Nikita (Film) – Wikipedia

Film
Titel Nikita
Produktionsland Frankreich, Italien
Originalsprache Französisch, Italienisch
Erscheinungsjahr 1990
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Luc Besson
Drehbuch Luc Besson
Produktion Patrice Ledoux
Musik Éric Serra
Kamera Thierry Arbogast
Schnitt Olivier Mauffroy
Besetzung
Synchronisation
Hôtel Saint James in Paris, Nikitas letzter Einsatzort

Nikita ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Luc Besson aus dem Jahre 1990. Dieser Action-Thriller im Stil des französischen Cinéma du look war in den 1990er Jahren einer der international erfolgreichsten französischsprachigen Kinofilme.

Nikita, eine drogensüchtige junge Frau, begeht mit Freunden einen nächtlichen Einbruch in eine Apotheke, um sich Drogen zu verschaffen. Als zuerst der Eigentümer und kurz darauf ein Einsatzkommando der Polizei auftauchen, entwickelt sich eine blutige Schießerei, bei der der Apotheker, Nikitas Freunde und mehrere Polizisten getötet werden. Nikita tötet dabei einen Polizisten vorsätzlich und wird wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Eine Spezialabteilung des Geheimdienstes, das Zentrum, täuscht daraufhin ihren Suizid samt öffentlichem Begräbnis vor, während sie in Wahrheit in ein geheimes Ausbildungszentrum gebracht wird. Ihr späterer Ausbilder zeigt ihr zum Beweis Fotos von der inszenierten Beerdigung, auf denen sie zu ihrem Entsetzen ihre um sie trauernden Freunde erkennt. Vor die Wahl gestellt, tatsächlich zu sterben oder „ihrem Land zu dienen“, wird sie als Spezialagentin und Auftragsmörderin für den Staat ausgebildet.

Nach einer langen und harten Ausbildung in Gefangenschaft wird sie als äußerlich unscheinbare Kampfmaschine wieder ins Leben entlassen. Als verdeckte Agentin soll sie ein unauffälliges Leben führen und auf Abruf für gefährliche Aufträge aller Art bereitstehen. Alsbald verliebt sie sich in den Supermarktkassierer Marco und muss erkennen, dass ihr der Staat nur scheinbar die Chance auf ein besseres Leben verschafft hat. Während sie versucht, mit ihrem Freund ein normales Leben zu führen, wird es zusehends schwieriger, ihre regelmäßigen Mordaufträge vor ihm geheim zu halten, was zu zahlreichen turbulenten Verwicklungen führt. Als eine monatelang vorbereitete Aktion aufgrund einer Kommunikationslücke abgebrochen werden muss, schickt das Zentrum den „Reinigungsmann“ Victor, um jegliche Beweise verschwinden zu lassen. Victor entwickelt jedoch den fatalen Ehrgeiz, die Aktion doch noch mit der Brechstange durchzuziehen und bezahlt dafür mit seinem Leben. Nikita nutzt das Chaos, um unterzutauchen und ein neues Leben zu beginnen. Marco, der mittlerweile erfahren hat, was für einen Beruf Nikita ausübte, trifft sich in der Schlussszene mit Nikitas Ausbilder Bob und übergibt ihm die von Nikita bis zum endgültigen Scheitern der Aktion beschafften Informationen. Es deutet sich an, dass das Zentrum Nikita nicht weiter suchen wird.

Neuverfilmungen und Fernsehserien

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„Äußerlich perfekt inszenierte Horrorvision einer lebendigen Tötungsmaschine, die aber die Charaktere ihrer Figuren völlig vernachlässigt und das exzessiv ausgespielte Thema der (Staats-)Gewalt in keiner Weise reflektiert.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Kritiker konnten mit ‚Nikita‘ nicht viel anfangen, was Luc Besson auch dazu veranlasste, in jenen Tagen leidenschaftlich und nicht ganz ohne Unrecht über sie herzuziehen. […] Tatsächlich profitiert ‚Nikita‘ von einer exzellenten, stilistischen Bilderflut und erinnert handwerklich an Werke wie Hollywoods Highlander oder Hongkongs A Better Tomorrow, die seinerzeit inszenatorisch neue Wege gegangen sind. […] Nunmehr ist ‚Nikita‘ zum modernen Klassiker avanciert. Kaum einer sinniert mehr über die vermeintliche Unglaubwürdigkeit einer ausgefallenen Story. Das ist auch unnötig, denn als Film funktioniert ‚Nikita‘, reißt insbesondere emotional mit, unterhält sehr spannend und wirkt gerade innerhalb seines eigenen filmischen Universums glaubhaft. Mehr braucht von einem Action-Drama nicht verlangt werden.“

  • Ca. 3,8 Millionen Kinobesucher sahen den Film in Frankreich.[4]
  • Maximilian Schell spielte in einer kleinen Nebenrolle (Cameo-Auftritt) einen Mann, der Nikita über ihren letzten Auftrag informiert.
  • Der Name Nikita ist im Russischen ein ursprünglich männlicher Vorname.

Synchronisation

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Rolle Schauspieler Synchronsprecher[5]
Nikita Anne Parillaud Evelyn Maron
Bob Tchéky Karyo Jürgen Heinrich
Marco Jean-Hugues Anglade Stephan Schwartz
Victor Jean Reno Ulrich Gressieker
Amande Jeanne Moreau Bettina Schön
Botschafter Philippe du Janerand Klaus Jepsen

Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Nikita. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2006 (PDF; Prüf­nummer: 63 938 V/DVD/UMD).
  2. Nikita. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Nikita auf filmstarts.de
  4. Budget und Einspielergebnisse zu Nikita auf imdb.de
  5. Nikita. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 8. Dezember 2018.
  6. Nominierungen und Auszeichnungen zu Nikita auf imdb.de