Saint-Martin (Métro Paris) – Wikipedia
Saint-Martin | |
---|---|
U-Bahnhof in Paris | |
Zug der Baureihe Sprague-Thomson an einem der Bahnsteige | |
Basisdaten | |
Arrondissement | Paris III |
Eröffnet | 5. Mai 1931 |
Geschlossen | 2. September 1939 |
Koordinaten | 48° 52′ 6″ N, 2° 21′ 31″ O |
Nutzung | |
Linie(n) | und (geschlossen) |
Saint-Martin ist ein unterirdischer U-Bahnhof der Linien 8 und 9 der Métro Paris. Seit dem 2. September 1939 ist er für den Fahrgastverkehr geschlossen und zählt heute zu den Geisterbahnhöfen („Stations fantômes“) der RATP.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof liegt längs unter dem Boulevard Saint-Martin an der Grenze des 3. und des 10. Arrondissements von Paris. Er befindet sich zwischen den Umsteigebahnhöfen Strasbourg – Saint-Denis und République.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namengebend ist der Boulevard Saint-Martin. Martin war im 4. Jahrhundert Bischof von Tours. Um ihn ranken sich verschiedene Legenden, darunter die, dass er seinen Mantel teilte und eine Hälfte einem frierenden Bettler gab.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Station der Linie 8 wurde am 5. Mai 1931, die der Linie 9 am 10. Dezember 1933 eröffnet. Bereits am 1. Februar 1932 hatte dort, in Anwesenheit des „Vaters der Métro“ Fulgence Bienvenüe, die Abnahmezeremonie für die verlängerte Linie 9 stattgefunden, die an jenem Tag offiziell der Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris (CMP) übergeben wurde.[1]
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der U-Bahnhof, wie 72 weitere, für den Fahrgastverkehr geschlossen. Nach dem Krieg zunächst wiedereröffnet, wurde er aufgrund seiner Nähe zum Umsteigebahnhof Strasbourg – Saint-Denis ein zweites Mal stillgelegt[3] und wird von den Zügen seither ohne Halt durchfahren.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gleise der Linie 9 liegen unter denen der Linie 8. Jedes Gleis hat einen eigenen, an den Außenseiten der Strecken liegenden Bahnsteig in einem separaten Tunnel. Die Bahnsteige sind jeweils 105 m lang, die Breite des gesamten Bauwerks beträgt 20,20 m.[1]
Östlich des U-Bahnhofs zweigt ein Betriebsgleis vom nördlichen Gleis der Linie 8 zur Linie 5 ab, das das nördliche Gleis der Linie 9 überquert. Danach steigen die Gleise der Linie 9 auf das Niveau der Linie 8 an.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1999 dient ein Teil des U-Bahnhofs als winterliche Unterkunft für Obdachlose, wiederholt wurde er auch für Filmaufnahmen[2] und Werbeveranstaltungen[4] genutzt. So wurden 2010 auf einem der Bahnsteige Fahrzeuge einer japanischen Automobilfirma aufgestellt und den Fahrgästen bei der Durchfahrt der Züge durch die Station in einem werbewirksamen Dekor präsentiert.[5]
- Treppe mit ungleich breiten Bereichen für ankommende und abgehende Fahrgäste
- Fußgängertunnel im U-Bahnhof Saint-Martin
- Bahnsteig und Tunnel der Linie 9, Blick Richtung République
- Rahmen für Plakatwerbung und Stationsschild aus Wandfliesen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julian Pepinster: Le métro de Paris. Éditions La Vie du Rail, Paris 2010, ISBN 978-2-918758-12-9.
- Jean Tricoire: Un siècle de métro en 14 lignes. De Bienvenüe à Météor. 2. Auflage. La Vie du Rail, Paris 2000, ISBN 2-902808-87-9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Clive Lamming: Métro insolite. 2. Auflage. Éditions Parigramme, Paris 2009, ISBN 978-2-84096-190-1, S. 129 ff.
- ↑ a b Gérard Roland: Stations de métro d’Abbesses à Wagram. Christine Bonneton, Clermont-Ferrand 2011, ISBN 978-2-86253-382-7, S. 216.
- ↑ Christoph Groneck: Metros in Frankreich. 1. Auflage. Robert Schwandl, Berlin 2006, ISBN 3-936573-13-1, S. 62.
- ↑ Le Huffington Post: Les décors du film "Prometheus" débarquent dans le métro parisien, abgerufen am 15. Dezember 2013
- ↑ Julian Pepinster: Le métro de Paris, Seite 140.