Shan Xiaona – Wikipedia

Shan Xiaona
Shan Xiaona
Shan bei den European Championships 2022
Andere Schreibweisen: Shan Xiao Na,
单晓娜
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtsdatum: 18. Januar 1983 (41 Jahre)
Geburtsort: Liaoning, Volksrepublik China
Spielhand: Rechtshänderin
Spielweise: Penholder
Aktueller Weltranglistenplatz: 35 (Januar 2024) Vorlage:Infobox Tischtennisspieler/Wartung/Lokaler Wert
Bester Weltranglistenplatz: 12 (März 2017)
Aktueller kontinentaler Ranglistenplatz: 19 (Februar 2020)
Vereine als Aktive(r):
2005–2010 Deutschland TV Busenbach
2010–2013 Deutschland FSV Kroppach
seit 2013 Deutschland ttc berlin eastside

Shan Xiaona (chinesisch 單曉娜 / 单晓娜, Pinyin Shàn Xiǎonà, * 18. Januar 1983 in Liaoning, Volksrepublik China) ist eine deutsche Tischtennisspielerin chinesischer Herkunft. Sie wurde 2021 mit Petrissa Solja Doppel-Europameisterin, 2013, 2014 und 2015 mit der deutschen Mannschaft und gewann 2013 und 2021 EM-Einzel-Silber sowie 2013 und 2016 im EM-Doppel-Silber. 2016 errang sie bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille im Teamwettbewerb.

Shan Xiaona spielt mit der Schlägerhaltung Penholder mit einem Belag mit kurzen Noppen außen[1]. Sie kam auf Vermittlung des Busenbacher Trainers Liu Liping 2005 nach Deutschland und schloss sich hier dem Bundesligaverein TV Busenbach an.[2] In den folgenden Jahren nahm sie an mehreren ITTF-Pro-Tour-Turnieren teil, allerdings unter der Flagge Singapurs. 2010 wechselte sie zum FSV Kroppach[3], im September 2012 erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Seitdem ist sie für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt. Sie darf bei Europameisterschaften und Olympischen Spielen eingesetzt werden, die Spielberechtigung für Weltmeisterschaften wurde vom Weltverband ITTF bestritten.[4] 2018 entschärfte der ITTF-Kongress diese Bestimmung. Demnach galt nun lediglich eine Sperrfrist von neun Jahren. Somit ist Shan Xiaona seit der WM 2022 spielberechtigt.[5]

In der Weltrangliste kehrte Shan im Dezember 2012 in die Top 100 zurück, zu denen sie unter der Flagge Singapurs bereits gehört hatte. Im Januar 2013 bestritt sie ihr erstes Länderspiel für Deutschland. Dabei gewann sie gegen die Rumänin Camelia Postoaca mit 3:0.[6] Anfang März wurde sie in Bamberg Deutsche Meisterin im Einzel, sie besiegte im Endspiel Zhenqi Barthel mit 3:2. Im Doppel wurde sie mit ihrer Partnerin Zhenqi Barthel Zweite.[7][8] 2014 verteidigte sie den Titel im Einzel, und gewann mit Kristin Silbereisen auch den Doppelwettbewerb.

Da Kroppach am Ende der Saison 2012/13 seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückzog, wechselte Shan Xiaona zu ttc berlin eastside.[9] Bei der Europameisterschaft 2013 in Schwechat holte sie mit der deutschen Mannschaft den Titel. Im Einzel gewann sie die Silbermedaille: Nachdem sie im Halbfinale Teamkollegin Han Ying besiegt hatte, unterlag sie im Endspiel der Schwedin Li Fen. Auch im Doppel erreichte sie den zweiten Platz; mit Zhenqi Barthel unterlag sie wie schon bei den Deutschen Meisterschaften dem Duo Petrissa Solja/Sabine Winter. Seit Juli 2013 stand sie erstmals in den Top 50 der Weltrangliste.

