Löbau – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Löbau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Löbau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 6′ N, 14° 40′ OKoordinaten: 51° 6′ N, 14° 40′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Löbau
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 78,9 km2
Einwohner: 14.389 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02708
Vorwahlen: 03585, 035876 (Lautitz, Mauschwitz, Alt- und Neucunnewitz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 290
Stadtgliederung: Kernstadt und 24 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Altmarkt 1
02708 Löbau
Website: www.loebau.de
Oberbürgermeister: Albrecht Gubsch (parteilos)
Lage der Stadt Löbau im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte

Löbau (Aussprache/?, obersorbisch Lubij/?) ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Görlitz in der sächsischen Oberlausitz. Sie ist Teil und auch Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Löbau.

Sie liegt etwa 75 km östlich von Dresden, 18 km südöstlich von Bautzen und 25 km südwestlich von Görlitz.

Löbau – Stadt am Berge
Löbau, Blick vom König-Friedrich-August-Turm

Löbau liegt am Ostrand des Lausitzer Berglandes und des Lausitzer Gefildes.

Der Ort liegt im Löbauer Kessel, im sächsischen Naturraum des Oberlausitzer Gefildes im Grenzbereich zum Oberlausitzer Bergland (Nördlicher Hauptkamm). Kleinräumlich grenzen an: südlich das Kottmarmassiv, östlich das Neißehügelland und nördlich die Gefildezone mit Übergang zur Lausitzer Tiefebene. Das Weichbild der Stadt wird vom östlich gelegenen Löbauer Berg (447 m) mit Schafberg (449 m) geprägt („Löbau – Stadt am Berge“), der Doppelgipfel bildet seit 1974 das 255 ha große Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Löbauer Berg“.

Geologisch herrscht ein Untergrund aus Tiefengestein (Granodiorit) vor. Die Quellkuppe des Doppelberges Löbauer Berg / Schafberg entstand durch Vulkanismus im Tertiär und besteht aus Basaltgestein. Der Basalt ist zu Blöcken verwittert, die in Form von Gesteinshalden (Blockmeere oder „Steinerne Meere“) weite Flächen des Berges bedecken. Die tiefer gelegenen Teile des Löbauer Kessels (240 bis 270 m) haben die Gestalt welliger Lössplateaus, die aus Löss- und Auelehm, Sand/Kies sowie Granit bestehen.

Löbau liegt an der Einmündung der Seltenrein ins Löbauer Wasser, einem Zufluss der Spree.

Erwähnenswerte Geotope sind die Georgewitzer Skala (ein felsiger Taleinschnitt des Löbauer Wassers nördlich der Stadt) sowie die westlich gelegene Hügelkuppe des Bubenik (auch Kleine Landeskrone – 376 m), dessen Basaltquellkuppe seit 1938 Naturdenkmal ist.[2]

Ferner zählt auch zur Stadt Löbau der 10 km südlich gelegene Berg Kottmar (583 m), an dessen Westhang sich eine der drei Spreequellen befindet.

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden von Löbau sind Vierkirchen im Norden, die Stadt Reichenbach/O.L. im Nordosten, Rosenbach im Südosten, Kottmar und Großschweidnitz im Süden, Lawalde im Südwesten und im Landkreis Bautzen die Gemeinde Hochkirch im Westen und die Stadt Weißenberg im Nordwesten.

Stadtgliederung

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Der Stadtrat der Großen Kreisstadt Löbau beschloss in seiner Sitzung vom 7. Juli 2011[3] eine neue Gliederung der Stadt. Dabei wurden die ehemals selbständigen Dörfer Altlöbau (bisher zu Löbau), Dolgowitz (bisher zu Rosenhain), Oelsa (bisher zu Löbau), Unwürde (bisher zu Laucha), Wendisch-Cunnersdorf (bisher zu Rosenhain) und Wendisch-Paulsdorf (bisher zu Rosenhain) als separate Stadtteile der Stadt Löbau erklärt. Das Kernstadtgebiet Löbau wurde zeitgleich in die Stadtteile Löbau-Mitte, Löbau-Neustadt, Löbau-Nord, Löbau-Ost, Löbau-Süd und Löbau-West gegliedert. Somit besteht das Stadtgebiet nunmehr aus 32 Stadtteilen:

Stadtgliederung von Löbau

Mit Ausnahme der ehemaligen Siedlungen Körbigsdorf, Liebesdörfel, Tiefendorf und Peschen (Stwěšin) berücksichtigt die Gliederung des Stadtgebietes somit alle ehemals selbständigen Orte.

Ur- und Frühgeschichte

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Altmarkt und Nicolaistraße
Blick in die Badergasse

Funde von Keramik- und Bronzegegenständen im Tal des Löbauer Wassers und eine befestigte Höhensiedlung (Ringwallanlage oder Schanze) auf dem Schafberg belegen die urgeschichtliche Besiedlung der Gegend in der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur (um 1000 v. Chr.)[4]. Etwa 800 m südwestlich des Löbauer Stadtteils Bellwitz finden sich auf einem Felsvorsprung über dem Löbauer Wasser die Überreste der slawischen Befestigung Bielplatz Bellwitz aus frühgeschichtlicher Zeit.

