Noworossijsk – Wikipedia

Stadt
Noworossijsk
Новороссийск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Südrussland
Region Krasnodar
Stadtkreis Noworossijsk
Bürgermeister Wladimir Sinjagowski
Gegründet 1838
Stadt seit 1866
Fläche 835 km²
Bevölkerung 241.952 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 290 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 8617
Postleitzahl 353900–353925
Kfz-Kennzeichen 23, 93, 123
OKATO 03 420
Website novoros.com
Geographische Lage
Koordinaten 44° 43′ N, 37° 46′ OKoordinaten: 44° 43′ 0″ N, 37° 46′ 0″ O
Noworossijsk (Europäisches Russland)
Noworossijsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Noworossijsk (Region Krasnodar)
Noworossijsk (Region Krasnodar)
Lage in der Region Krasnodar
Liste der Städte in Russland

Noworossijsk (russisch Новороссийск; ukrainisch Новоросійськ) ist eine russische Hafenstadt in der Region Krasnodar. Sie liegt am Schwarzen Meer an den westlichen Ausläufern des Kaukasusgebirges und hat 241.952 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Die Stadt hat seit 2006 eine neue, zwei Kilometer lange Uferpromenade. Noworossijsk ist Universitätsstadt, Kulturzentrum und ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Darüber hinaus ist die Stadt als Marinestützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte von Bedeutung.

Blick auf Noworossijsk
Straße in Noworossijsk
Strände in der Nähe der Stadt
Promenade am Schwarzen Meer

An der Stelle der heutigen Stadt wurde bereits von den alten Griechen eine Kolonie namens Bata gegründet.

Der Ort wurde im 12. und 13. Jahrhundert eine genuesische Handelsniederlassung und später vom Osmanischen Reich erobert. Die Osmanen errichteten an der Mündung des Flusses Zemes eine Festung mit dem Namen Sudjuk Kale, um von hier aus Sklavenhandel zu betreiben.

19. und 20. Jahrhundert

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1808 wurde die Festung von Russland erobert. Die Stadt wurde 1838 an der Stelle der 1812 von den Russen zerstörten Festung gegründet. Ihr Name geht auf die Provinz Neurussland (Noworossija) zurück. Noworossijsk war Hauptstadt des 1896 gebildeten Gouvernements Schwarzmeer, das bis 1918/20 bestand. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Hafen ausgebaut und ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte.

Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt 1942/43 Schauplatz heftiger Kämpfe. Noworossijsk war der östlichste Punkt an der Schwarzmeerküste, bis zu dem die deutsche Wehrmacht in der Sommeroffensive 1942 vordrang. Da diese hier abgewehrt wurde, bekam Noworossijsk 1973 die Auszeichnung einer Heldenstadt verliehen (der seinerzeitige Staats- und Parteichef Leonid Breschnew war als Politoffizier südlich der Stadt eingesetzt). Endgültig befreit wurde die Stadt am 16. September 1943 im Rahmen der Noworossijsk-Tamaner Operation der Roten Armee.

Das vormals italienische Schlachtschiff Giulio Cesare wurde zu Ehren der Stadt 1949 als Noworossijsk in die sowjetische Marine übernommen, explodierte aber am 29. Oktober 1955 auf der Reede von Sewastopol. Der Kreuzer Michail Kutusow, welcher der Noworossijsk bei der Explosion am nächsten lag und die Besatzung des Schiffes unterstützte, liegt heute als Museumsschiff im Hafen der Stadt.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1897 16.897
1939 95.240
1959 93.461
1970 132.744
1979 159.135
1989 185.938
2002 232.079
2010 241.952

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Der Hafen Noworossijsk ist dem Warenumsatz nach der größte Seehafen Russlands.[2][3] Es wird vor allem Erdöl verschifft (eine Pipeline aus Zentralasien führt hierher), daneben auch Getreide. Zu den bedeutendsten Industrien zählt die Zementindustrie. In der Umgebung von Noworossijsk liegt zudem eines der wenigen Weinanbaugebiete Russlands.

Noworossijsk ist mit der russischen Hauptstadt Moskau über die Fernstraße M4 Don verbunden. Die Fernstraße A290 führt über die Krim-Brücke nach Kertsch, Feodossija und Simferopol auf der Halbinsel Krim.

In Noworossijsk ist die 7. Garde-Luftsturm-Division der russischen Luftlandetruppen stationiert.

Im Fußball ist die Stadt durch den Verein Tschernomorez Noworossijsk vertreten.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Weitere mit der Stadt in Verbindung stehende Personen

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  • Oskar Lieven (1852–1912), Chemiker und Unternehmer, leitete zwischen 1895 und 1912 die Zementfabrik Noworossijsk

Bemerkenswerte Bauwerke

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Städtepartnerschaften

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Noworossijsk listet folgende sechzehn Partnerstädte auf:[4]

Stadt Land seit
Brest Belarus Belarus 2014
Chanten und Mansen Okrug Russland Russland 2021
Constanța Rumänien Rumänien 2002
Gainesville Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1988
Gawar Armenien Armenien 2009
Gijón Spanien Spanien 1984
Heilbronn Deutschland Deutschland 2019[ruhend 1][5]
Stadtbezirk Huangdao, Qingdao China Volksrepublik Volksrepublik China 2020
Kazaschko Bulgarien Bulgarien 2019
Livorno Italien Italien 1967
Plymouth Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1956
Pula Kroatien Kroatien 1997
Samsun Turkei Türkei 2010
Tomsk Russland Russland 2008
Tyros Libanon Libanon 2013
Valparaíso Chile Chile 1996
Warna Bulgarien Bulgarien 1997
  1. Noworossijsk "Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 ruht die Partnerschaft derzeit." heilbronn.de, abgerufen am 23. Januar 2023.

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Angaben der Hafengesellschaft (englisch), abgerufen am 26. Juli 2012.
  3. Anm. Am 27. November 2023 wird wegen eines Wintersturms mit Böengeschwindigkeit von bis zu 86 km/h und bis zu 8 m hoher Wellen die Ölverladung in Noworossijski eingestellt. Quelle: Millionen in Ukraine und Russland durch Sturm ohne Strom orf.at, 27. November 2023, abgerufen am 27. November 2023.
  4. Города-побратимы :: О городе - Администрация и городская Дума муниципального образования город-герой Новороссийск. Gemeinde der Heldenstadt Noworossijsk, abgerufen am 23. Januar 2023 (russisch).
  5. stimme.de: Heilbronn lässt Städtepartnerschaft nach Russland ruhen. 28. März 2022, abgerufen am 6. April 2022.
Commons: Noworossijsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Noworossijsk – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen