Lüderitz (Adelsgeschlecht) – Wikipedia
Lüderitz ist der Name eines altmärkischen Uradelsgeschlechts mit dem Stammhaus Lüderitz bei Tangerhütte.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste, am 30. September 1247 urkundlich genannte Vertreter des Geschlechts war Johannes de Lüderiz.[1] Das Geschlecht trat schon früh in zwei Stämmen auf, deren näherer Zusammenhang nicht feststeht. Cuno von Lüderitz war 1424 Landeshauptmann der Altmark.[2] Das Geschlecht war in der Altmark und in der übrigen Mark Brandenburg reich begütert.[3] Der preußische Oberforstmeister Friedrich Wilhelm von Lüderitz erhielt am 30. November 1703 das preußische Indigenat.
Durch die Ehe der Albertine Marie Luise von Lüderitz mit Hermann von Engelbrechten-Ilow (1878–1940) ging das Stammgut Lüderitz bei Tangerhütte an diese Familie über.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in Silber einen roten, schräg gestellten Wolfsanker (Wolfssense, Teil der Wolfsangel). Auf dem rot-silber bewulsteten Helm mit eben solchen Decken der Anker gestürzt und besteckt mit sechs von Rot und Silber geteilten Straußenfedern.
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Ulrich Wilhelm von Lüderitz (1635–1713), preußischer Generalmajor, Kommandant von Küstrin
- Hans Erdmann von Lüderitz (1655–1732), preußischer Generalmajor
- David Hans Christoph von Lüderitz (1699–1756), preußischer Generalmajor
- Samuel Ludwig von Lüderitz (1699–1778), preußischer Gesandter am schwedischen Hof, Wirklicher Geheimer Rat und ab 1736 Präsident der halberstädtischen Regierung[4]
- Wilhelm Adolph von Lüderitz († nach 1763), preußischer Oberst und Führer des Freibataillon F6
- Karl Friedrich von Lüderitz (1701–1762), preußischer Oberst und Chef des Berliner Land-Regiments
- Karl Ludwig von Lüderitz (1714–1778), preußischer Oberst und Chef des 2. Artillerieregiments (Breslau)
- Friedrich Wilhelm von Lüderitz (1717–1785), preußischer Oberst und Landjägermeister
- Hermann von Lüderitz (1814–1889), preußischer Generalleutnant und Politiker, Mitglied des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses
- Karl Philipp Lüderitz (1817–1900), preußischer Generalleutnant
- Otto von Lüderitz (1818–1885), preußischer Generalleutnant
- Wilhelm von Lüderitz (1828–1882), preußischer Generalmajor
- Franz Adolf Eduard von Lüderitz (1834–1886), Kaufmann und faktischer Gründer von Deutsch-Südwestafrika
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe, S. 96, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISSN 0435-2408.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Justus Perthes, Gotha 1919, S. 466ff (Stammreihe).
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon. Band 3, Leipzig 1837, S. 315f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Familie v. Lüderitz auf Schlossarchiv
- Eintrag zur Familie v. Lüderitz auf Adel der Altmark
- Wappen der v. Lüderitz in Siebmachers Wappenbuch von 1701, Band 1, Tafel 172 (Cuderitz) und Band 3, Tafel 141 (Lyderitzen)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. A, V, 36.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1865, Band VI, S. 39.
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexikon der preußischen Monarchie. Berlin 1856, Band II, S. 60–61.
- ↑ Caspar Abel: Stiffts- Stadt- und Land-Chronick Des jetzigen Fürstenthums Halberstadt. Bernburg 1754, S. 324, Nr. 11.