Nachdem Siegfried aus Gesundheitsgründen sein Mandat niedergelegt hatte, war eine Ersatzwahl am 24. April 1876 notwendig. Es fand nur ein Wahlgang statt.
Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.141 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 12.348, von denen 38 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 61,5 %. Es fand nur ein Wahlgang statt.
Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.516 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 13.364, von denen 51 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 65,4 %. Es fand nur ein Wahlgang statt.
Die Kartellparteien einigten sich auf einen Konservativen Kandidaten. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.683 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 12.780, von denen 66 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 61,8 %.
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 21.441 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 14.931, von denen 77 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 69,6 %.
Nachdem Dönhoff im Reichstag für die russische Handelsverträge gestimmt hatte, wurde ihm nahegelegt, die konservative Fraktion zu verlassen. Daher nominierten die Konservativen und der BdL bei dieser Wahl Dohna-Wundlaken. Dönhoff wurde von gemäßigten Konservativen und Anhängern der DR nominiert. Entsprechend dem provinzweiten Abkommen der beiden freisinnigen Parteien einigte man sich auf einen FVP-Kandidaten. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.805 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 15.526, von denen 139 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 68,1 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Dohna-Wundlaken
BdL
3739
24,3
0
Knischewski
FVP
301
2,0
0
August von Dönhoff
Konservative
4636
30,1
0
Franz Schnell
SPD
6616
43,0
Zigarrenhändler in Königsberg
Sonstige
0
95
0,6
0
In der Stichwahl sprachen sich Freisinn und BdL für Dönhoff aus. Die Zahl der abgegebenen Stimmen in der Stichwahl betrug 17.207, von denen 79 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 75,5 %.
Im Gegensatz zur letzten Wahl unterstützte der BdL den konservativen Kandidaten „aus patriotischen Gründen“, wenn man auch kritisierte, dass dieser aus dem BlD ausgetreten sei. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.706 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 18.644, von denen 73 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 78,6 %.
BdL und Konservative einigten sich auf einen gemeinsamen Kandidaten der Konservativen. Die NLP und die FVP stellten einen gemeinsamen Kandidaten der FVP auf, der ankündigte, nach der Wahl keiner Fraktion beizutreten. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.416 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 21.288, von denen 84 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 87,2 %.
Gemß dem provinzweiten Abkommen einigten sich NLP und FoVP auf den Kandidaten der FoVP. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 27.415 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 22.822, von denen 66 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 83,2 %.
In der Stichwahl sprachen sich Freisinn und BdL für Dönhoff aus. Die Zahl der abgegebenen Stimmen in der Stichwahl betrug 22.350, von denen 71 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 81,5 %.
Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918, 1. Halbband, 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 16–19.
Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 3–4.