Löbau wurde im Jahre 1221 als Lubaw durch Bischof Bruno II. von Meißen erstmals erwähnt. Der Name stammt aus dem Sorbischen, die Bedeutung ist jedoch nicht gesichert. Die Stadt wurde um 1200 im Rahmen der Deutschen Ostsiedlung unter böhmischer Herrschaft (Ottokar I.) auf einem Plateau oberhalb der sumpfigen Talaue des Löbauer Wassers planmäßig angelegt. Seiner ursprünglichen Bestimmung nach war Löbau als Handels- und Gewerbeort geplant und wurde mit Stadtmauern befestigt. Bis 1319 folgten Stadterweiterungen zu einer typischen Ackerbürgerstadt. 1336 wurde das hiesige Franziskanerkloster erstmals erwähnt. Löbau gehörte dem Oberlausitzer Sechsstädtebund an, der hier 1346 gegründet wurde. Wegen ihrer zentralen Lage in der Oberlausitz blieb die Stadt bis 1815 Konventsort des Bundes. 1359 wurde erstmals ein Kirchenbau mit dem Namen capella Beatae Virginis extra muros (Kirche der heiligen Jungfrau außerhalb der Mauer) erwähnt. Es ist heute unbekannt ob der Bau schon vor der Ersterwähnung 1221 bestand.[5]

Verheerende Brände legten Stadtteile immer wieder in Schutt und Asche. Wie es einst in vielen Straßen ausgesehen hat, zeigt ein Blick in die Badergasse – die Häuser standen meist mit dem Giebel zur Straße.

Karte von Oberreit mit Löbau um 1845
Ansicht um 1850

Löbau wurde während der Hussitenkriege, die von 1424 bis 1434 auch die Oberlausitz heimsuchten, mehrmals belagert und erstürmt, so 1425 und 1428. Im letztgenannten Jahr erfolgte damit im Zusammenhang eine Brandstiftung durch einen hussitisch gesinnten Stadtbürger, wobei Löbau zum größten Teil den Flammen zum Opfer fiel. Im Jahr 1430 standen die Hussiten erneut vor den Toren der wiederaufgebauten Stadt. Die Stadt ergab sich diesmal den Böhmen, wurde verschont und besetzt. Die böhmisch-hussitischen Besatzer bauten die kleine Sechsstadt 1431 zum „Militärischen Hauptstützpunkt in den Sechslanden“ aus. Die Hussiten beherrschten in jener Zeit mehr oder minder die Oberlausitz. Die Situation in der Oberlausitz sollte sich jedoch nach der hussitischen Niederlage in der Schlacht von Lipany 1434 grundlegend ändern. Auch spätere Kriege, so der Oberlausitzer Pönfall (1547) und der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) sowie sechs Stadtbrände setzten Löbau schwer zu. So legte 1678 ein Brand die Hälfte der Stadt in Asche. Gleiches passierte am 20. Oktober 1710.[6] Im 17. Jahrhundert hatte die Stadt landesherrliche Privilegien, zum Beispiel Marktrecht, Braurecht und Bannmeile. Um 1700 gab es eine Blütezeit der Leinenweberei und umfangreichen Fernhandel bis nach Übersee.

Nach dem Stadtbrand von 1710 folgten weitere städtebauliche Veränderungen, z. B. der Barockbau des Rathauses (1711) und zahlreiche Bürgerhäuser.

Im Zuge der Industrialisierung wurde Löbau durch Chausseen mit Görlitz (1822), Bautzen (1824) und Zittau verbunden. Im Dezember 1846 erreichte die Bahnstrecke Dresden–Görlitz Löbau; 1847 wurden die letzten 24 Streckenkilometer nach Görlitz fertiggestellt. Von dieser bedeutenden Bahnstrecke wurden einige Zweigbahnen gebaut: 1848 die 34 Kilometer lange Bahnstrecke Zittau–Löbau, 1873 die 16 Kilometer lange Bahnstrecke nach Ebersbach, 1895 die 40 Kilometer lange Bahnstrecke nach Weißenberg und 1928 die 19 km lange Strecke nach Cunewalde.

Im 19. Jahrhundert dominierte die Textilindustrie in der Kleinstadt. Die erste Fabrik Löbaus war die 1835 von Hildebrandt gegründete Rot- und Buntfärberei, aus der mehr als 100 Jahre später VEB Oberlausitzer Textilbetriebe hervorgingen. Daneben gab es jedoch noch vielfältige andere Industrien mit dem Schwerpunkt Verarbeitung wie z. B.: Natursteinverarbeitung, Ziegelei, Brauerei, Essigherstellung, Zuckerfabrik, Nudelherstellung, Käserei, Molkerei und Schlachthof, aber auch Maschinenbau, Gummi- und Kohlensäurefabrikation. Einige von ihnen gibt es heute (2022) noch, zum Beispiel die 1859 gegründete Klavierfabrik August Förster.

Im Jahre 1898 wurde ein Elektrizitätswerk eröffnet und ein Gaswerk betrieben. Günstig wirkte sich bei der industriellen Entwicklung die Lage Löbaus an der Bahnstrecke Dresden–Breslau aus.

Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde in den Dörfern westlich und nördlich von Löbau – z. B. Großdehsa, Oelsa, Kittlitz – noch der Löbauer Dialekt des Sorbischen gesprochen; dieser ist mittlerweile ausgestorben.

20. Jahrhundert

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Königsplatz 1912 mit Bismarckdenkmal
Wettiner Platz 2006, heute als Gründerviertel denkmalgeschützt

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Stadt wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt der Amtshauptmannschaft Löbau mit Kreditinstituten, einigen Ämtern, wie Finanzamt, Gesundheitsamt, Garnison, Polizei sowie Kreisgericht mit einem Gefängnis. 1912 erfolgte der Bau eines Krankenhauses.

1923 wurde eine Zeitungsdruckerei eröffnet und 1924 erschien die „Volkszeitung für die Oberlausitz“. Eine künstlerische Spielstätte am Theaterplatz war geplant, wurde aber nie gebaut.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine Handelsschule, Berufsschule und Gewerbeschule. Lehrerbildungsstätten gab es in der Stadt von 1873 bis 1998 (1873–1935 Königliches Lehrerseminar, 1955–1990 Institut für Lehrerbildung, 1993–1999 Staatliche Seminare für das Lehramt an Grund- bzw. Mittelschulen).

