Offenbach-Zentrum – Wikipedia
Zentrum Stadt Offenbach am Main | |
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Koordinaten: | 50° 6′ N, 8° 46′ O |
Höhe: | 95 m ü. NHN |
Einwohner: | 17.175 (30. Juni 2020)[1] |
Postleitzahl: | 63065 |
Vorwahl: | 069 |
Lage von Zentrum in Offenbach am Main | |
Evangelische Stadtkirche in Offenbach am Main. Im Hintergrund das Rathaus der Stadt. Beide befinden sich im Stadtteil Zentrum |
Zentrum ist ein Stadtteil der südhessischen Großstadt Offenbach am Main. Er ist neben elf weiteren Stadtteilen Juli 2019 aus dem bis dahin stadtteilfreien Bereich gebildet worden.[2]
In diesem Stadtteil lebten im Juni 2020 circa 17.200 Menschen. Damit ist Zentrum einwohnerstärkster Stadtteil Offenbachs.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentrum liegt seinem Namen entsprechend im alten Ortskern Offenbachs. Im Westen grenzt es von Norden beginnend an die Stadtteile Hafen, Nordend und Westend. Nach Süden hin bildet die Strecke der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn die Grenze zu den Stadtteilen Senefelderquartier und Lindenfeld. Östlich befindet sich das Mathildenviertel. Nach Norden hin schmiegt sich das Stadtviertel an den Offenbacher Mainbogen, an dessen gegenüberliegenden Ufer sich der Frankfurter Stadtteil Fechenheim befindet, der über die Carl-Ulrich-Brücke erreichbar ist.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Zentrum finden sich vier Museen Offenbachs:
Das Deutsche Ledermuseum wurde 1917 von Hugo Eberhardt gegründet, ursprünglich als Sammlung von historischen Vorbildern für die Ausbildung junger Produktgestalter, Handwerker und Lederwarenproduzenten. Bis heute konnten mehr als 30.000 Objekte aus allen Kulturen und Epochen zusammengetragen werden, die sich auf drei Sammlungsbereiche – die Angewandte Kunst, die Ethnologie und das Deutsche Schuhmuseum – aufteilen.
Das Klingspor-Museum ist ein Museum für Schriftkunst und Typografie, das einst als Grafikdesign-Museum begonnen hatte. Es befindet sich im Südflügel des Büsing-Palais.
Das Haus der Stadtgeschichte ist aus dem Zusammenschluss von Stadtmuseum und Stadtarchiv der Stadt hervorgegangen.[4] Es zeigt 10.000 Jahre Geschichte der Stadt Offenbach von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Das Ausstellungsdesign des Haus der Stadtgeschichte, entworfen von der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main, ist eines der modernsten der Region. Mit einem anspruchsvollen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm hat sich das Haus als kultureller Pfeiler im östlichen Rhein-Main-Gebiet etabliert. Das Museum befindet sich im Bernardbau.
Jüngstes Offenbacher Museum ist das Digital Retro Park Museum für digitale Kultur. Das Museum präsentiert seinen Besuchern auf rund 200 m² etwa 40 Exponate, Geräte aus den verschiedenen Zeitaltern der Computergeschichte, die von den Besuchern ausprobiert und benutzt werden dürfen.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Lichterfest ist eine jährlich im August stattfindende Veranstaltung im Büsing-Park. Zentraler Bestandteil ist ein Freiluftkonzert der Neuen Philharmonie Frankfurt. Seit 2004 zieht das Fest jeweils mehr als 8000 Menschen an und zählt damit zu den größten Klassik-Open-Air-Konzerten im Rhein-Main-Gebiet.[5]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Zentrum gibt es verschiedene Grund- und weiterführende Schulen. Zudem befinden sich eine Hochschule, eine Förderschule und die Volkshochschule im Viertel:
Die Eichendorffschule ist eine Grundschule für rund 400 Schüler bei etwa 25 Lehrkräften.[6] Weitere Grundschule ist die Wilhelmschule, an der knapp 280 Schüler von 22 Lehrern unterrichtet werden.[7] Sie trägt das Gütesiegel einer hochbegabungsfördernden Schule.[8] Die Rudolf-Koch-Schule ist ein Gymnasium, an welchem 80 Lehrer etwa 1000 Schüler unterrichten.[9] 1957 am heutigen Standort mit diesem Namen eröffnet, reichen die Wurzeln der Schule bis in das Jahr 1691 zurück.[10] Die Gewerblich-technischen Schulen sind ein Schulzentrum mit Gymnasium, Fachschule Technik, Berufsschule, Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung und Realschule für Erwachsene.[11]
Die Hochschule für Gestaltung ist eine Kunsthochschule des Landes Hessen. Die Hochschule hat circa 750 Studenten, 108 Mitarbeiter, davon 26 Professoren und 40 Lehrkräfte und wissenschaftliche Mitarbeiter. Die Erich-Kästner-Schule ist Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprachheilförderung. Darüber hinaus besteht eine Klasse mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Insgesamt werden an der Einrichtung circa 175 Schüler von 32 Pädagogen betreut.[12]
Schließlich hat die Volkshochschule der Stadt Offenbach ihre Räume im N+M Haus in Zentrum.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentrum wird in Nord-Süd-Richtung von der Landesstraße 3001 gequert, welche unter anderem mit Fechenheim verbindet. In West-Ost-Richtung passiert die Berliner Straße, welche bis Mitte der 2000er Jahre Teil der Bundesstraße 43 war, das Quartier. Hierüber ist Zentrum an das Fernstraßennetz angebunden. Im Quartier findet sich zudem eine Entleihstation der Stadtwerke Offenbach für Elektrofahrzeuge.[13]
Schienenverkehr und ÖPNV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Zentrum führen die Trassen der Eisenbahnlinien Bebraer Bahn sowie der Südmainischen S-Bahn. Im Viertel liegt der unterirdische zweigleisige S-Bahnhof Offenbach Marktplatz. Hier verkehren alle Linien, die den östlichen Bereich der S-Bahn Rhein-Main bedienen (S1, S2, S8 und S9). Der Halt liegt im City-Tunnel Offenbach.
