Operation Zucker: Jagdgesellschaft – Wikipedia

Film
Titel Operation Zucker: Jagdgesellschaft
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 89 Minuten
Stab
Regie Sherry Hormann
Drehbuch Friedrich Ani, Ina Jung
Musik Fabian Römer
Kamera Armin Golisano
Schnitt Mona Bräuer
Besetzung

Operation Zucker: Jagdgesellschaft ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2016. Er handelt wie schon sein Vorgänger Operation Zucker von einer Kommissarin, die gegen pädophile Kriminelle ermittelt. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und thematisiert den Kinderhandel in Deutschland.

Der Film spielt hauptsächlich in Potsdam. Kriminalkommissarin Karin Wegemann erhält von dem Journalisten Maik Fellner Hinweise auf pädophile Verbrechen. Die Spur führt zu dem Ehepaar Voss, das in einem noblen Vorort wohnt und junge Mädchen, die bei ihnen zu Hause wohnen, an fremde Männer vermietet. Die Männer missbrauchen die Kinder sexuell im Wald und sind in einer geheimen Gruppe organisiert, zu der auch ein hochrangiger Landespolitiker gehört, der auch Zugang zu Informationen über den Ermittlungsfortschritt hat. Die Gruppe erschwert die Ermittlungen, indem sie Fellner tödlich vergiften lässt. Mit Informationen von Fellner, die er Wegemann kurz vor seinem Tod per USB-Stick übergeben hat, kommt es zur Festnahme von Helen Voss, der Ehefrau aus dem Ehepaar Voss.

Die Pädophilen-Gruppe trifft sich in einem abgelegenen Haus, wo sie verschiedene Kinder missbrauchen, ehe sie sie – ähnlich einer Jagd – in den Wald laufen lassen, um sie zu erschießen. Dabei wird eines der zwei Voss-Mädchen niedergeschossen. Die Gruppe beauftragt den Politiker, das andere Mädchen zu töten, wozu er sich aber nicht durchringen kann. Kurz darauf begeht er Suizid.

Wegemann und ihr Kollege erreichen den Tatort zu spät, die Gruppe konnte kurz zuvor flüchten. Der USB-Stick verschwindet aus mysteriösen Gründen, sodass das Pädophilennetzwerk ebenso wie das Ehepaar Voss ungestört weiteroperieren kann. Wegemann erfährt aber zum Schluss, dass ihr Kollege insgeheim eine Kopie der Daten auf dem USB-Stick angefertigt hat.

Eine Grundlage für das Drehbuch bildeten die Recherchen der Drehbuchautorin Ina Jung unter Beteiligten des „Sachsensumpfes“.[1]

Veröffentlichung

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Das Erste strahlte den Film erstmals am 20. Januar 2016 im Hauptabendprogramm aus, und zwar im Rahmen eines Themenabends über Kinderhandel und Missbrauch.[2]

In der FAZ lobte Heike Hupertz den Film. Er gehe „wohlüberlegt mit den Mitteln des Fernsehens um. Fakten und Hintergrundinformation werden nicht langatmig vorgetragen, sondern von den beiden Polizisten herausgezischt […]. Nadja Uhl gibt abermals eine beeindruckend wütende Vorstellung als selbst traumatisierte Polizistin“.[3]

Der Film-Dienst beurteilte den Film als „intensives Drama mit brisanter gesellschaftspolitischer Botschaft“ und als zwar „inszenatorisch brillant“, aber „nicht frei von inszenatorischen Stereotypen“.[4]

Einzelnachweise

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  1. Katharina Riehl: Unter deutschen Dächern, in: Süddeutsche Zeitung vom 20. Januar 2016, abgerufen am 23. Okt. 2018
  2. Operation Zucker. Jagdgesellschaft, in: Das Erste, abgerufen am 13. Oktober 2018
  3. Heike Hupertz: Was Kinderschänder anrichten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20. Januar 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018
  4. Operation Zucker: Jagdgesellschaft. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  5. Romy-Akademiepreise: ATV und Puls 4 teilen sich die beste Programmidee, in: DerStandard.at vom 15. April 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018
  6. vgl. IMDb