Steinbrüchlein – Wikipedia
Steinbrüchlein Unterlangenlohe Kreisfreie Stadt Nürnberg | |
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Koordinaten: | 49° 23′ N, 11° 7′ O |
Höhe: | 343 m ü. NHN |
Einwohner: | 3 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90455 |
Vorwahl: | 0911 |
Ausflugslokal Steinbrüchlein |
Steinbrüchlein (ursprünglich Unterlangenlohe genannt;[2] fränkisch: Schdahbrichla[3]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg (Mittelfranken, Bayern).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt im südlichen Stadtgebiet im Eibacher Forst am Rande des Forst Kleinschwarzenlohe. Der Ort besteht heute aus einem Ausflugslokal inmitten des ehemaligen Abbaugebiets und diente früher zur Verpflegung der im Steinbruch tätigen Arbeiter. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kettelersiedlung (1,2 km nördlich) bzw. zur Staatsstraße 2406 (0,4 km südlich), die zur Anschlussstelle 45 der Bundesautobahn 73 (0,5 km nordöstlich) bzw. nach Worzeldorf verläuft (2 km südlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Steinbrüchlein, urkundlich 1302 erstmals erwähnt, hatte vor allem während der Bauzeit des Ludwigskanals wirtschaftlichen Erfolg. So wurden zahlreiche Arbeiter im Steinbruch beschäftigt und das Wirtshaus hatte vor allem an den Zahltagen gute Einnahmen. Die ehemalige Steinbrechersiedlung bestand bis 1663 nur aus einem einzigen Haus. Später kamen Stallungen, eine kleine Kapelle und das noch heute bestehende Wirtshaus hinzu. Der offizielle Name Unterlangenlohe konnte sich für die nun entstandene Steinbrechersiedlung jedoch nicht durchsetzen.[5][6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Steinbrüchlein 1 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Kornburg aus. Die Gastwirtschaft hatte das Waldamt Laurenzi der Reichsstadt Nürnberg als Grundherrn.[7]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Steinbrüchlein dem Steuerdistrikt Großschwarzenlohe (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Kleinschwarzenlohe zugeordnet.[8]
Am 13. Juli 1933 stellte der damalige Gastwirt von Steinbrüchlein, Karl Peuntinger, im Gemeinderat von Worzeldorf den Antrag, Steinbrüchlein nach Worzeldorf einzugemeinden. Trotz Zustimmung wurde die Eingemeindung nicht vollzogen.[9] Am 1. Mai 1978 wurde Steinbrüchlein im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 18 | 15 | 12 | 16 | 15 | 27 | 15 | 18 | 16 | 11 | 3 |
Häuser[10] | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | 3 | 1 | |||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [2] | [19] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Nikolaus (Kornburg) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Rupert (Nürnberg) gepfarrt.[2][20]
Steinbruch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegen Ende des Mittelalters um 1450 gab es im Umland von Nürnberg noch 30 Steinbrüche. Einer davon befand sich hier. Die gebrochenen Steine wurden als Mühlsteine, für Hausbau und Bauwerke wie z. B. der Sebalduskirche verwendet. Der Transport der Sandsteinquater erfolgte mit Pferdefuhrwerken. Gegen 1663 entstanden Pferdestallungen zum Wechsel der Pferde. Später wurden die Steine auch auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal zu entfernten Baustellen verschifft. Ein berühmter Transportweg war auch die nach Süden führende Venezianische Straße.
Heute werden die ehemaligen Steinbrüche freizeitlich von Mountainbikern und Ausflüglern gern genutzt. Seit 2011 befindet sich auf dem Areal ein Waldspielplatz.[21]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Wiltrud Fischer-Pache: Steinbrüchlein. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1037–1038 (online).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 354.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 42.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Private Seite zum Steinbrüchlein
- Steinbrüchlein in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Steinbrüchlein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. September 2019.
- Steinbrüchlein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 824 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 42. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „šdābrìχlɒ“.
- ↑ Steinbrüchlein im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Steine für die Patrizier (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Nürnberger Nachrichten vom 18. Dezember 2009
- ↑ Nach E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 42 = F. Eigler: Schwabach, S. 341, wurde der Ort 1623 als „Langenloher Steinbruch“ erstmals schriftlich erwähnt.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 427.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 475f.
- ↑ Ein Wirtshaus mit ganz langer Tradition, nordbayern.de vom 3. September 2009
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 52 (Digitalisat). Dort als Langenlohe aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 236 (Digitalisat). Dort als Langenlohe aufgelistet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1252, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1297 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1125 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Nürnberg-Am Ludwigskanal. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 5. Juni 2023.
- ↑ www.waldspielplatz-steinbruechlein.de, Der Waldspielplatz (Abgerufen am 17. Januar 2016)