Schönfelder Kultur – Wikipedia
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Ausdehnung | ||||
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Elberaum vom Wendland bis Böhmen | ||||
Leitformen | ||||
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Die Schönfelder Kultur ist eine archäologische Kulturgruppe des späten Neolithikums in Deutschland.
Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name leitet sich vom eponymen Fundort Schönfeld im Landkreis Stendal her. Er wurde 1910 von Paul Kupka erstmals verwendet, der im Jahre 1905 das dortige Gräberfeld ergraben hat.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schönfelder Kultur befand sich an der Elbe von dem Wendland über das Mittelelbe-Saale-Gebiet (Schwerpunkt) bis Böhmen.
Zeitlich folgt sie der Elb-Havel-, der Trichterbecher- und der Bernburger Kultur. So finden sich Elemente sowohl dieser Kulturen als auch der Kugelamphorenkultur in der Fischbecker Gruppe, welche als frühe Variante der Schönfelder Kultur angesehen wird.
Die Hauptphase der Schönfelder Kultur verläuft als Regionalgruppe des späten Neolithikums weitgehend zeitgleich mit der Einzelgrabkultur/Schnurkeramik und der Glockenbecherkultur. In der entwickelten Schönfelder Kultur lassen sich zwei regionale Untergruppen unterscheiden, die sich um Magdeburg überschneiden:
- Ammenslebener Gruppe (Mitte Sachsen-Anhalts)
- Schönfelder Nordgruppe (Norden Sachsen-Anhalts)
Keramik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Keramik der Schönfelder Kultur ist überwiegend stichverziert. An Ornamenten sind Zickzacklinien und Furchenstichlinien bekannt. Besonders auffällig sind die verzierten Schalen, deren Ornamentik teilweise als Sonnensymbolik gedeutet wird.
Siedlungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bisher konnten Grundrisse von kleinen bis mittelgroßen Häusern in Pfostenbauweise, teilweise mit Feuerstellen, nachgewiesen werden (in Randau bei Magdeburg, in Gerwisch im Landkreis Jerichower Land und in Brandenburg-Neuendorf).
Bestattungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das auffälligste Merkmal der Schönfelder Kultur ist die regelhafte Brandbestattung, die bei den zeitgenössischen anderen Kulturen selten ist. Eventuelle Grabbeigaben wurden auf den Scheiterhaufen mitgegeben. Der Leichenbrand wurde in Keramikgefäßen meistens in Flachgräbern beigesetzt. Es kommen jedoch auch Nachbestattungen in Großsteingräbern vor.
Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gräberfeld Schönfeld (Bismark)
- Gräberfeld Klein Möringen, Landkreis Stendal
- Gräberfeld Wahlitz, Landkreis Jerichower Land
- Randau bei Magdeburg
- Gerwisch, Landkreis Jerichower Land
- Brandenburg-Neuendorf
- Arneburg, Landkreis Stendal
- Rogätz, Kreis Wolmirstedt
- Hamburg-Bergedorf
- Möckern-Stegelitz, Landkreis Jerichower Land
- Schöningen, Niedersachsen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Nowothnig: Die Schönfelder Gruppe. Ihr Wesen als Aussonderung der sächsisch-thüringischen Schnurkeramik und ihre Verbreitung. (= Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder, Bd. 25: Zur Jungsteinzeit Mitteldeutschlands), Halle, Landesanstalt für Volksheitskunde, 1937.
- Friedemann Kirsch: Zwei Brandgräber der Schönfelder Kultur bei Arneburg, Lkr. Stendal. In: Ausgrabungen und Funde. Nachrichtenblatt der Landesarchäologie. Bd. 39, S. 184–188. Akademie-Verlag, Berlin, 1994.
- Johannes Schneider: Zur Frühgeschichte von Rogätz, Kreis Wolmirstedt. Neue Funde der Schönfelder Kultur, der jüngeren Bronzezeit und des Mittelalters im Mittelberggebiet. In: Kreismuseum Wolmirstedt (Hrsg.): Wolmirstedter Beiträge. Band 7, S. 48–72. Kreismuseum Wolmirstedt, Haldensleben 1984.
- Heiner Schwarzberg: Schönfelder Kultur. In: H.-J. Beier und R. Einicke (Hrsg.): Das Neolithikum im Mittelelbe-Saale-Gebiet und in der Altmark. Eine Übersicht und ein Abriß zum Stand der Forschung. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, Band 4. S. 243–255. Beier & Beran. 1994, ISBN 3-930036-05-3
- Joachim Schween: Eine neolithische Siedlung mit Funden der Trichterbecherkultur, Schönfelder Kultur und Einzelgrabkultur/Glockenbecherkultur am Schiffswasser in Hamburg-Bergedorf. In: Helms Museum Hamburg (Hrsg.): Hammaburg, Neue Folge, 13. S. 31–49. Wachholtz, Neumünster 2003.
- Günter Wetzel: Die Schönfelder Kultur. Deutscher Verlag des Wissens, Berlin 1979.
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sonnensymbolik der Schönfelder Kultur | Museum exklusiv. Einblicke in die Studiensammlung. Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. In: YouTube. 22. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesmuseum für Vorgeschichte Halle – Schönfelder Kultur (ca. 2.800–2.200 v. Chr.)
- Neolithikum: Endneolithikum – praehistorische-archaeologie.de
- Die geheimnisvollen Dritten. Auf: wissenschaft.de vom 18. August 2015
- Mai: Mit Axt und Beil: ein reiches neolithisches Grab aus Möckern – Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
- Massaker – Forscher klären 4500 Jahre altes Verbrechen auf – Hannoversche Allgemeine
- Steinzeitdorf Randau – Rekonstruktionen jungsteinzeitlicher Häuser mit Nebenhäusern und Befestigungsanlage