Typ 11 Leichtes Maschinengewehr – Wikipedia
Typ 11 Leichtes Maschinengewehr | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | Typ 11 |
Entwickler/Hersteller | Kijirō Nambu |
Entwicklungsjahr | 1922 |
Produktionszeit | seit 1922 |
Modellvarianten | T-11 |
Waffenkategorie | leichtes Maschinengewehr |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1104 mm |
Gewicht (ungeladen) | 10,2 kg |
Lauflänge | 482 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 6,5 × 50 mm HR (Mit reduzierter Ladung) |
Mögliche Magazinfüllungen | 30 Patronen |
Kadenz | 120–500 Schuss/min |
Feuerarten | Dauerfeuer |
Anzahl Züge | 4 |
Drall | rechts |
Visier | offene Visierung |
Verschluss | Blockverschluss |
Ladeprinzip | Gasdrucklader |
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Das Typ 11 Leichte Maschinengewehr (jap. 十一年式軽機関銃, jūichi nenshiki keikikanjū) wurde 1922 vom Kaiserlich Japanischen Heer eingeführt, nachdem die japanische Regierung infolge des Russisch-Japanischen Krieges ein Gegenstück zum leichten Madsen-Maschinengewehr der Russen forderte. Es war das erste Maschinengewehr, das in Japan gebaut wurde. Die Bezeichnung Typ 11 deutet dabei auf das Jahr der Truppeneinführung, das 11. Jahr der Herrschaft von Kaiser Taishō bzw. 1922 nach gregorianischem Kalender, hin.
Technische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das MG verschoss wie das Standardgewehr der Infanterie Japans, das Arisaka Typ 38, 6,5-mm-Patronen, allerdings mit reduzierter Ladung.[1] Es benutzte sogar die gleichen Ladestreifen. Diese wurden seitlich am Lauf des Maschinengewehrs angebracht und in einer Art „Box“ in sechs übereinander liegenden Munitionspacks verstaut und abgeschossen.
Dieser Munitions- und Nachlademechanismus war einzigartig, sollte sich jedoch im Kampf als sehr hinderlich erweisen. Die einzelnen Packs stockten oft beim Abfeuern, und Schmutz konnte leicht in die Waffe eindringen; Ladehemmungen waren somit an der Tagesordnung. Außerdem war das Magazin durch dieses Arrangement bei plötzlichen Stellungswechseln oder Sturmangriffen unmöglich nachzuladen.[2]
Wegen der schlechten Erfahrungen, die zu Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges mit dem Typ 11 gemacht wurden, kam schnell die Forderung nach einem effektiveren Maschinengewehr auf. Nach einigen Änderungsversuchen am Typ 11 fiel 1936 die Entscheidung auf den Prototyp des leichten Maschinengewehrs Typ 96 im Kaliber 6,5 × 50 mm HR und 1939 des leichten Maschinengewehrs Typ 99 in Kaliber 7,7 × 58 mm Arisaka.[2]
Der Plan, den Typ 99 zum Standard-Maschinengewehr der japanischen Armee zu machen, scheiterte jedoch aus wirtschaftlichen Gründen. Der Typ 11 war eines der Gewehre, die schnell auftauchten und wieder verschwanden. Auch zur Zeit ihrer Verwendung war die Waffe eher unbekannt.
Variationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Typ 89
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Typ 89 bestand aus zwei nebeneinander montierten Typ-11-Maschinengewehren, die zur Abwehr gegnerischer Flugzeuge in japanische Flugzeuge eingebaut wurde.
Typ 91
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Typ 91 schwere Bordmaschinengewehr war ein modifiziertes Typ 11, das in Panzer für den MG-Schützen eingebaut wurde.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chris Bishop: The Encyclopedia of Weapons of World War II. Barnes & Nobel, New York NY 1998, ISBN 0-7607-1022-8.
- S. L. Mayer, The Rise and Fall of Imperial Japan. The Military Press, New York NY 1984, ISBN 0-517-42313-8.
- Maxim Popenker, Anthony G. Williams: Machine Gun. The Development of the Machine Gun from the Nineteenth Century to the Present Day. Crowood, Ramsbury 2008, ISBN 978-1-84797-030-5.
- Gordon L. Rottman, Japanese Infantryman 1937–1945. Sword of the Empire. Osprey Publishing, Oxford 2005, ISBN 1-84176-818-9, (Warrior series 95).
- David Miller: Fighting Men of World War II, Axis Forces. Uniforms, Equipment & Weapons of Axis Forces. 1. Auflage. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-0277-5, Japan, S. 229.
- Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen – 1918 bis 1945 – Band 2 Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0406-8, S. 341–344.
- US Department of War: Handbook on Japanese Military Forces (1945). Louisiana State University Press, Baton Rouge LA 1994, ISBN 0-8071-2013-8.
- Japanese infantry weapons. In: Military Intelligence Division, US-Department of War (Hrsg.): Special Series. Nr. 19, 31. Dezember 1943, OCLC 14636290 (Textarchiv – Internet Archive).
- TM–E 30–480 Handbook on japanese military Forces. In: US-Department of War (Hrsg.): War Department technical Manual. TM–E 30–480. Washington D.C. 15. September 1944, OCLC 5039485 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chuck Hawks: 6.5x50mm SR Arisaka. In: milpas.cc. 2002, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2015; abgerufen am 3. Juni 2015 (englisch).
- ↑ a b Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen – 1918 bis 1945 – Band 2 Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0406-8, S. 343
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abbildungen und technische Daten (Taki private Website)
- Ian McCollum: Type 11 Nambu LMG – Forgotten Weapons. In: forgottenweapons.com. Abgerufen am 14. Juni 2020 (englisch).
- Ian McCollum: Japanese Type 11 LMG Disassembly (Video 12,54 min, englisch)
- Japanese Type 11 LMG (Video 10,36 min, englisch)