Ortenaukreis – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 48° 28′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 48° 28′ N, 7° 56′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Region: Südlicher Oberrhein
Verwaltungssitz: Offenburg
Fläche: 1.860,3 km2
Einwohner: 444.390 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 239 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: OG, BH, KEL, LR, WOL
Kreisschlüssel: 08 3 17
Kreisgliederung: 51 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Badstraße 20
77652 Offenburg
Website: www.ortenaukreis.de
Landrat: Thorsten Erny (CDU)
Lage des Ortenaukreises in Baden-Württemberg
KarteFrankreichSchweizÖsterreichBodenseeRheinland-PfalzHessenFreistaat BayernAlb-Donau-KreisBaden-BadenLandkreis BiberachLandkreis BöblingenBodenseekreisLandkreis Breisgau-HochschwarzwaldLandkreis CalwLandkreis EmmendingenEnzkreisLandkreis EsslingenFreiburg im BreisgauLandkreis FreudenstadtLandkreis GöppingenHeidelbergLandkreis HeidenheimLandkreis HeilbronnHeilbronnHohenlohekreisLandkreis KarlsruheKarlsruheLandkreis KonstanzLandkreis LörrachLandkreis LudwigsburgMain-Tauber-KreisMannheimNeckar-Odenwald-KreisOrtenaukreisOstalbkreisPforzheimLandkreis RastattLandkreis RavensburgRems-Murr-KreisLandkreis ReutlingenRhein-Neckar-KreisLandkreis RottweilLandkreis Schwäbisch HallSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis SigmaringenStuttgartLandkreis TübingenLandkreis TuttlingenUlmLandkreis WaldshutZollernalbkreis
Karte

Der Ortenaukreis ist der flächengrößte Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Südlicher Oberrhein im Regierungsbezirk Freiburg. Kreisstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt des Ortenaukreises ist Offenburg.

Der Ortenaukreis hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene, am Mittleren Schwarzwald und am Nordschwarzwald, dessen höchste Erhebung, die Hornisgrinde, im nordöstlichen Kreisgebiet liegt. Den Ortenaukreis durchschneiden viele Täler, darunter die Flusstäler der Schutter, Kinzig, Rench und Acher, alle vier rechte Nebenflüsse des Rheins, wobei die Kinzig der bedeutendste Schwarzwald-Fluss des Kreises ist.

Der Ortenaukreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Rastatt, Freudenstadt, Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Emmendingen. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zur Region Grand Est (bis 2015 Elsass) in Frankreich mit den dortigen Arrondissements Sélestat-Erstein und Strasbourg innerhalb des Départements Bas-Rhin.

Der Ortenaukreis besitzt folgende 23 Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[2] stehen 3504,74 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 1,89 Prozent.

Oftmals erstrecken sich die Naturschutzgebiete über die Gemarkungen mehrerer Gemeinden; teilweise auch über das Gebiet anderer Landkreise (Schliffkopf, Elzwiesen, Taubergießen und Schlossberg-Hauberg).

Naturschutzgebiet Größe
(in Hektar)
Kreisanteil
(in Hektar)
Gemeinde, Gemarkung
Schliffkopf 1396,3 520,1 Stadt Oppenau (Gemarkungen Lierbach und Maisach), Ottenhöfen, Seebach
Hoher Geisberg 21,0 21,0 Schuttertal
Sauscholle 29,2 29,2 Neuried (Gemarkung Ichenheim)
Langwald 34,5 34,5 Hohberg (Gemarkung Niederschopfheim)
Glaswaldsee 22,0 22,0 Bad Peterstal-Griesbach (Gemarkungen Schapbach und Bad Peterstal)
Gottschlägtal-Karlsruher Grat 151,0 151,0 Ottenhöfen im Schwarzwald
Waldmatten 58,9 58,9 Schwanau (Gemarkung Wittenweier)
Roßwört 13,4 13,4 Stadt Kehl (Gemarkung Leutesheim)
Elzwiesen 410,8 129,3 Ringsheim, Rust (Baden)
Hornisgrinde-Biberkessel 95,1 95,1 Sasbach (Gemarkung Obersasbach), Sasbachwalden
Hinterwörth-Laast 82,4 82,4 Stadt Rheinau (Baden)
Altwasser Goldscheuer 6,1 6,1 Stadt Kehl (Gemarkung Goldscheuer)
Mittelgrund Helmlingen 103,0 103,0 Stadt Rheinau (Baden) (Gemarkungen Helmlingen und Freistett)
Talebuckel 37,5 37,5 Stadt Offenburg (Gemarkung Rammersweier)
Salmengrund 185,0 185,0 Meißenheim, Neuried (Baden)
Saure Matten 18,5 18,5 Ettenheim
Thomasschollen 219,5 219,5 Meißenheim, Schwanau
Sundheimer Grund 20,2 20,2 Stadt Kehl, Willstätt
Eckenfels 32,1 32,1 Stadt Oppenau
Taubergießen 1697,0 1349,7 Kappel-Grafenhausen, Rust (Baden)
Unterwassermatten 324,4 324,4 Hohberg, Schutterwald, Neuried (Baden)
Schlossberg-Hauberg 107,0 17,2 Hornberg
Dörlinbacher Grund-Münstergraben 34,7 34,7 Ettenheim, Ringsheim, Kappel-Grafenhausen
Gesamt 5099,6 3504,8