Von 1914 bis 1991 war Löbau Garnisonsstadt. Beginnend mit einer Jägerkaserne (1914) bis hin zu einer Offiziershochschule der Landstreitkräfte „Ernst Thälmann“ (1963). Während des Ersten Weltkrieges war Löbau Standort eines Reservelazaretts und mit Kriegsproduktion befasst. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war die Stadt von unmittelbaren Kriegshandlungen nicht betroffen; Soldaten der Wehrmacht sprengten aber in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai 1945 alle verkehrswichtigen[7] Eisenbahnbrücken und Straßenbrücken, darunter den Löbauer Viadukt und die Brücke der Jugend (1927 als Hindenburgbrücke eingeweiht).[8] Am 8. Mai 1945 rückten Verbände der Roten Armee kampflos ein. Am 9. Juni übernahm die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst die Regierungsgewalt in der SBZ (sowjetische Besatzungszone).

In der Zeit nach 1945 wuchsen Bevölkerung und Wirtschaft (vor allem die Textilindustrie); Löbau wurde Kreisstadt (Kreis Löbau). 1950 wurde das „Stadion der Jugend“ am Fuße des Löbauer Berges eröffnet. Nach 1960 wuchs und erweiterte sich die Stadt durch neue Wohngebiete Süd (1955), Nord (1972) und Ost (1981). Die Entwicklung des Industrie- und Bevölkerungszentrums um Ebersbach und Neugersdorf im Süden des Kreises hatte auch Auswirkungen auf Löbau.

Während der Ereignisse am 17. Juni 1953 in der DDR kam es in Löbau selbst zu Streiks in fünf Betrieben der Textilindustrie mit etwa 6.000 Beteiligten, jedoch nicht zu Demonstrationen oder Ausschreitungen gegen Einrichtungen des Staates oder staatstragender Organisationen wie etwa im nicht weit entfernten Görlitz. Die örtlichen Betriebsparteiorganisationen der SED verhielten sich den Ereignissen gegenüber passiv.[9]

1988 erhielt die Stadt ein weiteres Wahrzeichen: der 162 Meter hohe Betonturm des neuen Fernseh- und Hörrundfunksenders Löbau auf dem Schafberg wurde fertiggestellt. In den 1970er und 1980er Jahren herrschte das Erscheinungsbild einer Textilindustrie- und Garnisonsstadt vor.

Löbau gehörte zum sogenannten Tal der Ahnungslosen: dort konnten UKW-Radio- und Fernsehübertragungen aus dem damaligen Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (in der DDR Westfernsehen genannt) auch mit großem Aufwand nicht terrestrisch empfangen werden.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands von 1990 folgte ein tiefgreifender Strukturwandel (Niedergang des Großteils der Industriebetriebe, Auflösung der Offiziershochschule), verbunden mit Bevölkerungsrückgang und Kaufkraftverlust. Im Zuge der Kreisreform von 1994 verlor Löbau seinen Status als Kreisstadt (LÖB). Im neu gebildeten Landkreis Löbau-Zittau (ZI), der mit der sächsischen Kreisreform 2008 im neu gebildeten Landkreis Görlitz aufging, erlangte sie zwar 2000 den Status einer Großen Kreisstadt, verlor aber fast alle politisch-administrativen Funktionen an Zittau.

Nach erfolgreicher innerstädtischer Sanierung und Innenstadtgestaltung in den 1990er Jahren überwiegt ein kleinstädtischer Ortscharakter. Löbau zählt neben Kamenz und Niesky zu den kleineren Städten der Oberlausitz mit sehenswerter Innenstadt und einer touristisch reizvollen landschaftlichen Umgebung.

Eingemeindungen

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Im Jahr 1934 wurde Altlöbau nach Löbau eingemeindet. Es folgten Oelsa 1979[10], drei Gemeinden 1994[10], Ebersdorf 1999[11] und Kittlitz 2003[12].

In den Jahren 1938, 1974 und 1994 wurden insgesamt zehn ehemals selbständige Orte nach Kittlitz eingemeindet.[10]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altlöbau 1. April 1934
Bellwitz 22. März 1970 Zusammenschluss mit Georgewitz zu Georgewitz-Bellwitz
Carlsbrunn 1. April 1974 Eingemeindung nach Kittlitz
Ebersdorf 1. Januar 1999
Eiserode 1. Januar 1994
Georgewitz 22. März 1970 Zusammenschluss mit Bellwitz zu Georgewitz-Bellwitz
Georgewitz-Bellwitz 1. März 1994 Eingemeindung nach Kittlitz
Glossen 1. April 1974 Eingemeindung nach Lautitz
Großdehsa 1. März 1994
Kittlitz 1. Januar 2003
Kleinradmeritz 1. März 1994 Eingemeindung nach Kittlitz
Krappe 1. April 1974 Eingemeindung nach Kittlitz
Laucha 1. April 1938 Eingemeindung nach Kittlitz
Lautitz 1. März 1994 Eingemeindung nach Kittlitz
Oelsa 1. Januar 1979
Oppeln 1. April 1974 Eingemeindung nach Kittlitz
Rosenhain 1. März 1994
Unwürde 1. April 1938 Eingemeindung nach Kittlitz
Wohla 1. April 1974 Eingemeindung nach Kittlitz

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerzahlen (bis 2010 Kernstadt ohne Stadtteile, ab 2011 gesamte Stadt)

