Lawrence J. Henderson – Wikipedia

Lawrence Joseph Henderson (* 3. Juni 1878 in Lynn, Massachusetts, USA; † 10. Februar 1942 in Cambridge) war ein US-amerikanischer Chemiker und Biologe.

Lawrence J. Henderson machte 1898 seinen Abschluss am Harvard-College. Nach dem Ende des Medizinstudiums 1902 ging er für zwei Jahre an die Universität Straßburg, wo er bei Franz Hofmeister als Postdoc arbeitete.[1] Von 1904 bis 1942 war er an der Harvard-Universität beschäftigt, unter anderem als Professor für biologische Chemie (1919–1934) und Professor für Chemie (1934–1942). 1924 gründete er gemeinsam mit George Sarton die History of Science Society (HSS). 1927 gründete er das Fatigue Laboratory für physiologische und soziologische Forschung an Ermüdung/Erschöpfung.

1912 wurde Henderson in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1919 in die National Academy of Sciences und 1921 in die American Philosophical Society.[2] Im Jahr 1932 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Seine Forschungen auf dem Gebiet der körpereigenen Puffersysteme und der Säure-Basen-Regulation (Säure-Basen-Haushalt) führten zur Henderson-Hasselbalch-Gleichung. In seinem klassischen Werk „The Fitness of the Environment“ (1913) studierte er die Eignung der Umwelt für das Leben. Anschließend entwickelte er eine teleologische und holistische Auffassung von der Ordnung der Natur (The Order of Nature, 1917). In seinem Buch „Blood“ (1928) zeigte er anhand von mathematischen und graphischen Darstellungen (Nomogramme), dass das Blut ein System darstellt. Henderson nahm ein physikalisch-chemisches System an. Die Bedeutung der enzymatischen Steuerung des Körpers erkannte er nicht. Er schlussfolgerte, dass das Blut eine angepasste innere Umwelt für den Körper darstellt. Schließlich wendete er Paretos Begriff „soziales System“ in veränderter allgemeiner Form in der Soziologie an.

Ihm zu Ehren verleiht das Department of Molecular and Cellular Biology der Harvard-Universität jedes Jahr den Lawrence J. Henderson Prize.

Veröffentlichungen

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  • The Fitness of the Environment. New York 1913.
  • The Order of Nature. Cambridge (Mass.)/ London 1917.
  • Blood: A Study in General Physiology. New Haven/ London 1928.
  • Pareto’s General Sociology. Cambridge (Mass.) 1935.
  • Garland E. Allen: Life Science in the Twentieth Century. John Wiley & Sons, New York u. a. 1975.
  • Bernard Barber: Introduction. In: Bernard Barber (Hrsg.): L. J. Henderson on the Social System. Selected Writings. University of Chicago Press, Chicago 1970, S. 1–53.
  • W. B. Cannon: Biographical Memoir of Lawrence Joseph Henderson 1878–1942. In: National Academy Biographical Memoirs. 23, 1943, S. 31–58.
  • Iris Fry: On the Biological Significance of the Properties of Matter: L. J. Henderson's Theory of the Fitness of the Environment. In: Journal of the History of Biology. 29, 1996, S. 155–196.
  • John Parascandola: Organismic and holistic concepts in the thought of L. J. Henderson. In: Journal of the History of Biology. 4, Spring 1971, S. 63–113.
  • Rudolf Windeln: L. J. Henderson (1878–1942). In: Michel Weber, Will Desmond (Hrsg.): Handbook of Whiteheadian Process Thought. Band 2, Ontos Verlag, Frankfurt/ Lancaster 2008, S. 409–415.
Wikisource: Lawrence Joseph Henderson – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Lawrence Joseph Henderson bei academictree.org, abgerufen am 9. Februar 2018.
  2. Member History: Lawrence J. Henderson. American Philosophical Society, abgerufen am 27. September 2018.