Oberheimbach – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Oberheimbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Oberheimbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 1′ N, 7° 47′ OKoordinaten: 50° 1′ N, 7° 47′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Nahe
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 8,73 km2
Einwohner: 541 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55413
Vorwahl: 06743
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 045
Adresse der Verbandsverwaltung: Koblenzer Straße 18
55411 Bingen am Rhein
Website: www.oberheimbach.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend: Norbert Hölz, 1. Beigeordneter)
Lage der Ortsgemeinde Oberheimbach im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte

Oberheimbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen am Rhein hat.

Seit 2003 ist Oberheimbach Teil des Unesco-Weltkulturerbes Mittelrhein.

Oberheimbach liegt zwischen Koblenz und Bad Kreuznach im Tal des Heimbaches, etwa zwei Kilometer entfernt von Niederheimbach. Zu Oberheimbach gehört auch der Wohnplatz Kreuzmühle.[2]

Angrenzende Nachbarorte von Oberheimbach sind Oberdiebach im Norden, Niederheimbach im Nordosten, Weiler bei Bingen im Südosten und das bereits zum Rhein-Hunsrück-Kreis gehörende Dichtelbach im Westen.

Die älteste erhaltene Erwähnung von Heimbach findet sich in einer Urkunde vom 14. Juni 983, in der Kaiser Otto II. dem Mainzer Erzbischof Willigis seine Rechte im Bann Bingen bestätigte.[3] Die erste eigenständige Erwähnung von Oberheimbach erfolgte 1050.[4] Bedeutender Grundbesitz des Bistums Toul gelangte 1060 an das Kloster Cornelimünster,[5] welches auch über Zehntrechte in Oberheimbach verfügte (belegt 1269) und Vögte einsetzte. Die Vogtei wurde 1270 an das Mainzer Kollegialsstift Mariengreden sowie das Mainzer Domstift verkauft.[4] Für die nächsten Jahrhunderte war Mainz damit der wichtigste Grundbesitzer, und Kurmainz übte die Landesherrschaft aus. Daneben gab es aber auch weitere Grundbesitzer, u. a. war das Kloster Otterberg im Ort begütert.[6]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Oberheimbach wurde der Mairie Niederheimbach des Kantons Bacharach im Arrondissement Simmern des Rhein-Mosel-Departements zugeordnet.[4] Nach der Niederlage Napoleons kam der Ort aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Sankt Goar des Regierungsbezirks Koblenz, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde.

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Oberheimbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Der Gemeinderat in Oberheimbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU Gesamt
2024 7 5 12 Sitze[7]
2019 8 4 12 Sitze[8]
2014 7 5 12 Sitze
2009 8 4 12 Sitze
2004 7 5 12 Sitze

Das Amt ist derzeit vakant. Letzter Ortsbürgermeister war Karl-Heinz Leinberger (SPD). Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 91,69 % in seinem Amt bestätigt.[9] Für die Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde kein Wahlvorschlag eingereicht. Die Neuwahl eines Bürgermeisters erfolgt daher gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung durch den Rat der Gemeinde.[10] Bei der konstituierenden Sitzung am 24. Juli 2024 gab es jedoch keine Kandidaten. Der bisherige Ortsbürgermeister Karl-Heinz Leinberger erklärte daraufhin, sein Amt nach Einarbeitung der Beigeordneten niederzulegen, was inzwischen erfolgt ist. Die Amtsgeschäfte werden zunächst vom Ersten Beigeordneten Norbert Hölz (SPD) und dem weiteren Beigeordneten Franz-Josef Wirsch (CDU) fortgeführt.[11][12]

Wappen von Oberheimbach
Wappen von Oberheimbach
Blasonierung: „In Gold ein roter Pfahl, belegt mit drei übereinander stehenden Mitren, rechts ein halber rotbewehrter und -bezungter schwarzer Adler am Pfahl, links eine grüne Traube mit grünem Traubenblatt.“[13]
Wappenbegründung: Die drei Mitren verweisen auf die drei nachfolgenden Haupteigentümer den früheren kirchlichen Grundbesitzes in Oberheimbach; der Adler verweist auf die frühere Zugehörigkeit zu Preußen (1816–1945) und die Traube an die Bedeutung des Weinbaus für die Gemeinde.

Gemeindepartnerschaft

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet Rang unter allen rheinland-pfälzischen Weinbaugemeinden nach Rebfläche Bestockte
Rebfläche
Rebsorten
Weißwein Rotwein
ha %
Mittelrhein   445 85,3 14,7
000Boppard 265 065 86,9 13,1
000Oberheimbach 279 059 89,7 10,3

Oberheimbach ist geprägt vom Weinbau und mit 59 Hektar bestockter Rebfläche nach Boppard (65 Hektar) größte Weinbaugemeinde des Mittelrheins.

Persönlichkeiten

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Commons: Oberheimbach – Sammlung von Bildern
Wiktionary: Oberheimbach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 160 (PDF; 3,3 MB).
  3. Anton Joseph Weidenbach: Regesten der Stadt Bingen, des Schlosses Klopp und des Klosters Rupertsberg. Bingen 1853, S. 3 (Google Books)
  4. a b c Zur Geschichte von Oberheimbach. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V., Mainz, abgerufen am 12. November 2024.
  5. Wappenbeschreibung und Erläuterung. In: Oberheimbach. Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, abgerufen am 12. November 2024.
  6. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  7. Oberheimbach, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Oberheimbach. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 18. Juli 2024.
  8. Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 29. Juli 2019.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Nahe, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile. Abgerufen am 28. September 2019.
  10. Karl Heinz Leinberger (Wahlleiter): Öffentliche Bekanntmachung des Gemeindewahlleiters der Ortsgemeinde Oberheimbach über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge zur Wahl des/der Ortsbürgermeisters/in der Ortsgemeinde Oberheimbach am 09.06.2024. In: Rhein-Nahe aktuell, Ausgabe 18/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 23. April 2024, abgerufen am 18. Juli 2024.
  11. Bericht über die konstituierende Sitzung des Gemeinderates der Ortsgemeinde Oberheimbach am Mittwoch, 24. Juli 2024. In: Rhein-Nahe aktuell, Ausgabe 35/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 12. November 2024.
  12. Ortsgemeinde Oberheimbach. Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, abgerufen am 12. November 2024.
  13. Wappenbeschreibung und Erläuterung. In: Oberheimbach. Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, abgerufen am 12. November 2024.