Einwohnerentwicklung von Löbau. Oben ab 1502 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Jahr Einwohner
1502 1.200
1730 2.211
1790 2.400
1832 2.446
1842 3.041
1846 3.623
1852 3.854
1856 3.921
1858 4.107
1861 4.413
1864 5.022
1867 5.721
1871 5.862
1875 6.226
1880 6.651
1885 6.977
Jahr Einwohner
1890 7.623
1895 8.736
1900 9.637
1905 10.683
1910 11.837
1925 12.635
1934 14.574
1948 18.386
1964 16.805
1971 17.488
1988 18.326
1990 17.567
1991 17.071
1992 16.375
1993 16.157
1994 15.719
Jahr Einwohner
1995 15.363
1996 15.102
1997 14.863
1998 14.691
1999 14.500
2000 14.177
2001 13.791
2002 13.719
2003 13.553
2004 13.447
2005 13.301
2006 13.083
2007 12.720
2008 12.540
2009 12.314
2010 12.046
Jahr EW (mit Stadtteilen)
2011 15.748
2012 15.638
2013 15.531
2014 15.288
2015 15.353
2016 15.003
2017 14.767
2018 14.643
Stadtratswahl 2024[13]
Wahlbeteiligung: 62,2 % (2019: 58,2 %)
 %
40
30
20
10
0
37,4 %
33,4 %
15,8 %
7,1 %
5,2 %
1,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+2,4 %p
+3,3 %p
−0,5 %p
−5,4 %p
+5,2 %p
−1,9 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e als Bündnis Oberlausitz/Freie Sachsen
Rathaus
Sächsisch-polnisches Doppelwappen und Stadtwappen am Rathaus

Der Stadtrat der Stadt Löbau hat insgesamt 22 Mitglieder. Sie gehören seit der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 folgenden Parteien oder Wählervereinigungen an:

CDU Die Linke Bürgerliste BO/FS* AfD Gesamt
2024 4 2 8 1 7 22

* Bündnis Oberlausitz/Freie Sachsen

Nach den vergangenen Wahlen setzte sich der Stadtrat jeweils wie folgt zusammen:

CDU Die Linke Bürgerliste FDP SPD AfD Gesamt
1999 9 7 3 1 2 22
2004 8 7 4 2 1 22
2009 7 5 6 3 1 22
2014 6 5 10 1 0 22
2019 4 3 8 0 7 22

Ortschaftsräte

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In den eingegliederten Orten gibt es jeweils einen zuständigen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher. Die Hauptsatzung der Stadt Löbau hat hierzu die Ortschaftsverfassung für vier Ortschaften eingeführt. Es gibt die Ortschaft Ebersdorf (Stadtteil Ebersdorf), die Ortschaft Großdehsa (Stadtteile Eiserode, Großdehsa, Nechen und Peschen), die Ortschaft Kittlitz (Stadtteile Altcunnewitz, Bellwitz, Carlsbrunn, Georgewitz, Glossen, Kittlitz, Kleinradmeritz, Krappe, Laucha, Lautitz, Mauschwitz, Neucunnewitz, Neukittlitz, Oppeln und Wohla) sowie die Ortschaft Rosenhain (Stadtteile Dolgowitz, Rosenhain, Wendisch-Cunnersdorf und Wendisch-Paulsdorf).

Die Ortschaftsräte werden von der Bevölkerung der Ortschaft bei jeder Kommunalwahl gewählt. Sie sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Der Ortsvorsteher wird von den jeweiligen Ortschaftsräten gewählt.

Stadtoberhäupter

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An der Spitze der Stadt stand der Consul regens, der regierende Bürgermeister. Ihm standen die Exconsule, das sind der 1. und 2. stellvertretende Bürgermeister zur Seite. Unter diesen drei Bürgermeistern des Konsulats wechselte die Regierung.

Heutiges Stadtoberhaupt ist der Bürgermeister, seit 1. Januar 2000 Oberbürgermeister, der von der Bevölkerung auf sieben Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter war der „Erste Beigeordnete“ mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“, seit 2016 ist es der Hauptamtsleiter, gefolgt vom Kämmerer.

Bürgermeister bzw. (ab 2000) Oberbürgermeister

  • 1831–1832: Carl Heinrich Schluckwerder
  • 1832–1842: Karl Benjamin Schöbel
  • 1842–1850: Moritz Lieberecht Friedrich
  • 1850–1883: Karl Hartmann
  • 1883–1890: Ferdinant Paul Damm
  • 1890–1912: Carl Ernst Otto Mücklich[14]
  • 1912–1922: Georg Wilhelm Schaarschmidt
  • 1922–1945: Otto Willi Ungethüm (NSDAP, von sowjetischen Kräften verhaftet, in Bautzen gestorben)
  • 1945: Johannes Bobeth (11.–23. Mai, eingesetzt von der sowjetischen Kommandantur)
  • 1945–1946: Otto Hermann (von sowjetischen Kräften verhaftet)
  • 1946: Adolf Klinger (kommissarisch)
  • 1946–1948: Gustav Meder (SED)
  • 1948–1950: Hermann Tütig
  • 1950: Kurt Walter (LDPD) (1. September – 31. Oktober, kommissarisch)
  • 1950: Walter Stöß (1. November – 10. Dezember)
  • 1950–1955: Kurt Walter (LDPD)
  • 1955–1959: Gottfried Hahnewald
  • 1959–1965: Hellmuth Walter (LDPD)
  • 1965–1970: Oskar Zoubek
  • 1970–1983: Hellmuth Schudack (LDPD)
  • 1983–1989: Rainer Simmang (SED)
  • 1989–1990: Isolde Thiele (SED, später parteilos)
  • 1990: Heinz Hartstein (CDU, später SPD und parteilos; wurde gewählt, trat das Amt aber nicht an.)
  • 1990–2001: Dietrich Schulte (FDP)
  • 2001–2021: Dietmar Buchholz (parteilos)[15]
  • seit 2021: Albrecht Gubsch (parteilos)

Beigeordnete bzw. (2000–2016) Bürgermeister

  • 1993–2001: Hans-Joachim Zimmermann (CDU)
  • 2001–2016: Guido Storch (CDU)

Seit 9. Januar 2016 gibt es durch Änderung der Hauptsatzung keinen dem Oberbürgermeister untergeordneten Bürgermeister mehr.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2021 Albrecht Gubsch Gubsch 40,3
2015 Dietmar Buchholz Buchholz 64,1
2008 58,9
2001 Bürgerliste/Händlerliste 48,1
1994 Dietrich Schulte FDP 71,7

Das Wappen der Stadt Löbau führt in einem roten Schild unter einem goldenen Bogen einen heraldisch rechts blickenden silbernen Löwen, der von zwei Türmen eingerahmt ist.[16]

Verwaltungsgemeinschaft

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Mit den Nachbargemeinden Lawalde, Großschweidnitz und Rosenbach besteht eine Verwaltungsgemeinschaft, deren erfüllende Gemeinde die Stadt Löbau ist.

