Provinz Safi – Wikipedia

Provinz Safi in der ehemaligen Region Doukkala-Abda

Safi (arabisch إقليم آسفي) ist eine knapp 4100 km² umfassende Provinz mit etwa 700.000 Einwohnern in der heutigen Region Marrakesch-Safi im Westen Marokkos an der Küste des Atlantik.[1] Durch die Abspaltung der Provinz Youssoufia im Jahr 2009 wurde sie verkleinert. Seit 2015 gehört sie zur Region Marrakesch-Safi (davor zu Doukkala-Abda) und liegt südwestlich von Casablanca.

Die Provinz erstreckt sich entlang eines ca. 120 km langen Küstenstreifens am Atlantik. Die meisten Orte im Hinterland liegen in einer Höhe von etwa 150 bis 300 m ü. d. M.; die höchsten Erhebungen der Provinz mit ca. 500 bis 600 m ü. d. M. befinden sich im bergigen Grenzgebiet zur südwestlich angrenzenden Provinz Essaouira. Abgesehen von einigen sich nur nach starken oder länger anhaltenden Regenfällen bildenden Bächen gibt es in der Provinz keinen größeren Fluss.

Das Klima der Provinz ist in hohem Maße vom Atlantik beeinflusst und für marokkanische Verhältnisse eher gemäßigt.[2][3]

Nur die Städte Safi, Jamaat Shaim und Sebt Gzoula sind als städtische Siedlungsgebiete (municipalités) eingestuft; die anderen Orte gelten als Landgemeinden (communes rurales).[4]

Phantasievolle Zeichnung von 'Tzaffin' aus dem Jahr 1572
Safi – Meeresschloss (Dar-el-Bahr)
Safi – Blick über die Altstadt (Medina) mit dem almohadischen Minarett der Großen Moschee auf die Kechla
Gemeinde Einwohner
1994
Einwohner
2004
Einwohner
2014
Safi (M) 262.276 284.750 308.508
Jamaat Shaim (M) 13.548 15.325 11.251
Sebt Gzoula (M) 10.363 13.943 18.543
Bouguedra 21.457 21.700 16.014
Lamrasia 15.639 16.812 18.335
Lamaachate 12.463 13.892 15.389
Ayir 20.586 24.176 27.608
Hrara 20.894 23.711 26.103
Saadla 13.475 14.988 16.633

Die Bewohner der an der Küste Provinz leben in hohem Maße vom Fischfang; die Landwirtschaft, zu der auch die Viehzucht gehört, wird überwiegend im Hinterland betrieben – hier werden auch Kapern für den Export gepflückt. Größere Unternehmen gibt es nur in der Umgebung von Safi; die Stadt zieht auch einheimische und internationale Touristen an und bietet eine entsprechende Infrastruktur.

Aus der älteren und mittelalterlichen Geschichte der Region ist mangels schriftlicher Aufzeichnungen nur wenig bekannt. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Safi von den Portugiesen gegründet; der Stützpunkt konnte noch bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts gehalten werden.

Sehenswürdigkeiten

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Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich allesamt in der Stadt Safi: Das von den Portugiesen erbaute Meeresschloss (Dar el Bahr) befindet sich unmittelbar oberhalb eines zur Meerseite steil abfallenden Felsens. Die Chapelle Portugaise ist ein nur zum kleinen Teil erhaltener Kirchenbau im Manuelinischen Stil vom Beginn des 16. Jahrhunderts. In der Kechla befindet sich ein Museum für Keramikkunst.

Im Südwesten der Provinz, bei der Mündung des Oued Tensift erheben sich die Mauern der im frühen 16. Jahrhundert erbauten portugiesischen Festung Souira Kedima.

  • Arnold Betten: Marokko. Antike, Berbertraditionen und Islam – Geschichte, Kunst und Kultur im Maghreb. DuMont, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7701-3935-4, S. 320ff.
Commons: Safi Province – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Provinz Safi – Karten und statistische Angaben
  2. Safi – Klimatabellen
  3. Bouguedra – Klimatabellen
  4. Bevölkerungsstatistik Marokko (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)