Am Rande des Quartiers liegt der Hauptbahnhof Offenbachs. Seit Eröffnung der S-Bahn ist er jedoch nur noch von nachgeordneter Bedeutung. Es bestehen lediglich Regionalverbindungen zu Zielen innerhalb Hessens und Bayerns.
Bis zu deren Stilllegung 1955 lag der Endbahnhof der Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn auf dem Gebiet Zentrums. Die Gleisanlagen und der Bahnhof wurden bereits 1956 demontiert. Ebenfalls durch das Viertel führte entlang des Mainufers die Hafenbahn Offenbach. Letztmals 2002 genutzt, ist die Anlage ebenfalls fast vollständig abgebaut.
Durch Zentrum führen sämtliche Stadtbuslinien der Offenbacher Verkehrs-Betriebe, außerdem ist der Stadtteil durch Buslinien anderer Betreiber, darunter Express- und Nachtbuslinien, mit dem Umland verbunden.
Radfernwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Mainufer verlaufen in Zentrum mehrere Radwanderwege:
- der Hessische Radfernweg R3 (Rhein-Main-Kinzig-Radweg) führt unter dem Motto Auf den Spuren des Spätlesereiters entlang von Rhein, Main und Kinzig über Fulda nach Tann in der Rhön
- der Main-Radweg führt von den Quellen des Weißen- und Roten Mains bis nach Mainz zur Mündung in den Rhein
- die D-Route 5 (Saar-Mosel-Main) von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze
- die EuroVelo Route EV4 von Roscoff in Frankreich nach Kiew in der Ukraine
Die Regionalschleife Stadt und Landkreis Offenbach der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute unter dem Motto Gastronomiebetriebe, Keltereien und Wochenmarkt führt ebenso durch Zentrum.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Einwohner der Stadt Offenbach am Main nach Stadtteilen am 30.06.2020. (PDF; 17 kB) Stadt Offenbach am Main, 30. Juni 2020, abgerufen am 17. August 2020.
- ↑ Satzung zur Festlegung und Benennung der Stadtteile im Gebiet der Stadt Offenbach am Main. ( des vom 20. August 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: offenbach.de. 15. Juli 2019, abgerufen am 20. August 2019.
- ↑ Magistrat der Stadt Offenbach am Main – Vermessungsamt: Anlage zur Stadtteilsatzung – Karte. In: offenbach.de. 11. Juni 2019, abgerufen am 25. August 2019.
- ↑ Reinhold Gries: Neu formiertes Team will „Haus der Stadtgeschichte“ zukunftsfähig machen. In: op-online.de. 28. Dezember 2009, abgerufen am 23. September 2019.
- ↑ Orchestergeschichte. In: neuephilharmoniefrankfurt.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2012; abgerufen am 23. September 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eichendorffschule. In: offenbach.de. 2019, abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Wilhelmschule. In: offenbach.de. 2019, abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Wilhelmschule Offenbach am Main. Auf: begabungslotse.de, abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Rudolf-Koch-Schule. In: offenbach.de. 2019, abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Ludwig Buchhold: Zur Geschichte der Offenbacher Lateinschule; Beilage zum Programm des Großherzoglichen Gymnasiums zu Offenbach am Main. In: Heinrich Cramer (Hrsg.): Großherzogliches Gymnasium zu Offenbach am Main – Bericht über das Schuljahr 1911/12. 930a. Offenbach am Main 1912, DNB 016146727, S. 4 (online).
- ↑ GTS Offenbach. In: gts-offenbach.de. Abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Erich Kästner-Schule. In: offenbach.de. 2019, abgerufen am 11. September 2019.
- ↑ Neue eMobil-Stationen eröffnet. In: offenbach.de. 30. April 2018, abgerufen am 2. September 2019.
- ↑ Vermessungsamt Offenbach: Apfelweinroute Offenbach. Gastronomiebetriebe, Keltereien und Wochenmarkt. (PDF-Datei; 166 kB) In: offenbach.de. August 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 31. August 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.