Polen Polen: Lubań (Lauban), Sechsstadt
Deutschland Deutschland: Ettlingen in Baden-Württemberg, Große Kreisstadt
Ungarn Ungarn: Makó
Frankreich Frankreich: Épernay

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Siehe: Liste der Kulturdenkmale in Löbau, Liste der Brunnen, Denkmäler und Skulpturen in Löbau und Liste der Naturdenkmale in Löbau

Haus Schminke/Scharoun

Das Haus Schminke in der Kirschallee 1b ist eines der bedeutendsten Werke der klassischen Moderne und ein Beispiel für das so genannte „Neue Bauen“, wie es an der Kunstakademie Breslau und am Bauhaus entwickelt wurde. Das Löbauer Haus wurde von 1930 bis 1933 von Hans Scharoun für Fritz & Charlotte Schminke geplant. Es gilt als Hauptwerk Scharouns im Bereich des privaten Wohnbaues. Es ist daher Ziel von Fachexkursionen aus aller Welt und Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen. Für Fachinteressierte ist die Übernachtung möglich. Universitäten und Hochschulen können das Haus für Workshops und Seminare nutzen.

Das Haus Schminke stellt sich in die Reihe namhaftester Vertreter der Moderne wie der Villa Tugendhat von Ludwig Mies van der Rohe, der Villa Savoye von Le Corbusier sowie dem Haus Kaufmann (Fallingwater) von Frank Lloyd Wright ein.

Den Garten gestaltete Herta Hammerbacher, die damalige Ehefrau des Landschaftsarchitekten Hermann Mattern. Beide arbeiteten in Gemeinschaft mit dem berühmten Gärtner und Staudenzüchter Karl Foerster.

König-Friedrich-August-Turm

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König-Friedrich-August-Turm

Auch einfach oft Gusseiserner Turm genannt, ist ein bautechnisches Denkmal auf dem Löbauer Berg. Vom 28 Meter hohen Aussichtsturm aus dem Jahre 1854 besteht gute Rundumsicht. Er hat eine gusseiserne Baukonstruktion aus etwa eintausend Einzelteilen, überwiegend durch Steckverbindungen mit Bleiverschlag montiert, und ein Gesamtgewicht von etwa 70 t.

Sein Erbauer war der Bäckermeister Friedrich August Bretschneider, der den Bau mit ca. 25 Tausend Talern finanzierte. Die Eisenteile des Turmes wurden in der Eisenhütte Bernsdorf/OL gegossen und tragen eine neo-byzantinische und neo-gotische Ornamentik. Der achteckige Turm verfügt über drei Galerien (12, 18 und 24 m Höhe), die über eine 120-stufige Wendeltreppe erreichbar sind. Eine grundlegende Sanierung mit Demontage und Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1993/94.

Maschinenhaus Löbau

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Das Maschinenhaus Löbau mit der 15-m-Segmentdrehscheibe

Das Maschinenhaus wurde als „Maschinenreparatur-Nebenwerkstätte zu Löbau“ nach den Plänen Max Maria von Webers am westlichen Bahnhofsende errichtet und 1859 in Betrieb genommen. Das Maschinenhaus diente bis 1994 zuletzt als Lokeinsatzstelle des Bahnbetriebswerkes Bautzen als Unterstellmöglichkeit und Werkstatt für Lokomotiven und wird seit dem vom Verein Ostsächsische Eisenbahnfreunde als Vereinsdomizil und Eisenbahnmuseum betrieben. Nachdem der Verein das Gebäude im Jahr 2006 von der Deutschen Bahn erwerben konnte, wurde das Gebäude bis 2010 aufwändig saniert. Das Maschinenhaus gilt als das älteste noch erhaltene sächsische Heizhaus.[17]

Landesgartenschau 2012

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Die 6. Sächsische Landesgartenschau fand vom 28. April bis 14. Oktober 2012 auf dem etwa 20 Hektar großen ehemaligen Industriegelände am Löbauer Wasser (Fa. Römer, Fa. Rabe, später LAUTEX und Oberlausitzer Zuckerfabrik bzw. Südzucker) statt.[18]

Die unweit des Friedenshains gelegene Industriebrache wurde in eine Parklandschaft umgestaltet, die auch über die Landesgartenschau hinaus zur Erholung genutzt werden kann. Für die Umsetzung vergab der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten 2013 den Ersten Preis des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises.[19]

Kulturzentrum Johanniskirche

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Im „Kulturzentrum des Sechsstädtebundes und der Euroregion Neiße“ in der Johanniskirche, einer ehemaligen Klosterkirche der Franziskaner aus dem 14. Jahrhundert, gibt es regelmäßige Kulturangebote der Genres Konzert, Theater, Kabarett und Kino.

Stadtmuseum

Das „Oberlausitzer Sechsstädtebund- und Handwerksmuseum / Stadtmuseum Löbau“ in der Johannisstraße bietet ständig Sonderausstellungen sowie eine ausführliche Dauerausstellung zur Geschichte des Sechsstädtebundes, der Geschichte des Oberlausitzer Handwerks und der Geschichte der Stadt Löbau.