Der Ortenaukreis liegt in einem der vom Land Baden-Württemberg ermittelten Radonvorsorgegebiete. Diese sind laut Strahlenschutzgesetz verpflichtend zu ermitteln sowie festzulegen und betreffen folgende Gemeinden (Stand 15. Dezember 2020):[3]

Der Landkreis hat seinen Namen von der historischen Landschaft Ortenau.

Der Ortenaukreis wurde durch die Kreisreform am 1. Januar 1973 durch die Vereinigung der Landkreise Kehl (ohne die nördlichen Gemeinden), Lahr, Offenburg und Wolfach (ohne die östlichen Gemeinden) sowie des südlichen Teils des Landkreises Bühl gebildet.[4]

Am 1. Juli 1978 gab es einen Gebietsaustausch zwischen den Städten Schiltach (Landkreis Rottweil) und Wolfach.

Landratsamt Offenburg

Das heutige Kreisgebiet gehörte bis 1803 zu verschiedenen Herrschaften und kam dann an Baden, welches zunächst die bestehenden Ämtereinteilung (Achern, Appenweier, Rheinbischofsheim, Ettenheim, Gengenbach, Haslach, Hornberg, Kork, Mahlberg, Lahr, Oberkirch, Offenburg und Wolfach) beibehielt. Doch schon 1813 wurden die ersten Ämter aufgelöst. Es folgten weitere Auflösungen, bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur noch die Amtsbezirke Achern, Bühl, Ettenheim, Kork (ab 1881 Kehl), Lahr, Oberkirch, Offenburg und Wolfach bestanden. 1924 kam das Bezirksamt Ettenheim zum Bezirksamt Lahr und das Bezirksamt Achern zum Bezirksamt Bühl. 1936 wurde das Bezirksamt Oberkirch mit dem Bezirksamt Offenburg vereinigt sowie einige Grenzbereinigungen bei den anderen Bezirksämtern durchgeführt. Seit dem 1. Januar 1939 hießen die Bezirksämter Landkreis.[5] Letztmals wurden 1939 unter den nun noch bestehenden vier Landkreisen Grenzveränderungen durchgeführt, bis sie 1973 im Ortenaukreis aufgingen.

Der Ortenaukreis umfasst nach Abschluss der Gemeindereform 51 Gemeinden sowie ein unbewohntes gemeindefreies Gebiet. Von den 51 Gemeinden haben 16 das Stadtrecht und hiervon haben fünf den Status einer „Großen Kreisstadt“ (Achern, Kehl, Lahr/Schwarzwald, Oberkirch und Offenburg). Größte Stadt ist Offenburg, kleinste Gemeinde ist Seebach.

