Maybrit Illner – Wikipedia
Maybrit Illner, geb. Klose (* 12. Januar 1965 in Ost-Berlin), ist eine deutsche Journalistin, Fernsehmoderatorin und Autorin.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Illner studierte nach dem Abitur an der Erweiterten Oberschule Friedrich Engels (heute: Andreas-Gymnasium) im Ost-Berliner Bezirk Friedrichshain von 1984 bis 1988 an der Sektion Journalistik der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Anschließend arbeitete sie als Sportjournalistin für das Fernsehen der DDR. Im Jahre 1989 wechselte sie in die Auslandsredaktion des Senders. Im Jahr 1986, noch während ihres Studiums, trat sie in die SED ein, verließ die Partei aber 1989 nach dem Fall der Mauer wieder. Danach moderierte Illner bis zur Auflösung des Deutschen Fernsehfunks Ende 1991 die Sendereihen azur – das Reisejournal und Abendjournal.
Als politische Redakteurin des ZDF gehörte sie ab 1992 zu den Moderatoren des ZDF-Morgenmagazins, dessen Leitung sie 1998 übernahm. Gelegentlich vertrat sie Ulrich Kienzle beim Nachrichtenmagazin Frontal.
Im Oktober 1999 wurde ihr die Leitung der ZDF-Sendung Berlin Mitte angetragen.[1] Der Titel der Sendung wurde am 14. März 2007 in Maybrit Illner geändert.[2] Im Jahr 2005 moderierte sie das Nachtduell im ZDF.[1] Sie war Co-Moderatorin der Fernsehduelle zur Bundestagswahl 2002, 2005, 2009, 2013, 2017 und 2021.
Vom 4. September 2010 bis 9. Dezember 2012 moderierte sie zusätzlich zu ihrer Talkshow im Wechsel mit Claus Kleber und Marietta Slomka das heute-journal (ca. 40 Sendungen pro Jahr) als Nachfolgerin von Steffen Seibert, der Regierungssprecher wurde.[3][4] Sie wurde im Laufe des Jahres 2013 von Christian Sievers abgelöst. Von da an konzentrierte sich Illner wieder ausschließlich auf ihre Talkshow.[5]
Nachdem Jörg Pilawa im Januar 2013 seinen Wechsel vom ZDF zur ARD bekannt gegeben hatte, moderierte sie die zweiteilige Gala zum 50-jährigen Jubiläum des ZDF, die am 28. und am 30. März 2013 ausgestrahlt wurde.
Für die Moderation ihrer Talkshow bezieht Illner ein Brutto-Honorar von 480.000 Euro jährlich (Stand: 2024) und gehört damit zu den Spitzenverdienern des öffentlich-rechtlichen Senders.[6]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Illners Vorname ist eine seltene Schreibweise des schwedischen Vornamens Maj‑Britt.
Maybrit Illner war ab 1988 mit Michael Illner verheiratet, von dem sie sich im November 2007 trennte und später scheiden ließ.[7] Seit dem 14. August 2010 ist sie in zweiter Ehe mit René Obermann verheiratet. Gelegentlich tritt sie seither auch unter dem Namen Obermann auf.[8] Sie lebt in Berlin und in Bonn.
Illner reiste im Juni 2003 als Botschafterin für das Deutsche Rote Kreuz in den Irak und 2004 nach Pakistan. Sie unterstützt den Verein „Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e. V.“, der sich bundesweit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt einsetzt.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2000: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für kritischen und unabhängigen Fernsehjournalismus
- 2001: Hans-Klein-Medienpreis für ihre Moderation der ZDF-Talkshow Berlin Mitte
- 2002 und 2007: Bambi
- 2003: Bayerischer Fernsehpreis
- 2004: Deutscher Fernsehpreis für die Beste Informationssendung
- 2006: Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik (laut Preisjury hat es Illner verstanden, „die angelsächsische Informationsform des ‚Talk‘ in ein eigenständiges und unverwechselbares Medienereignis“ zu verwandeln)
- 2009: Goldene Kamera in der Kategorie Beste Information
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frauen an der Macht. 21 einflussreiche Frauen berichten aus der Wirklichkeit. Hugendubel, Kreuzlingen, München 2005, ISBN 3-7205-2649-6.
- Politiker-Deutsch/Deutsch-Politiker. Langenscheidt, München, Berlin 2007, ISBN 978-3-468-73190-7.
- (mit Ingke Brodersen) Ente auf Sendung. Von Medien und ihren Machern. Dt. Verl.-Anst., München 2003, ISBN 3-421-05751-6.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzbiografie zu: Illner, Maybrit. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maybrit Illner bei IMDb
- Literatur von und über Maybrit Illner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Maybrit Illner. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
- Maybrit Illner – Der Polit-Talk im ZDF
- Talkshow-König Oskar Lafontaine von Lukas Hermsmeier auf Cicero Online, 23. Januar 2009
- „Politik verlangt Hingabe“. Interview von Christoph Amend, Die Zeit, 5. Juli 2006
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Marcus Poschlod: Maybrit Illner moderiert den Polit-Talk "Nachtduell". In: DWDL.de. 7. Juli 2005, abgerufen am 6. September 2022.
- ↑ Thomas Lückerath: ZDF: Aus "Berlin Mitte" wird "Maybrit Illner". In: DWDL.de. 12. März 2007, abgerufen am 6. September 2022.
- ↑ ZDF: Matthias Fornoff wird neuer „heute“-Moderator / Maybrit Illner moderiert zusätzlich das „heute-journal“. 2. August 2010, abgerufen am 2. August 2010.
- ↑ ZDF: Interview mit Maybrit Illner. 2. August 2010, abgerufen am 2. August 2010.
- ↑ Facebook. Abgerufen am 13. Januar 2023.
- ↑ Bericht enthüllt Verdienste: Lanz Topverdiener, drei bei über einer Million - die geheimen Honorare der ZDF-Stars. In: Focus. 27. Januar 2023, abgerufen am 27. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Was findet sie an diesem harten Boss so sexy? Abgerufen am 13. Januar 2023.
- ↑ Als Unterzeichnerin der Traueranzeige für Prof. Dr. Andreas Hoeft, In: FAZ, 28. November 2020
Personendaten | |
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NAME | Illner, Maybrit |
ALTERNATIVNAMEN | Klose, Maybrit (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin, Fernsehmoderatorin und Autorin |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1965 |
GEBURTSORT | Berlin |