Sonstige Bauwerke

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  • Grabstätten und Gedenkstein am Südwestabhang des Jäckelberges für die acht kriegsmüden Wehrmachtssoldaten Hubert Dieteren, Erwin Fuhrig, Karl Koroschetz, Johann Kromp, Erich Radke, Rudolf Schmidt, Siegfried Wulf sowie einen namentlich Unbekannten, die im Mai 1945 nach Verrat ihres Verstecks ermordet wurden
  • Gedenktafel im Geschwister-Scholl-Gymnasium für den am 5. April 1943 im Zuchthaus Berlin-Plötzensee ermordeten Kommunisten Alfred Schmidt-Sas
  • Sandstein-Stele aus dem Jahre 1988 am Nordflügel des Amtsgerichts am Promenadenring 3 zur Erinnerung an die jüdischen Opfer der Shoa von Löbau
  • Gedenkstein von 1960 gegenüber dem Haus Promenadenring 12 zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde
  • FSV Empor Löbau, ehemaliger Fußballverein
  • SV Horken Kittlitz, mit den Abteilungen Rugby, Fußball, Tischtennis, Volleyball
  • SV Lautitz 96, Fußballverein
  • ASG Vorwärts Löbau, ehemaliger Fußballverein
  • PSV (Polizeisportverein) Löbau, Sektionen Karate und Volleyball[22]
  • KV Löbau, Kegelverein
  • SV Lok Löbau, Radball, Seniorensport, Schach
  • OSC Löbau, Volleyball, Leichtathletik, Laufsport, Kempo

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ortsumfahrung Löbau B 178
Bahnhof Löbau (Sachs), Gleisseite (erbaut 1846)

Der Bahnhof Löbau (Sachs) liegt an den Bahnstrecken Görlitz–Dresden, Ebersbach–Löbau, Zittau–Löbau, Großpostwitz–Löbau und Löbau–Radibor, von denen die letzten drei nicht mehr befahren werden. Das Empfangsgebäude im Rundbogenstil wurde 1846 errichtet und stammt aus der Eröffnungszeit der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn und wurde in den folgenden Jahrzehnten erweitert und umgebaut. 1928 erreichte der Bahnhof seine größte Ausdehnung und umfasste 51 Gleise, die über 115 Weichen miteinander verbunden waren.[23]

Löbau liegt an den Bundesstraßen 6 (DresdenGörlitz) und 178 nach Zittau. Die nächstgelegene Anschlussstelle Weißenberg zur A 4 befindet sich etwa 15 km nördlich. Derzeit wird an Verlegung und Ausbau der B 178 von Löbau nach Zittau sowie deren Verlängerung bis zur Bundesautobahn 4 bei Weißenberg gebaut. Bisher wurden die Ortsumgehung von Löbau sowie der größte Teil der Strecke nach Zittau fertiggestellt.

Ein Radweg führt von Löbau durch das Cunewalder Tal nach Großpostwitz, wo Anschluss an den Spreeradweg besteht.

Ansässige Unternehmen

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Baum- und Rosenschule Löbau

1834 erbaute Johann Gottlob Hildebrandt die erste Löbauer Fabrik, eine Rot- und Buntgarnfärberei. Bis zur Wende war die Textilindustrie neben der Produktion von Lebensmitteln einer der wichtigsten Löbauer Erwerbszweige. So hatte Löbau eine Molkerei, eine Zuckerfabrik und eine Nudelfabrik, die Firma Loeser & Richter. Aber auch das Bierbrauen hat eine lange Tradition. Noch heute gibt es die Bergquell-Brauerei von 1846. Die Zuckerfabrik der Südzucker AG wurde im Herbst 2002 geschlossen.

1864 gründete Reinhard Neumann die Löbauer Baum- und Rosenschulen.

1896 gründete Josef Johann Kumpf die Firma J. Kumpf & Co. „Granitwerke und Steinbruchbetrieb“, deren Handwerk sich mit der Verarbeitung von Naturstein beschäftigt. 1947 wurde das Unternehmen von der sowjetischen Besatzung enteignet und in Staatsbesitz überführt. Der Besitzer wurde zusammen mit seinem Sohn verhaftet. Sie kamen nach einem Schauprozess, bei dem ihnen nichts zur Last gelegt werden konnte, wieder frei unter der Voraussetzung, dass sie die Sowjetische Besatzungszone verlassen würden. Sie ließen sich mit ihren Familien in Berlin und Süddeutschland nieder. 1991 wurde das Unternehmen unter dem Namen „Löbau Granit GmbH“ neu gegründet. Im Jahre 2010 wurde das Unternehmen endgültig geschlossen.

Von 1918 bis 1998 bestand ein Bahnbetriebswagenwerk, in dem Güter- und Personenwagen der Deutschen Reichsbahn gewartet wurden.

Als Traditionsunternehmen im Klavier- und Pianobau ist die Firma August Förster in Löbau seit 1859 ansässig. Die Tischlerei Pötschke GmbH (seit 1856) die auf eine 150-jährige Tradition zurückschaut und seit 1996 auf dem Gewerbegebiet Löbau ansässig ist.

Die Firma Palfinger unterhält in Löbau ein Werk zur Produktion von Hubarbeitsbühnen.

Die Leuchtenbaufirma Hess GmbH hatte in Löbau ein Zweigwerk von dem auch der internationale Markt beliefert wurde. Für das anspruchsvolle Design und hochwertige Verarbeitung erhielt die Firma regelmäßig Auszeichnungen. In Folge der Insolvenz des Vorgängers „Hess AG“ schloss das Werk zum 31. August 2013.

Die Firma Stempel Schmorrde ist seit dem Jahre 1865 in Löbau ansässig. Anfangs als Buch- und Zeitungsdruckerei, entwickelte sich das Unternehmen zu einem der führenden Stempel- und Schilderbetriebe Deutschlands. Im firmeneigenen Museum können die Geschichte der Gutenbergschen Buchdruckerei und Maschinen rund um dieses Thema besichtigt werden.

Löbau ist auch der Sitz des international bekannten Trance-Musiklabels Euphonic Records.

