Royal Louis (Schiff, 1780) – Wikipedia

Royal Louis
Die Royal Louis im Hafen von Brest beim setzen der Masten.
Die Royal Louis im Hafen von Brest beim setzen der Masten.
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Frankreich Frankreich
andere Schiffsnamen

Républicain (1792–1794)

Schiffstyp Linienschiff (Dreidecker)
Klasse Einzelschiff
Bauwerft Arsenal de Brest
Kiellegung 8. März 1778
Taufe 4. Dezember 1778
Stapellauf 20. März 1780
Indienststellung Juni 1780
Verbleib Am 27. Dezember 1794 im Sturm gesunken.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 60,42 m (Lüa)
Breite 16,24 m
Tiefgang (max.) 7,96 m
Verdrängung 4835 t
Vermessung 2400 tons (bm)
 
Besatzung 1150 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

110 Kanonen

  • 30 × 36-Pfünder
  • 32 × 24-Pfünder
  • 32 × 12-Pfünder
  • 16 × 8-Pfünder

Die Royal Louis war ein 110-Kanonen-Linienschiff (Dreidecker) der französischen Marine, das von 1780 bis 1794 in Dienst stand.

Entwicklungsschichte

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Anlässlich des sich abzeichnenden Krieges gegen Großbritannien in Folge des Konfliktes in Nordamerika (Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg), wurde ein Flottenbauprogramm für die französische Marine aufgelegt, das vier Schiffe mit einer Bewaffnung von um die 100 Kanonen vorsah. Aus den Vorgaben für diese Schiffe entwickelte Léon-Michel Guignance (Marinearsenal Brest) die Royal-Louis, François-Guillaume Clairain des Lauriers (Marinearsenal Rochefort) die Invincible und Joseph-Marie-Blaise Coulomb (Marinearsenal Toulon) die spätere Terrible-Klasse.

Die spätere Royal Louis wurde unter der Bauaufsicht des Schiffbauingenieurs Pierre-Alexander Forfait am 8. März 1778 im Marinearsenal von Brest auf Kiel gelegt. Die Schiffstaufe erfolgte am 4. Dezember 1778 und der Stapellauf am 20. März 1780, mit Indienststellung im Juni desselben Jahres.[1]

Einsatzgeschichte

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Die Républicain havariert auf dem Mingant-Felsern bei Brest

Im Jahr 1782 war die Royal Louis Teil einer französisch-spanischen Flotte, die sich am 20. Oktober 1782 eine Schlacht mit einer britischen Flotte am Kap Spartel in der Straße von Gibraltar lieferte, wo sie jedoch nicht zum Einsatz kam.

Im September 1792 wurde das Schiff in Républicain umbenannt. 1794 diente sie unter dem Kommando von Pierre Mande Lebeau als Flaggschiff von Konteradmiral Joseph Marie Nielly. Am 1. Juni 1794 nahm sie, als Teil der Nachhut, an der Seeschlacht am 13. Prairial (Vierte Schlacht bei Ouessant) teil. Obwohl sie vollständig entmastet wurde und ihre Flagge strich, wurde sie nicht aufgebracht und erreichte Rochefort.[2]

Am 24. Dezember 1794 lief sie beim Auslaufen aus Brest auf den Mignant-Felsen auf. Die Besatzung verließ das Schiff, und das Wrack wurde einige Tage später in einem Sturm zerstört.[2]

Technische Beschreibung

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Zeichnung einer französischen
36-Pfünder-Kanone.

Die Royal-Louis war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 60,42 Metern (Geschützdeck) bzw. 53,27 Metern (Kiel), eine Breite von 16,24 Metern und einen Tiefgang von 7,96 Metern bei einer Verdrängung von 4.835 Tonnen.[1] Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Bewaffnung der Klasse bestand bei Indienststellung aus 110 Geschützen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit veränderte.[1]

Unteres
Batteriedeck
Mittleres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 30 × 48-Pfünder 32 × 24-Pfünder 32 × 12-Pfünder 6 × 8-Pfünder 6 × 8-Pfünder 106 Kanonen
(657,89 kg)
1782 30 × 36-Pfünder 32 × 24-Pfünder 32 × 12-Pfünder 6 × 8-Pfünder 6 × 8-Pfünder 106 Kanonen
(569,78 kg)
1784 30 × 36-Pfünder 32 × 24-Pfünder 32 × 12-Pfünder 6 × 8-Pfünder 10 × 8-Pfünder 110 Kanonen
(577,61 kg)
1794 30 × 36-Pfünder-Kanonen 32 × 24-Pfünder-Kanonen 32 × 12-Pfünder-Kanonen 6 × 8-Pfünder-Kanonen 6 × 8-Pfünder-Kanonen
4 × 36-Pfünder-Haubitzen
110 Geschütze
(605,02 kg)

Die Besatzung hatte eine Stärke von 1.055 bis 1.150 Mann (Offiziere und Unteroffiziere bzw. Mannschaften).[1]

  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).
  • Jean Michel Roche: Dictionnaire des batiments de la flotte de guerre francaise de colbert a nos jours 1 1671–1870. 2005, ISBN 978-2-9525917-0-6.
  • Alain Demerliac: Nomenclature des navires francais de 1715–1774. edition omega, Nizza 1995, ISBN 2-906381-19-5.
Commons: Royal Louis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 73.
  2. a b Jean Michel Roche: Dictionnaire des batiments de la flotte de guerre francaise de colbert a nos jours 1 1671–1870., S. 338.