Einwohnerstatistik

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Bevölkerungspyramide für den Ortenaukreis (Datenquelle: Zensus 2011[6])

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Datum Einwohner
31. Dezember 1973 356.855
31. Dezember 1975 355.613
31. Dezember 1980 355.385
31. Dezember 1985 353.536
25. Mai 1987¹ 354.655
31. Dezember 1990 371.725
Datum Einwohner
31. Dezember 1995 395.070
31. Dezember 2000 408.126
31. Dezember 2005 416.410
31. Dezember 2010 417.513
31. Dezember 2015 420.106
31. Dezember 2020 432.580

Konfessionsstatistik

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2022 ist die Zahl der Mitglieder der evangelische Kirche erstmals unter 100.000 im Kreis gefallen.[7][8] Mit 1731 (fast 0,5 % der Gesamtbevölkerung) ist die Kirchenaustritte aus der Evangelischen Kirche sind in der Ortenau 2023 zwar leicht zurückgegangen, sind aber weiterhin auf einem hohen Niveau.[9]

Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung sinkt jährlich um einen Prozentpunkt. Gemäß dem Zensus 2022 waren am 25. Mai 2022 21,8 % (95.503) der Einwohner evangelisch, 43,0 % katholisch, und 35,2 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[10]

Kreistagswahl 2019
Wahlbeteiligung: 56,71 %
 %
40
30
20
10
0
33,62
22,04
15,05
14,60
6,24
5,57
2,16
0,72
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−6,16
+2,17
+3,93
−4,16
+4,23
+0,29
+0,04
−0,32
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Liste Lebenswerte Ortenau; 2014: Die Linke

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.

Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis.[11]

Sitzverteilung im Kreistag
2
12
12
19
4
29
5
12 12 19 29 
Insgesamt 83 Sitze

Die Wahlergebnisse vergangener Wahlen sind in folgender Übersicht dargestellt:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009[12]
Sitze
2009
[13]
%
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
%
1994
Sitze
1994
%
1989
Sitze
1989
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,62 29 39,78 36 38,65 36 43,3 38 43,7 39 39,0 37 42,0 43
FW Freie Wähler Ortenau 22,04 19 19,87 18 22,28 22
WG * Wählervereinigungen 21,6 20 19,8 18 17,2 18 16,8 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 14,6 12 18,76 15 17,38 14 20,4 17 24,5 21 26,1 23 25,9 25
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 15,05 12 11,12 9 9,35 7 7,7 6 6,2 5 9,0 8 6,9 6
FDP Freie Demokratische Partei 5,57 4 5,28 5 9,86 8 6,6 5 4,7 4 6,0 5 6,7 6
LiLO Liste Lebenswerte Ortenau / Die Linke 2,16 2 2,12 2 2,49 1
AfD Alternative für Deutschland 6,24 5 2,01 1
OL Ortenauer Liste 0,72 0 1,04 1
REP Die Republikaner 1,1 2,3 1 1,7 1
Sonst. Sonstige 0,4 0,5
Gesamt 100 83 100 87 100 88 100 86 100 87 100 92 100 99
Wahlbeteiligung 48,7 % 50,2 % 52,0 % 54,3 % 66,1 % 61,0 %

* WG: Wählervereinigungen, da sich die Ergebnisse von 1989 bis 2004 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lassen.

Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Landräte des Landkreises Kehl 1945–1972
  • 1945:–1947 Friedrich Stephan
  • 1945–1947: Karl Ludwig Schecher
  • 1947–1951: Peter Mayer
  • 1951–1955: Wolfgang Bechtold
  • 1955–1972: Walter Schäfer
Die Landräte des Landkreises Lahr 1945–1972
Die Landräte des Landkreises Offenburg 1945–1972
  • 1945–1946: Julius Vierneisel
  • 1946–1970: Eduard Joachim
  • 1970–1972: Gerhard Gamber
Die Landräte des Landkreises Wolfach 1945–1972
  • 1945–1946: Hans Seydel
  • 1946–1965: Ludwig Heß
  • 1965–1972: Werner Ackenheil
Die Landräte des Ortenaukreises seit 1973

Wappen und Flagge

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Wappen des Ortenaukreises
Wappen des Ortenaukreises
Blasonierung: „In Silber ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Doppeladler mit goldenem Brustschild; darin der silbern gerüstete Hl. Georg auf schwarzem Pferd mit roter Satteldecke, mit der Lanze einen grünen Lindwurm erlegend.“
Wappenbegründung: Das Wappen knüpft an das Wappen des Kantons Ortenau der Reichsritterschaft an. Der Adler steht auch für die ehemals freien Reichsstädte Offenburg, Gengenbach, Zell am Harmersbach, das freie Reichstal Harmersbach sowie für die vorderösterreichische Reichslandvogtei Ortenau, bevor die Gebiete 1805 an Baden fielen. (Wappen-Verleihung am 31. August 1973; das Wappen wurde jedoch bereits seit 1962 vom damaligen Landkreis Offenburg geführt).