Bei der Europameisterschaft 2014 in Lissabon holte sie mit dem deutschen Team erneut den Titel. Dabei gewann sie ihre vier Spiele alle im entscheidenden fünften Satz. In diesem Jahr gewann sie zudem die German Open im Einzel, holte damit ihren ersten Titel auf der World Tour[10] und qualifizierte sich sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Petrissa Solja zum ersten Mal für die Grand Finals, wo sie aber jeweils in der ersten Runde im Entscheidungssatz unterlag.[11] Bei den Europaspielen 2015 holte sie Mannschaftsgold, zusammen mit Han Ying und Petrissa Solja, genauso wie bei der Europameisterschaft 2015 in Jekaterinburg. Im Doppel mit Solja gewann Shan die German[12] und Austrian Open,[13] bei den Grand Finals Ende des Jahres schied sie aber wieder in beiden Wettbewerben in der ersten Runde aus.[14] Bei den Olympischen Spielen 2016 gewann sie mit der Mannschaft die Silbermedaille nach einem 3:2-Sieg gegen Japan im Halbfinale und einer 0:3-Niederlage im Finale gegen das chinesische Team.[15] Im gleichen Jahr wurde sie zusammen mit Petrissa Solja Vize-Europameisterin im Doppel. Im Einzel schied sie wie im Vorjahr im Achtelfinale aus. Zudem gelang zwar zum dritten Mal in Folge im Einzel und Doppel die Qualifikation für die Grand Finals, zum dritten Mal in Folge bedeutete aber die erste Runde das Aus.[16][17]

2017 schlug Shan bei den Qatar Open unter anderem die Weltranglistenzweite Zhu Yuling[18] und kam ins Halbfinale,[19] wodurch sie im März in der Weltrangliste mit Platz 12 eine neue Bestmarke erreichte.[20] Zudem gewannen sie und Petrissa Solja den Doppelwettbewerb der Korea Open.[21] Bei der Team-EM gewann sie mit der deutschen Mannschaft überraschend nur Silber,[22] bei den Grand Finals nahm sie diesmal nur im Einzel teil und schied in der ersten Runde gegen Chen Xingtong aus.[23] Nachdem sie infolge der Geburt ihrer Tochter 2018 keine internationalen Turniere bestritten hatte und in der Weltrangliste weit zurückgefallen war, kehrte sie 2019 zurück und holte mit der deutschen Mannschaft Gold bei den Europaspielen, zusammen scheiterte man bei der Europameisterschaft wenige Monate später aber überraschend im Viertelfinale an Portugal.[24]

2021 wurde sie Europameisterin im Doppel und gewann im Einzel nach einer Finalniederlage gegen ihre Doppelpartnerin Petrissa Solja Silber.[25] Bei den Olympischen Spielen erreichte Shan als Teil des deutschen Tischtennisteams den vierten Platz im Mannschaftswettbewerb.[26] Im Jahr darauf holte sie EM-Bronze im Einzel,[27] zudem konnte sie zum ersten Mal an der Team-WM teilnehmen und erreichte mit Deutschland das Halbfinale.[28] 2023 gewann sie mit der Mannschaft Silber bei den Europaspielen[29] und den Europameistertitel in Malmö.[30]

Shan Xiaona wohnt in Düsseldorf und ist mit Zhang Yong verheiratet, einem Trainer in der Chinesischen Super League.[7] Seit 2017 studiert sie an der Universität Shanghai Sports Humanities and Sociology. Für chinesische Bürger ist es sehr schwer, dort angenommen zu werden, doch Shan Xiaona galt mit ihrem deutschen Pass als Ausländerin und musste daher lediglich chinesische Sprachkenntnisse nachweisen.[31] Im Juli 2018 wurde sie Mutter einer Tochter.[32]

