München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade – Wikipedia
Film | |
Titel | München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade |
---|---|
Originaltitel | Visions of Eight |
Produktionsland | Vereinigte Staaten Deutschland |
Erscheinungsjahr | 1973 |
Länge | 110 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Jim Clark Miloš Forman Kon Ichikawa Claude Lelouch Juri Nikolajewitsch Oserow Arthur Penn Michael Pfleghar John Schlesinger Mai Zetterling |
Drehbuch | David Hughes Deliara Ozerowa Shuntaro Tanikawa |
Produktion | Stan Margulies David L. Wolper Pierre Pardon Isao Zeniya |
Musik | Henry Mancini |
Kamera | Daniel Bocly Michael J. Davis Rune Ericson Alan Hume Walter Lassally Jörgen Persson Igor Slabnevich Ernst Wild Arthur Wooster Masuo Yamaguchi |
Schnitt | Dede Allen Catherine Bernard Jim Clark Lars Hagström Edward Roberts Margot von Schlieffen |
München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade (alternativ Olympiade ’72 München, Originaltitel Visions of Eight) ist ein US-amerikanisch-deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 1973 über die Olympischen Spiele 1972 in München.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Acht renommierte Regisseure setzen sich – eingebettet in einen Rahmenbericht von Regisseur Jim Clark – jeweils auf ihre Weise mit den Wettkämpfen auseinander. Dabei beleuchtet jeder Regisseur einen anderen Aspekt der Spiele und bringt dies in einem maximal 15-minütigen Beitrag unter. Das unerwartete Geiseldrama am 5. September 1972, bei dem die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September zwei israelische Sportler ermordete, neun weitere als Geiseln nahm und der Befreiungsversuch in einem Blutbad endete, wurde nur indirekt thematisiert, um den aktiven Sportlern die angemessene Bedeutung zu gewähren. Lediglich Schlesingers abschließender Beitrag über den Marathonlauf integrierte Dokumentaraufnahmen des Terroranschlags.
Die einzelnen Beiträge gliedern sich in:
- The Beginning – Der Beginn (Regie: Juri Nikolajewitsch Oserow, Sowjetunion)
- The Strongest – Der Stärkste (Regie: Mai Zetterling, Schweden)
- The Highest – der Höchste (Regie: Arthur Penn, USA)
- The Women – Die Frauen (Regie: Michael Pfleghar, BRD)
- The Fastest – Der Schnellste (Regie: Kon Ichikawa, Japan)
- The Decathlon – Der Zehnkampf (Regie: Miloš Forman, Tschechoslowakei)
- The Losers – Die Verlierer (Regie: Claude Lelouch, Frankreich)
- The Longest – Der Längste (Regie: John Schlesinger, Großbritannien)
The Decathlon beleuchtet im Wesentlichen den Zehnkampf als den Höhepunkt der Olympischen Spiele und ist mit 16 Minuten der längste Beitrag. Miloš Forman zeigt, wie die Teilnehmer immer müder werden und sichtlich leiden. Schließlich sind die Teilnehmer der Spiele am Ende ihrer körperlichen Kräfte. Akustisch unterlegt ist der Bericht mit Blasmusik, Kuhglocken, Jodeln und auch klassischer Musik, die mit Beethovens Ode an die Freude endet. Als Randaufnahmen wird unter anderem einer der Organisatoren gezeigt, der sichtlich gelangweilt auf der Tribüne einschläft, oder auch seine Kollegen, die teilweise mal in grotesker Zeitlupe und dann wieder im Zeitraffer agieren. Dazu gibt es Einstellungen von Bayerns Hauptstadt und seiner Sehenswürdigkeiten, die das Sportereignis einbetten.[1]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]München 1972 wurde auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1973 uraufgeführt, jedoch nicht im Rahmen des Wettbewerbs.[2] Der Film startete am 10. August 1973 in den amerikanischen und am 13. September 1973 in den deutschen Kinos.[3][4][5]
Zu runden Jubiläen der Olympischen Spiele von München wurde München 1972 wiederholt im deutschen Fernsehen gezeigt, zuletzt zum 50. Jubiläum im August 2022.
In der deutschen Version des Films ist Ernst Huberty in einigen Szenen als Off-Sprecher zu hören.
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Acht bekannte Regisseure filmen ihre Eindrücke von den Olympischen Spielen 1972 in München. Die kunstgewerbliche Technik drängt den Sport in den Hintergrund, manche lohnenden thematischen Ansätze werden verschenkt. Am nachhaltigsten wirken die Dokumentaraufnahmen vom Terroranschlag auf die israelische Mannschaft.“
moviepilot.de wertete: „‚München 1972‘ ist ein faszinierendes Zeitdokument, dessen einzelne Episoden zugleich deutlich die Handschrift des jeweiligen Autorenfilmers verraten.“[6]
Kino.de beurteilte den Dokumentarfilm mit den Worten: „Insgesamt unausgewogen, sorgt der künstlerische Anspruch der Filmemacher zu oft dafür, dass ihre Darstellung von Siegern und Verlierern zu einem Zeitlupenballett verkommt, das die erhofften persönlichen Eindrücke austauschbar macht.“[7]
Auszeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film erhielt 1974 einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.
DVD-Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2012 erschien München 1972 unter dem Titel Olympiade ’72 München in der Reihe SZ-Cinemathek auf DVD.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade bei IMDb
- Visions of Eight bei Turner Classic Movies (englisch, derzeit von Deutschland aus nicht zugänglich)
- Visions Of Eight bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Visions of Eight ( vom 28. November 2010 im Internet Archive) auf Runningmovies.com (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade: Der Zehnkampf auf Milos Formans offizieller Webseite, abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ München 1972 im Archiv der Filmfestspiele von Cannes, abgerufen am 4. August 2012.
- ↑ München 1972 im Archiv der Webseite Festival-cannes.com, abgerufen am 28. März 2012.
- ↑ München 1972 in der Internet Movie Database.
- ↑ a b München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. März 2012.
- ↑ Olympiade München 1972 - Visions of Eight bei moviepilot.de, abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Filmkritik bei Kino.de, abgerufen am 4. März 2018.