Die Flaggenfarben des Ortenaukreises sind Rot-Weiß und wurden am 30. Dezember 1987 vom Regierungspräsidium Freiburg verliehen.

Im Oktober 2020 beschloss der Verwaltungsausschuss des Ortenaukreises die Übernahme einer Patenschaft für das Jägerbataillon 291.[14] Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Patenschaft allerdings erst am 18. Mai 2022 offiziell besiegelt.[15] Der Beschluss war nicht unumstritten, war das Bataillon doch 2017 in den Skandal um den rechtsextremen Soldaten Franco A. verwickelt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Platz 116 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“.[16] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 157 von 401.[17]

Der Ortenaukreis ist stark ländlich geprägt, insbesondere der Anbau von Obst und Wein sowie in den Schwarzwaldtälern die Forstwirtschaft prägen die Region, in der dank des vorteilhaften Klimas und des fruchtbaren Bodens auch noch relativ viele landwirtschaftliche Klein- und Nebenerwerbsbetriebe bestehen. Bekannteste Weinorte innerhalb der (nicht mit dem Landkreis identischen) Weinbauregion Ortenau sind Zell-Weierbach, Durbach, Gengenbach, Ortenberg, Sasbachwalden, Kappelrodeck, Waldulm und Oberkirch.

Industrielle und gewerbliche Schwerpunkte befinden sich in Offenburg (Druck- und Medienindustrie, Maschinenbau), Achern, Kehl (Stahlerzeugung und Caravanbau), Oberkirch (Automobilzulieferindustrie, Papierherstellung), Lahr (Logistik) sowie im Kinzigtal (Maschinenbau).

Der Ortenaukreis ist gemeinsam mit den meisten Kommunen des Kreises – sowie der IHK Südlicher Oberrhein, der Handwerkskammer Freiburg, den Städten Bühl und Schiltach sowie der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach – Gesellschafter der Wirtschaftsregion Offenburg/Ortenau (WRO). Die WRO gewährleistet Wirtschaftsförderung, Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit für die Ortenau. Im Wirtschaftsbeirat der WRO sind rund 140 Unternehmen der Region vertreten.

In der Gemeinde Rust befindet sich mit dem Europa-Park der größte Vergnügungspark im deutschsprachigen Raum. Mit etwa 3600 Angestellten ist der Park gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber in der Region. Indirekt werden bis zu 8500 weitere Arbeitsplätze vor allem in der Region gesichert.[18]

Die Grube Clara ist ein Bergwerk in Oberwolfach, in dem die Industrieminerale Schwerspat und Flussspat abgebaut werden und Roherze für Strahler, Touristen und Kinder kostenpflichtig bereitgestellt werden.

Knotenpunkt des Schienenverkehrs ist die Kreisstadt Offenburg. Sie wurde schon 1844 von Karlsruhe her an die Nord-Süd-Achse der Badischen Staatsbahn angeschlossen; 1845 ging es weiter in Richtung Freiburg. Ferner gab es schon 1844 eine Abzweigung in Appenweier nach Kehl; doch die Rheinüberquerung nach Straßburg fand erst 1861 statt. Im Jahre 1866 begann der Betrieb der Schwarzwaldbahn von Offenburg im Kinzigtal aufwärts bis Hausach; die schwierige Gebirgsstrecke bis Villingen folgte 1873 und die Nebenlinie nach Wolfach 1878; sie erreichte 1886 Schiltach.

Die Renchthal-Eisenbahn-Gesellschaft nahm 1876 die Strecke Appenweier – Oppenau in Betrieb; diese wurde erst 50 Jahre später durch die Deutsche Reichsbahn 1926 bis Bad Peterstal und 1933 bis Bad Griesbach verlängert.

Kurz vor der Jahrhundertwende entstanden dann noch einige Nebenbahnen. Die Firma Vering & Waechter eröffnete 1898 die Achertalbahn Achern – Ottenhöfen und 1904 die Harmersbachtalbahn Biberach – Zell am Harmersbach – Oberharmersbach-Riersbach. Schließlich folgte noch die Schmalspurbahn vom Rheinufer gegenüber der elsässischen Stadt Rheinau nach Ettenheimmünster am Fuße des Schwarzwaldes; sie kreuzte in Orschweier die Nord-Süd-Achse. In den zwanziger Jahren wurde sie teilweise stillgelegt, der Rest umgespurt.

