Rab (Stadt) – Wikipedia

Rab
Wappen
Wappen
Rab (Stadt) (Kroatien)
Rab (Stadt) (Kroatien)
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: 44° 45′ N, 14° 46′ OKoordinaten: 44° 45′ 22″ N, 14° 45′ 40″ O
Gespanschaft: Flagge der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar Primorje-Gorski kotar
Insel: Rab
Höhe: m. i. J.
Fläche: 78,2 km²
Einwohner: 7.122 (31. Dezember 2021)
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 051
Postleitzahl: 51 280
Kfz-Kennzeichen: RI
Bootskennzeichen: RB
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2024)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Nikola Grgurić (HDZ)
Postanschrift: Trg Municipium Arba 2
51 280 Rab
Website:
Sonstiges
Schutzpatron: Hl. Christophorus (Sv. Kristofor)
Stadtfest: 27. Juli
Lage der Stadt auf der gleichnamigen Insel in der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar

Rab (italienisch Arbe) ist eine Stadt auf der kroatischen Insel Rab in der Adria. Sie gehört zur Gespanschaft Primorje-Gorski kotar.

Die an der Westküste der Insel befindliche Hafenstadt Rab besteht schon seit vorchristlicher Zeit. Die Stadt hat zusammen mit allen Ortsteilen 7.122 Einwohner (2021) und liegt auf der schmalen Halbinsel zwischen der Bucht Sv. Eufemija und dem Hafen von Rab.

Stadtgliederung

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Laut der letzten Volkszählung von 2021 hatte die Stadt Rab zusammen mit allen sieben Ortsteilen 7.122 Einwohner.[1] Davon befanden sich insgesamt 39 Personen, sogenannte Auslandskroaten, zum Zeitpunkt der Volkszählung im Ausland.

Die Altstadt von Rab besteht seit mehr als 2000 Jahren. Aus der Zeit der Besiedlung der Griechen von Dalmatia wird die Siedlung Rab erstmals erwähnt. Der griechische Geograph und Seefahrer Skilaks Kariandonski erwähnte in seinen Schriften die liburnische Insel als „Arba“. Die Wurzeln gehen zurück auf illyrische Stämme, die diesen Ort vor etwa 350 v. Chr. besiedelten. An der Stelle der heutigen Stadt befand sich im 1. Jahrhundert eine römische Siedlung mit dem lateinischen Namen „Arbum“. Als erste Stadt des römischen Dalmatia wurde ihr die Ehre zuteil, das begehrte Epitheton FELIX (dt.: „glücklich“) zu bekommen.[2]

Der römische Kaiser Oktavian, gen. Augustus, erklärte die Ortschaft zum Munizipium und gab ihr die Selbständigkeit. Erste Besiedlungen durch Römer fanden bereits im Jahre 10 v. Chr. statt.

Im 11. Jahrhundert kam die Stadt Rab sowie die Insel unter die Herrschaft des Fürsten Branimir zum Herzogtum Kroatien. Damals zahlte die Insel Rab dem Herrscher einhundert Goldmünzen als Steuern und die Bevölkerung wurde durch Kyrill und Method christianisiert. Nach Branimir fielen die Küstenstädte und Inseln, darunter auch Rab, unter byzantinische Herrschaft und ab dem Jahr 925 gehörte es zum mittelalterlichen Kroatien unter Tomislav. Zu dieser Zeit wurde Rab eine unabhängige Gemeinde. Ab der Mitte des 11. Jahrhunderts regierte dann der kroatische König Petar Krešimir IV., bis zur Machtübernahme der Republik Venedig in dieser Region.

Während der Herrschaft des Königs Ludwigs I. von Ungarn wurde die Region im Jahr 1358 von den Venezianern vorübergehend befreit. Nach einem neuen Feldzug der Republik Venedig in Dalmatien eroberten sie das Gebiet zurück und blieben bis zum Jahr 1797 die dortigen Machthaber.[3]

Währen des französischen Italienfeldzuges durch Napoleon Bonaparte kapitulierte die Venezianische Republik und unterwarf sich der französischen Herrschaft. Im Vertrag von Campoformio vom 17. Oktober 1797 fielen dann Venetien, Dalmatien und Istrien als Herzogtum Venedig an Österreich und die Stadt Rab gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zur Habsburgermonarchie. Am Ende des Krieges im Jahr 1918 wurde die Region ein Teil des neu entstandenen Staates der Slowenen, Kroaten und Serben. Kurze Zeit später gehörte Rab zum Königreich Jugoslawien.

