Ortenau-S-Bahn – Wikipedia

Ortenau-S-Bahn GmbH
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Offenburg
Eigentümer SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH
Gründung 1998
Auflösung 2014 (Besteht weiter als Verkehrsbetrieb der SWEG)
Verkehrsverbund Tarifverbund Ortenau (TGO)
Mitarbeiter 45
Linien
Spurweite 1.435 mm
Anzahl Fahrzeuge
Triebwagen 26 Stadler Regio-Shuttle RS 1

27 Mireo Plus B

Letzter bei Adtranz gebauter Triebwagen 526 in Freudenstadt Hauptbahnhof
Von Stadler Rail gelieferter OSB-Triebwagen in Ottenhöfen
Triebwagen 528 (Stadler), Zugzielanzeiger und oberes Spitzenlicht sind tiefergesetzt
Triebwagen mit SNCF-Zulassung im französischen Bahnhof Strasbourg-Ville

Die Ortenau-S-Bahn GmbH (kurz: OSB) war eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH und ist seit 2014 ein Verkehrsbetrieb der SWEG. Die GmbH betrieb von Mai 1998 bis Dezember 2014 den Schienenpersonennahverkehr auf mehreren Strecken im Ortenaukreis sowie ab 2003 zusätzlich Verbindungen nach Straßburg (Frankreich) und ab Dezember 2004 entlang der Kinzig nach Freudenstadt.[1] Auch heute werden unter diesem Namen diese Strecken befahren, jedoch existiert das Unternehmen Ortenau-S-Bahn GmbH nicht mehr. Stattdessen ist Ortenau-S-Bahn nunmehr eine Marke der Firma SWEG.

Im Gegensatz zu vielen anderen S-Bahnen werden die Linien nicht mit S1, S2 usw. bezeichnet, sondern mit einem Namen bzw. mit den Kursbuchnummern (KBS). Das sonst übliche Logo (weißes „S“ auf grünem Kreis) wird nicht verwendet, weil die Ortenau-S-Bahn ihrem Charakter nach eine Regionalbahn ist. Der Begriff S-Bahn taucht lediglich zur Werbung im Unternehmensnamen der Ortenau-S-Bahn GmbH auf.

Neuvergabe der Leistungen 2014

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Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 galt ein neuer Verkehrsvertrag, der bis 2021 lief.[2] Das Angebot wurde ausgeweitet, unter anderem, um die Verbindung Hausach–Hornberg auf der Schwarzwaldbahn mit dem neuen Haltepunkt Gutach Freilichtmuseum beim Vogtsbauernhof anzubinden.[3] Diese Linie wird in Hausach mit den Zügen nach Freudenstadt geflügelt (geteilt). Außerdem wurden die Achertal- und die Harmersbachtalbahn in das Netz einbezogen, auf beiden Strecken wurde das Angebot zu einem annähernden Stundentakt verdichtet und bis in den Abend hinein ausgeweitet.[1] Somit werden die Strecken der Achertal- und Harmersbachtalbahn von der SWEG nicht mehr eigenwirtschaftlich betrieben, sondern als vom Land Baden-Württemberg bestellte Leistung laut Verkehrsvertrag. Eine dauerhafte Finanzierung beider Strecken und deren Aufrechterhaltung sind gesichert. Auf der Strecke Offenburg–Kehl werden nun zwei zusätzliche Zugpaare eingesetzt, um bisherige Lücken im Fahrplan am Vormittag und am Abend zu schließen. Auf der Renchtalbahn (Bad Griesbach–Offenburg) wird für Schüler morgens eine zusätzliche Fahrt angeboten. Darüber hinaus sieht der Verkehrsvertrag eine Beschaffung zweier behindertengerechter Triebwagen für das Zusatzangebot vor, eine Ausstattung aller Triebwagen mit WLAN, höhere Kapazitäten für die Fahrradmitnahme auf der Verbindung Hausach–Freudenstadt sowie Optimierungen beim Informationssystem.