Die Gebiete zwischen dem Rheinufer und dem Rand des Gebirges wurde durch ein Netz von schmalspurigen Dampfstraßenbahnen erschlossen. Eigentümer war überwiegend die Straßburger Straßenbahn-Gesellschaft, die 1898 ihr linksrheinisches Netz im Elsass durch eine elektrische Straßenbahn Straßburg – Kehl mit dem badischen Netzteil verband; von Kehl führte seit 1892 rheinabwärts eine Linie in Richtung Rastatt, die andere 1898 nach Südosten bis Offenburg mit der Abzweigung in Altenheim nach Ottenheim. Dort bestand ein Anschluss an die Strecke Ottenheim Rheinufer – Lahr – Seelbach der Lahrer Straßenbahn-Gesellschaft. Diese verband auch das Zentrum der Stadt Lahr mit dem außerhalb in Dinglingen liegenden Staatsbahnhof, obwohl schon seit 1865 von dort eine kurze Stichbahn zum Stadtbahnhof durch die Lahrer Eisenbahngesellschaft betrieben wurde.

Dieses umfangreiche Schmalspurnetz, das nach dem Ersten Weltkrieg unter der Firma Mittelbadische Eisenbahnen AG betrieben wurde, verschwand innerhalb von zwanzig Jahren zwischen 1950 und 1970 nebst einigen anderen Bahnen. Damit hat das Eisenbahnnetz von maximal 305 km Länge fast ein Drittel seiner Ausdehnung verloren.

Im Sommer 1998 begann die Ortenau-S-Bahn GmbH (OSB), die der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) gehört, den Schienennahverkehr auf einigen wichtigen Strecken der Deutschen Bahn vom Knotenpunkt Offenburg aus zu betreiben. 2014 wurde die Ortenau-S-Bahn komplett mit der SWEG verschmolzen, und seit diesem Zeitpunkt betreibt die SWEG die Linien der OSB.

Der ÖPNV im Ortenaukreis ist im Tarifverbund Ortenau TGO organisiert, zu dem sich neun Unternehmen zusammengeschlossen haben. Es werden 60 Linien mit einem Gesamtumfang von 1492 km angeboten. Die Tarifierung erstreckt sich bis über die Grenze nach Straßburg, so dass auch die Straßburger Tram mit einem Fahrschein des TGO genutzt werden kann.

Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 5 BaselKarlsruhe und mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 Basel–Karlsruhe, die B 28 StraßburgFreudenstadt und die B 33 OffenburgKonstanz. Die B 500 („Schwarzwaldhochstraße“) bildet die nordöstliche Kreisgrenze. Ferner erschließen mehrere Landes- und Kreisstraßen den Ortenaukreis.

Der Flughafen Lahr sorgt für die Luftverkehrsanbindung des Landkreises, wobei lediglich Geschäfts- und Frachtflüge durchgeführt werden. Der Flughafen Straßburg und der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden liegen nur unweit vom Kreis entfernt.

Kreiseinrichtungen

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Der Ortenaukreis ist Träger folgender Beruflichen Schulen:

  • Gewerbliche Schulen Achern
  • Berufliche Schulen (BSK) Kehl (Gewerbliche und Kaufmännische Schule)
  • Gewerbliche Schulen Lahr
  • Gewerbliche Schulen Offenburg
  • Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schulen Wolfach
  • Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schulen Achern
  • Kaufmännische Schulen Hausach
  • Kaufmännische Schulen Lahr
  • Kaufmännische Schulen Offenburg
  • Berufliche Schulen im Mauerfeld (Hauswirtschaftliche Schule) Lahr
  • Haus- und Landwirtschaftliche Schulen Offenburg
  • Forstliches Ausbildungszentrum Mattenhof Gengenbach
  • Fachschule für Landwirtschaft Offenburg
  • Badische Malerfachschule Lahr

Zudem ist der Landkreis Träger folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren:

