Social Impact (Sozialunternehmen) – Wikipedia
Social Impact
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Rechtsform | Gemeinnützige GmbH |
Gründung | 1994 |
Sitz | Potsdam |
Leitung | Norbert Kunz (Gründer, Geschäftsführer), Gabriela Spangenberg (Geschäftsführerin) und Thorsten Jahnke (Geschäftsführer) |
Mitarbeiterzahl | 100[1] |
Umsatz | 6,6 Mio. € (2020)[2] |
Branche | Dienstleistungen |
Website | www.socialimpact.eu |
Stand: Oktober 2022 |
Social Impact ist ein deutsches Sozialunternehmen, das soziale Innovationen und Unternehmensgründungen fördert.[3][4][5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Social Impact wurde 1994 unter dem Namen iq consult von Norbert Kunz gegründet, um sozial oder geografisch Benachteiligte, Behinderte und junge Menschen zu unterstützen, sich selbstständig zu machen.[6][7] Bereits 1989 wurde dafür ein Haus in der Muskauer Straße in Berlin-Kreuzberg angemietet,[6] das 2011 zum ersten Social Impact Lab umgewandelt wurde.[8][9]
Nachdem sich das Unternehmen immer stärker auf den Schwerpunkt Social Entrepreneurship konzentrierte, erfolgte 2013 die Umwandlung in die gemeinnützige Organisation Social Impact gGmbH.[7] Seit 2017 ist Social Impact Gründungsmitglied des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland.[10] Bis Ende 2018 wurden über 500 soziale Start-up-Unternehmen gefördert.[11][12]
Förderangebote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In verschiedenen Förderprogrammen werden unter anderem Stipendien für die Social Impact Labs vergeben, aber auch Unterstützung in Form von Coaching oder Finanzierung geboten.[8][13]
Gefördert werden unter anderem angehende Sozialunternehmen und soziale Initiativen,[14] Geflüchtete und Migranten,[15][16] sowie Arbeitslose und junge Menschen mit Gründungsvorhaben.[17][7] Außerdem werden verschiedene Finanzierungsprogramme angeboten.[14][18]
Darüber hinaus bietet Social Impact auch Gründungsförderprogramme auf europäischer und internationaler Ebene an,[19] sowie Programme zur Innovationsförderung in der Sozialwirtschaft.[20]
Bereits seit 2010 arbeitet Social Impact zudem an sozialen Innovationen für den ländlichen Raum,[21] sowie in den Bereichen Social und Inclusive Entrepreneurship,[22] Bildung[23][24][25] und Sozialwirtschaft.[26]
Social Impact Labs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Social Impact Labs sind Coworking Spaces, die als Gründerzentrum für Sozialunternehmen dienen.[4] Es gibt acht Labs in ganz Deutschland.[27] Diese bieten Stipendienprogramme für verschiedene Gründer-Zielgruppen, aber auch klassische Vermietung von Büroräumen und Arbeitsplätzen.[28] Zusätzlich werden Coaching-Angebote, sowie Networking-Veranstaltungen angeboten.[29]
Nachdem 2011 das erste Lab in Berlin gegründet worden war, ging 2013 das zweite Social Impact Lab in Hamburg an den Start.[30] 2014 wurden die Social Impact Labs in Frankfurt am Main[9][31] und Leipzig[32][17] gegründet, 2015 das Lab in Potsdam.[33] Anschließend kamen 2017 Labs in Stuttgart[34] und München[35] hinzu.
Von 2016 bis 2019 existierte zudem ein Lab in Duisburg,[36][37] von 2018 bis 2020 ein weiteres Lab in Bonn.[38][39]
Bekannte Stipendiaten der Social Impact Labs sind Auticon, GemüseAckerdemie, Kiron Open Higher Education, Original Unverpackt, Wefugees, renk., Ruby Cup, Querstadtein, Quinoa Bildung, Über den Tellerrand und youvo.org.[40]
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den größten Förderern der Angebote von Social Impact gehören die KfW Stiftung, die Drosos Stiftung, Generali, die Beisheim Stiftung, JPMorgan Chase Foundation, die Deutsche Bank Stiftung, die Vector Stiftung, die Karl Schlecht Stiftung, die Dohle Stiftung und die Hans Weisser Stiftung.[41][27]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005: „Best practice“ Auszeichnung der EU-Kommission für das Programm „Enterprise“[42]
- 2007: Ashoka Fellowship für Gründer Norbert Kunz[6]
- 2010: Auszeichnung „Social Entrepreneur des Jahres“ der Schwab Foundation für Norbert Kunz[43]
- 2011: „Best practice“ Auszeichnung der OECD für das Programm „Enterprise“[42]
- 2011: Excellence-Award der Novia Salcedo-Stiftung[42]
- 2014: Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen für das Programm „entersocial“[44]
- 2015: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Norbert Kunz[45]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wir sind Social Impact. In: www.socialimpact.eu. Abgerufen am 23. Oktober 2022.
- ↑ Jahresbericht 2020 der Social Impact gGmbH. (PDF) In: www.socialimpact.eu. 2022, abgerufen am 23. Oktober 2022.
- ↑ Barbara Zillmann: Wenn Unternehmen Gutes tun – und damit Geld verdienen. RBB, 14. April 2017, archiviert vom ; abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ a b Helen Sibum: Labor für Ideen. In: Deutschland.de. Fazit Communication, 15. November 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Nicole Winchell: So sieht die Arbeit bei Social Impact aus. In: tbd.community. 29. März 2017, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ a b c Katrin Wilkens: Ein Mann für die kleinen Ideen. Hrsg.: Die Zeit. 10. Januar 2008, S. 24 (socialimpact.eu [PDF; abgerufen am 4. November 2019]).
- ↑ a b c Katja Solbrig: Social Impact feiert 30 Jahre soziale Innovation. enorm, 5. Juni 2019, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ a b Corinna Visser: Warum Sozialunternehmer keine Träumer sind. BerlinValley, 10. Dezember 2015, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ a b Rolf Obertreis: Chancen nutzen, anders gründen. Tagesspiegel, 28. Februar 2014, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Fanny Steyer: Starthilfe für Social Startups. In: Deutschland.de. Fazit Communication, 15. Mai 2018, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Wir sind Social Impact. In: www.socialimpact.eu. Abgerufen am 18. April 2020.
- ↑ Katrin Terpitz: Social Entrepreneurs: Wenn Gründer Gutes tun. Handelsblatt, 20. Oktober 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Impact: Angebote. In: www.socialimpact.eu. Abgerufen am 18. April 2020.
- ↑ a b Manuel Heckel: Global Goals Lab: Social-Start-ups im Scheinwerferlicht. Wirtschaftswoche, 28. Februar 2019, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hrsg.): Arbeitsmarkt: KfW-Stiftung fördert 14 Start-Ups für Flüchtlinge. 11. November 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. November 2019]).
- ↑ Thorsten Winter: Hilfe zur Selbsthilfe: Flüchtlinge als Unternehmer. Hrsg.: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. April 2018, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. November 2019]).
- ↑ a b Kerstin Decker: Programm hilft jungen Leipzigern beim Aufbau ihrer eigenen Firma. Leipziger Volkszeitung, 10. Dezember 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Anna Gauto: Startups: Das sind die wichtigsten Geldgeber für Sozialunternehmer. Wirtschaftswoche, 12. September 2014, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Impact: International. In: www.socialimpact.eu. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Impact: Sozialwirtschaft. In: www.socialimpact.eu. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ dd. (PDF) In: lasa-brandenburg.de. Investitionsbank des Landes Brandenburg, 2014, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Interview: Laura Haverkamp, Ashoka Deutschland und Norbert Kunz, Geschäftsführer der Social Impact gGmbH. In: Stiftung & Sponsoring. Januar 2020, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Schülerteams bei „Baut Eure Zukunft“ ausgezeichnet. In: stiftungen.org. Bundesverband Deutscher Stiftungen, 2019, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Anja Dilk: „Es kommt etwas in Gang“. In: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. 29. September 2020, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Baut Eure Zukunft. Abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Hannes Jähnert: „Wenn soziale Innovationen skalieren“ – zu Kooperation von Social Entrepreneurs und Freier Wohlfahrtspflege. In: Deutsches Rotes Kreuz. 11. März 2019, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ a b Falk Heunemann: Zentrum für Sozialunternehmer: Finanzsorgen im Social Impact Lab. Hrsg.: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. November 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. November 2019]).
- ↑ Thomas Röbke: Soziale Start-ups – Mehr als wirtschaftlicher Erfolg. In: www.bertelsmann-stiftung.de. Bertelsmann Stiftung, 1. Juli 2016, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Stefanie Roloff: Die Agentur Social Impact aus Potsdam begleitet Sozialunternehmen in der Gründungsphase. Berliner Woche, 19. Juli 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Impact Lab Hamburg. In: hamburg.socialimpactlab.eu. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Valerie Eiseler: Starthilfe für Start-Ups soll gesichert werden. Frankfurter Rundschau, 11. Oktober 2019, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Frank Schmiedel: Neuer Chef im Stelzenhaus. Leipziger Volkszeitung, 26. Juli 2019, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Impact Lab Potsdam. In: potsdam.socialimpactlab.eu. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Christian Deiters: Wir stellen vor: Das Social Impact Lab Stuttgart! In: www.social-startups.de. 17. März 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Jessica Schober: Wie Gründer mit sozialen Projekten Geld verdienen wollen. Süddeutsche Zeitung, 19. Oktober 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Olaf Reifegerste: Mit innovativem Unternehmergeist. Rheinische Post, 21. Juni 2016, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ „Social Impact Lab“ fördert weltverbessernde Gründer. n-tv, 16. Dezember 2017, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Katharina Weber: Gründer mit Herz: Zentrum für soziale Start Ups in Bonn eröffnet. General-Anzeiger Bonn, 7. Juli 2018, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Impact Lab Bonn. Abgerufen am 31. März 2020.
- ↑ Social Impact: Teams. In: www.socialimpact.eu. Abgerufen am 18. April 2020.
- ↑ Jahresbericht 2018 der Social Impact gGmbH. (PDF) In: www.socialimpact.eu. 2018, abgerufen am 18. April 2020.
- ↑ a b c Existenzgründungsberatung für junge Arbeitslose. (PDF) In: www.gruendungswerkstatt-enterprise.de. 2011, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Social Entrepreneur Awardees: Norbert Kunz. Schwab Foundation, abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Ausgezeichnete Orte 2014: Regionalentwicklungsprogramm „entersocial“. In: www.land-der-ideen.de. Abgerufen am 4. November 2019.
- ↑ Andrea Nahles: „Vorbilder, die dem Sozialstaat ein Gesicht geben“. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 4. November 2015, abgerufen am 4. November 2019.