Die Ortenau-S-Bahn GmbH verfügte über 24 Fahrzeuge vom Typ Regio-Shuttle RS1, die von Beginn an der Muttergesellschaft SWEG gehörten. Die ersten 18 Triebwagen wurden noch bei Adtranz gebaut, fünf dieser Fahrzeuge besitzen die SNCF-Zulassung, um auf der Bahnstrecke Appenweier–Strasbourg nach dem Bahnhof Kehl den Haltepunkt Krimmeri-Meinau und den Bahnhof Strasbourg-Ville zu bedienen. Die sechs Triebwagen VT 527–532 wurden von Stadler Rail im Juni 2005 geliefert, sie verfügen über ein Fahrgastinformationssystem. Der Zugzielanzeiger befindet sich unterhalb der Frontscheibe, das obere Spitzenlicht ist an dessen bisheriger Stelle in den Bereich der Scheibe integriert. 2014 wurden alle OSB RS 1, zusätzlich VT 506 bis 508, modernisiert und einige erhielten das Bwegt-Design und tragen daher nicht mehr den Namen und das Wappen der Stadt, nach welcher sie benannt sind. Seitdem verfügen alle originalen OSB-Fahrzeuge über ein Fahrgastinformationssystem und WLAN.

Das Bahnbetriebswerk aller Ortenau-S-Bahn-Triebwagen ist das Bahnbetriebswerk Ottenhöfen, einzelne Triebwagen werden auch in Oberharmersbach-Riersbach lediglich abgestellt. 2014 wurden für das erweiterte Angebot zwei weitere Regio-Shuttle gebraucht gekauft.[4] Seit der Auflösung der Tochtergesellschaft sind im Netz der OSB zusätzlich weitere RS 1 im Einsatz, unter anderem VT 501, 503 und 505 bis 508 (Alle SWEG eigene Fahrzeuge). Des Weiteren sind einige ehemalige Breisgau-S-Bahn Fahrzeuge im Einsatz, z. B. VT 012 und 017 bis 019.

Fahrzeugbezeichnung Fahrzeugname Hersteller Bemerkung
VT 509 Oberharmersbach Adtranz mit SNCF-Zulassung
VT 510 Oberkirch Adtranz mit SNCF-Zulassung
VT 511 Kappelrodeck Adtranz mit SNCF-Zulassung
VT 512 Oppenau Adtranz mit SNCF-Zulassung
VT 513 Stadt Achern Adtranz mit SNCF-Zulassung
VT 514 Bad Peterstal-Griesbach Adtranz
VT 515 Haslach Adtranz Außenwerbung E-Werk Mittelbaden
VT 516 Zell a. H. Adtranz
VT 517 Steinach Adtranz
VT 518 Hausach Adtranz
VT 519 Ottenhöfen Adtranz
VT 520 Offenburg Adtranz
VT 521 Kreisstadt Kehl Adtranz
VT 522 Gengenbach Adtranz
VT 523 Lautenbach Adtranz
VT 524 Biberach Adtranz
VT 525 Willstätt Adtranz
VT 526 Appenweier Adtranz
VT 527 Wolfach Stadler
VT 528 Schiltach Stadler Außenwerbung Hansgrohe
VT 529 Schenkenzell Stadler
VT 530 Freudenstadt Stadler
VT 531 Alpirsbach Stadler
VT 532 Loßburg Stadler

Anfangs gab es Kritik an den Fahrzeugen der Ortenau-S-Bahn, bemängelt wurden beispielsweise die fehlende Schallisolierung der Motoren und die fehlenden Toiletten. Des Weiteren wurde auch die fehlerhafte Anordnung der Abgasrohre bemängelt, welche direkt vor den Ansaugöffnungen der Klimaanlage installiert waren. Dieser Konstruktionsfehler wurde inzwischen beseitigt.[5]

Siemens Mireo Plus B (seit Fahrplanwechsel 2023/2024)

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Ein Mireo Plus B im Gengenbacher Bahnhof

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 sollten auf allen Strecken, außer der Europabahn, 27 fabrikneue Triebzüge vom Typ Siemens Mireo Plus B eingesetzt werden, der Einsatz verspätete sich jedoch um mehrere Monate, sodass die ersten mit einer Premierenfahrt und einer Zugtaufe im Offenburger Bahnhof am 8. April 2024 in den Regelbetrieb genommen wurden.[6] Die zweiteiligen Züge haben eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde und bieten 120 Sitzplätze. Die Nahverkehrszüge fahren vollelektrisch und besitzen Lithium-Ionen-Batterien, um die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte befahren zu können.[7] Die Akkus werden über die bestehende Oberleitung auf der Schwarzwaldbahn zwischen Offenburg und Hausach und der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Appenweier aufgeladen und haben eine reale Reichweite von 80 Kilometern. Für Linien, die nicht auf Strecken mit Oberleitungen verkehren, werden Oberleitungsinseln errichtet. Die Züge werden durch den Hersteller Siemens Mobility in der Werkstatt der SWEG in Offenburg für 29½ Jahre gewartet.[8]

Fahrzeugnummer Fahrzeugname Hersteller Bemerkung
ET 001 563 001 Offenburg Siemens
ET 002 563 002 Siemens
ET 003 563 003 Siemens
ET 004 563 004 Siemens
ET 005 563 005 Siemens
ET 006 563 006 Siemens
ET 007 563 007 Siemens
ET 008 563 008 Siemens
ET 009 563 009 Siemens
ET 010 563 010 Siemens
ET 011 563 011 Siemens
ET 012 563 012 Siemens
ET 013 563 013 Siemens
ET 014 563 014 Siemens
ET 015 563 015 Siemens
ET 016 563 016 Siemens
ET 017 563 017 Siemens
ET 018 563 018 Siemens
ET 019 563 019 Siemens
ET 020 563 020 Siemens
ET 021 563 021 Siemens
ET 022 563 022 Siemens
ET 023 563 023 Siemens
ET 024 563 024 Siemens
ET 025 563 025 Siemens
ET 026 563 026 Siemens
ET 027 563 027 Siemens
Bezeichnung Strecke Kursbuchnummer(n)
Rheintalbahn Offenburg → Appenweier → Achern[9] 702
Achertalbahn Achern ↔ Ottenhöfen[10] 717
Achertalbahn, Rheintalbahn Ottenhöfen → Achern → Offenburg → Offenburg Kreisschulzentrum[11] 717/720
Renchtalbahn Offenburg ↔ Appenweier ↔ OberkirchOppenauBad Griesbach 720/718
Europabahn Offenburg ↔ Kehl (↔ Straßburg) 720/719
Harmersbachtalbahn[12] (Offenburg ↔) BiberachOberharmersbach-Riersbach 720/722
Schwarzwaldbahn (Offenburg ↔) Hausach
(Flügelung in Hausach)
↔ Gutach Freilichtmuseum ↔ Hornberg 720
Eutingen im Gäu–Schiltach / Hausach–Schiltach Freudenstadt Hbf 721

Einzelnachweise und Bemerkungen

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  1. a b Ortenau-S-Bahn. Archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 13. März 2015.
  2. Deutliche Verbesserungen für den Schienenpersonennahverkehr im Ortenaukreis. Landratsamt Ortenaukreis, 7. November 2014, archiviert vom Original am 21. August 2016; abgerufen am 20. September 2015.
  3. Bahnhalt am Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach rückt in greifbare Nähe. Landratsamt Ortenaukreis, 23. Dezember 2013, archiviert vom Original am 20150920; abgerufen am 20. September 2015.
  4. Mehr Verkehr bei der Ortenau-S-Bahn. In: eisenbahn-magazin. Nr. 3, 2015, ISSN 0342-1902, S. 26.
  5. SCHIENE regional Südwest Ortenau-S-Bahn: 5 Jahre Ortenau-S-Bahn
  6. Deutschlandweite Premiere: Batteriezüge fahren auf der Ortenau-S-Bahn. Abgerufen am 9. April 2024.
  7. Baden-Württemberg setzt auf nachhaltige Zugantriebe. Staatsministerium Baden-Württemberg, 21. September 2022, abgerufen am 15. April 2023.
  8. SWEG/Siemens: Vereinbarung über Instandhaltung für Mireo Plus B im Ortenau-Netz. 29. März 2021, abgerufen am 15. April 2023.
  9. Einzige Direktverbindung der Ortenau-S-Bahn nach Achern. Diese Ortenau-S-Bahn wird in Achern mit dem SWEG-Triebwagen aus Ottenhöfen verstärkt, anschließend fährt die Mehrfachtraktion nach Offenburg Kreisschulzentrum.
  10. Diese Strecke wird gegenwärtig (noch) nicht offiziell von der Ortenau-S-Bahn, sondern von der Muttergesellschaft SWEG, betrieben. Trotzdem verkehren in der Regel Triebwagen der Ortenau-S-Bahn auf dieser Strecke.
  11. Einzige Direktverbindung von Ottenhöfen nach Offenburg bzw. Offenburg Kreisschulzentrum
  12. Einzelne Züge werden in Biberach geflügelt, sodass Direktverbindungen zwischen dem Harmersbachtal und Offenburg entstehen.