Während des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1941, wurde die Insel Rab von den italienischen Truppen besetzt. Mit der Invasion annektierte Italien Teile der dalmatinischen Küste sowie weitere adriatische Inseln. Fortan gehörte die Stadt Rab zum italienischen Gouvernement Dalmatien, die unter einer Zivilverwaltung der Besatzer stand. Die Italiener errichteten im Jahr 1942 für etwa 6.000 Menschen das KZ Rab. In dem Lager wurden hauptsächlich jugoslawische Gefangene untergebracht und bis zur Befreiung im Jahr 1943 kamen 3.000 bis 4.500 Gefangene ums Leben. Da viele Unterlagen durch die Italiener vernichtet wurden, sind nur 1.506 Todesopfer namentlich bekannt.[4] Nach dem Krieg folgte dann die Eingliederung in die SFR Jugoslawien.

Über den Dächern der Altstadt

Bei der Kommunalwahl vom 16. Mai 2021 waren 7.219 Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Rab wahlberechtigt und aufgefordert den neuen Gemeinderat sowie den neuen Bürgermeister zu wählen, wovon 3.766 Menschen ihr Wahlrecht nutzten. Dabei gab es insgesamt 3.647 (96,84 %) gültige und 119 (3,16 %) ungültige Stimmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 52,17 % kam es zu folgendem Ergebnis:[5]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Stimmen
2021
Sitze
2021
HDZ / HSS / RPS Hrvatska demokratska zajednica / Hrvatska seljačka stranka / Rapski pučki sabor 42,47 1.549 6
SDP Socijaldemokratska partija Hrvatske 23,22 847 3
KLGB Kandidacijska lista grupe BaricaŽeljko Španjol 9,43 344 1
KLGB Kandidacijska lista grupe BaricaLuka Grgurić 8,99 328 1
KLGB Kandidacijska lista grupe BaricaMarko Sandalić 8,36 305 1
DP Domovinski pokret 7,51 274 1
Gesamt 100 3.647 13
Wahlbeteiligung 52,2 %

Bei der Wahl des Bürgermeisters im Mai 2021 waren die Einwohner in der Stadt Rab aufgerufen, ein neues Oberhaupt zu wählen. Nikola Grgurić wurde für seine dritte Amtszeit mit 1.946 Stimmen (51,63 %) bestätigt.[6]

Das Wappen der Stadt Rab hat die Form eines Schildes. Im ersten Drittel der Höhe befindet sich ein achtzackiger Stern über der Sichel des Mondes. Beide befinden sich auf drei wellenförmigen Kurven, die das Meer symbolisieren. Der Stern und der Mond befinden sich in der Mitte der vertikalen Achse des Schildes. Am rechten Ende des Schildes, auf der oberen Wellenlinie, liegen die Umrisse der Stadt Rab, wobei der große Glockenturm streng in der vertikalen Achse des Schildes platziert ist und die Kugel auf der Kuppel des Glockenturms steht. Auf der linken Hälfte des Schildes ist die Figur des Heiligen Christophorus abgebildet. Der Sockel des Schildes ist blau, die Sichel des Mondes, und die Wellenlinien und Umrisse von Rab sind silbern, und der Stern sowie die Figur des heiligen Christophorus sind zusammen mit dem Rand des Wappens goldfarben.

Vorlage:Panorama/Wartung/Para4

Städtepartnerschaften

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Die Stadt Rab unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

San Marino San Marino in der Republik San Marino
Deutschland Königsbrunn, im Freistaat Bayern in Deutschland
Slowenien Sežana in Slowenien
Slowenien Kočevje in Slowenien

Bei der Volkszählung von 2021 waren von insgesamt 7.161 Einwohnern in der Stadt Rab 6.867 (95,89 %) Kroaten, 47 (0,66 %) Serben, 12 (0,17 %) Bosniaken, 28 (0,39 %) Slowenen und 14 (0,20 %) Deutsche. Nach der Volkszählung 1991, kurz vor Ausbruch des Kroatienkrieges, waren es noch mit allen Stadtteilen zusammen 9.562 Einwohner gewesen.[7]

Bevölkerungsentwicklung[8][9]
1857 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1931 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
964 1359 811 952 986 1008 1008 1076 1005 1022 1041 932 731 592 554 437 364