Anfänglich in Reichenbach/Oberlausitz ansässig, bezog das 1994 gegründete Unternehmen ULT Umwelt-Lufttechnik im Jahr 2000 seinen Firmensitz im Gewerbegebiet Kittlitz. Die ULT AG entwickelt und fertigt Absaug- und Filtergeräte und -anlagen für Industrie, Handwerk, Forschung und Medizin.[24]

Die EDB Datenbankgesellschaft Hanel mbH betreut in der Region eine große Anzahl von Firmen beim Internetmarketing.[25]

Fernsehturm auf dem Schafberg

In Löbau erscheint als Tageszeitung eine Lokalausgabe der in Dresden erscheinenden Sächsischen Zeitung (SZ).

Öffentliche Einrichtungen

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Löbau hat unter anderem ein Amtsgericht, eine Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit, ein Finanzamt, eine Dienststelle der Bundespolizei (bisher Bundesgrenzschutz), eine Außenstelle des Landratsamtes des Landkreises Görlitz, eine Rettungsleitstelle, eine Geschäftsstelle der Landesversicherungsanstalt sowie ein Staatliches Rechnungsprüfungsamt, als nachgeordnete Dienststelle des Sächsischen Rechnungshofes.

In Löbau befinden sich folgende Schulen in Trägerschaft der Stadt:

In Trägerschaft des Landkreises Görlitz befinden sich im Stadtgebiet Löbau:

Söhne und Töchter der Stadt

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Personen, die vor Ort gewirkt haben

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  • seit 4. September 1860: Karl Benjamin Preusker (1786–1871), Wegbereiter des öffentlichen Bibliothekswesens[28]
  • seit 30. September 1860: Friedrich Oskar von Schwarze (1816–1886), Jurist, Oberstaatsanwalt, Generalstaatsanwalt zu Dresden
  • seit 1861: Eduard von Könneritz (1802–1875), Kreisdirektor, Regierungsrat, Vorstand der Königlich-Sächsischen Kreisdirektion Bautzen
  • seit 16. April 1871: Heinrich August Klose (1799–1884), Kantor, Oberlehrer, Ritter pp.
  • seit 1872?: Paul Freiherr von Gutschmidt (1822–1904), Kreisdirektor in Bautzen
  • seit 1883: Heinrich Woldemar von Beust (1818–1898), Kreishauptmann
  • seit 25. September 1886: Wilhelm Bernhard Würkert (1815–1888), Pastor Primarius, Kirchenrat
  • seit 1895: Hermann Freiherr von Salza und Lichtenau (1829–1915), Kreishauptmann von Bautzen
  • seit 1895 (Beschluss am 22. Februar 1895, Überreichung am 8. Mai 1895): Fürst Otto von Bismarck (1815–1898), Reichskanzler
  • seit 1906: Joachim Caspar Anton Richard von Schlieben (1848–1908), Kreishauptmann von Bautzen, Sächsischer Kultusminister
  • seit 27. Juni 1909: Ernst Traugott Katzer (1839–1921), Pastor Primarius, Kirchenrat
  • seit 1917: Paul von Hindenburg (1847–1934), Offizier, Politiker, Reichspräsident
  • seit 29. Dezember 1921 (Beschluss am 20. Dezember 1921): Heinrich Curt Brückner, Hofrat, Ratsmitglieder der Stadt von 1889 bis 1921[29]
  • seit 1936: M. Würkert, Primarius
  • seit 24. Mai 1944: Herbert Lorenz (1915–1994), Oberfeldwebel, erster Ritterkreuzträger
  • seit 30. April 1948: Otto Staudinger (1867–1952)[30]
  • seit 24. März 1950: Erich Viehweg (1880–1950), Ministerialrat, erster Löbauer Kreisschulrat nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges
  • seit 22. Juni 2001: Karl Keßner (1924–2014), Flexograf, Obermeister des Stempelhandwerks
  • seit 12. Januar 2012: Volker Stange, Landrat a. D.
  • seit 3. Juni 2016: Steffen Dittmar, Präsident des Sächsischen Brauerbundes und Geschäftsführer der Bergquell Brauerei Löbau GmbH

Für nichtig erklärte Ehrenbürgerschaften:

