Ronshausen – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 57′ N, 9° 52′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 225 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,63 km2 | |
Einwohner: | 2403 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36217 | |
Vorwahlen: | 06622, 06678 (Machtlos) | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 017 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Eisenacher Straße 12a 36217 Ronshausen | |
Website: | www.ronshausen.de | |
Bürgermeister: | Markus Becker (CDU) | |
Lage der Gemeinde Ronshausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
Ronshausen ist eine Gemeinde im Nordosten von Hessen, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kerngemeinde liegt im Tal der Ulfe, die in Bebra in die Fulda einmündet. Westlich von Ronshausen steigt das Gelände zum Seulingswald hin an. Der Ortsteil Machtlos liegt etwa 5,5 Kilometer nordöstlich im Tal des Schleifgrabens, im Richelsdorfer Gebirge.
Die nächsten größeren Städte sind Bad Hersfeld (etwa 15 km südwestlich), Bebra (etwa 6 km westlich), Rotenburg (etwa 12 km nordwestlich) und Eisenach (etwa 35 km östlich).
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ronshausen grenzt im Nordwesten an die Stadt Bebra (Ortsteil Weiterode), im Nordosten an die Gemeinde Nentershausen, im Osten an die Gemeinde Wildeck, im Süden an die Gemeinde Friedewald sowie im Westen an die Gemeinde Ludwigsau (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Ronshausen und Machtlos. Innerhalb der Ortsgemarkung von Ronshausen liegt, das Landgut Faßdorf etwa einen Kilometer südwestlich der Kerngemeinde, im Tal des Breitenbaches.
In der Gemarkung von Ronshausen befinden sich außerdem die Wüstungen Ziebach, Rode und Nausis in südlich in den Seulingswald führenden Bachtälern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste Mal wurde Runteshuson im Jahre 1061 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt. Um 1250 lag das Patronatsrecht bei der Abtei Hersfeld.
Seit 1359 ist eine Zollstätte zu Ronshausen belegt, in der bis 1834 Straßenzoll für die Ulfestraße erhoben wurde. Dies wird auch im Wappen deutlich; der Schlagbaum versinnbildlicht zudem die Nähe zur damaligen innerdeutschen Grenze.[2] Bereits 1386 gehört Ronshausen den Landgrafen von Hessen. Der Ort gehörte zum Amt Rotenburg.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 und im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 wurde der Ort mehrmals verwüstet, jedoch schon 1780 wurde Ronshausen als großes Dorf mit 468 Einwohnern erwähnt.
Die Gemeinde war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts von landwirtschaftlichem Gewerbe geprägt. Erst mit dem Bau der Eisenbahn (Linie Bebra nach Eisenach) änderte sich das. Der Tourismus spielt seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine Rolle. Bis zum Jahr 2014 war der Ort ein anerkannter Luftkurort.[3]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständige Nachbargemeinde Machtlos eingegliedert.[4][5] Für den Ortsteil Machtlos wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 | Sitze 2021 | % 2016 | Sitze 2016 | % 2011 | Sitze 2011 | % 2006 | Sitze 2006 | % 2001 | Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 47,2 | 7 | 39,2 | 6 | 49,4 | 8 | 55,2 | 8 | 57,6 | 9 | |
WGR | Wählergemeinschaft Ronshausen | 14,8 | 2 | 21,1 | 3 | 22,6 | 3 | 15,8 | 2 | 22,3 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,5 | 5 | 33,1 | 5 | 21,5 | 3 | 19,3 | 3 | 20,1 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,4 | 1 | 6,7 | 1 | 6,5 | 1 | 9,7 | 2 | — | — | |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung in % | 68,7 | 66,9 | 63,0 | 62,2 | 72,2 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Ronshausen neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und drei weitere Beigeordnete angehören.[11] Bürgermeister ist seit dem 1. April 2012[12] Markus Becker (CDU).[13] Er wurde als Nachfolger von Friedhold Zilch (SPD), der nach vier Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte,[14] am 30. Oktober 2011 im ersten Wahlgang bei 80,4 Prozent Wahlbeteiligung mit 70,5 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, jeweils ohne Gegenkandidaten, zuletzt im Oktober 2023.[15]
- Amtszeiten der Bürgermeister[16]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ronshausen pflegt folgende Gemeindepartnerschaften:
- Genas (Département Rhône), Frankreich, seit 1976
- Frauensee, Thüringen, seit 1990
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist über die Landesstraße 3251 an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. Etwa fünf Kilometer östlich erreicht man auf der Landstraße die Bundesautobahn 4 und fünf Kilometer westlich die Bundesstraße 27.