Turnierergebnisse

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Quelle: ITTF-Datenbank[33]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
GER Europameisterschaft 2023 Malmö SWE Gold
GER Europameisterschaft 2022 München GER Halbfinale
GER Europameisterschaft 2020 Warschau POL Silber Gold
GER Europameisterschaft 2019 Nantes FRA Viertelfinale
GER Europameisterschaft 2017 Luxemburg LUX Silber
GER Europameisterschaft 2016 Budapest RUS Achtelfinale Silber
GER Europameisterschaft 2015 Jekaterinburg RUS Achtelfinale Viertelfinale Gold
GER Europameisterschaft 2014 Lissabon POR Gold
GER Europameisterschaft 2013 Schwechat AUT Silber Silber Gold
GER Europe Top 16 2024 Montreux SUI Achtelfinale
GER Europaspiele 2023 Krakau POL Silber
GER Europaspiele 2019 Minsk BLR Gold
GER Europaspiele 2015 Baku AZE Gold
GER Olympische Spiele 2024 Paris FRA letzte 64 4. Platz
GER Olympische Spiele 2021 Tokio JPN 4. Platz
GER Olympische Spiele 2016 Rio de Janeiro BRA Silber
GER Challenge Series 2020 Granada ESP Halbfinale Halbfinale
GER WTT Series (Contender) 2024 Rio de Janeiro BRA Halbfinale Viertelfinale
GER WTT Series (Contender) 2023 Durban RSA Viertelfinale Achtelfinale Halbfinale
GER WTT Series (Contender) 2022 Zagreb HRV Halbfinale Silber
GER World Tour 2017 Incheon KOR Achtelfinale Gold
GER World Tour 2017 Doha QAT Halbfinale Achtelfinale
GER World Tour 2016 Budapest HUN Achtelfinale Halbfinale
GER World Tour 2015 Wels AUT letzte 32 Gold
GER World Tour 2015 Incheon KOR Halbfinale
GER World Tour 2015 Zagreb CRO Silber Halbfinale
GER World Tour 2015 Bremen GER Achtelfinale Gold
GER World Tour 2014 Jekaterinburg RUS Halbfinale Achtelfinale
GER World Tour 2014 Olmütz CZE letzte 64 Silber
GER World Tour 2014 Magdeburg GER Gold Halbfinale
GER World Tour 2014 Doha QAT letzte 64 Halbfinale
GER World Tour 2013 Dubai UAE Halbfinale
GER World Tour 2013 Berlin GER letzte 64
GER World Tour 2013 Spala POL letzte 64 Silber
GER World Tour 2013 Olmütz CZE Viertelfinale
GER World Tour 2013 Yokohama JPN Achtelfinale Viertelfinale
GER World Tour 2013 Changchun CHN Achtelfinale Viertelfinale
GER World Tour 2013 Doha QAT Achtelfinale Silber
GER World Tour 2013 Wels AUT letzte 64 Viertelfinale
GER World Tour 2012 Poznań POL Achtelfinale Achtelfinale
GER World Tour 2012 Bremen GER Viertelfinale
SIN Pro Tour 2007 Bremen GER letzte 64
SIN Pro Tour 2007 Toulouse FRA letzte 64 Achtelfinale
SIN Pro Tour 2007 Wels AUT letzte 32 Viertelfinale
SIN Pro Tour 2007 Nanjing CHN letzte 32 Achtelfinale
SIN Pro Tour 2007 Velenje SVN letzte 64
SIN Pro Tour 2007 Zagreb HRV letzte 32 Halbfinale
SIN Pro Tour 2006 Bayreuth GER Viertelfinale Viertelfinale
GER World Tour Grand Finals 2017 Astana KAZ Achtelfinale
GER World Tour Grand Finals 2016 Doha QAT Achtelfinale Viertelfinale
GER World Tour Grand Finals 2015 Lissabon POR Achtelfinale Viertelfinale
GER World Tour Grand Finals 2014 Bangkok THA Achtelfinale Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2024 Busan KOR Viertelfinale
GER Weltmeisterschaft 2023 Durban RSA letzte 32 Achtelfinale letzte 64
GER Weltmeisterschaft 2022 Chengdu CHN Halbfinale
GER Weltmeisterschaft 2021 Houston USA letzte 32 Achtelfinale
GER World Cup 2024 Macau MAC 33.–48. Platz
  • Peter Hepfer: Shan Xiao Na - Vorliebe für Bratwurst und Laufsteg, Zeitschrift tischtennis, 2010/2 Seite 20–21
  • Susanne Heuing: Nana für Deutschland, Zeitschrift tischtennis, 2012/12 Seite 17
Commons: Shan Xiaona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Xiaona Shan In: tischtennis.de
  2. Vereinswechsel nach Busenbach. (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today) In: tischtennis.de, abgerufen am 9. März 2013.
  3. Vereinswechsel nach Kroppach. (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today) In: tischtennis.de, abgerufen am 9. März 2013.
