Münsterappel – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 44′ N, 7° 53′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Nordpfälzer Land | |
Höhe: | 199 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,33 km2 | |
Einwohner: | 484 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67822 | |
Vorwahl: | 06362 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 049 | |
LOCODE: | DE MPP | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 16 67821 Alsenz | |
Website: | www.nordpfälzerland.de | |
Ortsbürgermeister: | Gernot Pietzsch | |
Lage der Ortsgemeinde Münsterappel im Donnersbergkreis | ||
Münsterappel ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Rockenhausen und eine zusätzliche Verwaltungsstelle in Alsenz hat.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Münsterappel liegt in der zum Nordpfälzer Bergland gehörenden Rheinhessischen Schweiz. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Niederhausen an der Appel, Mörsfeld, Gaugrehweiler, Oberhausen an der Appel, Alsenz, Kalkofen und Winterborn. Die nächstgelegenen Städte sind Bad Kreuznach, Rockenhausen, Alzey und Kaiserslautern.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten durch den Ort fließt der Appelbach. Dort nimmt er von rechts den Grundbach auf. Im Nordosten der Gemarkung entspringt der Nonnbach, der jenseits des Gemeindegebietes ebenfalls von rechts in den Appelbach mündet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 893 als Apola, als er von König Arnolf von Kärnten der Reichsabtei St. Maximin in Trier geschenkt wurde. Anfang des 13. Jahrhunderts wird er als monasterium in Apula im Güterverzeichnis der Abtei St. Maximin erwähnt.[2] Auch das Kloster Otterberg besaß hier eine Gülte.[3]
Münsterappel gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Wild- und Rheingrafschaft und war dem Amt Grehweiler unterstellt; zeitweise existierte ebenso ein Amt vor Ort. Im Oktober 1789 besuchte Alexander von Humboldt in Begleitung des niederländischen Mediziners Steven Jan van Geuns das Quecksilberbergwerk nordwestlich von Münsterappel.[4] Abgebaut wurde Zinnobererz, aus dem Quecksilber gewonnen wurde.
Nach der Besetzung des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum französischen Kanton Obermoschel und unterstand der Mairie Niederhausen. 1815 hatte der Ort 459 Einwohner. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam die Region im selben Jahr zunächst zu Österreich und 1816 aufgrund eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war Münsterappel Bestandteil des Landkommissariat Kirchheim, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen. Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Münsterappel innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des 1946 neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1961 hatte die Gemeinde insgesamt 595 Einwohner. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde in den neu geschaffenen Donnersbergkreis. 1972 wurde sie der neu gebildeten Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel zugeschlagen. Seit 2020 ist Münsterappel Bestandteil der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Münsterappel besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat zwölf Ratsmitglieder an.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | WGL | Gesamt |
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2019[5] | 3 | 5 | 8 Sitze |
2014[6] | per Mehrheitswahl | 8 Sitze | |
2009 | per Mehrheitswahl | 12 Sitze |
- WGL = Wählergruppe Lorenz
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gernot Pietzsch wurde im November 2006 erstmals zum Ortsbürgermeister von Münsterappel gewählt.[7] Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 52,48 Prozent erneut in seinem Amt bestätigt.[8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold ein roter Löwe, blau gezungt, blau bewehrt und blau gekrönt, ein blaues Schild tragend, darin ein silbernes Münster mit zwei Türmen, alle rot bedacht.“ | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der jüdische Friedhof ist als Denkmalzone ausgewiesen.
Hinzu kommen insgesamt sieben Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die die Klosterkirche und die Überreste der früheren Synagoge. Erstere wurde 1492 erbaut und wird mittlerweile als evangelische Kirche genutzt. Am 9. September 2007 fand die feierliche Wiedereinweihung der renovierten Kirche statt.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeindegebiet befinden sich vier Naturdenkmale.
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirchweih wird jährlich am dritten Wochenende im September veranstaltet. Höhepunkt ist der große Straßenumzug am Sonntag. Im August findet der Radfahrtag im Appelbachtal statt.
Auch die Fasnacht wird im Rahmen einer „Kappensitzung“ immer am Fasnachtswochenende, Samstags ab 20.11 Uhr traditionell vom FSV Münsterappel ausgetragen. Seit vielen Jahren ist die Sitzung weit über die Ortsgrenzen hinaus beliebte Anlaufstelle von Freunden der närrischen Zunft.
Verein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Münsterappel gibt es einen Fußballverein FSV Münsterappel sowie seit Anfang 2007 den ersten deutschen Kitepark, Kite Landboarding. Des Weiteren gibt es noch die Freiwillige Feuerwehr Münsterappel.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Handwerksbetriebe bieten Arbeitsplätze in begrenzter Zahl; vereinzelt sind noch bäuerliche Betriebe vorhanden. Die Mehrzahl der Erwerbstätigen sind Berufspendler in die nahegelegenen Zentren im Raum Bad Kreuznach, Rockenhausen und Kaiserslautern. Der im Zeitraum von 1999 bis 2017 errichtete Windpark Alsenz erstreckt sich teilweise über das Gebiet der Ortsgemeinde.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten durch den Ort verläuft die Landesstraße 400. Von dieser zweigt die Kreisstraße 24 nach Kalkofen ab. Die Gemeinde ist über die von Behles Bus betriebene Buslinie 914, die in südlicher Richtung nach Rockenhausen und in nördlicher Richtung bis nach Alsenz verläuft, an das Nahverkehrsnetz angebunden. Der Nahverkehr war ab 2000 im Westpfalz-Verkehrsverbund (WVV) organisiert, der seit Sommer 2006 vollständig in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert ist. Nächstgelegener Bahnhof ist der Bahnhof Alsenz an der Alsenztalbahn.
Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Münsterappel ist Standort einer Grundschule und eines Kindergartens, der eine Ganztagsbetreuung anbieten kann. Beide Einrichtungen nutzen die neue Dorfgemeinschaftshalle für Schul- und Kindergartensport.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Münsterappel führen außerdem der Appelbach-Radweg. Im äußersten Westen verläuft für ein kurzes Stück der mit einem roten Balken markierte Fernwanderweg Donnersberg–Donon.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Münsterappel in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Münsterappel auf den Seiten der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land
- Ortsgemeinde Münsterappel auf den Seiten der früheren Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel ( vom 2. September 2014 im Webarchiv archive.today)
- Alte Neideck in Münsterappel, Hierzuland, SWR Fernsehen, 15. Januar 2013, abgerufen am 5. Dezember 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Güterverzeichnis der Abtei St. Maximin, in: Heinrich Beyer, Leopold Eltester, Adam Goerz (Bearb.): Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Provinzen Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Band 2: Vom Jahre 1169 bis 1212. Hölscher, Coblenz 1865, Nr. 16, S. 455
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
- ↑ Steven Jan van Geuns. Tagebuch einer Reise mit Alexander von Humboldt durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch Westfalen im Herbst 1789, hg. von Bernd Kölbel und Lucie Terken unter Mitarbeit von Martin Sauerwein et al. Akademie, Berlin, 2007, S. 151.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Münsterappel. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Kathrin Thomas-Buchen: Fusion nimmt manchem die Motivation. Gernot Pietzsch: vierte Amtszeit? In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 25. Februar 2019, abgerufen am 18. September 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Nordpfälzer Land, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 29. August 2019.