  • Carl-Sandhaas-Schule mit Schulkindergarten Haslach im Kinzigtal (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
  • Georg-Wimmer-Schule mit Schulkindergarten Lahr (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
  • Hansjakob-Schule mit Schulkindergarten Offenburg (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
  • Astrid-Lindgren-Schule Willstätt-Hesselhurst (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
  • Helme-Heine-Schule Offenburg (Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung)
  • Maiwaldschule Achern-Wagshurst (Förderschwerpunkt Sprache)
  • Brüder-Grimm-Schule Lahr (Förderschwerpunkt Sprache)
  • Renchtalschule für Sprachbehinderte Oberkirch (Förderschwerpunkt Sprache)
  • Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für Schüler in längerer Krankenhausbehandlung Offenburg

Der Ortenaukreis ist darüber hinaus Träger der fünf Kreiskrankenhäuser Achern, Oberkirch, Ettenheim, Wolfach und Kehl sowie der Kliniken Lahr/Schwarzwald und Offenburg, die jeweils als Eigenbetrieb des Landkreises geführt werden. Weitere Eigenbetriebe sind das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau, das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof und die Abfallwirtschaft.

Städte und Gemeinden

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FrankreichLandkreis RastattBaden-BadenLandkreis CalwLandkreis EmmendingenLandkreis FreudenstadtRheinau (Baden)Lauf (Baden)SasbachLandkreis RastattLandkreis RottweilSchwarzwald-Baar-KreisAchernAchernAchernAppenweierBad Peterstal-GriesbachBerghauptenBiberach (Baden)DurbachEttenheimFischerbachFriesenheim (Baden)GengenbachGutach (Schwarzwaldbahn)Haslach im KinzigtalHausachHofstetten (Baden)HohbergHornbergKappel-GrafenhausenKappel-GrafenhausenKappelrodeckWillstättKehlKehlKippenheimKippenheimKippenheimLahr/SchwarzwaldLauf (Baden)Lauf (Baden)Lautenbach (Ortenaukreis)MahlbergMahlbergMahlbergMeißenheimMühlenbach (Schwarzwald)Neuried (Baden)NordrachOberharmersbachOberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)OberwolfachOffenburgOhlsbachOppenauOrtenberg (Baden)Ottenhöfen im SchwarzwaldRenchenRenchenRingsheimRingsheimRust (Baden)Rheinau (Baden)Rheinau (Baden)Rheinau (gemeindefreies Gebiet)SasbachSasbachSasbachSasbachwaldenSchuttertalSchutterwaldSchwanauSeebach (Baden)Seelbach (Schutter)Steinach (Ortenaukreis)WillstättWillstättWolfachZell am Harmersbach

(Einwohner am 31. Dezember 2023)[19]

  1. Achern, Große Kreisstadt (26.664)
  2. Ettenheim (13.985)
  3. Gengenbach (10.984)
  4. Haslach im Kinzigtal (7241)
  5. Hausach (5760)
  6. Hornberg (4256)
  7. Kehl, Große Kreisstadt (38.721)
  8. Lahr/Schwarzwald, Große Kreisstadt (49.420)
  9. Mahlberg (5381)
  10. Oberkirch, Große Kreisstadt (20.237)
  11. Offenburg, Große Kreisstadt (62.195)
  12. Oppenau (4914)
  13. Renchen (7451)
  14. Rheinau (11.365)
  15. Wolfach (5712)
  16. Zell am Harmersbach (8295)
  1. Appenweier (10.298)
  2. Bad Peterstal-Griesbach (2763)
  3. Berghaupten (2532)
  4. Biberach (3788)
  5. Durbach (4098)
  6. Fischerbach (1746)
  7. Friesenheim (14.023)
  8. Gutach (Schwarzwaldbahn) (2338)
  9. Hofstetten (1797)
  10. Hohberg (8378)
  11. Kappel-Grafenhausen (5262)
  12. Kappelrodeck (6283)
  13. Kippenheim (5609)
  14. Lauf (4019)
  15. Lautenbach (1980)
  16. Meißenheim (4096)
  17. Mühlenbach (1660)
  18. Neuried (10.030)
  19. Nordrach (2026)
  20. Oberharmersbach (2471)
  21. Oberwolfach (2569)
  22. Ohlsbach (3397)
  23. Ortenberg (3456)
  24. Ottenhöfen im Schwarzwald (3163)
  25. Ringsheim (2620)
  26. Rust (5156)
  27. Sasbach (5418)
  28. Sasbachwalden (2547)
  29. Schuttertal (3172)
  30. Schutterwald (7386)
  31. Schwanau (7324)
  32. Seebach (1424)
  33. Seelbach (4901)
  34. Steinach (3976)
  35. Willstätt (10.103)
  • Rheinau, gemeindefreier Grundbesitz (unbewohnt)
  1. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Achern mit den Gemeinden Lauf, Sasbach und Sasbachwalden
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ettenheim mit der Stadt Mahlberg sowie den Gemeinden Kappel-Grafenhausen, Ringsheim und Rust (Baden)
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Gengenbach mit den Gemeinden Berghaupten und Ohlsbach
  4. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Haslach im Kinzigtal mit den Gemeinden Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach
  5. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Hausach mit der Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn)
  6. Gemeindeverwaltungsverband Kappelrodeck mit Sitz in Kappelrodeck; Mitgliedsgemeinden: Kappelrodeck, Ottenhöfen im Schwarzwald und Seebach
  7. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Lahr/Schwarzwald mit der Gemeinde Kippenheim
  8. Gemeindeverwaltungsverband „Oberes Renchtal“ mit Sitz in Oppenau; Mitgliedsgemeinden: Stadt Oppenau und Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
  9. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Oberkirch mit der Stadt Renchen und der Gemeinde Lautenbach
  10. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Offenburg mit den Gemeinden Durbach, Hohberg, Ortenberg und Schutterwald
  11. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Seelbach mit der Gemeinde Schuttertal
  12. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Schwanau mit der Gemeinde Meißenheim
  13. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Wolfach mit der Gemeinde Oberwolfach
  14. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Zell am Harmersbach mit den Gemeinden Biberach (Baden), Nordrach und Oberharmersbach

Kfz-Kennzeichen

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Kfz-Zulassungsstelle des Landratsamts Offenburg

Am 1. Januar 1973 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Offenburg gültige Unterscheidungszeichen OG zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:

Gebiet Buchstaben Zahlen
Altkreis Offenburg A bis Z 1 bis 999
AA bis ZZ 1 bis 99
PA bis VZ 100 bis 999
Altkreis Lahr AA bis EZ
Altkreis Kehl HA bis KY
Altkreis Wolfach LA bis NZ

Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung sind seit dem 31. März 2014 die Unterscheidungszeichen KEL, LR, WOL und seit dem 30. März 2015 auch BH erhältlich.

  • R. Metz: Bau und Bild der Landschaft in der Ortenau. In: Die Ortenau. Band 40, 1960, S. 16–55.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg. Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2.
Commons: Ortenaukreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Schutzgebietsstatistik der LUBW (Memento vom 20. Januar 2015 im Internet Archive)
  3. INFORMATION UND BETEILIGUNG DER ÖFFENTLICHKEIT: Vorschläge für Radonvorsorgegebiete in Baden-Württemberg@1@2Vorlage:Toter Link/um.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vom 15. Dezember 2020, abgerufen am 4. Januar 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 512 ff. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. ÖNB-ALEX - Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1867-1945. Abgerufen am 3. August 2024.
  6. Datenbank Zensus 2011, Ortenaukreis, Alter + Geschlecht
  7. [1]
  8. [2]
  9. Die Zahl der evangelischen Kirchenaustritte in der Ortenau bleibt hoch, abgerufen am 25. Mai 2024
  10. Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion), abgerufen am 15. August 2024
  11. Ergebnis der Kreistagswahl für den Ortenaukreis von der Website des ortenaukreises.
  12. statistik.baden-wuerttemberg.de (Memento vom 3. September 2014 im Webarchiv archive.today) Stimmenverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009.
  13. statistik.baden-wuerttemberg.de (Memento vom 3. September 2014 im Webarchiv archive.today) Sitzverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009.
  14. Ortenaukreis übernimmt Patenschaft für Jägerbataillon. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  15. Landkreis Ortenaukreis: Ortenaukreis übernimmt Patenschaft für Jägerbataillon 291 in Illkirch-Graffenstaden. 20. Mai 2022, abgerufen am 28. Juli 2023.
  16. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original; abgerufen am 23. März 2018.
  17. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt online. Archiviert vom Original am 8. Juli 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019.
  18. Europa-Park. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  19. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).