Ortenberg (Baden) – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 27′ N, 7° 58′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 163 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,66 km2 | |
Einwohner: | 3456 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 611 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77799 | |
Vorwahl: | 0781 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 100 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Dorfplatz 1 77799 Ortenberg | |
Website: | www.ortenberg.de | |
Bürgermeisterin: | Amalia Lindt-Herrmann (FDP) | |
Lage der Gemeinde Ortenberg im Ortenaukreis | ||
Ortenberg ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ortenaukreis. Sie ist die flächenmäßig kleinste Gemeinde dieses Landkreises.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortenberg liegt in den Vorbergen des Schwarzwalds am Austritt der Schwarzwälder Kinzig in die Rheinebene und grenzt an die Kreisstadt Offenburg. Die Badische Weinstraße führt durch Ortenberg.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist an drei Seiten vom Stadtgebiet Offenburgs umschlossen und grenzt im Osten an Ohlsbach.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde Ortenberg gehören das Dorf Ortenberg, die Weiler Fröschlach, Käfersberg (beide mit Ortenberg zusammengewachsen) und Steingrube und die Wohnplätze Bachgraben und Schloss. In Ortenberg aufgegangen ist die Ortschaft Freudental.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde im Jahre 1148 erstmals urkundlich erwähnt, damals trug es noch den Namen Dottenwiler/Tatenwilre. Erst Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Name der Burg, die bereits 1233 als castrum Ortinberg bezeichnet wurde, auch für das Dorf verwendet. Die Burg wurde 1678 zerstört. Leonhard von Berckholtz baute sie im 19. Jahrhundert wieder auf.
In Ortenberg wurden von 1573 bis 1630 Hexenverfolgungen durchgeführt. 19 Frauen gerieten in Hexenprozesse und wurden hingerichtet.[3]
Ortenberg gehörte lange Zeit zum Landkreis Offenburg, als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam der Ort zum neugebildeten Ortenaukreis.
Am 19. Juni 1974 unterschrieb die Gemeinde einen Vertrag über die Gründung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Offenburg, Durbach und Hohberg.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr | Einwohnerzahl |
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1814 | 1.001 |
1834 | 1.355 |
1864 | 1.323 |
1913 | 1.491 |
1939 | 1.907 |
1961 | 2.417 |
1970 | 2.813 |
2011[4] | 3.294 |
2022 | 3.457 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 67,2 % (2014: 58,5 %) zu folgendem Ergebnis:[5]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | Ergebnis 2014 |
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CDU | 45,9 % | 6 | 49,2 %, 6 Sitze |
Bürger für Ortenberg / SPD | 45,5 % | 5 | 46,5 %, 5 Sitze |
Freie Liste / FDP | 8,6 % | 1 | 4,3 %, 1 Sitz |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1946–1969: Joseph Vollmer (-1992)
- 1969–2008: Hermann Litterst (1940–2022)
- 2008–2024: Markus Vollmer (* 1965)
- seit 2024: Amalia Lindt-Herrmann (* 1974, FDP)
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gehört wie die Gemeinden Durbach, Hohberg und Schutterwald der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Offenburg an.
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortenberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss Ortenberg dient als Jugendherberge, die Turmanlagen sind jedoch öffentlich zugänglich. Der heutige schlossartige Bau wurde 1838 bis 1843 vom livländischen Kaufmann Gabriel Leonhard von Berckholtz nach Plänen des Architekten Friedrich Eisenlohr an der Stelle der Burg Ortenberg errichtet, die 1678 zerstört worden war. Entgegen der landläufigen Meinung gab diese ehemalige Reichsburg nur dem Ort ihren Namen, nicht aber der Landschaft Ortenau. Diese Bezeichnung wird abgeleitet aus dem früheren Begriff Mortenau (von lat. Moridunum = Sumpfland), dessen Anfangskonsonant ab dem späten 16. Jahrhundert dem Volksmund zum Opfer fiel.
Die Bühlwegkapelle wurde 1497 erbaut und wird seit 1972 ökumenisch genutzt.
Die Pfarrkirche St. Bartholomäus wurde 1824 vom Architekten Hans Voß im Weinbrenner-Stil erbaut. Die Altargemälde im Nazarener-Stil stammen von der Malerin Marie Ellenrieder.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Ortenberg mit der St. Bartholomäus-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zu der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal St. Pirmin.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortenberg ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Weinbauregion Ortenau im Weinbaugebiet Baden gehören.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwar tangiert die von Offenburg nach Singen (Hohentwiel) führende Schwarzwaldbahn Ortenberg am südwestlichen Ortsrand, der Haltepunkt der Gemeinde ist jedoch seit den 1980er Jahren stillgelegt. Für eine Wiederinbetriebnahme der Station gibt es zurzeit keine konkreten Planungen.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Von-Berckholtz-Schule gibt es eine Grundschule in Ortenberg. Für die jüngsten Einwohner gibt es einen Kindergarten.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Ortenberg stammend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theodor von Brand (1899–1978), deutschamerikanischer Parasitologe
- Angelica Schwall-Düren (* 1948), Politikerin (SPD), wuchs in Ortenberg auf.
Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1938: Gabriel Leonhard von Berckholtz[6] (1781–1863), baltischer Edelmann und Kaufmann
- 1987: Franz Vollmer, Autor und Heimatforscher
- 1998: René Weisgerber, Altbürgermeister der elsässischen Partnergemeinde Stotzheim
- 2008: Hermann Litterst, Bürgermeister von 1969 bis 2008[7]
- 2009: Richard Huber, Gemeindepfarrer von 1991 bis 2009[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gregor Markl: Schwarzwald. Lagerstätten und Mineralien aus 4 Jahrhunderten. Das Gebiet von Gengenbach, Ohlsbach und Ortenberg. Pegmatite in der Umgebung von Reichenbach. 3. Band – Mittlerer Schwarzwald, Bode Verlag, 2017.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 398–399.
- ↑ Franz Volk: Hexen in der Landvogtei Ortenau und Reichsstadt Offenburg, 1882, Nachdruck Offenburg 1978.
- ↑ ZENSUS2011 - Bevölkerungs- und Wohnungszählung 2011 - Ergebnisse des Zensus 2011 zum Download - erweitert. Abgerufen am 13. Mai 2024.
- ↑ Gemeinderatswahlen 2019 Übersicht auf der Webseite des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg, statistik-bw.de. Abgerufen am 20. September 2021.
- ↑ Offenburger Tageblatt.
- ↑ Robert Ullmann: Litterst ist Ehrenbürger Ortenbergs Artikel vom 1. Dezember 2008 auf der Webseite badische-zeitung.de. Abgerufen am 20. September 2021.
- ↑ Amtsblatt der Gemeinde Ortenberg vom 25. September 2009 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2021. Suche in Webarchiven)