Mit Django kam der Tod – Wikipedia

Film
Titel Mit Django kam der Tod
Originaltitel L’uomo, l’orgoglio, la vendetta
Produktionsland Italien, Deutschland
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Luigi Bazzoni
Drehbuch Luigi Bazzoni
Suso Cecchi D’Amico
Produktion Luigi Rovere
Musik Carlo Rustichelli
Kamera Camillo Bazzoni
Schnitt Roberto Perpignani
Besetzung
Synchronisation

Mit Django kam der Tod (Originaltitel: L’uomo, l’orgoglio, la vendetta) ist ein Italo-Western aus dem Jahr 1967 mit Franco Nero in der Hauptrolle. Es handelt sich um eine Verfilmung von Prosper Merimeés Carmen im Stil des Italo-Westerns.[1] Die Uraufführung in der Bundesrepublik Deutschland war am 11. Oktober 1968. In der DDR wurde er als Der Mann, der Stolz, die Rache gezeigt.

Django, Leutnant in der mexikanischen Armee, hat den Auftrag, die Zigeunerin Conchita zu bewachen. Als sich Django von ihr austricksen lässt und es ihr dadurch gelingt zu fliehen, wird der degradiert. Die beiden treffen sich wieder, verlieben sich und werden ein Paar. Als sie beginnt, als Prostituierte zu arbeiten, kommt Django mit einem ihrer Freier, seinem vorgesetzten Offizier, in Streit und tötet ihn. Django taucht daraufhin bei Schmugglern unter und wird zum Deserteur, Wegelagerer und Gesetzlosen. Er schließt sich einer Bande an, deren Boss Garcia sich als Conchitas Ehemann herausstellt. Die beiden Männer werden erbitterte Rivalen. Als Django mit der Zigeunerin über die Grenze fliehen will, weigert sie sich, ihn zu begleiten. Er ersticht Conchita und wird kurz darauf selbst von Soldaten erschossen, die ihn verfolgen.

Im eigentlichen Sinn ist dieser Film kein Western, denn die Handlung spielt im Spanien des frühen 19. Jahrhunderts. Bei der Geschichte handelt es sich um den Carmen-Stoff von Prosper Mérimée (am bekanntesten durch die gleichnamige Oper von Georges Bizet). Im italienischen Original heißen die Hauptfiguren auch José und Carmen. Der Film wurde jedoch mit den Stilmitteln des Italo-Western gedreht und speziell für den deutschen Vertrieb 1968 in dieser Weise von der Berliner Union Film GmbH & Co synchronisiert. Die deutschen Dialoge stammten von Karlheinz Brunnemann und Rainer Brandt.

1970 wurde für den DDR-Verleih der Film von der DEFA neu synchronisiert, diesmal originalgetreu und fast ungekürzt. Die Dialoge schrieb Wolfgang Krüger, Regie führte Dagmar Nawroth.

Ernst Bohlius lobte in Filmecho/Filmwoche Nr. 88 die „mitreißend in grandioser karstiger Landschaft gefilmten Verfolgungsjagden und kühn geschnittenen und bestechend fotografierten Kampfszenen“.[2] Ulrich P. Bruckner nannte den Film „von hervorragender Machart“, die Darsteller seien alle sehr gut gewählt, Rustichellis „sehr schöne, bedrohliche Musik“ untermale die tragische Handlung.[3]

Für Christian Keßler war das Werk „eine Tragödie nach klassischem Muster; sehr präzise und effektive Bildführung und enorm kraftvolle Szenen. Einer der dramatischsten Western aller Zeiten.“[4] Joe Hembus bezeichnete den Film als „angemessen hitzig inszeniert“.[5]

Die VideoWoche urteilte, der Film sei ein „kleines Meisterwerk des Italo-Western. […] Die flirrende Atmosphäre von Begehren und Eifersucht, Hassliebe und Mord in der sengend heißen Wüsten- und Gebirgslandschaft wird durch die Zooms und Weitwinkel in der Kameraarbeit von Camillo Bazzoni und in Carlo Rustichellis Musik adäquat aufgefangen. Hervorragend Franco Nero, der Ur-‚Django‘, in der Hauptrolle, der Django als tragischen Helden anlegt.“[6]

Synchronisation

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Rolle Synchronsprecher (BRD) Synchronsprecher (DDR)
Django (Original: José) Rainer Brandt Arno Wyzniewski
Conchita (Original: Carmen) Renate Danz Karin Reif
Garcia Christian Brückner Helmut Straßburger
Lopez (Original: Tanquiero) Gerd Martienzen Fred Alexander
der Engländer Curt Ackermann Gerd Michael Henneberg
Remendado Thomas Danneberg Kaspar Eichel
der Kommandant Lothar Blumhagen Fritz Decho

Einzelnachweise

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  1. Mit Django kam der Tod. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  2. Zitiert in: Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute. Erweiterte Neuausgabe. Schwarkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-705-4, S. 224.
  3. Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute. Erweiterte Neuausgabe. Schwarkopf & Schwarzkopf Verlag Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-705-4, S. 224.
  4. Christian Keßler: Willkommen in der Hölle. Der Italo Western im Überblick. Terrorverlag, 2002, ISBN 3-00-009290-0.
  5. Joe Hembus: Western-Lexikon - 1272 Filme von 1894–1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977, ISBN 3-446-12189-7, S. 415.
  6. Rezension der VideoWoche auf amazon.de