  • Ehrenbürgerbeschluss am 11. März 1933: Adolf Hitler (1889–1945), Aberkennungsbeschluss am 5. Oktober 1990
  • Ehrenbürgerbeschluss am 16. Juni 1933: Martin Mutschmann (1879–1947), Aberkennungsbeschluss am 5. Oktober 1990
  • Sächsische Heimatblätter Heft 3/2017 (Themenheft Löbau zum Tag der Sachsen 2017, mit Beiträgen zur Geographie, Stadt-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte).
  • Karl Bernert: Der gußeiserne Turm auf dem Löbauer Berg. Rat der Stadt, Löbau 1978.
  • Zwischen Löbau und Herrnhut (= Werte der deutschen Heimat. Band 56). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0935-7.
  • Rudolf Drescher: Löbau. Bilder einer Stadt. Sutton, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-606-6.
  • Peter Emrich, Rainer Lehmann: Löbauer Stadtwanderungen. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2005, ISBN 3-933827-56-6.
  • Peter Emrich: Löbauer Stadtwanderungen. Band 2. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2006, ISBN 3-933827-64-7.
  • Peter Emrich: Löbauer Landpartie. Sehenswertes im Löbauer Land. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2009, ISBN 978-3-933827-93-7.
  • Peter Emrich: Löbauer Impressionen. Fotobroschüre. Oberlausitzer Verlag Dr. Andreas Gerth, Spitzkunnersdorf 2017, ISBN 978-3-941908-98-7 (100 S.).
  • Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte. Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2008, ISBN 978-3-933827-88-3.
  • Cornelius Gurlitt: Löbau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 306.
  • Alfred Moschkau: Löbau und dessen Umgebung. Ein Führer durch diese alte Vierstadt, auf den Löbauer Berg, Cottmar, Rothstein, Sonneberg, Horken und in die Scala. Petzold, Dresden 1872 (Digitalisat).
  • Hans-Henner Niese und Arnd Krenz: Stadtsanierung in Löbau 1992–2007. Hrsg. von der Werbe-Agentur Media-Light Löbau in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Löbau u. v. a., Großschweidnitz 2007, ohne ISBN (Broschüre, 66 S., Format A4).
  • Werner Schmidt (Hrsg.): Zwischen Löbau und Herrnhut. Ergebnisse der landeskundlichen Bestandsaufnahme im Raum Löbau und Reichenbach/OL (= Werte der deutschen Heimat. Band 56). Böhlau, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0935-7.
  • Siegfried Schlegel, Dieter Hans Mai: Die Oberlausitz. Exkursionen (= Geographische Bausteine. NR Band 20). 4., unveränderte Auflage. Haack, Gotha 1989, ISBN 3-7301-0609-0.
  • Stadtverwaltung Löbau (Hrsg.): Chronik der Stadt Löbau, 1221–1700. Hrsg. aus Anlass des 780. Jubiläums der Stadt Löbau und des 655. Jubiläums des Sechsstädtebundes im Jahre 2001. Löbau 2001, ISBN 3-8311-2245-8.
  • F. W. Wenzlaff: Löbau im Jahre 1656. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 23, Königsberg 1840, S. 151–160 (Scan in der Google-Buchsuche).
Commons: Löbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Löbau – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Löbau – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Forschungsverein Umweltschutz Zittau e. V. mit Unterstützung von Hrn. Lorenz und Hrn. Küpper (Text): Die geologischen Naturdenkmale des Landkreises Löbau-Zittau. 2. Auflage. Hrsg.: Naturschutzbehörde des Landkreises Löbau-Zittau in Zusammenarbeit mit dem Forschungsverein Umweltschutz Zittau e. V. 2004 (Faltblatt; naturpark-zittauer-gebirge.de [PDF; 1,4 MB]).
  3. Gliederung des Stadtgebietes Löbau (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive). In: loebau.de, abgerufen am 19. Dezember 2019, mit Link zur Karte Ortsteile- und Gemarkungsübersicht der Stadt Löbau (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF; 2,6 MB). In: loebau.de, abgerufen am 19. Dezember 2019.
  4. K. Simon: Die Jungbronzezeitliche Besiedlung auf dem Schafberg bei Löbau. In: Heinz-Joachim Vogt (Red.): Archäologische Feldforschungen in Sachsen. Fünfzig Jahre Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (= Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege / Beiheft. Nr. 18). Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1988, S. 128–133.
  5. Informationstafel am Alten Friedhof Löbau. Siehe: Alter Friedhof Loebau bei Wikimedia Commons.
  6. Eintrag. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 18, Leipzig 1738, Blatt 88.
  7. Zeittafel bis 1990, loebau.de
  8. Brücke der Jugend. In: Structurae
  9. Bericht des MfS der DDR über die Ereignisse in den Tagen um den 17. Juni 1953 im Bezirk Dresden vom 1. Juli 1953, S. 9 ff.
  10. a b c Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Hrsg.: Statistisches Bundesamt. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  11. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999.
  12. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003.
  13. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Wahlergebnisse 2024, Stadt Löbau, abgerufen am 28. Juni 2024.
  14. Artikel Otto Mücklich im Stadtwiki Dresden
  15. Buchholz beantragte am 9. Februar 2021 wegen einer Erkrankung seine Versetzung in den Ruhestand zum 1. Mai 2021, vgl. Pressemitteilung Oberbürgermeister Dietmar Buchholz beantragt aus gesundheitlichen Gründen Versetzung in den Ruhestand (PDF; 0,1 MB), Löbau, 9. Februar 2021.
  16. Löbaus Stadtwappen. Große Kreisstadt Löbau, abgerufen am 1. Juni 2024.
  17. Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Teil 1, 2010, S. 35, 41.
  18. Landesgartenschau Löbau 2012 – offizielle Homepage. Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  19. Rückblick 2013. In: Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis. Abgerufen am 28. Februar 2017.
  20. Kulturzentrum Johanniskirche Löbau. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  21. Stadtpfeifer. In: Unterwegs im Hinterland. 30. April 2020, abgerufen am 5. Januar 2021 (deutsch).
  22. Website der Sektion Karate. In: https://www.karate-loebau.de. PSV Löbau e.V., 1. Juli 2012, abgerufen am 3. August 2024.
  23. Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck, Teil 1: Ostsachsen (D) / Niederschlesien (PL) / Nordböhmen (CZ). EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9, S. 36 f.
  24. ULT AG Umwelt-Lufttechnik. Internetpräsenz der ULT AG.
  25. EDB Datenbankgesellschaft Hanel mbH. Internetauftritt der EDB Datenbankgesellschaft Hanel mbH.
  26. Lausitzisches Magazin oder Sammlung verschiedener Abhandlungen und Nachrichten zum Behuf der Natur-, Kunst-, Welt- und Vaterlandsgeschichte, der Sitten, und der schönen Wissenschaften. Band 10 auf das Jahr 1777. Fickelscherer, Görlitz 1778, S. 337 (Scan in der Google-Buchsuche).
  27. biographischer Abriss (tschech.) Severočeská vědecká knihovna v Ústí nad Labem
  28. Karl Benjamin Preusker (Memento vom 2. April 2012 im Internet Archive). In: loebau.de, abgerufen am 18. Dezember 2019.
  29. Löbau, ev. Friedhof – Ruhestätte der Familie Curt Brückner. In: loebaufoto, abgerufen am 18. Dezember 2019 (Foto der Grabanlage).
  30. Löbau, Ev. Friedhof. Hier ruht Prof. Otto Staudinger (1867–1952), Lehrer am Seminar und Museumsleiter. In: loebaufoto, abgerufen am 18. Dezember 2019 (Foto des Grabsteines).