Sehenswürdigkeiten

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  • Die Kirche des Heiligen Johannes aus dem 12. Jahrhundert war ursprünglich eine frühchristliche dreischiffige Basilika. Daneben wurde ein Benediktinerkloster errichtet und die Kirche in romanischer Form renoviert. Die Form und Breite der Apsis ermöglichte den Bau der Prozession um den Altar. Die Kapitelle der Säulen, die die Halbkugel der Apsis und das Gewölbe der Prozession trugen, weisen frühromanische Merkmale aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts auf. Die Fußböden in der Kirche waren mit Mosaiken verziert. Im 15. Jahrhundert, an der Südseite des Heiligtums, wurde ein romanischer Glockenturm errichtet, der bis heute erhalten geblieben ist. Die Kirche und das Kloster wurden Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben, nachdem sie für kurze Zeit Sitz der Bischöfe gewesen waren.[10]
  • Die Kirche des Heiligen Kreuzes in der Stadt Rab befindet sich am südlichen Rand der Halbinsel. An ihrer Stelle befand sich im 13. Jahrhundert die gleichnamige ältere Kirche und daneben ein Gasthaus der Benediktiner des Klosters des Heiligen Petrus. Seine heutiges Aussehen erhielt es durch Umbauten zwischen dem 16. Und 18. Jahrhundert. Der einschiffige Innenraum besteht aus einem rechteckigen vorderen Teil und einem Pfeiler eines erhöhten Presbyteriums, das durch eine Balustrade getrennt ist. Die Hauptfassade ist architektonisch bescheiden gegliedert durch ein einfaches Portal und ein rundes Fenster in einem Giebel. Oberhalb des Gebäudes befindet sich ein kleiner Glockenturm.[11]
  • Das Benediktinerinnenkloster St. Andreas und die Kirche des Apostels des Heiligen Andreas wurden am südlichen Rand der Halbinsel errichtet. Das Kloster wurde 11. Jahrhundert gegründet und die Kirche etwas früher, in der Mitte des 11. Jahrhunderts, erbaut. Bei dem Gotteshaus handelt es sich um eine dreischiffige Basilika mit drei halbkreisförmigen Apsiden. Der erste bedeutende Umbau erfolgte im 14. Jahrhundert. Die Fassade ziert ein Portal aus der Frührenaissance und im Jahr 1765 wurde es barockisiert. Der Glockenturm wurde bereits im Jahr 1181 errichtet.[12]
  • Der repräsentative Rektorenpalast im Stadtzentrum und direkt neben dem ehemaligen Hafen wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. Der Innenhof wird von einem wuchtigen Turm beherrscht mit gotischem Portal, der schöne Elemente der Renaissance enthält. Heute befinden sich hier zahlreiche Büros der Stadtverwaltung der Stadt Rab und des Rathauses.[13]
  • Die Kapelle des Heiligen Andreas ist ein einschiffiges Gebäude mit rechteckigem Grundriss und flacher Rückseite, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Die Eingangstür an der Hauptfassade wird mit einem Spitzbogen abgeschlossen, während sich an der Südwand eine weitere Türe mit einem Halbrundbogen befindet. Die Ecken sind mit massiveren Steinblöcken verstärkt, von denen einer das Steinmetzemblem AR und das Wappen mit einem Kreuz zeigt. Das Gebäude hat eine flache verputzte Decke. Zwei alte Steinfragmente mit der Inschrift wurden in die Nord- und Vordermauer eingebaut.[14]
  • Die Stadtloggia in Rab befindet sich im zentralen Teil des Stadtzentrums, auf einem kleinen Platz neben der Kirche des Heiligen Nikolaus. Die Loggia hat einen quadratischen Grundriss und ist als aufgelöste Veranda konzipiert. Der dreiseitige Vorbau besteht aus acht Säulen und zwei Halbstufen, die auf einer Brüstungsmauer angeordnet sind, die auf jeder Seite durch einen zentralen Eingang aufgelöst wird. Nach der Fertigstellung der Bauarbeiten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Loggia der zentrale Ort des öffentlichen Lebens der Stadt. Hier fanden Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen statt, es wurde Handel getrieben und es beherbergte eine Stadtwache.[15]

Kultur und Veranstaltungen

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Die Stadt hat kulturell und sportlich viel zu bieten. Im kroatischen Vereinsregister „Registar udruga Republike Hrvatske“ sind 86 aktive Vereine mit Sitz in der Stadt Rab registriert (Stand: IX/2023).[16]

  • Die Kreuzprozession Krizevo findet jährlich am letzten Sonntag im April statt.
  • Die Rabska Fjera ist das älteste und größte mittelalterliche Sommerfest Kroatiens. Die Veranstaltung geht zurück auf eine Tradition, die am 21. Juli 1364 ihren Anfang nahm als der Stadtrat von Rab beschloss, dem ungarischen König Ludwig I. Tribut zu zollen, der Rab von der venezianischen Herrschaft befreite. Die Fjera erstreckte sich damals über zwei Wochen. Die Inselbevölkerung verehrte dann die Reliquien des heiligen Christophorus, dem die Rettung der Stadt vor der Zerstörung zugeschrieben wird. Heutzutage findet das Fest immer vom 25. bis 27. Juli in Rab statt.[17]

Persönlichkeiten

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Marino, ein Steinmetz von der Insel Rab, soll der Legende nach im Jahre 301 San Marino, eine der ältesten Republiken in Europa, gegründet haben.

Der Schutzpatron der Stadt und der Insel Rab ist der Heilige Christophorus, dessen Schädel als heilige Reliquie auf der Insel Rab aufbewahrt wird. Ihm zu Ehren finden alljährlich am Tag des Hl.Christophorus (27. Juli) die Ritterspiele auf der Insel statt.

Commons: Rab – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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