Poppenhof (Wüstung) – Wikipedia
Poppenhof (auch Waldhof, Schwanbergerhof, Viehhof) ist eine Wüstung auf der Gemarkung der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen. Der Hof wurde im Jahr 1847 niedergebrannt und anschließend nicht mehr aufgebaut. Im 19. Jahrhundert war der Poppenhof zeitweise ein eigenständiger Ortsteil Iphofens.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wüstung liegt in den Ausläufern des Steigerwalds auf einer Höhe von etwa 303 m, relativ zentral auf der Gemarkung Iphofens Die Stelle ist heute von Wald bedeckt. In der Nähe verlaufen einige Quellbäche des Wehrbaches. Im Norden führt die Kreisstraße KT 19, hier Birklinger Straße genannt, am ehemaligen Hof vorbei. Im Osten befindet sich der Iphofer Ortsteil Birklingen, südlich beginnt die Gemeinde Markt Einersheim. Westlich liegt der Ort Iphofen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname des Hofes wechselte häufig. Allerdings setzte sich die Benennung nach dem ersten Pächter, dem Ehepaar Popp, weitgehend durch. Zeitweise wurde der Hof auch „Walthof“, also Hof im Wald, genannt. Ein einziges Mal tauchte die Bezeichnung Vieh-Hof in den Quellen auf. Die Anlage besaß wohl auch einige Nutztiere. Die Lage am Fuße des Schwanbergs im Steigerwald führte auch zur zeitweisen Benennung nach dem Berg.[1]
Erstmals erwähnt wurde der Poppenhof im Jahr 1697 als „(...) new aufgerichtete(r) Baurenhof“. Die Stadt Iphofen verpachtete den Hof an Beständer, erster Pächter war Johann Popp, nach dem der Hof auch benannt wurde. Im Jahr 1714 wurde Popp von einer Schneckenplage heimgesucht und musste bei der Stadt um Nachlass des Pachtgeldes bitten. Am 3. Januar 1728 kam der Hof auf drei Jahre an das Ehepaar Georg und Margaretha Popp.[2]
Nach 1803 erschien der Poppenhof wiederum in den Quellen. Bis 1813 war Christoph Brückner Beständer des Hofes, danach bis 1815 Anton Arnold. Ihm folgte bis 1836 Adam Buchard nach, der den Hof an seinen Sohn Georg Buchard vermachte. 1843 übernahm der Gastwirt Andreas Guckenberger den Hof, bewirtschaftete ihn allerdings nicht selbst. Auf dem Hof saß nun der Sackbauer Anton Stöcker aus Hohlweiler, der die Felder bestellte.
Im 19. Jahrhundert war der Poppenhof zeitweise ein eigenständiger Iphofer Ortsteil. Er bestand 1830 aus einem Wohnhaus und mehreren Stallungen. 1846 wird die Einöde mit einem Haus und einer Familie vermerkt. Damals lebten acht Personen auf dem Hof. 1847 brannte der Hof nieder und wurde von der Stadt nicht wieder aufgebaut. Im Jahr 1867 bestätigte sich die Vermutung, dass der Hof Brandstiftung zum Opfer gefallen war. Ein Scheinfelder Bürger beichtete beim Pfarrer die Tat.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Brombierstäudl: Iphofen. Eine fränkische Kleinstadt im Wandel der Jahrhunderte. Iphofen 1983.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Mittelfranken Bd. 3). München 1967. Ortsnamenteil.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 145.
- ↑ Brombierstäudl, Andreas: Iphofen. S. 270
- ↑ Brombierstäudl, Andreas: Iphofen. S. 271
Koordinaten: 49° 42′ 36,2″ N, 10° 20′ 0,6″ O