Provinz Tata – Wikipedia

Provinz Tata in der Region Guelmim-Es Semara
Landschaft in der Provinz Tata

Die 25.925 km² große, doch nur etwa 130.000 Einwohner[1] zählende Provinz Tata (arabisch إقليم طاطا, Taschelhit ⵜⴰⵙⴳⴰ ⵏ ⵟⴰⵟⴰ) gehört seit 2015 zur Region Souss-Massa (davor zu Guelmim-Es Semara) und liegt im Süden Marokkos an der Grenze zu Algerien. Die Hauptstadt der Provinz ist die gleichnamige Stadt Tata.

Die auf der Südseite des Antiatlas gelegene Provinz Tata grenzt im Südosten an Algerien, im Südwesten an die Provinz Assa-Zag, im Westen an die Provinz Guelmim, im Nordwesten an die Provinz Tiznit, im Norden an die Provinz Taroudannt, im Nordosten an die Provinz Ouarzazate und im Osten an die Provinz Zagora.

Die Landschaft ist geprägt durch die südlichen Ausläufer des Anti-Atlas-Gebirges mit seinen teils flachen, teils hügeligen Geländeformen. Während in den höheren Lagen – abgesehen von einigen wenigen Oasentälern – Felslandschaften vorherrschen, sind die Ebenen von Steinen übersät.

Im Sommer können die Tageshöchsttemperaturen 45 °C und mehr erreichen; nachts kühlt es sich – je nach Bewölkung – auf 5 bis 15 °C ab. In den vier Wintermonaten November bis Februar kann es manchmal etwas regnen, doch erreichen die Tagestemperaturen immer noch Werte um die 25 bis 30 °C; nachts fällt das Thermometer auf Werte zwischen 0 und 10 °C.

Die Bevölkerung besteht zur überwiegenden Mehrheit aus Berbern; viele von ihnen haben seit den 1970er Jahren – wegen ausbleibender Regenfälle, aber auch aus soziokulturellen Gründen – ihre Heimatdörfer verlassen und sind in die stetig wachsenden Städte im Norden und Westen Marokkos gezogen. Infolge der Abwanderung verändert sich die Einwohnerzahl der Provinz kaum und lag im Jahr 2004 bei 121.618 Personen.

Die Provinz verfügt über keinerlei Industrie. Die Bevölkerung lebt überwiegend von Transfergeldern der Migranten sowie von der Oasenwirtschaft, von Kleinhandwerk, Kleinhandel und ein wenig Tourismus. Viehzucht spielt keine nennenswerte Rolle. Es gibt nennenswerte Vorkommen von Gold, Blei und Kupfer, die auch abgebaut werden.

Ganzjährig vorherrschend ist ein äußerst trockenes, beinahe wüstenartiges Klima. In der gesamten Provinz fällt kaum Niederschlag. Das lebensnotwendige Wasser wird aus Brunnen hochgepumpt. Die unterirdischen Wasservorräte werden – wenn auch nur teilweise – durch Sickerwasser aus den bergigen Regionen des Antiatlas wiederaufgefüllt. Da der Wasserverbrauch stetig steigt, zeichnen sich Versorgungsprobleme ab.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außer der kargen, aber eindrucksvollen Landschaft mit ihren voneinander weit entfernt liegenden Dattelpalmenoasen gibt es so gut wie keine historischen Sehenswürdigkeiten. Zu nennen wären lediglich die teilweise 6000 Jahre alten, aber nur mit Hilfe von lokalen Führern zu findenden Felszeichnungen (Petroglyphen) und der Stumpf eines möglicherweise aus almohadischer Zeit stammenden Minaretts in der Umgebung von Akka. Der abgelegene Ort Aït Kine mit seinem sehenswerten ‚Stadttor‘ und seiner Speicherburg (agadir) gehört ebenfalls noch zur Provinz Tata.

Nur die mit M (commune municipal) gekennzeichneten Orte sind als städtische Siedlungen eingestuft; die übrigen gelten als Landgemeinden (communes rurales) mit mehreren Dörfern.

Oasenlandschaft bei Tata
Gemeinde Einwohner
(2. Sept. 1994)
Einwohner
(2. Sept. 2004)
Tata (M) 12.549 15.239
Akka (M) 6.519 7.102
Fam el Hisn (M) 7.040 7.089
Foum Zguid (M) 9.903 9.630
Adis 5.843 5.916
Aguinane 2.976 2.923
Aït Ouabelli 3.203 2.776
Akka Ighane 6.832 6.725
Allougoum 7.797 8.490
Ibn Yakoub 3.011 2.934
Issafen 4.327 4.002
Kasbat Sidi Abdellah Ben M’Barek 6.738 7.012
Oum El Guerdane 3.411 3.988
Tagmoute 5.004 4.751
Tamanarte 7.551 7.217
Tigzmerte 4.351 4.110
Tissint 10.182 9.927
Tizaghte 4.756 4.490
Tizounine 2.327 2.231
Tlite 4.978 5.066
Summen 119.298 121.618

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerungsstatistik Marokko (Memento vom 1. Juli 2016 im Internet Archive)