  4. Zeitschrift tischtennis, 2013/1 Seite 7
  5. Zeitschrift tischtennis, 2018/5 Seite 21
  6. Erstes Länderspiel für DE – Shan Xiaona (Kropapch). (Memento vom 18. März 2013 im Internet Archive) In: tischtennis.de, vom 9. März 2013, abgerufen am 20. Mai 2019.
  7. a b Zeitschrift tischtennis, 2013/3 Seite 13
  8. Zeitschrift tischtennis, 2013/3 Seite 30
  9. Zeitschrift tischtennis, 2013/3 Seite 22
  10. German Open: Ovtcharov und Shan holen den Titel! In: mytischtennis.de. 30. März 2014, abgerufen am 15. September 2019.
  11. Grand Finals in Bangkok: Endstation Achtelfinale für Han Ying und Shan Xiaona. In: tischtennis.de. 12. Dezember 2014, abgerufen am 15. September 2019.
  12. German Open: Doppeltes Doppel-Gold für Deutschland! In: mytischtennis.de. 22. März 2015, abgerufen am 15. September 2019.
  13. Mizutani und Han Sieger der Tischtennis-Austrian-Open. In: salzburg24.at. 6. September 2015, abgerufen am 15. September 2019.
  14. Grand Finals: Ovtcharov und Han stehen im Viertelfinale. In: mytischtennis.de. 11. Dezember 2015, abgerufen am 15. September 2019.
  15. Tischtennis-Frauen gewinnen Silber. In: zeit.de. ZEIT ONLINE, 17. August 2016, abgerufen am 15. September 2019.
  16. Grand Finals: Viertelfinal-Aus für Doppel Shan/Solja / Deutsche Einzel am Freitag. In: tischtennis.de. 8. Dezember 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. September 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.tischtennis.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  17. Grand Finals: Ovtcharov im Viertelfinale gegen Fan / Han im Halbfinale nach kampflosem Erfolg über erkrankte Weltmeisterin. In: tischtennis.de. 9. Dezember 2016, abgerufen am 15. September 2019.
  18. Katar: Shan schlägt Top-Chinesin, Han und Ovtcharov raus! In: mytischtennis.de. 24. Februar 2017, abgerufen am 15. September 2019.
  19. Qatar Open: Shan im Halbfinale ausgeschieden. In: mytischtennis.de. 25. Februar 2017, abgerufen am 15. September 2019.
  20. Weltrangliste im März: Shan Xiaona macht riesen Sprung auf Platz 12. In: tischtennis.de. 2. März 2017, abgerufen am 15. September 2019.
  21. Boll und Shan/Solja mit Gold – Die Sieger der Korea Open. In: tt-news.de. 23. April 2017, abgerufen am 26. August 2021.
  22. Silbertränen. In: sueddeutsche.de. SZ-Online, 17. September 2017, abgerufen am 15. September 2019.
  23. Grand Finals: Boll zieht ins Viertelfinale ein. In: mytischtennis.de. 14. Dezember 2017, abgerufen am 15. September 2019.
  24. EM: DTTB-Damen im Viertelfinale ausgeschieden! In: mytischtennis.de. 6. September 2019, abgerufen am 15. September 2019.
  25. EM: Solja zum ersten Mal Einzel-Europameisterin! In: mytischtennis.de. 27. Juni 2021, abgerufen am 2. Juli 2021.
  26. Hongkong lässt Bronze-Traum platzen. In: mytischtennis.de. 5. August 2021, abgerufen am 26. August 2021.
  27. Erstes Einzel-Finale für Mittelham - Bronze für Winter! In: mytischtennis.de. 20. August 2022, abgerufen am 20. Mai 2024.
  28. Freudentränen über die WM-Medaille nach 0:2-Aufholjagd. In: tischtennis.de. 6. Oktober 2022, abgerufen am 20. Mai 2024.
  29. European Games: Herren gewinnen Gold - Damen Silber. In: tischtennis.de. 1. Juli 2023, abgerufen am 20. Mai 2024.
  30. EM: 3:0! Titelverteidigung für die DTTB-Damen perfekt. In: mytischtennis.de. 17. September 2023, abgerufen am 20. Mai 2024.
  31. Zeitschrift tischtennis, 2017/12 Seite 7
  32. Shan Xiaonas Tochter: Willkommen im Leben, kleine Mia! In: tischtennis.de, Artikel vom 20. Juli 2018, abgerufen am 20. Mai 2019.
  33. SHAN Xiaona ^ (GER). In: old.ittf.com. ITTF, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2017; abgerufen am 5. August 2021 (englisch, Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank).