mit neuen Flechtwerkmotiven aus der Urheimat der Kroaten.[1] Diese bereicherte Dekoration soll sich von Kroatien, über Istrien nach Friaul und in die östliche Lombardei verbreitet haben.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Flechtwerk findet sich auf Kunstwerken im gesamten ethnischen Verbreitungsgebiet der Kroaten.[3] Die meisten Beispiele sind im Raum Knin, in den Ortschaften Ždrapanj und Žavić bei Bribir, in Rižnice nahe Solin, in Split und in Zadar zu finden.[4]
Die häufig mit Tier- und Pflanzendarstellungen kombinierten Knotenmuster finden sich meist als Fries innerhalb von Kirchen- und Klostergebäuden des 9. bis 12. Jahrhunderts. In dieser Zeitperiode ist das Flechtwerk bei nahezu allen steinernen Kunstwerken zu finden. Besonders bedeutend unter diesen ist das Taufbecken des Fürsten Višeslav.[3]
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Relief aus Split
- Inschrift des Königs Stjepan Držislav
- Relief, vermutlich König Petar Krešimir IV. darstellend
- Flechtwerk im Emblem des Präsidenten als Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Republik Kroatien
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Josef Strzygowski: Forschungen zur Entwicklung der altkroatischen Kunst. Wien 1926; kroatische Ausgabe in: Starohrvatska umjetnost (Altkroatische Kunst). Zagreb 1927.
- ↑ Ćiro Truhelka: Starokršćanska arheologia (Altchristliche Archäologie). Zagreb 1931.
- ↑ a b Mirko Šeper: Der Taufstein des kroatischen Fürsten Višeslav aus dem Frühen Mittelalter. Selbstverlag des Deutschen Instituts für merowingisch-karolingische Kunstforschung in Erlangen, 1958, S. 3.
- ↑ PLETER - povijest uklesana u kamenu. ( vom 27. Februar 2012 im Internet Archive) RivaOn.hr - portal Srednjih škola Zadarske županije. HINA Zagreb. (Abruf am 3. Dezember 2002)