Ronshausen besitzt einen Haltepunkt an der Thüringer Bahn von Eisenach nach Bebra.
Linie | Verlauf | Takt |
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RB6 | Eisenach – Eisenach West – Eisenach Opelwerk – Hörschel – Herleshausen – Gerstungen – Wildeck-Obersuhl – Wildeck-Bosserode – Wildeck-Hönebach – Ronshausen – Bebra Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60 min (wochentags) 120 min (Wochenende) |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die etwa 800-jährige Kirche[17] ist im Kern ein romanischer Sakralbau. Der Chorturm wird in das beginnende 13. Jahrhundert datiert und weist mit seinen rundbogigen Schallöffnungen romanische Stilelemente auf. Die Kirche war vor der Reformation der Heiligen Katharina geweiht. Das romanische Kirchenschiff wurde im Jahr 1715 umgebaut. Der Innenraum wurde mit einer dreiseitigen Empore ausgestattet und die Decke wurde mit einer Brettertonne versehen. Sie wurde 1719 von Joh. Kaufuld mit reicher bäuerlicher Barockmalerei verziert. Im Jahre 1716 wurde eine neue Orgel von Johann Eberhard Dauphin eingebaut, die heute noch als Denkmalorgel vorhanden ist. Die derzeitige Turmhaube erhielt der Turm im Jahr 1804. Der Chorraum mit Kreuzgratgewölbe, Apsis und Südfenster stammen aus dem Jahr 1900.[18]
- Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ronshausen
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Sebastian Cornelius (1819–1896), Physiker, geboren in Ronshausen
- Christian Meyer (1824–1883), Gutsbesitzer und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
- Kurt Müller-Osten (1905–1980), Pfarrer in Ronshausen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wappen auf ronshausen.de, abgerufen am 24. Februar 2023.
- ↑ 79. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 21. November 2012. In: Staatszeiger für das Land Hessen. Nr. 9, 2014, ISSN 0724-7885, S. 187.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 17. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 156 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ronshausen, abgerufen im Februar 2023.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Gemeindevorstand
- ↑ Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Wahlen im Kreis: Liste der Daten, an denen die sechsjährigen Bürgermeister-Amtszeiten ablaufen
- ↑ a b Gemeindevertretung Ronshausen: Sitzung vom 14. Dezember 2023, TOP B.7: „Amtseinführung und Verpflichtung des für die Amtszeit vom 01.04.2024 bis 31.03.2031 gewählten Bürgermeisters Markus Becker“
- ↑ a b HNA, 16. März 2012: Abschied in seiner Arena. Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung mit Friedhold Zilch als Bürgermeister von Ronshausen.
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Ronshausen 2023
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Ronshausen ( vom 3. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
- ↑ Kirche auf kirche-ronshausen.de, abgerufen am 24. Februar 2023.
- ↑ Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Hersfeld Rotenburg II, Seite 749 bis 759
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ellen Kemp: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Hersfeld Rotenburg II. Ludwigsau bis Wildeck. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Vieweg+Teubner, Braunschweig/Wiesbaden 1999, ISBN 978-3-528-06247-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ronshausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Ronshausen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Ronshausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie